UKW: Reduktion der MPX Modulationsleistung von +3 dBr auf 0 dBr ab 1. Juli
Verfasst: Do 1. Jul 2021, 07:22
Nun ist es auch bei uns in Österreich (leider) soweit, dass bei UKW Sendeanlagen die MPX Modulationsleistungs "Toleranzgrenze" von +3 dBr auf 0 dBr bei 75 kHz Hub gesenkt wurde.
Ab heute, 1. Juli 2021 dürfen alle UKW Sendeanlagen eine maximale MPX Modulationsleistung von 0 dBr aufweisen, wie es auch von der ITU empfohlen wird.
Das bedeutet allerdings, dass nun alle Radioprogamme wesentlich leiser moduliert und auch das SNR dadurch abgenommen hat. Die Umstellung ist bei nahezu allen Prgrammen schon erfolgt. Die ORS hat am 30.06 in der Nacht die MPX Power gesenkt, einige Privatradios haben das im Laufe des gestrigen Tages gemacht.
Interessant zu hören war der Unterschied, zwischen österreichischen Radios mit 0 dBr nach der neuen Vorschrift und Sendern die noch mit bis zu +3dBr gesendet haben.
Ich finde allerdings die Entscheidung, in Österreich auch der ITU Empfehlung zu folgen ein wenig problematisch (genau so auch viele Radioanbieter). Durch die Reduktion kann es teilweise zu Empfangsproblemen kommen - speziell in Randgebieten von Versorgungsgebieten, aber auch im Versorgungsgebiet. Weiters verlieren die Programme ein wenig die "Durchsetzungskraft" gegen Gleichkanalsender bzw. auch Störer aus dem Ausland, die dieser Empfehlung nicht folgen. Rund um Österreich folgen der Empfehlung nur Deutschland, Tschechien und die Slowakei. Alle anderen Länder haben eine höhere Toleranz und sind wesentlich lauter.
Mich würde eure persönliche Meinung und praktische Erfahrungen zu der Änderung Interessieren.
Ich selbst bin kein Freund der Reduktion, weil in meinen Ohren die Hörqualität abnimmt. Durch die leisere Modulation wird rauschen, z.b. durch Reflexionen oder niedrigeren Signalpegeln schneller wahrgenommen als zuvor. Selbst bei Tests gestern bei bereits umgestellten Programmen in Wien konnte ich Störungen bzw. Rauschen hören, was mir vorher nicht wirklich aufgefallen wäre. Es wird sicher auch "Interessant", wenn man in Gebieten unterwegs sein wird wo z.b. Ungarische, Slowenische, Kroatische, Italienische oder noch Schweizer UKW Programme empfangbar sind - also fast ganz Österreich. Die Programme aus Österreich sind im Vergleich nun relativ leise bzw. dadurch auch eher unauffällig... Ich bin auch gespannt wie das ganze im Inneralpinen Bereich funktioniert, wo Reflexionen nahezu permanent sind.
Klanglich bin ich auch noch nicht überzeugt, da durch die Absenkung auch der Hub von allen Programmen abgenommen hat. Teilweise senden einige Programme mit einem Hub von +/- 60 kHz - also relativ wenig. Für mich klingen dadurch die Sender ein wenig "fader" (auch wenn das jetzt rein Subjektiv ist!). Eventuell kann man durch ein angepasstes Soundprozessing noch etwas mehr herausholen (Energy hat z.b. trotz 0 dBr nahezu wieder 75 kHz Hub - Klanglich merkt man das)...
Warum nun in Österreich die ITU Empfehlung umgesetzt wurde ist mir nicht ganz klar. Da es sich ja nur um eine Empfehlung, keine EU-Vorschrift handelt hätte man die Toleranz von +3 dBr weiterhin behalten können. Ich glaube, dass es etwas Druck speziell von deutscher Seite auf die Behörde gegeben hat, die Empfehlung auch in Österreich umzusetzen...
Wie sind eure Erfahrungen dazu - spezeill aus österreichischer Sicht! Ich weiss, dass in Deutschland bzw. CZ und SK dies schon länger geändert wurde, aber ich möchte wissen ob die Änderungen in Österreich Negative oder eventuell Positive Auswirkungen haben.
Info vom BMVIT: https://www.bmvit.gv.at/dam/jcr:f5bd8a3 ... 2019_1.pdf
Ab heute, 1. Juli 2021 dürfen alle UKW Sendeanlagen eine maximale MPX Modulationsleistung von 0 dBr aufweisen, wie es auch von der ITU empfohlen wird.
Das bedeutet allerdings, dass nun alle Radioprogamme wesentlich leiser moduliert und auch das SNR dadurch abgenommen hat. Die Umstellung ist bei nahezu allen Prgrammen schon erfolgt. Die ORS hat am 30.06 in der Nacht die MPX Power gesenkt, einige Privatradios haben das im Laufe des gestrigen Tages gemacht.
Interessant zu hören war der Unterschied, zwischen österreichischen Radios mit 0 dBr nach der neuen Vorschrift und Sendern die noch mit bis zu +3dBr gesendet haben.
Ich finde allerdings die Entscheidung, in Österreich auch der ITU Empfehlung zu folgen ein wenig problematisch (genau so auch viele Radioanbieter). Durch die Reduktion kann es teilweise zu Empfangsproblemen kommen - speziell in Randgebieten von Versorgungsgebieten, aber auch im Versorgungsgebiet. Weiters verlieren die Programme ein wenig die "Durchsetzungskraft" gegen Gleichkanalsender bzw. auch Störer aus dem Ausland, die dieser Empfehlung nicht folgen. Rund um Österreich folgen der Empfehlung nur Deutschland, Tschechien und die Slowakei. Alle anderen Länder haben eine höhere Toleranz und sind wesentlich lauter.
Mich würde eure persönliche Meinung und praktische Erfahrungen zu der Änderung Interessieren.
Ich selbst bin kein Freund der Reduktion, weil in meinen Ohren die Hörqualität abnimmt. Durch die leisere Modulation wird rauschen, z.b. durch Reflexionen oder niedrigeren Signalpegeln schneller wahrgenommen als zuvor. Selbst bei Tests gestern bei bereits umgestellten Programmen in Wien konnte ich Störungen bzw. Rauschen hören, was mir vorher nicht wirklich aufgefallen wäre. Es wird sicher auch "Interessant", wenn man in Gebieten unterwegs sein wird wo z.b. Ungarische, Slowenische, Kroatische, Italienische oder noch Schweizer UKW Programme empfangbar sind - also fast ganz Österreich. Die Programme aus Österreich sind im Vergleich nun relativ leise bzw. dadurch auch eher unauffällig... Ich bin auch gespannt wie das ganze im Inneralpinen Bereich funktioniert, wo Reflexionen nahezu permanent sind.
Klanglich bin ich auch noch nicht überzeugt, da durch die Absenkung auch der Hub von allen Programmen abgenommen hat. Teilweise senden einige Programme mit einem Hub von +/- 60 kHz - also relativ wenig. Für mich klingen dadurch die Sender ein wenig "fader" (auch wenn das jetzt rein Subjektiv ist!). Eventuell kann man durch ein angepasstes Soundprozessing noch etwas mehr herausholen (Energy hat z.b. trotz 0 dBr nahezu wieder 75 kHz Hub - Klanglich merkt man das)...
Warum nun in Österreich die ITU Empfehlung umgesetzt wurde ist mir nicht ganz klar. Da es sich ja nur um eine Empfehlung, keine EU-Vorschrift handelt hätte man die Toleranz von +3 dBr weiterhin behalten können. Ich glaube, dass es etwas Druck speziell von deutscher Seite auf die Behörde gegeben hat, die Empfehlung auch in Österreich umzusetzen...
Wie sind eure Erfahrungen dazu - spezeill aus österreichischer Sicht! Ich weiss, dass in Deutschland bzw. CZ und SK dies schon länger geändert wurde, aber ich möchte wissen ob die Änderungen in Österreich Negative oder eventuell Positive Auswirkungen haben.
Info vom BMVIT: https://www.bmvit.gv.at/dam/jcr:f5bd8a3 ... 2019_1.pdf