Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Werbe- und Austauschplattform für Radiobegeisterte - Tipps zum Reinhören!
zerobase now

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von zerobase now »

104.6 RTL aus Berlin war in der Anfangszeit ein echt guter Sender. Die Musikauswahl war damals hammermäßig gut. Keine Spur von kleiner Rotation oder nerviger Plastikpop. Dazu geile Jingles und gute Moderatoren. Leider nicht mehr viel von übrig. :(
NurzumSpassda

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von NurzumSpassda »

stefan !!!!! schrieb:
Einer der ersten Dudelsender? Ich erinnere mich noch an das
Jahr 1991. Denn in diesem Jahr ging ein gewisser Arno Müller
auf Sendung."104.6 RTL - Berlins Musiksender für die größten
Hits der 70er, 80er und 90er". Für mich einer der ersten
Dudelsender in Deutschland. Mit Arno & die Morgencrew, "die
Heimat der verückten Telefone", sämtlichen Gewinnspielen und
ganz wichtig: mit den Berlin, Deutschland - und
Weltnachrichten,"immer 10 Minuten früher auf den Punkt
informiert". Dieses Konzept war damals erfolgreich und wurde
später von vielen Sendern kopiert.
das könnte in der tat einer der ersten dudler - wenn auch damals auf hohem niveau - sein. diese konzepte fanden bekanntlich immer mehr anklang bei den hörern, so dass sie bei immer mehr "zuflucht" fanden. der rest muss dann ganz einfach gewesen sein: rotation herunterschrauben, damit ein wiedererkennungswert stattfindet und die sache steht... :rolleyes:

schnappdidudeldei

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von schnappdidudeldei »

Radio FFH (Niedersachsen) war der erste private Dudelfunker (gegen 1987).
Der damalige Ministerpräsident Albrecht hat den Privatfunk in seinem Land durchgesetzt.
Damit war das FORMATRADIO erfunden. Das heißt, nur noch Jingels, Werbung, die "Morningshow", etwas Nachrichten und Dudelmusik!
Der "Radiomorgen" ist der heißumkämpfte Sendeplatz in Deutschland.
NurzumSpassda

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von NurzumSpassda »

meinst du jetzt FFH für hessen oder ffn für niedersachsen?

PeterSchwarz

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von PeterSchwarz »

Na, wenn Albrecht es 1987 durchgesetzt hat, kann es nur Niedersachse gewesen sein und damit ffn.
Und hier würde ich vehement widersprechen: ffn hatte anfangs ein sehr hohes Niveau und auch Spartensendungen wie Frühstüxxradio und Grenzwellen, die heute so nicht mal mehr bei Öffis laufen!
Dudelig wurde ffn erst nach dem Start von Antenne Niedersachsen.

FFH war (Start 1989) schon von Anfang an weitaus durchformatierter und glattgebügelter, aber auch gar kein Vergleich zu heute.

Wenn man fragen würde, was war das erste durchhörbare Popprogramm, dann könnte ich jetzt auch sagen: SWF3. Das galt bei erlauchten Bildungsbürgern in den Chefetagen von Politik, Medien und Hochkultur lange Zeit als garstiges Berieselungsprogramm mit Häppcheninformation (5-minütige Wortbeiträge, wie kann man nur...)
Die Ansprüche sind, würde ich sagen, nach und nach gesunken.
Heute gilt ein programm, wie es damals SWF3 war, schon als alternativ und als Informationsoffensive.
schnappdidudeldei

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von schnappdidudeldei »

Klar doch, es war FFN ! (N - wie Niedersachsen)
...und Kalkofes u.a Frühstyxradio war Klasse (hxxp://www.bei-gertrud.de/index.html)
NurzumSpassda

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von NurzumSpassda »

PeterSchwarz schrieb:
Na, wenn Albrecht es 1987 durchgesetzt hat, kann es nur
Niedersachse gewesen sein und damit ffn.
Und hier würde ich vehement widersprechen: ffn hatte anfangs
ein sehr hohes Niveau und auch Spartensendungen wie
Frühstüxxradio und Grenzwellen, die heute so nicht mal mehr
bei Öffis laufen!
Dudelig wurde ffn erst nach dem Start von Antenne
Niedersachsen.
teilweise widerspruch!
es stimmt, tagsüber war das programm nach dem start von antenne niedersachsen schon recht dudelig, aber man hatte bis sommer 1997 (!) noch spartensendungen!
dienstags wurde immer die baseline veranstaltet,
mittwochs gab es die grenzwellen,
donnerstags auch irgendeine soul-sendung,
freitags ultra und
samstags die party.
bei den party-sendungen ultra und party wurde nicht nur stumpf das übliche party-musik-programm abgespult, sondern es gab informationen zu musikstücken und auch viel unbekanntes zwischendurch - vor allem samstags - zum beispiel neue dance-projekte usw.
freitags wurde mehr bekanntes gespielt, da die hörer auch gebunden werden sollten. schließlich wurde bei ultra auch immer party-vermittlung durchgeführt.
sonntags gab es auch immer eine sendung mit chill-out-musik, die "nightline" hieß.
FFH war (Start 1989) schon von Anfang an weitaus
durchformatierter und glattgebügelter, aber auch gar kein
Vergleich zu heute.
dazu äußere ich mich nicht. ich kenne den sender erst seit 1994 u da hatte er auch super musiksendungen: cappuccino (lief damals noch mittwochs, die FFHits am montag usw.)
Wenn man fragen würde, was war das erste durchhörbare
Popprogramm, dann könnte ich jetzt auch sagen: SWF3. Das galt
bei erlauchten Bildungsbürgern in den Chefetagen von Politik,
Medien und Hochkultur lange Zeit als garstiges
Berieselungsprogramm mit Häppcheninformation (5-minütige
Wortbeiträge, wie kann man nur...)
Die Ansprüche sind, würde ich sagen, nach und nach gesunken.
Heute gilt ein programm, wie es damals SWF3 war, schon als
alternativ und als Informationsoffensive.
volle zustimmung, was die ansprüche angeht! :cheers:
hoch leben die niederländischen radios!

PeterSchwarz

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von PeterSchwarz »

Es ist schon ein Graus, wie es von Ende der 80er bis heute schnurstracks bergab ging.
Anfangs, Ende der 80er, klangen viele Privatsender,zumindest in baden-Württemberg einerseits erfrischend anders, sehr hörernah, aber immer auch etwas amateurhaft. Die Professionalisierung und erste Formattrends gab es dann so um 1990/91, richtig schlimm wurde es Mitte der 90er und gegen 2000 wurden die letzten Programminhalte weitgehend entsorgt.

Radio Regenbogen fand ich, wie shcon gesagt, von Anfang an im Tagesprogramm schon ziemlich durchformatiert, sie waren eines der Programme, das von Anfang an viel Geld und Manpower hatte und entsprechend professionell daherkam. Zudem hat sich bei Regentonne lang lang ganz wenig verändert, selbst die Jingles blieben sehr lange dieselben. Das Moderatorenteam war die ersten Jahre sehr konstant, der GF ist von Anfang an derselbe. Regenbogen steht für mich daher sehr für Kontinuität, man war sich von Anfang an klar, welchen Weg man gehen wollte.

Antenne1 war ganz am Anfang ein sehr journalistisch angelegtes Programm, auch mit Spartensendungen am Abend bis hin zur Klassik und war ein sehr komliziertes Konstrukt aus diversen Anbietern, die sich die Sendezeit dann noch mit Dritten teilen mussten. Erste Formattendenzen gab es nach der Übernahme von RT4 anno 1991. 1994 dann, als man Bereichssender wurde, war das Programm schon recht dudelig geworden und es wurde dann sukzessive schlimmer, vor allem, als Valerie Weber dort ihr Unwesen trieb.

Radio7 war anfangs ein im Mantelprogramm sehr auf Musik konzentriertes Programm, die Inhalte wurden von den Regionalstudios in unterschiedlicher Quantität zugeliefert. Die Musik war poporientiert im weitesten Sinne, dabei oft progressiver und vielschichtiger als die dritten programme der Öffis, vor allem in den Abendstunden und am Wochenende.
Hier begann die Formatierung sehr spät. Musikbetten, Blitzmeldungen und Claims wurden hier erst gegen Ende der 90er eingeführt, als sie anderswo schon lange Standard waren. Dann war aber Radio7 eine ganze Zeitlang einer der schlimmsten und langweiligsten Dudler, sozusagen 180°-Kehrtwende. Danach gingen allerdings die Hörerzahlen so rapide abwärts, das jetzt langsam ein Umdenken einzusetzen scheint.

R. Victoria war auch von Anfang an in einem gewissen Maße formatiert, hatte aber einen sehr hohen Informations-und Serviceanteil und auch Besonderheiten im Programm wie z.B. französische Chansons.
R. Ladies first dagegen war Piraten-like. Reine Unterhaltungsshows und hin und wieder, gegen Ende leider häufiger Astro- und Sponsoringsendungen

Bürgerradio war ein ganz eigenartiges Konstrukt, das sich eigentlich aus mehreren völlig unabhängigen Sendern zusammensetzte. Eine einheitliche klare Linie gab es hier nicht.
Hier setzte 1990 die Wende ein, als RTL übernahm. Dieses Programm war weitgehend ein neutrales Mantelprogramm, das dann lokal mit Jingles angefüllt wurde. Es war sehr professionell gemacht, aber relativ "unauffällig", die Inhalte hielten sich in grenzen, der Nervfaktor aber auch. 1994 war Schluss.

Radio Regional war anfangs so ein typisches Lokalradio mit Hausfrauensendungen am Vormittag, Chartssendungen am Nachmittag, Spielen am Abend und Specials am Wochenende bis hin zur volkstümlichen Musik. Die Durchformatierung erfolgte dann 1994/95 mit der Zusammenlegung mit Radio Ton (diese waren von Anfang an recht dudelig, zuerst mit Pop für nur kruze Zeit, dann mit Schlager und Oldies.
Seit 1995 hiess es zuerst "Der beste Mix der 70er, 80er und 90er", später dann nur noch "Der beste MIx". Ganz schlimm wurde das Programm, als Frau Malak kam.

Stadtradio 107.7 war anfangs ein regelrechtes Großstadt-Szeneradio, das sich aus unterschiedlichen Anbietern zusammensetzte, die aber recht gut harmonierten...bis "RSL-Radio Schwabenland" ausstieg und die Melodie-fürs-Knie-Schiene (auch auf Heilbronn, Karlsruhe und Tübingen) startete. Dies war ein Ad-Roland-Musikprogramm (parallel zu Alster Radio Hamburg), und meines Erachtens eines der ersten total durchforamtierten Musikprogramme im Ländle mit Schlager und Evergreens.
1994 fielen die anderen Frequenzen weg, dafür wurde die 107.7 ganz übernommen und mit der Zeit wieder auf AC umgestellt, seit 2000 dann "Nonstop Pop und Rock", ebenfalls ziemlich inhaltsleer und sehr durchformatiert, wenn auch mit einem von der Masse abweichenden Musikprogramm.

RMB-Radio war lange Zeit auch ein richtiger Lokalsender mit Spartensendungen und allem und wurde dann in der zweiten Hälfte der 90er durchgestylt und schliesslich an NRJ verkauft.
Die badischen Sender kann ich nicht beurteilen, sie erscheinen mir aber auch recht dudelig.
Das einzige konsequente Nicht-Formatradio ist nach wie vor R. Neckarburg.

Bei den öffentlich-rechtlichen war es wie folgt.
Bei SWF3 kamen die ersten "Verdudelungstendenzen" Mitte der 90er-Jahre, als die Abendschiene umgebaut wurde von Spartensendungen auf Einheitsprogramm.
Etwa zwei Jahre vor der Fusion war SWF3 fast schon so wie SWR3 nach der Fusion.
Bei SDR3 gab es in den 80ern schon einen Schritt weg vom Hard-Rock-dominierten Programm hin zu mehr Mainstream in der Musik unter Matze Holtmann, dieses Format, das auf einzelne Sendungskonzepte setzte, die sich tlw. stark voneinander unterschieden, hielt dann aber bis zur Fusion mit nur leichten Nuancenverschiebungen durch. Ein Kennzeichen des "wilden Süden" waren die Aktionsradios, wo für einen zeitraum von bis zu einer Woche das Format und das Programmschema völlig gekippt wurde. So etwas gab es in der Form m.W. nach anderswo nirgends.

SWF1 wurde in den 90ern auch schon weitgehend durchformatiert. Meiner Ansicht nach war es immer etwas dudeliger und mehr auf leichte Unterhaltung aus als das Pendant SDR1 aus Stuttgart.
Dies war bis Anfang der 90er der typische 50plus-Hausfrauensender über Tag, mit festen Informationsschienen und einzelnen Sendungen mit hoher Hörerbiondung, abends anspruchsvolle Spartensendungen bis hin zur leichten Klassik. In den 90ern wurde dann behutsam in Richtung Informationsleitwelle für die mittlere Generation umgestellt, dies geschah sehr vorsichtig, nach und nach.
Hier kam der radikale Einschnitt dann mit der Fusion, wo einige gewohnte Sendungen zu SWR4 wanderten und andere leider ganz starben, dafür bekam SWR1 Mitarbeiter und Elemente von SDR3.
schnappdidudeldei

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von schnappdidudeldei »

Wie wird aus einem richtigen Radioprogramm ein Dudelfunk:
Gutes Beispiel aus dem Ende der 80'ger ist RIAS2. Rias 2 sendete für die Brüder und Schwestern in der "Zone". Die Sender waren in "West"Berlin und Hof - also von mir damals in Leipzig (Delitzsch) über UKW gut zu empfangen (Mittelwelle wurde gestört).
Es gab über den Tag verteilt einzelne Programmsparten. Von 16.00 - 18.00 Uhr gabs den RIAS-Treffpunkt mit Musik (anspruchsvolle Pop- Rock- Musik) für junge Leute.
Auf einmal wurde aus RIAS 2 die "Jugendwelle RIAS2 auf 943" mit ganztägiger seichter Musikberieslung (nicht mehr hörbar).

Nach der Wiedervereinigung wurde der RIAS aufgelöst. Aus RIAS2 wurde der Berliner Dudelfunker RS2.
Frank S.

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von Frank S. »

....natürlich die 4 fröhlichen Wellen von Radio Luxemburg. Mit den gogo Girls der Düsseldorfer Südbrücke mit Doppel Axel mit Jochen und wie die Größen alle hießen.
Seitdem gibt es Dudelfunk und den hat die halbe Republik gehört, auf UKW in NRW, auf MW und KW der Rest der Republik. Es gab nämlich sonst nur ÖR und die brachten Schulfunk, Blasmusik, Hörspiele, Echo am Abend, Opermitschnitte, Kinderfunk mit Betthuperl usw.

Als Reaktion wurde versucht mit der Europawelle Saar (SR1) auf MW1422khz etwas entgegenzusetzen. Die konnte man zumindest am Abend auch in ganz Europa hören.

Die 4 fröhlichen Wellen muß es seit den 70'ern gegeben haben.
zerobase now

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von zerobase now »

Code: Alles auswählen

natürlich die 4 fröhlichen Wellen von Radio Luxemburg.
Nein, das kann man so nicht sagen. Ich denke mit Dudelfunk ist was anderes gemeint. Radio Luxemburg war bis in die achtziger hinein ein Super-Radio-Programm. Natürlich war es bunter und poppiger als die ÖR, aber es war sicher kein Dudelfunk im heutigen Sinne (enge Musikrotation, Claimerei, nervende Gewinnspiele, farblose Moderatoren etc.) Eher das Gegenteil davon. Radio L. war Kult und jeglicher Vergleich mit heutigem Dudelfunk ist eine Beleidigung des Programms.
T-O

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von T-O »

ab herbst 1997 verschwanden dann bei ffn alle sondersendungen...
...und damit jeglicher Anspruch des ehemals besten Senders Niedersachsens!
Seitdem verschwende ich keinen Speicherplatz mehr in meinem Tuner für diesen 08/15-Murks-Mix-Sender, der nicht mal witzig ist. :sneg:

Aber.... NDR2 gehört(e) auf keinen Fall dazu! Die haben zwar angefangen, diesen Quatsch nachzuahmen und sich bis zu ihrem 'Relaunch' vor ein paar Monaten bedenklich in diese Richtung entwickelt - aber noch rechtzeitig die Einheitsbrei-Notbremse gezogen.

Ich würde sagen, N-JOY war beim Dudeln ganz vorne dabei, soweit ich das in meinem Empfangsbereich beurteilen kan.
Frank S.

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von Frank S. »

jeden Mittag gab es nervige Gewinnspiele mit 12 Uhr Mittags und auch bei dem Ententanz gab es wohl etwas zu gewinnen.
Das wird heute von allen Dudelsenden weitergeführt.
zerobase now

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von zerobase now »

Code: Alles auswählen

jeden Mittag gab es nervige Gewinnspiele mit 12 Uhr Mittags 
und auch bei dem Ententanz gab es wohl etwas zu gewinnen. 
Das wird heute von allen Dudelsenden weitergeführt.
Gewinnspiele gibt es seit es Radio gibt. Das an sich ist noch nicht verwerflich. Nur wenn das Programm fast nur noch daraus besteht wird´s bedenklich. Dafür waren aber die Moderatoren und die Musikauswahl besser als heute. Da konnte man sowas leichter verzeihen.
Der Korken

Re: Wer hat in Deutschland das Dudelradio erfunden?

Beitrag von Der Korken »

Den Dudelfunk hat in Deutschland eigentlich niemand erfunden.
Es sind, und das kann ruhig mal ganz klar gesagt werden, GRUNDSÄTZLICH nur US-amerikanische Ideen, die in unserem Land umgesetzt wurden und werden.
JEGLICHE Neuerungen, die man hier irgendwann programmlich hört - vor allem auf den ach so privaten, eher aber den verlagskonzerneigenen Radiostationen - kommen "von drüben".
Und das ist es eben, was uns Deutschen ausmacht : uns fehlt der Hintergrund. Die US-Bürger kennen den Kommerzfunk seit den 1920ern, wir haben ihn erst 60 Jahre später kennen gelernt. 60 Jahre Entwicklung haben wir aber nicht miterlebt, und somit können wir bei kleinsten Fehlern schon wackeln, da wir nur die Endprodukte kennen , also den US-Hörfunk von 2005. Zur Zeit kommt vermutlich die deutsche Umsetzung von Jack-FM. Dies wird hierzulande auch nur kurz funktionieren, dann werden die Chefetagen wieder heulen und zähneklappern.
Ein Vergleich sei gestattet: Ich selbst habe die Windows-Entwicklung von 3.10 bis XP komplett miterlebt, mir nächtelang Probleme mit Win95 und 98 durch den Kopf gehen lassen und irgendwann behoben. Bekomme ich heute Probleme mit XP, dann ist die Fehlerbeseitigung ein Klacks, ich kann ja auf meine Erfahrung zurückgreifen.
Wer aber erst den PC unter XP kennen gelernt hat, der kann selbst mit einfachen Fehlern schon ins Grübeln kommen...... ihm fehlt dann der Hintergrund. Das Vorwissen.
Und das ist das Problem der deutschen Radiomacher. Das Kopieren von US-Ideen ist immer nur ein kurzer Erfolg, und - was noch viel schlimmer ist - : wenn sie eigene Ideen, also keine aus den USA, im deutschen Radio umsetzen, dann gehts gleich ganz den Bach runter.

Will man das Problem mit den jetzigen Radioprogrammen der kommerziellen Radiosender in Deutschland analysieren, dann muss man wohl einfach begreifen, dass bei uns der Hörfunk eben keine kommerzielle Tradition besitzt, und an diesem Manko knabbern wir heute noch.



Antworten