Frage zu Wien?

[MHM]

Wie schaut denn ein 100-kW-Rundstrahler aus? Das muß dann eine sehr robuste Antenne mit sehr robustem Anschluß und Kabel sein - da wird man eine Weile im Fachhandel suchen müssen...
So hohe Leistungen werden mit gestockten Antennen erzielt, aber damit erreicht man keine Rundstrahlung (theoretisch ja, aber so viel Platz hat kein Antennenmast, höchstens der in Istanbul). Die Koordinierungsmaske mag 50 dBW rund sein, aber die Praxis schaut anders aus. Nachdem sich in Vösendorf (liegt näher an Ungarn dran als Wien) das 30-W-Senderchen gegen die 105,0 behaupten konnte, sollte das für einen 400-W-Sender weiter im Norden auch möglich sein. Damit liegt alles im grünen Bereich und es gibt keinen Grund zur Sorge.

[Habakukk]

Die gleiche Konstellation hat es ja schon auf 107,3.

[UK-DX]

Zum 31.8.2023 läuft ja die diesjährige Ausbildungsradio-Lizenz von Radio Sol aus. Jedes Ausbildungsradio muss seine Lizenz ja jährlich erneuern.
Diese Ausschreibung deutet ja eher auf eine normale 10-Jahres-Lizenz hin, wahrscheinlich dann als kommerzielles Radio.
Ich glaube, da gab es vor paar Jahren schon mal Bestrebungen von Radio Sol, man hatte sich m.W. auch auf die eine oder andere ausgeschriebene Frequenz beworben.

Soweit ich das anhand des geplanten Diagramms sehe, wird aber ausgerechnet Richtung Vösendorf und Mödling künftig recht deutlich ausgeblendet. Für diese Gegend dürfte sich der Empfang nach dem Umzug zum neuen Standort also eher verschlechtern.

Ansonsten scheint mir dieser Funkmast gar kein so schlechter Standort zu sein. Bin gespannt, wie gut die 105,1 dann im Wiener Norden gehen wird.

Die 105,1 MHz ist schon allein durch Bartok Radio auf 105,0 MHz vom Kabhegy mit 100kW Rundstrahler aus Ungarn beeinträchtigt !

Freund bin ich davon auch keiner, aber ich denke 400 Watt auf 105,0 in Wien werden 105.1 aus Ungarn zumindest im Stadtgebiet ganz gut wegdruecken. Ausserdem gibts Radio SOL auch auf DAB+.

Warum Radio Bartok auf 105,0 so einen Rundstrahler braucht weis ich auch nicht, nach Norden und Westen ist die 106,8, die 106,9 und die 107,9 aktiv, letztere auch recht stark Richtung Wien. Die 107,9 braeuchte Richtung Wien eigentlich auch keine Leistung.

Da ist auch die Frage, ob Welle 1 in Wien auch den Mut hat die Leistung zu erhoehen? Das Szenario ist aehnlich.

[Habakukk]

Natürlich geht es auch für die 96,4 und 106,5 erst mal vor Gericht:
https://www.radiowoche.de/aufschiebende ... n-in-wien/

Damit wird also erst mal gar nix auf Sendung gehen. Bei 93.6 und 99.1 wurde ja ebenfalls geklagt, d.h. da bleibt auch alles beim Alten (auf 93.6 weiter Nonstop-Veranstaltungsradio von Lounge FM und auf 99,1 nix).
Und ich hatte schon gehofft, dass der gordische Klageknoten mit den neueren Vergaben endlich durchschlagen ist.

[UK-DX]

Natürlich geht es auch für die 96,4 und 106,5 erst mal vor Gericht:
https://www.radiowoche.de/aufschiebende ... n-in-wien/

Damit wird also erst mal gar nix auf Sendung gehen. Bei 93.6 und 99.1 wurde ja ebenfalls geklagt, d.h. da bleibt auch alles beim Alten (auf 93.6 weiter Nonstop-Veranstaltungsradio von Lounge FM und auf 99,1 nix).
Und ich hatte schon gehofft, dass der gordische Klageknoten mit den neueren Vergaben endlich durchschlagen ist.

Gut, das war ja alles zu erwarten.

Privatradio war und ist in Oesterreich immer eine schwere Geburt und die Gerichte in Oesterreich arbeiten auch nicht gerade rasch, - so wie mir gesagt wird.

Duerfen eigentlich Diejenigen die den Zuschlag bekommen haben, eigentlich immer sofort auf Sendung gehen? Oder warten die dann immer bewusst auf die Klagewelle? - und waehrendessen darf nicht gesendet werden?

Ist die Motivation der Klage des leer ausgegangenen Bieters Denjenigen der den Zuschlag bekommen hat, vom Geschaeft zu hindern?

Die Motivation der Klage wird ja kaum bessere Sendeleistung sein? Mehr als das was koordiniert wurde geht ja nicht mehr.

[Habakukk]

Privatradio war und ist in Oesterreich immer eine schwere Geburt

Nein, nicht immer! Nur dort, wo der Markt heiß umkämpft ist. Eben z.B. in Wien!

Duerfen eigentlich Diejenigen die den Zuschlag bekommen haben, eigentlich immer sofort auf Sendung gehen? Oder warten die dann immer bewusst auf die Klagewelle? - und waehrendessen darf nicht gesendet werden?

Die dürfen auf Sendung gehen, sobald der Entscheid rechtskräftig ist. Rechtskräftig wird er nach einer gewissen Frist, und innerhalb dieser Frist darf kein unterlegener Bewerber gegen den Entscheid Klage eingereicht haben. Erhebt also jemand Klage, wird der Entscheid nicht rechtskräftig und der neue Anbieter darf nicht auf Sendung gehen.

Ist die Motivation der Klage des leer ausgegangenen Bieters Denjenigen der den Zuschlag bekommen hat, vom Geschaeft zu hindern?

Kann es natürlich sein, aber erst mal muss man davon ausgehen, dass die Motivation unterlegener Bewerber einfach die ist, dass sie selber auf Sendung gehen möchten und nicht derjenige, der den Zuschlag erhalten hat.

Die Motivation der Klage wird ja kaum bessere Sendeleistung sein? Mehr als das was koordiniert wurde geht ja nicht mehr.

Das lässt sich auch auf dem Klageweg eigentlich nicht erreichen. Es geht da rein darum, wer den Zuschlag bekommen hat und ob sich die unterlegenen Mitbewerber ungerecht behandelt fühlen.

Speziell in Wien, wo man ja nun doch schon ein großes Angebot hat, kommen natürlich mittlerweile Kriterien zum Einsatz, die durchaus diskutabel sind. Welches geplante Angebot trägt mehr zur Meinungsvielfalt bei, darf es noch ein Vollprogramm mehr sein, oder doch bereits ein Spartensender, etc..

[Ruhrwelle]

Immerhin haben sie jetzt nach ewigen Rechtsstreitigkeiten massig Frequenzen koordiniert und ausschreiben lassen, so dass deutlich mehr Sender eine Chance bekommen. Wenn man jetzt noch an die heiligen Himmelhoffrequenzen gehen würde gäbe es nochmal weniger Grund Klage zu erheben.

[Habakukk]

Wenn man jetzt noch an die heiligen Himmelhoffrequenzen gehen würde gäbe es nochmal weniger Grund Klage zu erheben.

Ich glaube nicht, dass man das nochmal versuchen wird. An die wollte man schon mal vor einiger Zeit, und die Behörden/Gerichte haben tatsächlich Versorgungsdefizite gefunden, die diese Frequenzen beheben. In Linz hat man diese Versorgungsdefizite für so klein erachtet, dass man dem ORF tatsächlich seine Freinberg-Frequenzen entziehen konnte, aber in Wien hat das nicht geklappt. Das muss man dann denke ich hinnehmen!

Real ist es tatsächlich auch so, dass der Kahlenberg tlw. etwas verzerrt zu empfangen ist, wenn man von Wien aus in die Täler Richtung Wienerwald reinfährt. Nicht umsonst haben auch Kronehit und Radio 88.6 da ihre Füllsender, wenngleich nicht ganz so groß dimensioniert wie beim ORF. Man könnte sich schon die Frage stellen, ob Himmelhof wirklich in fast ganz Wien empfangbar sein muss, wenn er eigentlich nur paar kleine gezielte Lücken beheben soll.

[Ruhrwelle]

Die Empfangsprobleme sieht man quasi schon auf einer topografischen Karte, aber wie du schon sagtest ist der Sender ja schon weitreichend und strahlt genau in den flachen Teil von Wien. Wenn man wollte könnte man sicher schlechtere, also außerhalb belegte Frequenzen von einem niedrigeren Standort genau für die Täler in dem Bereich finden. Aber ich glaube kaum, dass die Beteiligten da ein Interesse dran haben.

[Habakukk]

Es gab ja in einer Studie der Deutschen Telekom sogar mal den Kompromiss-Vorschlag, die Himmelhof-Frequenzen des ORF 200kHz neben den Kahlenberg zu platzieren und dafür die bisher genutzten freizugeben. So hätte man für mehr Vielfalt sorgen können, ohne beim ORF eine Versorgungslücke aufzureissen.

Für Kronehit gab es dann am Sender Himmelhof auch mal Versuchssendungen, ein mal direkt in Gleichwelle 105,8 zu Kahlenberg, und dann 200kHz daneben (106,0 glaube ich), also wie in der Studie vorgeschlagen.

Man hat aber beide Varianten als zu störbehaftet befunden und sich dann bei Kronehit mit der 97,5 eine völlig andere Frequenz gekrallt, auf der bis dahin N-Joy Radio (das heutige Radio Radieschen) auf Sendung war. Die mussten sich dann was Neues suchen.

Speziell bei der Konstellation mit 200kHz wunderte mich das Ergebnis damals schon, immerhin habe ich hier zuhause einige solcher Konstellationen und die machen, selbst mit Tunern die überhaupt nicht trennscharf sind, nie Probleme, z.B. Bayern 3 Hochberg 95,9 und Untersberg 96,1, oder Deutschlandfunk Brotjacklriegel 100,1 und Högl 100,3.
100kHz-Konstellationen sind was anderes, die sind wirklich für die meisten Tuner ein Problem. Dann lieber in Gleichwelle!

[andimik]

Eine weitere Ausschreibung ist draußen:

105,1 Wien 13/Funkmast Stadion mit knapp 400W
https://www.rtr.at/migration/tenders/10 ... 921906496e

Auf der Frequenz sendet derzeit Radio SOL aus Vösendorf.

https://www.rtr.at/migration/decisions/ ... 7edc6080b3

Wird auch weiter so sein bis Sommer 2024 ...

[Habakukk]

Eine weitere Ausschreibung ist draußen:

105,1 Wien 13/Funkmast Stadion mit knapp 400W
https://www.rtr.at/migration/tenders/10 ... 921906496e

Auf der Frequenz sendet derzeit Radio SOL aus Vösendorf.

https://www.rtr.at/migration/decisions/ ... 7edc6080b3

Wird auch weiter so sein bis Sommer 2024 ...

Außer die 105,1 geht bis dahin regulär in Betrieb, dann müsste Radio SOL sich eine andere Frequenz suchen. So erging es damals ja N-Joy mit seiner 97,5, als kronehit die als Füllsender Himmelhof beanspruchte. Diese jährlich verlängerten Ausbildungsradios haben da weniger Rechte als die Privatsender mit den 10-Jahres-Lizenzen.

Allerdings ist eine Inbetriebnahme bis Sommer 2024 eher unwahrscheinlich, wenn man die Streitigkeiten um jede zurück liegende UKW-Frequenzvergabe in Wien anschaut.