Ich bin begeisterter Radiohörer mit einer hohen Affinität zum Liveerlebnis, seien es aufgezeichnete Livekonzerte oder Radiosender, die morgens nicht gebetsmühlenartig einen "Guten Morgen" wünschen, sondern (früher war das mal so) nach jedem Musiktitel die Uhrzeit sagen und diese auch stimmt. Ich gehöre zu den Menschen, die noch die Telefonansage "Beim nächsten Ton ist es Dreizehn Uhr Siebenundzwanzig und zehn Sekunden - piiiiiiiiiiiiiep" kennen und im Laufe meines Lebens habe ich den Bezug zum Radio etwas verloren, weil eben in den Morgensendungen keine Uhrzeit mehr verlesen wird. Als es noch keine Computer und Funkuhren gab habe ich meine Armbanduhr nach dem Radio oder der Telefonansage gestellt und auch den Sekundenzeiger angehalten, bis der stimmte. Zu den Zeiten fuhren aber die Busse und Züge auch noch pünktlich ab, so dass man 3 Sekunden vor Abfahrt noch einsteigen konnte. Auf den Bahnhöfen funktioniert das noch weitestgehend, es sei denn der Zug hat Verspätung. Aber ich musste schon vor vielen Jahren lernen, dass ein Bus heutzutage auch gerne mal zwei Minuten vor Abfahrt die Haltestelle verlässt.
Diese einleitenden Gedanken schicke ich euch vorab, verbunden mit dem Hinweis darauf, dass ich viele technische Dinge heutzutage nicht mehr verstehe bzw. mich nicht hinein vertiefen möchte und dem Dank

, dass nun doch einige Antworten dabei waren, die meinen Horizont erweitern und mir manches verständlicher gemacht haben.
Ich werde weiterhin dafür eintreten, dass UKW
DAS Empfangs- und Verbreitungsmedium schlechthin war, ist und bleiben sollte, weil es enorm viele Vorteile hat.
Es wird hier mitunter von Millisekunden geschrieben. Ja, das stört gewaltig, wenn man mehrere Radios in unterschiedlichen Räumen am Laufen hat und Hall oder Echo hört. Ich habe mir hier mit Funklautsprechern beholfen. Bluetooth ist absolut keine Alternative und auch für Funklautsprecher ist die Entfernung zur Garage oder zum anderen Ende des Grundstücks zu groß. Hier werden akademische Diskussionen um 64 oder 192 irgendwas/etwas anderem diskutiert, über Klangvolumen oder so, das trifft aber nicht den Kern der Sache. Der Kern der Sache ist, dass ich, bei allem Gedudel im Haus, am Haus und ums Haus herum das Auto aus der Garage holen kann, um mit Staubsauger und Putzeimer sauber zu machen, und im Autoradio das gleiche läuft wie überall drum herum - sofern niemand einen anderen Sender wählt.
Dem entgegen steht, dass vor wenigen Tagen auf WDR2 im Rahmen der Trikottauschaktion ein Hörer erst eine satte halbe Stunde später von dem Trikotausch erfahren hat und dass auch wenige Wochen vorher schonmal ein Hörer morgens fragte, wieso bringt ihr um 7.30 Uhr die Nachrichten von 7 Uhr.
Das Beispiel mit der Fußball WM von anno dazumal, als DVB eingeführt wurde, hatte ich früher schonmal beschrieben. Auch da geht es mitnichten um Millisekunden, sondern um minutenlange Zeitverzögerungen.
Vielleicht gehöre ich zu den Privilegierten, die es erleben durften, wie schön es ist, wenn alles, was live ist, auch wirklich zeitsynchron ist, und das rund um den Globus auf allen Medien. Wenn ich den Rockpalast im Mono-Fernseher gesehen habe lief der Ton synchron Stereo im Radio. Das macht glücklich. Ein Zeitversatz von wenigen Millisekunden bis hin zu einer halben Stunde macht unglücklich.