Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Radioforum Österreich
Habakukk
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von Habakukk »

Manchmal frage ich mich, warum dich das Thema so dermaßen umtreibt. Wir sind jetzt auf Seite 8 des Threads nur zu dieser einen Konstellation.

Findest du oe24 jetzt wirklich so hörenswert? Kannst du Bayern 3 tatsächlich nicht mehr gut genug hören (auch nicht via 94,4 Brotjacklriegel)? Inhaltlich und musiktechnisch finde ich nicht viel gutes daran. Was ist also so besonders an Bayern 3? Nur aus nostalgischen Gründen?
MHM
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von MHM »

Bereits vor längerer Zeit hatte ich mir zwei weitere Meinungen eingeholt (ein Kollege wohnt übrigens in Vöcklabruck) mit der Bitte um kritische Beurteilung. Aber die beiden konnten letztendlich nur meine eigenen Erfahrungen bestätigen.

Man kann die Koordinierung nicht unbedingt als ästhetisch bezeichnen, aber die Zeiten sind längst vorbei, als so etwas noch möglich war. In inneralpinen Seitentälern ist noch viel Platz im Äther, aber ansonsten ist es in Mitteleuropa richtig eng geworden und es gilt, die Lücken geschickt zu nutzen. Im Bereich der Autobahn A1 und den umliegenden Orten ist zum einen Radio oe24 einwandfrei empfangbar (entweder über SFN 98,6 oder über 101,8 Gaisberg, weiter östlich auch 98,3 Wels), andererseits aber auch Bayern 3 über den Brotjacklriegel (weiter im Westen kämen noch der Untersberg sowie Hochberg/Traunstein dazu). Wer diese beiden Programme im westlichen Oberösterreich störungsfrei empfangen will, hat dazu weiterhin die Möglichkeiten (wenn er nicht gerade in einer tiefen Gruabn wohnt).

Gäbe es tatsächlich ein signifikantes Störpotential, würde ich schon nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" handeln und ein Konzept zur Optimierung anbieten. Dieser Schritt muß aber wohlbegründet sein, damit Radio oe24 das Risiko einer Neuausschreibung in Kauf nimmt. Die wird nämlich fällig bei Frequenzänderungen von mehr als 300 kHz. Und auch wenn die Chance auf erneute Zuteilung sehr hoch ist, wird niemand von derlei Fleißaufgaben begeistert sein, zumal es genug andere Baustellen (oft nicht-technischer Art) gibt.

Beim genannten SFN kann man allenfalls über eine Leistungserhöhung nachdenken, angesichts der ausufernden Energiekosten bin ich aber auch bei dem Thema ganz vorsichtig. Mehr fällt mir im Augenblick nicht ein. Ich werde keine Änderungen forcieren und wenn es keinen offiziellen Auftrag seitens des Radiobetreibers gibt, passiert eben gar nichts. Hab ich zwar alles schon mal erzählt, aber ich denke, wir kriegen Seite 10 mit den vielen Wiederholungen auch noch voll.
macright
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

MHM hat geschrieben: Do 15. Aug 2024, 13:19 Man kann die Koordinierung nicht unbedingt als ästhetisch bezeichnen, aber die Zeiten sind längst vorbei, als so etwas noch möglich war.
Eine ästhetische Lösung wäre schon 2019 möglich gewesen, zwar nicht auf 106,7 (wegen falscher Besitzergesellschaft), aber doch zumindest auf 92,9 oder 91,9. Halt mit Neuausschreibung, die man als bundesweiter Anbieter aber aufgrund Rangfolge der Vergabe schon in der Einlaufstelle der Behörde gewonnen hätte.
Eine ästhetische Lösung ist heute noch immer möglich, mit der 106,7 jetzt noch besser und eleganter als je zuvor.
MHM hat geschrieben: Do 15. Aug 2024, 13:19 Dieser Schritt muß aber wohlbegründet sein, damit Radio oe24 das Risiko einer Neuausschreibung in Kauf nimmt. Die wird nämlich fällig bei Frequenzänderungen von mehr als 300 kHz.
Bei der eleganten Lösung mit der 106,7 (Zurücklegung 98,6, Erweiterung 106,7 bei gleicher Post) ist keine Neuausschreibung nötig, siehe schon damals der Bescheid zur Erweiterung der 98,6 aus 2019 - damals war auch keine vonnöten:
Allein durch die Nutzung einer Frequenz an einem weiteren Standort in einem UKW-Gleichwellennetzwerk wird noch keine neue, zu den bereits zugeordneten Übertragungskapazitäten (§ 2 Z 4 iVm § 3 Abs. 2 PrR-G) hinzutretende Übertragungskapazität geschaffen, zumal sich die einzelnen Sendeanlagen in einem UKW-Gleichwellennetzwerk bei Ausstrahlung unterschiedlicher Programme wechselseitig stören würden. Eine Ausschreibung des weiteren Sendestandortes als eigenständige Übertragungskapazität käme allein schon deshalb nicht in Betracht, weil ihn kein anderer Hörfunkveranstalter außer demjenigen, der über eine aufrechte Zulassung zur Nutzung des ersten Sendestandortes verfügt, nutzen könnte.
Eine Neuausschreibung bräuchte es nur, ginge man beispielsweise auf eine komplett neue Frequenz, wie die 91,9.
Also: Die Variante mit der 106,7 ist vollkommen risikolos.
MHM hat geschrieben: Do 15. Aug 2024, 13:19 wird niemand von derlei Fleißaufgaben begeistert sein
Die dadurch massive Einschränkung der natürlichen Reichweite der Attergauwarte vor allem nach Norden/Nordosten (Bundesstraße B1) und die dauerhaft messbare, richtlinienwidrige Schutzabstandsunterschreitung selbst im unmittelbaren Nahebereich (Attergaugebiet) wird damit an der Wurzel beseitigt. Das wird keinen Kunden (Radiobetreiber) der monatlich zahlt verärgern, ganz im Gegenteil.
Es gehen durch die Neuplanung auch keine erhöhten Energiekosten einher.

Man könnte hier also schon sagen, man investiert hier "pro bono" ein wenig Zeit und macht das Diagramm bzw. das technische Konzept für die 106,7 angesichts der Historie für oe24 zu einem humanen Preis; die Eingaben (Schriftsätze) zur SFN-Erweiterung kann man sowieso 1 zu 1 von 2019 wiederverwenden. Dann kommen noch € 490,- Behördengebühr dazu, der Technikereinsatz zum Umschalten bzw. Einmessen und die Sache ist erledigt.
Man tut sich damit im Hinblick auf eine Wiederverwertbarkeit der 98,6 Kremsmünster ja selbst nichts Schlechtes - die beiden greifen vor allem auf der Autobahn doch merkbar ineinander.


Zu mir selber, weil gefragt wurde:
Bei mir zuhause (Markt St. Georgen) habe ich stationär keine Probleme, da bringt mir - nach Abschaltung des UKW im KTV-Netz 2016 - eine einfache 3-El.-Unterdachantenne Brotjacklriegel (45dB) und Linz (55dB als Abfallprodukt in Nebenkeule) derart gut, dass ich ohne Antennenverstärker problemlos durch einen 4er-Abzweiger, je 25m Kabel und abschließend Antennendosen an die Empfänger im Haus weiterverteilen kann - und das mag was heißen, normalerweise haut dir ein solcher Abzweiger ein unverstärktes schwaches Signal zusammen und die Kabellänge bzw. die Auskopplung der Antennendosen gibt ihm dann endgültig den Rest.

Unterwegs im Auto ist es so, dass Brotjacklriegel und Wendelstein im Bezirk Vöcklabruck bzw. fast im ganzen OÖ so derartig perfekt ineinander greifen/griffen, dass einer von den beiden immer exzellent versorgt(e) – zumindest im Bezirk Vöcklabruck egal wo man war. Das war man gewohnt, seitdem es die UKW-Versorgung bei uns gibt, also seit fünfzig Jahren plus. Nach Aufschaltung von -AUSTRIA gilt das nur mehr für Bayern 1, bei Bayern 3 treten merkbare punktuell äußerst gravierende Verschlechterungen auf.
MHM hat geschrieben: Do 15. Aug 2024, 13:19 andererseits aber auch Bayern 3 über den Brotjacklriegel (weiter im Westen kämen noch der Untersberg sowie Hochberg/Traunstein dazu). Wer diese beiden Programme im westlichen Oberösterreich störungsfrei empfangen will, hat dazu weiterhin die Möglichkeiten (wenn er nicht gerade in einer tiefen Gruabn wohnt).
Auf der Autobahn A1 merkt man die Verschlechterung nicht, da Brotjacklriegel die gesamte Strecke bis Linz sehr gut bis absolut exzellent reingeht (= Autobahn ist fast alles nordexponiert). Auf der Bundesstraße B1 und den umliegenden Orten (= meistens westexponiert und nordabgeschattet gelegen) merkt man jedoch massive Qualitätsverschlechterungen weg von seinerzeit absolut exzellentem Empfang.

Nutzbarkeit Untersberg ist Schwachsinn, sonst hätte ich 92,9 bzw. 91,9 nie guten Gewissens zur Wiederbelegung vorgeschlagen. Der Hochberg geht ganz punktuell, mal auch mit RDS - aber sehr, sehr selten. Zudem bedrängt durch 88,6 Wels (was hier aber legitim ist und keinen stört).

Abschließend:
Ich hätte es einfach nie und nimmer für möglich gehalten, dass man heutzutage auch im wirklich grenznahen OÖ dieses 0,1-Muster anwendet, das vielleicht in Freistadt, Perg und Steyr (beim Brotjacklriegel nichtmal mehr noch in der Umgebung Linz!) einigermaßen aufgrund der dort doch schon großen Entfernung zu D funktionieren mag, für West-OÖ aber das mit Verlaub „beschissenste“ ist, was man nur irgendwie für Geld planen/bekommen kann. Eine Nachbarkanalbelegung mit derart geringen Schutzabständen gab es im UKW-Band in unseren Breitengraden (topographisch offenes und daher in sich verbundenes Gebiet Voralpenraum Land OÖ, Flachgau, Südostbayern) bislang einfach nicht, ob woanders schon, kann ich nicht beurteilen.

Unverständlich dabei ist auch, dass man – siehe Beispiel Stadt Salzburg vs. Brotjacklriegel – manches einfach immer wieder probieren will, obwohl Amtssachverständige dazu schon einmal klar und dezidiert „NEIN“ gesagt haben (siehe Zitat im Thread hier, war Anfang 2000er Jahre und 2017).

Das Beispiel Salzburg-Brotjacklriegel ist wie gesagt in meinen Augen völlig vergleichbar mit St. Georgen-Wendelstein,

- beides 115km (sinds je Luftlinie Salzburg-Brotjacklriegel & St. Georgen-Wendelstein, haargenau!),
- beides 100kW-Brummer,
- 0,1 MHz dran mit 200 Watt in Sbg. (was vom Amts-SV wg. Schutzabstandsunterschreitung beim neuen Sender, also aus Eigenschutz, abgelehnt wurde!)
- 0,1 MHz dran mit 100 Watt in St. Georgen - wo man jetzt allen Ernstes eine Leistungserhöhung auf genau diese 200 Watt überlegt, die das Problem nicht löst - aber genau gleich kostet (Aufwand technisches Konzept, Behördengebühr € 490,-)
- in beiden Fällen ist der Altbestand im Talkessel schlecht, bissl außerhalb davon hat er aber Bombensignal.

An Habakukk, weil gefragt wurde: ich nehme mal an, die Freude über eine hypothetische 94,9 oder 99,1 mit 100 Watt in Isen, Ismaning oder gar am Schnaitsee wäre ähnlich, wenn dann nur mehr das Kitzbüheler Horn bleibt?
Und würde sich verstärken, wenn man sieht, dass die Frequenzauswahl auch für den Neuzugang höchst suboptimal ist, also keinem wirklich geholfen wurde? Und das noch dazu ohne Not, wo es schon vom Fleck weg Alternativen gegeben hätte und immer noch gibt?

Es sollte die wechselseitige Empfangbarkeit von ORF und BR auf bisherigem Bestandsniveau erhalten bleiben, gerade auch irgendwann in 20 Jahren plus - bei einer kompletten UKW-Abschaltung. Für Letzteres sehe ich gerade mit der Sache am Jauerling (= ebenfalls vollkommen unnötig) nichts Gutes.
macright
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

Habakukk hat geschrieben: Do 15. Aug 2024, 17:19...
Sollte ich vorhin irgendwas geschrieben haben, was offenkundig unrichtig ist, bitte gerne korrigieren.
Auch, wenn sich dadurch die Seite 10 öffnet.

(Dass die dreifache 106,7 ohne Neuausschreibung und somit ohne jedwedes Risiko erreichbar wäre, ist gesicherte Tatsache. Dass es die objektiv allseits beste Lösung wäre, steht wohl auch außer Streit.)
Habakukk
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von Habakukk »

Na, passt scho!

Ich war mir nicht sicher, ob eine 106,7 Attergauwarte sich mit 106,7 Zwölferhorn wirklich so sehr ins Gehege käme, dass nicht doch auch ein anderer Anbieter als Oe24 denkbar wäre (und damit Ausschreibung nötig). Am Attersee hatte ich den Eindruck, dass die gute Versorgung von Zwölferhorn dort endet, wo die Attergauwarte langsam zum Ortssender wird, also gerade vielleicht keine Überschneidung bei >= 54dBuV. Am Irrsee, wo das Zwölferhorn ebenfalls Ortssender ist, spielt die Attergauwarte m.W. keine Rolle mehr. Und rund um Fuschl/St.Gilgen/Bad Ischl eh nicht.

Aber im Gebiet östlich des Mondsees bis nördlich von Oberwang dürften vermutlich beide Standorte so gut gehen, dass es da deutliche Überschneidungen geben dürfte, auch wenn die Attergauwarte nach Südwesten ausblendet .
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

Habakukk hat geschrieben: Fr 16. Aug 2024, 01:28 Ich war mir nicht sicher, ob eine 106,7 Attergauwarte sich mit 106,7 Zwölferhorn wirklich so sehr ins Gehege käme, dass nicht doch auch ein anderer Anbieter als Oe24 denkbar wäre (und damit Ausschreibung nötig).
Beim Zwölferhorn darf man nämlich auch nicht vergessen: die hat jetzt schon eine Batzen Reserve koordiniert (1kW), genau in die gute Richtung die von einer hypothetischen Gleichwelle Attergauwarte/Vöcklaberg beansprucht werden würde.
Habakukk hat geschrieben: Fr 16. Aug 2024, 01:28 Aber im Gebiet östlich des Mondsees bis nördlich von Oberwang dürften vermutlich beide Standorte so gut gehen, dass es da deutliche Überschneidungen geben dürfte, auch wenn die Attergauwarte nach Südwesten ausblendet .
In den Überschneidungsgebieten würde man die Gleichwelle nicht mal pedantisch synchronisieren brauchen, da Gaisberg fast alles hier überdeckt... Ähnlicher Fall wie seinerzeit 98,6 Gusterberg und Vöcklaberg - sie schneiden sich zwar, aber da ist 98,3 Wels drüber.

Zusammenfassend ist das eine Lösung wie aus dem Bilderbuch, wo sich jeder Radiobetreiber in so einer Situation alle 10 Finger abschlecken kann, hätte er so etwas greifbar... Noch besser und mit weniger Aufwand geht es wirklich nicht.
Wenn schon so eine Kampfkoordinierung produziert wurde, hat man nämlich für gewöhnlich wirklich nichts Gutes mehr in der Hinterhand, auf das man ausweichen kann - und schon gar nicht so einen Luxus. Sonst hätte man die Kampfkoordinierung ja gar nicht gemacht.
Hier: die 106,7 ist ringsum mehr oder weniger frei.
MHM
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von MHM »

Die Erweiterung mit einer Gleichwelle ist juristisch eine heikle Sache - normalerweise nur dann möglich, wenn der Modulationsinhalt keine Rolle spielt (ansonsten Wettbewerbsverzerrung). Ein solches Szenario ist jedoch nur bei einem Klasse-III-SFN (gemäß meiner Klassifizierung) möglich, beispielsweise Kronehit auf 105,8 MHz an den Standorten Sölden und Wenns.

Bei einer bundesweiten Lizenz scheint die juristische Lesart zu sein, daß eine Erweiterung gar nicht möglich ist, da das Versorgungsgebiet a priori 100 % der Landesfläche Österreichs ausmacht. Was wir im technischen Sinne als Erweiterung verstehen, würde der Jurist in diesem Falle als Verdichtung ansehen. Eine Ausschreibung wird aber erfolgen, wenn die beantragte Übertragungskapazität unabhängig vom Modulationsinhalt betrieben werden kann. Bei der Attergauwarte wird das nicht der Fall sein, am Mondsee fungiert das Zwölferhorn stellenweise als "best server". Eine Neukoordinierung würde aber notwendig sein, es ist ja auch die Verträglichkeit mit dem SFN 106,5 vom Life Radio und mit der 106,6 vom Gusterberg zu prüfen.

Sollte wider Erwarten das SFN 98,6 doch noch geändert werden müssen, kann man über ein SFN 106,7 sicherlich nachdenken. Im Augenblick ist das aber kein Thema.
macright
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

MHM hat geschrieben: Fr 16. Aug 2024, 09:26 Eine Neukoordinierung würde aber notwendig sein, es ist ja auch die Verträglichkeit mit dem SFN 106,5 vom Life Radio und mit der 106,6 vom Gusterberg zu prüfen.
Das ist natürlich klar, wobei man hier wohl schon sehr gut mit den Diagrammen der jetzigen 98,6 als "technisches Konzept" arbeiten könnte - die gehen eh schon auf der Attergauwarte von Richtung Braunau weg (= Hauptstrahlrichtung Osten und Südosten) und am Vöcklaberg vom Gusterberg weg (Hauptstrahlrichtung Nordwesten).

Man korrigiere mich bitte, aber so derartig viel Aufwand dürfte das technische Konzept hier nicht sein. Ist ja keine vollkommene Neuplanung oder was, was bisher diametral in die andere Richtung ging und daher für das Neue völlig unbrauchbar ist.
Dann bleibts noch bei der Behördengebühr und dem Technikereinsatz zum Umstellen der beiden Geräte. Die exakte Synchronisierung mit Zwölferhorn ist wegen Gaisberg wie gesagt nicht in jedem letzten Winkel rund um Oberwang/Loibichl notwendig, mit Vöcklaberg ist Attergauwarte bereits jetzt synchron.

Genau den gleichen Aufwand (technisches Konzept, Eingabengebühr Behörde, Technikeraufwand) habe ich bei einer Leistungserhöhung der 98,6 auch, die die grenzwertige Situation jedoch nicht an der Wurzel beseitigt, sondern maximal nur noch mehr überdeckt.

Es wäre also wirklich nicht so blöd, würde man das in einem moderaten Zeithorizont bspw des nächsten Jahres plus (wenn man halt Kapazitäten dafür hat bzw. "Stehzeiten") einfach durchziehen und gut ist - anstelle ewig einen derart grenzwertigen Standort in den Büchern zu haben.

So eine Brachialkollision ist mir in echt wie gesagt noch nie untergekommen, einzig das steirische Beispiel Kronehit Demmerkogel/Top Radio Sljeme scheint in etwa vergleichbar - und wurde dafür hier im Forum eh in der Luft zerrissen, von Leuten, die weit weit mehr Ahnung haben als ich je habe. Und in Salzburg hat der Amtssachverständige Anfang der 2000er zu einer voll vergleichbaren Situation aus Eigenschutz gesagt "nein".

Abgesehen davon, dass man damit eine 98,6 Gusterberg-Wiedervergabe entschärft, sichert man auch den Standort Attergauwarte bei oe24 nachhaltig ab.
MHM
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von MHM »

Inzwischen hat sich noch jemand anders die Situation mit dem SFN 98,6 und dem Wendelstein angeschaut. Dessen Fazit lautet daß sich die Situation als völlig unproblematisch darstellt, auch wenn die Frequenzkonstellation nicht gerade ästhetisch aussieht (bei Tropo jetzt im Herbst kann es manchmal schon kritisch werden).

So, und damit steht endgültig fest, daß das SFN so bleibt wie es ist. Im Spiel bleibt aber die 92,9 MHz - die Frequenz kann man gut für ein anderes Programm verwenden.
macright
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

Das heißt, dass solche Empfangssituationen - s.u. - vollkommen normal sind und eine Koordinierung lege artis darstellen, die man auch beispielsweise für einen komplett neuen Anbieter - ohne Grundnetzsender auf Doppelversorgung in der Hinterhand - genau so planen würde?

Es ist also "völlig unproblematisch", wenn man in zwei Dritteln des neu vorgesehenen Versorgungsgebietes den für eine 0,1-Annäherung vorgesehenen Schutzabstand 33dB nicht erreicht? Mit zeitlichen oder örtlichen Ausnahmesituationen (= nie 100% bei einer Planung, wie erklärt) kann man gerade in der Causa meines Erachtens definitiv nicht mehr argumentieren.
Nach welchem Schutzabstand wird hier also Maßstab angelegt und für gut befunden? 10, 15dB - obwohl lt. ITU großflächig 33dB verlangt wird?

Die gezeigte Differenz von 18,4 dB Schutzabstand bildet ab den Normalzustand (keine angehobenen Bedingungen, keine Tropo) auf Höhe Ortsumfahrung St. Georgen, mit frontalem Blick auf die Attergauwarte und direkt in dessen Keule/Versorgungsgebiet gelegen. Man sieht den Hügel Lichtenberg im Hintergrund, in der Mitte davon ist die Attergauwarte.

Von den Empfangssituationen schon keine 5 Kilometer nördlich vom Sender (aus seiner Keule heraus) - die so oft erwähnte Bundesstraße B1 - rede ich noch gar nicht, wo Wendelstein und Attergauwarte pegelgleich (beide je ca. 40dB!) sind und dadurch dauerhaft starke Störungen nicht nur bei B3, sondern auch bei Ö24 auftreten, die anderen Attergauwarte-Sender aber dort noch perfekt in rauschfrei Stereo/RDS versorgen können. Gaisberg 101,8 ist im Verlauf der B1 von Frankenmarkt nach Vöcklabruck nicht immer perfekt, sondern durchaus auch öfters mal verzerrt bzw. schon ein wenig schwächer, das sind dann jene Stellen, wo das Autoradio bspw. beim ORF vom Gaisberg auf Linz-Lichtenberg überspringt. Hier ist die 98,6 aufgrund der "guten" Frequenzplanung vollkommen unbrauchbar, die anderen Attergauwarte-Frequenzen liefern dort aber ab, und das im Autoradio nahezu perfekt.
Auch Life und Arabella mit je nur 100 Watt, nicht nur Kronehit mit seinen 200 Watt.

So etwas ist nicht nur "nicht ästhetisch", das ist - auch für den Laien erkennbar - in der Frequenzwahl für dieses Gebiet schlicht und einfach mangelbehaftet, und zwar ganz ordentlich.
Der Planungsauftrag von Radio Austria lautete seinerzeit, die bestmögliche machbare Frequenz für dieses Gebiet zu finden - zumindest konkludent.
Wäre das 2019 entsprechend erledigt worden, wäre Radio Austria heute im Attergau auf der 92,9 oder 91,9 hörbar.

Heutzutage ist aufgrund der bundesweiten Lizenz und dem Goodie der ausschreibungslosen SFN-Erweiterung als "bestmöglich machbar" auch die 106,7 in diesem Gebiet zu verstehen, noch eleganter und aufwandsloser als mit der Umstellung auf 106,7 kann man sich diesem Mist nicht entledigen.
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MHM
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von MHM »

Das Herumreiten auf den ITU-Schutzabständen ist eigentlich Zeitverschwendung, wir haben immer gewußt daß diese uralten Zahlen nie wirklich in Stein gemeißelt waren. Es sind Richtwerte, aber ob wir wir jetzt 33 dB oder 27 dB Differenz einhalten, spielt keine Rolle für den Empfang in der Praxis.

Wäre das SFN 98,6 eine Fehlplanung gewesen, müßten wir darauf reagieren. Mittlerweile haben sich aber mehrere fachlich kompetente Leute mit dem SFN beschäftigt und alle kamen unabhängig voneinander zum selben Ergebnis, nämlich daß es keine Empfangsprobleme im zu versorgenden Raum gibt. Manches schaut zumindest auf dem Papier besser aus, wir konnten aber zum Zeitpunkt der Planung nicht einfach das Zwölferhorn ins das SFN hineinpacken, weil damals die Zuteilung der bundesweiten Lizenz ein schwebendes Verfahren war. Jetzt wäre das möglich, aber die Umstellung ist mit zusätzlicher Arbeit verbunden, die logischerweise jemand beauftragen und bezahlen müßte.

Derlei "Fleißaufgaben" würden mir viele einfallen, wenn´s nach mir ginge, würden wir das komplette UKW-Band neu ordnen und auf SFN-Betrieb ausrichten. Darüber kann man am Abend bei einem Glas Wein philosophieren, aber das Tagesgeschäft schaut eben anders aus. Dieses werde ich jedoch hier im Forum nicht breittreten.
macright
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

Wenn man die 27dB Abstand im Versorgungsgebiet Attergau/Vöcklabruck wirklich großflächig erreichen würde, und dieses Niveau nur noch in echten Ausnahmesituationen des Zielgebiets (= extrem exponierte Lagen) noch weiter unterschritten würde, wäre die Situation möglicherweise anders zu bewerten und innerhalb von faktisch möglicher und duldbarer Toleranz - obwohl wegen massiv erhöhter Wahrscheinlichkeit von Nahbereichstropo auch nicht ideal (hier eben dann: nicht ästhetisch), und - vor allem - bei möglichen Alternativen in der Frequenzwahl (wie hier gegeben, 92,9 et al.) ebenfalls von Anfang an zu vermeiden.

Meine Betonung liegt aber auf "großflächig erreichen". Von einer solchen Ausgangssituation (Niveau mindestens 25, 27dB Differenz oder mehr flächig) ist hier nicht die Rede.

Einen Schutzabstand in Höhe von 25dB+ erreiche ich - in concreto - nur in den innersten Ortskernen die in Senken liegen.
Kommt man nur geringfügig aus den Ortskernen raus, hat man Werte deutlichst darunter.

Entlang der A1 und der B151 (Umland St. Georgen, Seewalchen, Lenzing, Pichlwang) werden ca. 15-20dB Schutzabstand erreicht, entlang der B1 (Vöcklabruck, Timelkam, Gampern, Vöcklamarkt), welche Region nach Westen völlig offen ist, überhaupt "Gleichstand" d.h. 0dB oder im Minus.

Wenn einem eine "Empfehlung" einen Wert gibt, sollte man diesen nach Möglichkeit im gesamten Zielgebiet einhalten. Dass eine Unterschreitung um 10, 20% allenfalls noch ohne Beeinträchtigung faktisch möglich sein wird, leuchtet noch ein. Nicht mehr zu rechtfertigen und sohin ein schwerer "Kunstfehler" in der Planung sind jedoch flächige Unterschreitungen im Rahmen von 50% (in Worten: die Hälfte!) mitten im Versorgungsgebiet - und die haben wir hier noch und nöcher.

EIn gerichtlich beeideter Sachverständiger für HF-Technik würde die Frequenzwahl im Streitfall genau auf die "Empfehlung" >33dB flächig im Zielgebiet abklopfen, stur ohne jegliche Toleranz, abzüglich kleinster örtlicher/zeitlicher Ausnahmen die die Richtlinie expressis verbis hergibt (eben nie überall und zu jeder Zeit 100%). Fehlt es da, wurde der Werkvertrag zur Frequenzplanung nicht sorgfältig genug (eben: lege artis) erfüllt und liegt somit ein nachbesserungspflichtiger Mangel vor. An was soll sich der sonst als Maßstab halten?
energy1031
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von energy1031 »

schön langsam wird dieses thema echt nervig. auf dem weg salzburg -linz gabs weder probleme mit oe24 noch mit B3. Seit 8 seiten immer das selbe herumgeeiere.
macright
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

Salzburg-Linz auf der Autobahn stimmt schon, hier hast aber bei Ö24 von Salzburg Stadt bis über Höhe Schörfling raus Gaisberg drinnen und bei Bayern (Vergleich Programm B1, ist auf beiden Grundnetzsendern je +/- 0,1 frei) über die gesamte Strecke bis Linz fast ausschließlich den gut einfallenden Brotjacklriegel. Von der Kollisionsplanung merkt man also auf der Durchreise nicht sonderlich viel, weil man sie schlicht nicht eingestellt bekommt.

Fahr die Strecke Salzburg-Linz aber mal auf der Bundesstraße, und du hast zwischen Frankenmarkt und Attnang bei beiden Kanälen, Ö24 und B3, trotz RDS-AF hörbar starke Störungen.

B1 (Wendelstein) und Life Radio (100W Attergauwarte) sind auf der selben Straße aber durchgehend exzellent hörbar.
Vor dem 26.10.2019 ist hier auch B3 bestens gegangen.

Mit verträglicher Planung der Ö24-Frequenz würde dieses Gebiet gleich gut wie Life Radio 89,9 abgedeckt sein, und zudem die 98,5 wieder störungsfrei gehen.

Die Attergauwarte hätte das Potential für einen Gutteil des Bezirkes Vöcklabruck, wird für Ö24 derzeit aber auf Ortskerne von in Senken gelegenen Ortschaften beschnitten - unter großflächiger Zerstörung von jahrzehntelang auf O=4 bis O=5 empfangbarem Ortssender-Altbestand.
Dies bei gestern wie heute problemlos möglichen Alternativen.
Deines Erachtens optimal?

Wie erwähnt, ein allfälliges Gewährleistungsverfahren mit Befund durch einen gerichtlich bestellten Sachverständigen (allgemein beeidet, gerichtlich zertifiziert für 66.60 Sendertechnik) würde die 98,6 für die Region sicherlich nicht überstehen, da hier nicht punktuell, vereinzelt und gering unterschritten wird, sondern flächig und massiv - siehe bspw TEF6686 Fotos voll in der Keule des Senders.
Spätestens dann müsste man jedenfalls nachbessern und käme auf eine der besprochenen, störungsfreien Frequenzen.

Ein Amtssachverständiger der RTR, der seinen Auftrag ernst nimmt, hätte dies (aus Eigenschutz des Neuzugangs) schon 2019 im Koordinierungsprozess unterbinden müssen - will er die Notwendigkeit seines Berufs nicht selber in Frage stellen. So wie 2002 im Beispiel "Salzburg vs. Brotjacklriegel" geschehen. In den Behördenberechnungen im Vorfeld muss der Fall "St. Georgen vs. Wendelstein" auch ohne Abstrahlungsversuch/Lokalaugenschein aufgefallen sein, wenn es schon genügt, einfach das FMSCAN für die entsprechenden Orte abzufragen...
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