oe24 / Radio Austria: Zweites bundesweites Privatradio in Österreich startet

[Habakukk]

Nun ist die Gleichwelle 102,8 im Salzburger Flachgau in Ausschreibung:

https://www.rtr.at/migration/tenders/1c ... dd46c9e7aa

*SALZBURG 6 (Hochgitzen Mobilfunkmast) 102,8 MHz
*HAUNSBERG (Austro Control Turm) 102,8 MHz
*VORAU (Mobilfunkmast) 102,8 MHz
*STRASSWALCHEN (Tannberg) 102,8 MHz

Der Zuschlag ging wie zu erwarten war an Antenne Salzburg (Quelle: RTR-Frequenzbuch)

Unter hier der entsprechende Entscheid:
https://www.rtr.at/migration/decisions/ ... 86c954dff5

[strade]

Angenommen, man fährt per PKW auf Salzburg zu .... ab wann ist dieses 102,8 - Zeugs hörbar . Wo übernimmt eigentlich die 95,2 von Antenne Salzburg den Sender Linz ? Da muss es doch ein Verwirrungsgebiet geben.

[andimik]

Übrigens funktioniert SLS und DLS nicht.

[Habakukk]

Das Verwirrungsgebiet ist schon sehr groß, ja! Die 95,2 sendet am Gaisberg ja stark gerichtet nach Süden, aber Richtung Deutschland dürften schon 50-100 Watt rausgehen. Die 95,2 geht hier im Chiemgau etwas schlechter als die 94,0 von Energy mit ihren 250W, würde ich sagen. Der Gaisberg dominiert zwar meistens, aber Radio Oberösterreich aus Linz kommt immer wieder durch. Man kann es bei normalen Bedingungen vielerorts beifahrertauglich anhören, bei geringstem Tropo entsteht hier aber ein ordentliches Durcheinander.

Rund um den Chiemsee dürfte Antenne Salzburg aber noch besser gehen, als wenn man auf der A8 kurz vor Salzburg ist, da diese ja nach Traunstein nochmal etwas höher verläuft und recht nordexponiert ist (Bereich Neukirchen hat man eine schöne Aussicht nach Norden). Da knallt dann auch mal alles Relevante aus Tschechien in RDS-Qualität rein. Dort hat der Gaisberg wenig Chancen gegen Linz, auch wenn er dort eigentlich auf 95,2 gar nicht mehr so wenig Pegel hätte. Auf der B304 zwischen Traunstein und Freilassing geht Antenne Salzburg auf 95,2 meist ganz brauchbar.

Auf 102,8 sendet derzeit ja nur der Hochgitzen nördlich von Salzburg, stark gerichtet Richtung Nordwest, also weggerichtet von der Stadt Salzburg. Insofern ist die 102,8 derzeit eigentlich nur zwischen Laufen und Freilassing beifahrertauglich zu empfangen. Auf der B304 zwischen Traunstein und Freilassing geht sie auch, aber nirgends richtig gut.

Leider wird der geplante Sender auf 102,8 auf dem Haunsberg nur stark gerichtet Richtung Südost senden, d.h. Richtung Deutschland wird nur wenig rausgehen. Schade, denn der Haunsberg wäre mit 830m schön exponiert. Von dort dürften grundsätzlich ähnlich gute Signale wie vom Gaisberg drin sein, aber so halt leider nicht.

Richtung Deutschland bleiben dann auf 102.,8 an geplanten Standorten noch Michaelbeuren-Vorau und der Tannberg bei Straßwalchen.

Vorau dürfte vergleichbar gut/schlecht gehen wie die 103,3 von kronehit (ähnlicher Standort, aber andere Hauptstrahlrichtung). Ist halt kein exponierter Standort, aber halt grenznah und immerhin mit Hauptstrahlrichtung Westen.

Beim Tannberg ist es schwer zu sagen. Die 91,3 kronehit von dort kann man kaum als Maßstab nehmen, da die Richtung Deutschland massiv ausgeblendet wird und zudem Ismaning empfindlich stört.
Ich denke, der Tannberg mit seinen knapp 800m ist Richtung Deutschland schon relevant, einfach aufgrund der Höhe. Durch die deutlich größere Entfernung von der Grenze ist der Tannberg aber halt nicht mehr so günstig wie der ähnlich hohe Haunsberg, von dem her erwarte ich von ihm auch keine Wunder.

[Habakukk]

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Hier mal der Ausschnitt aus FMMAP, mit 54dB gerechnet:

Man sieht, wie stark gerichtet die 95,2 nach Süden ist. Dennoch geht Richtung Westen mehr raus als man denkt (wie gesagt, so 100W dürften es bis zu einer Linie Teisendorf/Traunstein noch sein, weiter nördlich wird es deutlich weniger).

Hellgrün die aktuelle 102,8 vom Hochgitzen nach Nordwest. Türkis der geplante Standort am Haunsberg, da sieht man, dass der leider ausschließlich Richtung Südosten senden wird.
Dann gibt es noch die 102,8 aus Vorau in ockerbraun, und den Tannberg bei Strasswalchen in rotbraun.

Dann gibt es auch noch die 106,6 aus Hallwang, ebenfalls in türkisem grün, gesendet wird Richtung Nordosten, sowie die 89,3 (ebenfalls am Hochgitzen) Richtung Nordosten.

Grob zusammen gefasst ergibt sich folgendes Bild:

95,2 Gaisberg: Salzburg-Stadt, Hallein, Freilassing, Berchtesgaden
106,6 Hallwang: Salzburg-Nord, Hallwang, Eugendorf
89,3 Hochgitzen: Hallwang, Eugendorf, Seekirchen
102,8 Hochgitzen: Freilassing, Anthering, Laufen, Oberndorf
102,8 Haunsberg: Anthering, Obertrum, Mattsee, Seekirchen, Wallersee, Eugendorf, Thalgau
102,8 Vorau: Michaelbeuren, Oberndorf, Laufen, Sankt Pantaleon, Tittmoning
102,8: Tannberg: Strasswalchen, Irrsee, Frankenmarkt, Mattsee, Obertrum

[MHM]

Am 18.12.2023 wurde die 102,80 MHz am Standort Straßwalchen/Tannberg eingeschaltet. Das Antennendiagramm ist ähnlich zur bestehenden 91,30 von Kronehit, kleine Unterschiede ergeben sich aus dem Frequenzgang des Diagramms.

[Habakukk]

Heißt das, dass Tannberg gar nicht, wie geplant, auch Richtung Westen sendet?

Mir ist tatsächlich in den letzten Tagen eine leichte Empfangsverbesserung auf 102,8 aufgefallen, hatte das aber auf wetterbedingte Schwankungen des Hochgitzen zurück geführt. Der Unterschied zu vorher ist marginal, was dann auch bestätigen würde, dass am Tannberg gar nicht wie geplant nach Westen gesendet wird. Das hätte ich sonst vermutlich deutlicher gemerkt.

[MHM]

So ist es, das ursprüngliche Diagramm sah zwei separate Antennen mit Phasendrehung vor, jetzt wird über das bestehende System mit ebenfalls zwei Antennen abgestrahlt. Nach Westen geht daher deutlich weniger raus. Die beiden anderen SFN-Standorte sind noch nicht in Betrieb, aktuell gibt es daher (mit dem Hochgitzen) eine doppelte 102,8. Über die Polarisation kann man sie leider nicht auseinanderhalten, beide sind horizontal polarisiert.

[Habakukk]

Ich habe übrigens auch eine Antennenausrichtung gefunden, mit der ich Bayern 1 Ismaning so weit ausblenden kann, dass die 91,3 von kronehit geht.

Was nun auf 102,8 vom Hochgitzen kommt und was vom Tannberg, ist schwer zu sagen. Vermutlich dominiert weiterhin der Hochgitzen, aber der Tannberg hilft aus Nordostrichtung noch etwas mit.

Die Signale sind allerdings weiterhin sehr schwächlich.

[MHM]

Das mit den schwachen Signalen tut mir leid. Vielleicht können die beiden anderen geplanten Sender unterstützend wirken, aber das hängt dann auch vom endgültigen Antennendiagramm ab. Die beiden jetzigen 102,8 werden im Chiemgau nicht mehr synchron laufen, aber der zeitliche Versatz wird trotzdem zu gering sein, als daß ein echoartiges Delay wahrnehmbar würde. Dafür braucht es einen Versatz von mindestens 10 ms, damit man mit geübten Ohren zumindest bei einem Sprachprogramm ein Echo erahnen kann.

[Habakukk]

Andererseits ist es auch gut, wenn die nicht zu stark rein kommen, dann bleibt weiter Raum für den Radio Bruno-Scatter aus Italien und Radio Regenbogen aus Heidelberg.

[Habakukk]

Wie sieht es aber jetzt in der Region rund um.den Mattsee aus? Die wäre ja laut Planung voll von der West-Keule des Tannbergs versorgt gewesen, die ja jetzt weg fällt.

Der geplante Sender in Vorau wird gerichtet nach Westen senden, der wird nicht viel bringen.

Bleibt eigentlich nur der Haunsberg, aber da geht Richtung Mattsee (v.a. weiter nördlich, z.B. Berndorf) auch schon die Ausblendung los.

[UK-DX]

Wie sieht es aber jetzt in der Region rund um.den Mattsee aus? Die wäre ja laut Planung voll von der West-Keule des Tannbergs versorgt gewesen, die ja jetzt weg fällt.

Der geplante Sender in Vorau wird gerichtet nach Westen senden, der wird nicht viel bringen.

Bleibt eigentlich nur der Haunsberg, aber da geht Richtung Mattsee (v.a. weiter nördlich, z.B. Berndorf) auch schon die Ausblendung los.

Ich denke, diese Ecke rings um den Mattsee ist gut bis halbwegs gut versorgt.

Bei Antenne Salzburg sollte man sich lieber Gedanken machen, wie man Mittersill, Bad Gastein und Tamsweg versorgen will.

[macright]

Ich denk mir immer noch, dass man die 102,8/102,9 durchaus mit ca. 500W bis max. 1kW auf den "altbewährten" Gaisberg (ORS-Mast, Rundstrahlung) bringen hätte können.

Dazu noch die 94,2 Zwölferhorn und man hätte - für das nördliche Salzburg inkl. Stadt - wieder das gehabt, was mit der 101,8 vorhanden war - ohne alleine für den Flachgau (!) 5 verschiedene Frequenzen beanspruchen zu müssen, wo eine davon noch dazu "Spitz auf Knopf" mit einem benachbarten Grundnetzsender kollidiert - fahre ich von Salzburg Nord die Autobahn Richtung Eugendorf rauf, habe ich ca. auf Höhe Hallwang bzw nach den Rasthäusern ("St. Rupertus"-Statue) bereits Linz drinnen... Grödig/Großgmain/Bad Reichenhall ebenfalls Mischmasch - wsl. aufgrund Bergwandreflexion...

Mag sein, dass das im Zielgebiet (Stadt) aufgrund der schieren Stärke mit der man gegen Linz ansendet (2kW) ohne Tropo einigermaßen funktioniert, optimal ist das in meinen Augen jedoch nicht, 100kW-Standorte schon in ihren Auslaufzonen beinhart auf Gleichkanal oder +/- 0,1 wiederzubelegen. Ein gewisser Spielraum rund um einen 100kW-Bräter sollte trotz "Versorgungsgebiet" belassen werden.

Und ja, Autoradios ohne RDS-AF sind mittlerweile selten geworden, man sollte aber meines Erachtens doch so planen, dass man eine Frequenz zumindest ca. 30-50 km ohne Wechsel im Durchzugsverkehr "hören" kann. Früher waren das im Flachland 100km und mehr. Mit dem derzeitigen Gebilde kann man da alle 10 km neu einstellen.

PS: Golling ist vom Gaisberg-Zielgebiet schon innergebirg sehr weit weg, bzw. hätte man die für Obiges im Notfall shiften müssen.

[UK-DX]

Ich denk mir immer noch, dass man die 102,8/102,9 durchaus mit ca. 500W bis max. 1kW auf den "altbewährten" Gaisberg (ORS-Mast, Rundstrahlung) bringen hätte können.

Dazu noch die 94,2 Zwölferhorn und man hätte - für das nördliche Salzburg inkl. Stadt - wieder das gehabt, was mit der 101,8 vorhanden war - ohne alleine für den Flachgau (!) 5 verschiedene Frequenzen beanspruchen zu müssen, wo eine davon noch dazu "Spitz auf Knopf" mit einem benachbarten Grundnetzsender kollidiert - fahre ich von Salzburg Nord die Autobahn Richtung Eugendorf rauf, habe ich ca. auf Höhe Hallwang bzw nach den Rasthäusern ("St. Rupertus"-Statue) bereits Linz drinnen... Grödig/Großgmain/Bad Reichenhall ebenfalls Mischmasch - wsl. aufgrund Bergwandreflexion...

Mag sein, dass das im Zielgebiet (Stadt) aufgrund der schieren Stärke mit der man gegen Linz ansendet (2kW) ohne Tropo einigermaßen funktioniert, optimal ist das in meinen Augen jedoch nicht, 100kW-Standorte schon in ihren Auslaufzonen beinhart auf Gleichkanal oder +/- 0,1 wiederzubelegen. Ein gewisser Spielraum rund um einen 100kW-Bräter sollte trotz "Versorgungsgebiet" belassen werden.

PS: Golling ist vom Gaisberg-Zielgebiet schon innergebirg sehr weit weg, bzw. hätte man die im Notfall shiften müssen.

Ich sehe das im Grunde auch so.

Wir werden von Matthias sicher eines Anderen belehrt werden.