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UKW Signalzubringung via Sat

Verfasst: Di 11. Jun 2019, 15:23
von Manuel82
Hallo!

Häufig kommt Sat als Zubringungsvariante für UKW Sender in Betracht. Beispiel: Kronehit in Österreich.
Interessant ist dabei, das Kronehit für Otto-Normalverbraucher über Sat nicht empfangbar ist und auch in keiner Frequenzliste aufscheint.

Ich vermute mal, dass sich davon ableiten lässt, dass es Alternativen zu DVB-S gibt?
Welches System wird hier verwendet, welche Satelliten und welche Frequenzen (Ku-Band?)
Welche Sat-Receiver kommen zum Einsatz?

LG Manuel

Re: UKW Signalzubringung via Sat

Verfasst: Di 11. Jun 2019, 15:25
von Eheimz
Es kann auch ein DVB-IP Stream oder sonst noch was sein. Es muss kein Sat sein...

Re: UKW Signalzubringung via Sat

Verfasst: Di 11. Jun 2019, 15:34
von Manuel82
Vielen Dank für deine rasche Antwort!

DVB-IP war mir bisher kein Begriff...

Re: UKW Signalzubringung via Sat

Verfasst: Di 11. Jun 2019, 20:32
von TobiasF
Manuel82 hat geschrieben: Di 11. Jun 2019, 15:23 Häufig kommt Sat als Zubringungsvariante für UKW Sender in Betracht.
Dem wurde schon ein ganzer Thread gewidmet.

Kurzfassung: Kronehit benutzt eine Sat-Zuführung auf Astra 23,5° Ost. Dort sind auch Sender wie Dlf, Dlf Kultur, Radio Osttirol und Supermarktradios zu finden. Es gibt eine Liste der Zuführungen.

Dieses Zuführungssystem der UKW-Sender nennt sich „SCPC“ und sind sehr schmalbandige DVB-S-Transponder mit niedriger Symbolrate. Handelsübliche Receiver sind nicht in der Lage oder haben zumindest große Probleme damit, diese Transponder anzusteuern. Die Supermarktradios verwenden dagegen „versteckte“ PIDs auf „normalen“ Transpondern; das führt dazu, dass sie beim Suchlauf nicht gefunden werden und hart in den Receiver eingetragen werden müssen.

Re: UKW Signalzubringung via Sat

Verfasst: Do 13. Jun 2019, 22:22
von 102.1
TobiasF hat geschrieben: Di 11. Jun 2019, 20:32
Manuel82 hat geschrieben: Di 11. Jun 2019, 15:23 Häufig kommt Sat als Zubringungsvariante für UKW Sender in Betracht.
Dem wurde schon ein ganzer Thread gewidmet.

Kurzfassung: Kronehit benutzt eine Sat-Zuführung auf Astra 23,5° Ost. Dort sind auch Sender wie Dlf, Dlf Kultur, Radio Osttirol und Supermarktradios zu finden. Es gibt eine Liste der Zuführungen.

Dieses Zuführungssystem der UKW-Sender nennt sich „SCPC“ und sind sehr schmalbandige DVB-S-Transponder mit niedriger Symbolrate. Handelsübliche Receiver sind nicht in der Lage oder haben zumindest große Probleme damit, diese Transponder anzusteuern. Die Supermarktradios verwenden dagegen „versteckte“ PIDs auf „normalen“ Transpondern; das führt dazu, dass sie beim Suchlauf nicht gefunden werden und hart in den Receiver eingetragen werden müssen.
Auf der Liste tauchen interessanterweise nur westliche Bundesländer österreichs auf. Wien, Niederösterreich sowie das Burgenland fehlen oder habe ich etwas übersehen? Vermutlich wird hier dann das Programm aus Wien für ganz Ostösterreich via Ballempfang verbreitet? Nur der Westen hat Zuführung via Sat?

Re: UKW Signalzubringung via Sat

Verfasst: Fr 14. Jun 2019, 07:23
von andimik
Wobei man sagen muss, dass die Zuführung von Kronehit in einem uns unbekannten Format erfolgt.

Re: UKW Signalzubringung via Sat

Verfasst: Fr 14. Jun 2019, 21:03
von Manuel82
Hallo!

Danke für eure informativen Antworten!

Bezogen auf die Zuführung des Signals via Sat gibt es mal keine weiteren Fragen.

Grundnetzsender haben in der Regel redundante Zuführungen. Vor einiger Zeit durfte ich den Sender Jauerling besichtigen. Dort gibt es Richtfunk, Ballempfang und Sat. Mir wurde erzählt, dass man gerne noch über den guten alten Ballempfang arbeitet.
Nachfolgend noch ein paar Jauerling - Fotos. Die ORF-Sender arbeiten noch mit Röhrentechnik.

Was passiert, wenn beispielsweise der Ballempfang ausfällt, weil eine Störung vorliegt (Funkstrecke gestört, Empfängerausfall usw.) - wird dann automatisch auf eine Ersatzzuführung umgeschaltet? Bzw. werden die 3 verschiedenen Signale permanent auf "Gleichheit" überwacht?
Das Selbe gilt für den Ausfall von RiFu oder Sat.

Wie verhält es sich mit kleineren Füllsendern - haben diese einen Rückkanal (z.B. über Telefonleitung) für Störungsmeldungen (Ballempfang gestört, Sender Störung usw.) oder ist man hier Blind und auf Rückmeldungen der Hörer angewiesen?

Sind kleinere Füllsender mit Notstrom ausgestattet oder ist hier Funkstille, wenn das EVU den Saft abdreht?

Wie störungsanfällig ist Ballempfang eigentlich (bezogen auf Störsignale). Z.B. verursachen starke Gewitter in der nähe eines "normalen" UKW-Empfängers gerne mal ein Krachen. Tritt sowas bei Ballempfang auch auf?
Werden bei der Frequenzvergabe Ballempfangsstrecken berücksichtig? Das wäre vor allem dann relevant, wenn der Empfänger weit vom Muttersender entfernt ist. Oberwellen anderer Funkdienste bzw. Anwendungen - kann sowas stören?
Was passiert bei Überreichweiten - können diese eine Stärke erreichen, wo sie den Muttersender "wegdrücken"?


Manuel