Winfried Haug hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 23:29
DH0GHU hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 21:19
Winfried Haug hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 19:38
DU hast den Aufbau in AT (14 Sender) mit denen in DE (Mux1 verglichen). Der Mux2 hat wenige Sender und die vorsorgte Fläche wurde deutlich schneller als in AT aufgebaut.
Mux2 hat etwas weniger als 0,9 Sender pro 1 Mio Einwohner.
Der ORS-Mux hat ca. 1,6 Sender pro 1 Mio Einwohner.
Und ja, Mux2 in DL ging noch schneller... Da widerspreche ich ja garnicht. Ist ja auch aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar, da in Deutschland über Jahre ein Bestand an DAB-Nutzern aufgebaut wurde. In OE fehlt diese Konsumentenbasis weitgehend, eine Rentabilität ist damit schwerer zu erreichen.
ORS ist eine Tochter von ORF (60%) und Raiffeisen (40%) und der ORF hat die Türme und Sender, Antenne Deutschland musste erstma die Verträge machen und es macht schon ein Unterschied,ob man neue Verträge u.a. mit Dritten machen muss oder ob man zum 60% Teilhaber geht...
Antenne Deutschland hat mit in deutlich kürzerer Zeit, widrigerren Umständen und komplexen rechtlichen Voraussetzungen mehr geschafft als ORS.
Ich glaube nicht, dass die vertragsrechtliche Erschließung von Standorten für die Geschwindigkeit des Ausbaus eine Rolle spielte. Abgesehen davon, dass MB mit der DFMG Rahmenverträge haben dürfte, die die vertragliche Seite recht flott gestalten, geht es bei der Ausbaugeschwindigkeit mehr um die Finanzierbarkeit. So einen DAB-Sender mit mehreren kW Senderausgangsleistung bekommt man nicht mal eben für 20.000 €...
Die Standorte, die in DL für den 2. Bundesmux genutzt werden, sind bereits erschlossen gewesen. Die vertraglichen Grundlagen waren also vorhanden, Antennen auch. Eine Erweiterung um einen weiteren 19"-Schrank ist da reine Formsache und vermutlich in wenigen Arbeitstagen erledigt, zumal man schon lange wußte, dass wahrscheinlich etwas passieren wird. Verträge kann man obendrein auch vorbereiten und mit dem Abschluß warten... und dazu war vieeeeel Zeit.
Für den Glauben gehst du lieber in die Kirche als in dieses Forum. Du scheint keine Ahnung von Prozessen in Konzernen und Firmen zu haben.
Ein Vertrag im Konzern ist einfach als ein extern abgeschlossener.. und da Ressourcen auch Zeit und ein Jurist bei der DFMG sitzt nicht so rum und wartet bis Antenne Deutschland ankommt. Wie kompliziert Antennenverträge sein können, wissen wir seit dem MB Ausstieg...
Ein neues Rack muss geplant werden: Fläche, Strom, Abwärme, ggf. Tragelast und das muss alles auch vertraglich geregelt werden. Dies ist keine Formsache erst recht, wenn es ein externer Mieter ist.
Fakt ist, die ORS hat kein gesteigertes Interesse DAB voranzutreiben,... warum... ja der ORF als 60% Gesellschafter will sich keine Konkurrenz schaffen.
Auch in Deutschland war der DAB Anfang zäh, das ist kein österreichische Eigenheit. Da war die Rentabilitöt auch nicht sooo gut.
Du kannst das DAB Desaster in AT ja gerne schönreden, was aber weit an der Realität vorbeigeht. DAB wird vom ORF sabotiert und die ORS bremst.
Sagmal, was soll eigentlich dieser aggressive Ton und unterirdische Diskussionsstil? Lies bitte endlich mal den Kontext und nimm ihn zur Kenntnis, anstatt mir hier irgend etwas in die Schuhe zu schieben.
DH0GHU hat geschrieben: ↑Mi 23. Dez 2020, 19:36
In Österreich gibt es 14 Sendestandorte für den bundesweiten Multiplex.
Gemessen an der Einwohnerzahl (=Zahl der potentiellen Hörer = Werbung) entspräche das 131 Standorten in Deutschland (14 * 83/8,85). Wie lange hat es in D gedauert, bis wir 131 Standorte hatten?
Klar, man sollte sich mit den Besseren vergleichen, CH zum Beispiel. Aber: ich hab' ja nicht mit dem Deutschlandvergleich angefangen
... und bitte auch die ganzen Beiträge davor.
Ich habe eben nie behauptet, der ORS-Mux wäre im Vergleich zum 2. Bundesmux schnell aufgebaut worden. Das hast DU ins Spiel gebracht. Ich habe ihn im Vergleich zum ersten Bundesmux betrachtet und selbst darauf hingewiesen, dass man sich besser Muxe wie den der SMC zum Vorbild nehmen sollte. Was daran dann "Schönreden" sein soll, mußt Du mir mal erklären. DU hast dann den 2. Bundesmux ins Spiel gebracht, das war nicht mein Thema - ich hatte ja den SMC-Mux schon als besseres Vorbild genannt. Mir wäre es auch lieber, man wäre in Österreich nicht so schnarchnasig, aber es ist eben nicht so, dass nur ORS lahm wäre. Da gibts noch genug andere Beispiele - schau Dir mal das Trauerspiel in Frankreich in puncto Netzabdeckung an...
Die Formulierung "Ich glaube nicht" kannst Du außerdem als rein rhetorische Frage betrachten.
Mir sind die notwendigen Voraussetzungen für die Installationen kommerzieller (Funk)technik bestens bekannt, und auch die dahinter stehenden Abläufe in Firmen.
Du solltest aber eigentlich die Historie des 2. Bundesmux kennen. Die Standortfragen waren, wenn man sich die Informationen der letzten Jahre so durchliest, schon vor dem juristischen Stopp des Projekts geklärt.
Du solltest eigentlich auch wissen, dass für die DFMG solche Mieter kein Sonderfall, sondern das Alltagsgeschäft sind - die leben ausschließlich von der Vermietung ihrer Immobilien. (Die DFMG war auch nicht das Problem bei Abgabe des UKW-Geschäfts von MediaBroadcast. Das Problem dort war die Mitbenutzung der Antennen - die gehören nicht der DFMG, sondern dem jeweiligen Mieter).
Außerdem habe ich nicht behauptet, dass das Abschließen der notwendigen Verträge einfach, irrelevant, oder nicht sonderlich komplex sei. Das hast Du nur so interpretiert. Mir sind die Anforderungen bestens bekannt...
Ich sage nur, dass das meiner Einschätzung nach (bedingt durch die Historie des Projekts) in diesem Fall nicht der kritische Zeitpfad war. IN DIESEM FALL (Bundesmux 2) war das wohl eher die Beschaffung (falls auch nicht bereits vor dem Projektstopp angestoßen) und Installation der Technik (incl. Zuführung, Sendezentrum, etc). Infrastrukturtechnik, die projektbezogen benötigt wird, und nicht im Alltagsgeschäft abverkauft wird, hat in der Regel entsprechend hohe Lieferzeiten und ist keine Lagerware...Das gilt für ORS wie AntenneDE/MediaBroadcast gleichermaßen.
Wenn man unbedingt den österreichischen und den 2. Bundesmux vergleichen will (zur Erinnerung: DU hast damit angefangen, den 2. Bundesmux in DL ins Spiel zu bringen), würde man auch eher darauf schließen, dass die Problematik bei ORS eher größer ist. Denn der 2. Bundesmux läuft im Wesentlichen über schon vorhandene Antennen (ja, natürlich vorausgesetzt, die waren für die notwendigen Betriebsparameter schon geeignet), während bei der ORS zusätzlich neue Antennen installiert werden müssen. Das ist dann aber nicht nur eine vertragliche Frage, das ist in aller erster Linie eine Frage von Statik und Kolokalisierung von Funkdiensten. Gerade letzterer Punkt sollte nicht unterschätzt werden...
Nebenbei: de jure handelt es sich bei dem Betreiber des österreichischen Bundesmux um eine andere Firma (ors comm) als bei dem Betreiber der Standorte (ors).