10 Thesen zur "Rettung" des NRW-Lokalfunks

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superpowerkusw
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10 Thesen zur "Rettung" des NRW-Lokalfunks

Beitrag von superpowerkusw »

1. Die Lokalsender müssen in die Lage versetzt werden, ein 24-Stunden-Programm auszustrahlen
2. Die Lokalsender müssen bei DAB+ mitmachen
3. Der De-Facto-Zwang, „radio NRW“ zu übernehmen, muss beendet werden
4. Der Bürgerfunk muss ausgelagert werden
5. Lokalsender müssen in wirtschaftlich schwierigen Gegenden zusammengelegt werden
6. Die Vorrangregelung, „de facto eine Exklusivregelung“ (Zitat), muss aus dem Landesmediengesetz raus
7. Das Zwei-Säulen-Modell muss aus dem Gesetz raus
8. Die Beteiligungsregelung muss beendet werden
9. Die neue UKW-Kette muss schnell zugeteilt werden
10. ?

Die 10. These? Jetzt kommt ihr.
Ruhrwelle
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Re: 10 Thesen zur "Rettung" des NRW-Lokalfunks

Beitrag von Ruhrwelle »

Die zehnte These will ich gar nicht formulieren, da mit den ersten neun folgende Möglichkeiten herauskommen:
- Die Hälfte der der Locals geht pleite
- Es wird Voicetracking von 6-18 Uhr angeboten, danach Festplatte
- Das Lokalprogramm besteht aus lokaler Werbung
- Es werden Regionalradios daraus.

Wenn man von wenigen Ausnahmen mal absieht gibt es nur schrottige Lokalradios in Deutschland, die nur vorgeben lokal zu sein. Die NRW-Lokalradios bieten wenigstens noch wirklich lokales Programm und 24 Stunden Livemoderation, wennn auch oft aus Oberhausen. Das einzige, was ich mir vorstellen könnte ist die Zusammenlegung von den Programmen mit 3-4 Stunden Lokalprogramm am Tag mit einem Nachbargebiet. Es sollte mindestens Morgens und Nachmittags drei bis vier Stunden Lokalprogramm geboten werden und zumindest tagsüber durchgehend Lokalnachrichten um halb.
QTH: Niederwenigern [NRW] 5km nördlich vom Sender Langenberg
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Frankfurt
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Re: 10 Thesen zur "Rettung" des NRW-Lokalfunks

Beitrag von Frankfurt »

ist doch ganz einfach: Kettenquatsch abschalten und die Frequenzen an richtige, passionierte, lokale Radiomacher vergeben. :xcool: :dx:
Nordi207
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Re: 10 Thesen zur "Rettung" des NRW-Lokalfunks

Beitrag von Nordi207 »

In der Zeit, in der Bürgerfunk läuft, laufen woanders nonstop Hits aus 4 Jahrzehnten.
Ich weis nicht, was schlimmer ist. Man könnte zumindest Beiträge vom Tag wiederholen.
Ja, der Bürgerfunk gehört zum WDR und nicht in den Privatfunk.
Gibt es für die Locals keine Möglichkeit, einen anderes Network zu übernehmen, wenn denn eins an der Tür klingeln würde?
Wäre das UKW-Band in NRW in den vergangenen Jahrzehnten an sich attraktiver gewesen, hätten viele Menschen dem Medium Radio nicht den Rücken gekehrt.
Ruhrwelle
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Re: 10 Thesen zur "Rettung" des NRW-Lokalfunks

Beitrag von Ruhrwelle »

Es wird keiner ein anderes Rahmenprogramm wählen, da die Haupteigner der Betriebsgesellschaften über die Pressefunk an RadioNRW beteiligt sind. Und mal ehrlich: Welches Network bietet nachts durchgehend Moderation und aktuelle Verkehrsmeldungen für NRW?
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SeltenerBesucher
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Re: 10 Thesen zur "Rettung" des NRW-Lokalfunks

Beitrag von SeltenerBesucher »

superpowerkusw hat geschrieben: Mo 15. Nov 2021, 18:28 1. Die Lokalsender müssen in die Lage versetzt werden, ein 24-Stunden-Programm auszustrahlen
Heute kannst Du mit einer Cloud-Lösung ein 24-Stunden-Programm fahren, vgl. viele DAB+-Sender. Wenn Bedarf besteht, können die Lokalsender auch nachts auf Sendung gehen, wie Radio Wuppertal das während der Flut bewiesen hat. Alle Lokalradios sind technisch in der Lage 24-Stunden pro Tag auf Sendung zu gehen. Die LfM NRW hat kein Problem so ein Programm zu lizenzieren. Es stellt sich die Frage, was das bringen soll, denn nachts sind kaum Hörer vorhanden.
superpowerkusw hat geschrieben: Mo 15. Nov 2021, 18:28 2. Die Lokalsender müssen bei DAB+ mitmachen
Warum? Sind wir in der DDR? Es gibt gar keinen Zwang. Wer auf jeden vierten potentiellen Hörer verzichten will, hat das Recht dazu.
superpowerkusw hat geschrieben: Mo 15. Nov 2021, 18:28 3. Der De-Facto-Zwang, „radio NRW“ zu übernehmen, muss beendet werden
Es gibt gar keinen Zwang Radio NRW zu übernehmen. Blöd wäre jeder, der ein anderes Rahmenprogramm übernimmt und das liegt an den Konditionen und dem Netzwerk, aus dem die Lokalradios Vorteile schöpft, wenn sie wollen.
superpowerkusw hat geschrieben: Mo 15. Nov 2021, 18:28 4. Der Bürgerfunk muss ausgelagert werden
Ich glaube, das ist der einzige Punkt, dem ich langfristig zustimmen würde. Damit wäre der Lokalfunk in NRW begraben. Im Landesmediengesetz von 1986 war kein Bürgerfunk vorgesehen. Die normenrechtliche Überprüfung des Landesrundfunkgesetzes durch die Richter in Karlsruhe und Sparzwang der LfR verhalt den Bürgermedien ins Lokalradio.
superpowerkusw hat geschrieben: Mo 15. Nov 2021, 18:28 5. Lokalsender müssen in wirtschaftlich schwierigen Gegenden zusammengelegt werden
Warum? Mit Antenne Pulheim und Novum.fm sind zwei sublokale Radiosender lizenziert worden und lokaler Rundfunk soll sich nicht lohnen? In Niedersachsen kommen die Lokalradios mit geringeren Einnahmen aus.
superpowerkusw hat geschrieben: Mo 15. Nov 2021, 18:28 6. Die Vorrangregelung, „de facto eine Exklusivregelung“ (Zitat), muss aus dem Landesmediengesetz raus
Das Verlegerprivileg fällt immer, wenn sich die Betriebsgesellschaft einer Veranstaltergemeinschaft kündigt. Im Kreis Coesfeld hat es funktioniert, im Kreis Heinsberg nicht.
superpowerkusw hat geschrieben: Mo 15. Nov 2021, 18:28 7. Das Zwei-Säulen-Modell muss aus dem Gesetz raus
8. Die Beteiligungsregelung muss beendet werden
Vielleicht solltest Du dich zuerst informieren und dann erst 9-10 Punkt fordern. Das Zwei-Säulen-Modell ist im Gesetz längst für Sender gefallen, die ausschließlich digital verbreitet werden. Das könnte aber bedeuten, dass die Betriebsgesellschaft direkt auf die Redaktion Druck ausüben kann und die Mitarbeiter schlechter verdienen werden. Dann würden die Mitarbeiter zu anderen Sendern abwanden.
superpowerkusw hat geschrieben: Mo 15. Nov 2021, 18:28 9. Die neue UKW-Kette muss schnell zugeteilt werden
Nur jeder dritte Einwohner wird in Reichweite der neuen Hörfunkkette leben, der Lokalfunk kann von 17,5 Mio. Menschen empfangen werden. Vielleicht geht die Hörfunkkette an Metropol fm?
Frankfurt hat geschrieben: Fr 19. Nov 2021, 12:44 ist doch ganz einfach: Kettenquatsch abschalten und die Frequenzen an richtige, passionierte, lokale Radiomacher vergeben. :xcool: :dx:
Die Kette hat einen großen Vorteil: Gemeinsame Vermarktung, deshalb geht es den NRW-Lokalradios besser als Lokalradios in anderen Bundesländern. Passionierte lokale Radiomacher beweisen sich längst bei mixcloud.com, laut.fm, in zahlreichen anderen Webradios und im Bürgerfunk.
Nordi207 hat geschrieben: So 21. Nov 2021, 08:16 Ja, der Bürgerfunk gehört zum WDR und nicht in den Privatfunk.
Ist Alex in Berlin dem RBB unterstellt? Sind die Offenen Kanäle in Schleswig-Holstein dem NDR unterstellt? Im Mecklenburg-Vorpommern bekommen die Offenen Kanäle sogar DAB+ Übertragungskapazitäten. Der Bürgerfunk gehört nicht in die Verantwortung des WDR. Es spricht nichts dagegen, den Bürgerfunk in DAB+ zu überführen, gerne auch in den 2. Multiplex des WDR.
Nordi207 hat geschrieben: So 21. Nov 2021, 08:16 Gibt es für die Locals keine Möglichkeit, einen anderes Network zu übernehmen, wenn denn eins an der Tür klingeln würde?
Es haben schon so viele an den Türen in NRW geklingelt, sie bieten nur weniger als Radio NRW. Jeder Anbieter aus einem anderen Bundesland kann die vorhandenen Strukturen nicht nutzen. Das System in NRW ist deshalb günstig für die Betreiber, weil man auf ein großes Netzwerk zurückgreifen kann.
Nordi207 hat geschrieben: So 21. Nov 2021, 08:16 Wäre das UKW-Band in NRW in den vergangenen Jahrzehnten an sich attraktiver gewesen, hätten viele Menschen dem Medium Radio nicht den Rücken gekehrt.
Beim Fernsehen verdient man mehr und sogar die Zeitungsredakteure würden nicht zum Lokalfunk wechseln, weil sie bei der Zeitung mehr verdienen. Dabei sind die Tariflöhne im Lokalfunk höher als die bei dem einen oder anderen landesweiten Privatsender in anderen Bundesländern.
Nordi207
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Re: 10 Thesen zur "Rettung" des NRW-Lokalfunks

Beitrag von Nordi207 »

Ich würde dem WDR nicht die Verantwortung über den Bürgerfunk geben, sondern nur zwingen den Bürgerfunk auf einen seiner zahlreichen Frequenzen zu senden. Mit anderen Bundesländern ist das schwer zu vergleichen, da der BF in NRW nur so wenig Zeit am Tag zur Verfügung hat. Das wird sich sicher auch kaum ändern.
Bei meinem letzten Punkt meinte ich eher die Hörer anstelle von Mitarbeiter.
Ruhrwelle
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Re: 10 Thesen zur "Rettung" des NRW-Lokalfunks

Beitrag von Ruhrwelle »

Ich finde man könnte den Bürgerfunk, der ja nur noch aus Resten besteht abschaffen und stattdessen für die, die sich da weiterhin mit Liebe zum Radio Mühe geben sublokale Lizenzen ermöglichen.
Die Klischeebürgerfunker vom Taubenzüchterverein, die sich einen zusammenstottern und -nuscheln müssen nicht unbedingt eine Ausstrahlung auf UKW haben, aber die, die wirklich gutes Programm machen sollten das auch zu anderen Sendezeiten machen können als zwischen 20 und 21 Uhr, meinetwegen auch gesammelt auf einer Frequenz.
Dazu könnte man wie im Fernsehen einen landesweiten Sammelkanal à la NRWision für Bürgerfunk schaffen, dann natürlich über DAB+.
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Re: 10 Thesen zur "Rettung" des NRW-Lokalfunks

Beitrag von RF_NWD »

Hör mal bei einem Bürgerradio aus NDS rein. Ich hab dort manche Bürgerfunk Sendung gehört, die professioneller war als im Programm der Redaktion oder der kommerziellen Konkurrenz.

Trifft natürlich nicht auf alle Beiträge zu, gibt da auch extreme Sachen, die man sich keine 10 Minuten antun kann.
UKW/DAB + : Panasonic RF D10, Sony XDR S60DBP, Technisat 307 BT
mobil: PEAQ PDR 050-B-1

unterwegs im TERRA.vita
www.geopark-terravita.de
WellenreiterBN
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Re: 10 Thesen zur "Rettung" des NRW-Lokalfunks

Beitrag von WellenreiterBN »

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