Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

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macright
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

Wie "situationselastisch" man manche Dinge sehen kann, zeigt Nachstehendes - aus anderem Thread betreffend einer Planung aus der Stadt Salzburg, jedoch sind die Parameter - zumindest mit dem Gebiet Attergauwarte vs. Wendelstein - spiegelbildlich 1 zu 1 vergleichbar (= je ca. 115 km Entfernung, je 100 Kilowatt Grundnetzsender Bestand, je 0,1 MHz Annäherung). Gebiet Vöcklaberg glaube ich wohl nicht mehr, da doch um gut 20 km weiter östlich gelegen.

Die Parameter aus der beispielhaft ins Treffen geführten Salzburger Planung (angefragt wurden hier höhere 200 Watt) waren bei der behördlichen Ablehnung 2003 und - im erneuten Abstrahlversuch gegen gleichwertige Brotjacklriegel-Frequenzen - 2017 vollkommen gleich:
MHM hat geschrieben: Do 11. Jan 2024, 13:59 Eines ist aber schon klar: Im Salzburger Talkessel spielen weder Brotjacklriegel noch der Wendelstein eine Rolle, da kann man sich locker 100 kHz daneben draufsetzen und für einen Füllsender ohne Overspill würde sich auch eine Gleichkanalbelegung ausgehen, wie man im Abstrahlversuch gesehen hat. Da waren am Standort Liefering die 94,4 und 96,5 in Betrieb. Hat durchaus funktioniert, aber Overspill war halt gleich null.
MHM hat geschrieben: Fr 24. Dez 2021, 13:56 Bei unseren Tests am tx Liefering zeigte sich, daß es 100 kHz neben dem Brotjacklriegel nur dann vernünftig funktioniert, wenn man die Leistung um 10 dB gegenüber den anderen Liefering-Frequenzen erhöht. Es wäre dann ein Füllsender gewesen, der seinen Zweck erfüllt (Lückenfüllung in der Altstadt), aber keinerlei Overspill hat. Dabei ist im Stadtgebiet der Brotjacklriegel relativ schwach, sobald man den Talkessel verläßt, brettert das Signal in Ortssenderqualität rein.
Habakukk hat geschrieben: Mo 31. Jul 2017, 17:24 Bei Liefering haben 94,4 und 96,5 10dB mehr als die 90,1, also 200 statt 20W. Soll aber angeblich wegen Brotjacklriegel notwendig gewesen sein, um überhaupt auf gleichwertige Reichweiten zu kommen. D.h., 20W bei freier Frequenz gehen ähnlich weit wie 200W bei Interferenzen durch Brotjacklriegel.

Amtssachverständiger zu KOA 1.193/03-49 vom 23.09.2003:
Zur Übertragungskapazität Salzburg 92,2 MHz:
Am Standort Brotjacklriegel (Bayern) wird auf der Frequenz 92,1 MHz ein Programm des Bayerischen Rundfunks mit einer Leistung von 100 kW abgestrahlt. Diese Anlage erreicht in Salzburg (Stadt) sowie in der Umgebung aufgrund der hohen Leistung und der nicht ausreichend schützenden Topographie Feldstärken, die beinahe für eine (eigenständige) Versorgung reichen würden. Jedenfalls müsste die beantragte Übertragungskapazität Salzburg 92,2 MHz von der Leistung her sehr stark dimensioniert werden, um den Schutzabstand zum Brotjacklriegel einzuhalten und dadurch Störungen zu vermeiden. Aufgrund der hohen beantragten Leistung ist daher eine positive Prognose hinsichtlich des Koordinierungsverfahrens mit der deutschen Verwaltung nicht möglich. Eine Realisierung des beantragten Konzepts mit den angegebenen Parametern würde keinen Sinn machen, da die beantragte Leistung von ca. 200 W (erp) nicht ausreichen würde, um die nötigen Schutzabstände einzuhalten und daher mit massiven Beeinträchtigungen durch den Sender Brotjacklriegel beim Empfang zu rechnen wäre. Es besteht für die Übertragungskapazität 92,2 MHz kein Eintrag im Genfer Plan. Eine internationale Koordinierung ist aufgrund der Nachbarkanalsituation in Deutschland ausgeschlossen.

Rechtliche Beurteilung
Bei Realisierung des beantragten Konzepts für die Übertagungskapazität Salzburg 92,2 MHz mit den angegebenen Parametern wäre mit massiven Beeinträchtigungen durch den Sender Brotjacklriegel zu rechnen. Um Störungen des eigenen Senders zu vermeiden, müsste die beantragte Übertragungskapazität sehr stark dimensioniert werden. Aufgrund der hohen beantragten Leistung ist daher eine positive Prognose hinsichtlich des Koordinierungsverfahrens mit der deutschen Verwaltung nicht möglich. Die beantragte Frequenz ist daher nicht realisierbar im Sinne des § 12 Abs 4 PrR-G. Aus diesem Grund ist von einem Versuchsbetrieb ebenfalls abzusehen.
2003 betrieb man bei der RTR offenkundig noch den Schutz ihrer Lizenznehmer vor „der eigenen, suboptimalen Frequenzplanung“.

Mittlerweile wird bei der Inlandskoordinierung nur mehr der Schutz anderer Inlandssender geprüft, nicht jedoch der passive „Schutz vor sich selbst“.

PS: Durch den Abweiser wurde aus der geplanten 92,2 später die 92,3 (heute Kronehit Hallwang), welche im gesamten Umland Salzburg mit 0,2 MHz Abstand zum Brotjacklriegel ohne jede Beanstandung und völlig integer funktioniert.
Hätte die Behörde das aber - wie heutzutage üblich - mit grenzwertigem 0,1 MHz Abstand abgenickt, hätte man dort eine Situation ähnlich St. Georgen bekommen (neuer Radiobetreiber hat Interferenzen & Altbestand wäre im Umkreis von 30km um den Neuzugang massiv gestört). Was ist hier wohl die zufriedenstellendere Lösung?
macright
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

An der Attergauwarte (Lichtenberg-Aussichtsturm mit Sender) selber, um einen Eindruck zu bekommen, was die Maximalfeldstärken des Wendelstein in unserer Umgebung sind - hier erreicht der nahezu das Niveau unseres Versorgers Gaisberg:

https://youtu.be/hqPm5cLUqiM

Wohlgemerkt: Normalbedingungen, dauerhaft.

An der Auffahrtsstraße auf den Lichtenberg bei Strass im Attergau (von Weißenkirchen kommend, entgegen der Richtkeule) knallt der Wendelstein die Funzel bei bloß ein paar 100 Meter Entfernung dauerhaft ins Jenseits. 98,6 unhörbar. Andere Frequenzen von dort (Kronehit, Life und vom anderen Masten Arabella) gehen aber klarerweise in bester Qualität - da unbelastet geplant und koordiniert.
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UK-DX
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von UK-DX »

Ich frage mich, warum diese Gleichwelle ueberhaupt notwendig sei? Sie bringt nichts, der Empfang wird nicht besser, und die 98,5 kommt dort ueberall zu stark hinein. Zudem ist es noch so, dass die 101,8 vom Gaisberg ohnehin mehr als gut kommt, der Empfang geht meistens bis kurz vor Linz mehr als brauchbar.
Habakukk
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von Habakukk »

Auch wenn 98,6 durch Wendelstein interferenzbelastet sein mag, ist die Aussage einfach falsch, dass sie nirgends den Empfang verbessert.

Es gibt genug Gebiete in der Region, in denen die 98,6 bei Normalbedingungen besser geht als 101,8 Gaisberg und wo der Wendelstein nicht relevant stört.

Und selbst dort, wo es vielleicht nur 20dB Unterschied zwischen 98,5 und 98,6 sind, haben moderne Autoradios keinerlei Problem.

Auf meiner letzten Fahrt in der Region war die 98,6 problemlos zu empfangen. Eher hatte ich den Eindruck, dass sie einfach noch ein paar dB mehr vertragen könnte. kronehit mit 400 Watt ging unangefochten am Besten, bei Life Radio und Oe24 merkte man schon, dass das Signal schwächer ist (110Watt).
macright
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

Ich hab ja auch nie bestritten, dass ein Füllsender nicht seine Berechtigung in dem Gebiet hätte - zumindest klar für das Gebiet des Senders Vöcklaberg, sogar nicht nur für Küchenbrüllwürfel, sondern auch für empfangsstärkere Autoradios. Insbesondere für das Gebiet bei/östlich der Linie Vöcklabruck - Lenzing - Schörfling inklusive Autobahn bzw. vor allem auch die Stadt Gmunden, die vom Gaisberg absolut nicht mehr erreicht wird.

Das Gebiet der Attergauwarte ist - wie auch die Behörde im Zuteilungsbescheid 2019 festgestellt hat - ein Grenzfall, hier ermittelte man seinerzeit (ausgehend von neuerdings städtischem 66dB Versorgungsniveau, die auch der ORF in praxi bei uns NIRGENDS erreicht) 5.000 von 15.000 Personen Doppelversorgung, also 33%. Mit normalem 54 dB-Niveau wären es also noch mehr. In der Praxis ist hier ein Füllsender eher unnötig bzw. jedenfalls unwirtschaftlich, und würde man dadurch auch einen Radio-Umsetzer des ORF am Fernsehsender-Standort damit rechtfertigen können, den es so nie gab.

Was ich einfach nicht verstehe und gerne noch beantwortet hätte, ist - warum gleich anfangs für diesen Füllsender vollkommen ohne Not eine Frequenz gewählt wurde, die zumindest bei der Attergauwarte im definierten Versorgungsgebiet systematisch und dauerhaft die gebotenen Schutzabstände um nahezu die Hälfte (!) unterschreitet, nicht nur punktuell in höheren Lagen, sondern großflächigst und auch auf Senkenniveau des Marktes St. Georgen 538m - siehe nochmals Bild und dazu bereits gezeigtes Video.

Und damit meine ich jetzt keine unsubstantiierten Antworten wie zB "weil wirs können", "D hat in Ö schon kurz hinter der Grenze keinen Schutz, daher wurscht" sondern Stichhaltiges wie zB "einfach nichts Anderes an diesem Standort mehr möglich" vgl zu Gaisberg 95,2 odgl. - einfach was, was bewusst und begründet darlegt, warum man das Schlechtere weil schutzabstandswidrige nimmt und einem somit vermittelt, dass man gewusst hat, was man hier fabriziert und das alternativlos war. Warum also sozusagen das nach außen Schlechtere nach innen das Bessere ist.

Wendelstein erreicht in unserer Gegend (vermessen!) mit Teleskopantenne großflächig ca. 30dB, plus/minus Schwankungsbreite 5dB - mal mehr, mal weniger. Attergauwarte ca. 50dB, mit gleicher Schwankungsbreite.

Schon ein paar km nördlich der Attergauwarte (Schmidham - 08dB) hat man einstellige "Schutzabstände", entlang der Bundesstraße B1 (Frankenmarkt, Vöcklamarkt, Gampern, Timelkam, Vöcklabruck) hat man Gleichstand bzw. ist Wendelstein dann überhaupt stärker. Ungeachtet der schon klar richtlinienwidrigen Situation im sehr klein definierten "Versorgungsgebiet" bzw. der Keule vergibt man hier zudem noch vollkommen unnötig das Potential, das der Standort Attergauwarte bei gleicher Leistung für darüber hinaus liegende lokale Gebiete eigentlich hätte - Life Radio versorgt alle diese Gebiete von dort.

Hätte man diese Region für Frequenzfindung vorweg "in natura" ausgemessen, käme man NIE auf die 98,6 als erste Wahl - sondern wohl einer meiner genannten, teilweise begutachteten/für tauglich befundenen Alternativen. Eine Nachbarkanalbelegung zu den beiden relevanten deutschen Grundnetzsendern einschließlich Hochries würde mit Sicherheit ausgeschieden/verworfen werden.
Eben weil man sich mit der 98,6 eine Schutzabstandsunterschreitung erster Klasse, satt um die Hälfte einhandelt, großflächig fast im gesamten Zielgebiet der Attergauwarte - und damit ITU-Richtlinien-widrig plant.

Bei meinen Alternativen hätte man Schutzabstand "unendlich", weil es auf gleich und auf plus/minus 0,1 davon einfach nichts gibt.


Life Radio zahlt wohl vergleichbare Planungs- und Standortgebühren wie OE24 (bzw. hatte OE24 ja noch den Gleichwellen-Mehraufwand zu tragen), trotzdem bekam OE24 im Ergebnis das deutlich schlechtere Endprodukt serviert.

Was sind also die Argumente für den Radiobetreiber, die Frequenz so zu wählen und einzusetzen wie sie derzeit ist, mit allen damit verbundenen Ungereimtheiten? Obwohl Alternativen zur Genüge vorhanden?

Wie schon gesagt - man geht als Radiobetreiber zum Spezialisten, und erwartet, als Endergebnis das am Ort bestmöglich realisierbare für den Planungsauftrag zu erhalten. Anscheinend kommt man zu diesem Resultat nicht immer.
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MHM
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von MHM »

Habakukk hat geschrieben: Mi 7. Aug 2024, 23:38 Auch wenn 98,6 durch Wendelstein interferenzbelastet sein mag, ist die Aussage einfach falsch, dass sie nirgends den Empfang verbessert.

Es gibt genug Gebiete in der Region, in denen die 98,6 bei Normalbedingungen besser geht als 101,8 Gaisberg und wo der Wendelstein nicht relevant stört.

Und selbst dort, wo es vielleicht nur 20dB Unterschied zwischen 98,5 und 98,6 sind, haben moderne Autoradios keinerlei Problem.

Auf meiner letzten Fahrt in der Region war die 98,6 problemlos zu empfangen. Eher hatte ich den Eindruck, dass sie einfach noch ein paar dB mehr vertragen könnte. kronehit mit 400 Watt ging unangefochten am Besten, bei Life Radio und Oe24 merkte man schon, dass das Signal schwächer ist (110Watt).
Ja, 6 dB machen sich dann schon bemerkbar. Über eine Leistungserhöhung wird man sicherlich diskutieren können, das wäre sinnvoll.

Selbst fahre ich auch oft die A1 entlang und achte dabei vor allem auf die 98,6 MHz, nachdem darüber schon viel geschrieben wurde. Jetzt im Herbst wäre es interessant, den Empfang während einer kräftigen Inversionslage zu testen. Bisher sind mir nie irgendwelche Probleme mit dem Wendelstein aufgefallen und ich denke im Traum nicht daran, einen Frequenzwechsel zu forcieren. Für die Attergauwarte hab ich schon noch eine andere Frequenz im Visier, aber für ein Programm das nicht vom Gaisberg sendet.

Ein interessanter Ansatz wäre vielleicht die Umstellung von linearer auf eine zirkulare Polarisation. In Schwaz hatte ich das für die 100,2 mal im Visier gehabt. Meines Wissens sendet kein einziger Sender in Österreich in zirkularer Polarisation (lediglich linear H+V kommt öfters vor), das haben dagegen die Italiener vorexerziert.
macright
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

Wie kann man seinem Auftraggeber und Zahler nachvollziehbar und schlüssig vermitteln, dass eine Leistungserhöhung (inkl. neuem Einmessen der Gleichwelle) oder gar aufwendige bauliche Maßnahmen am Turm (= die Montage einer neuen Antennenanlage für "zirkular" inkl. separate Koax-Zuleitung für das eine Programm vom Häuserl auf den Turm rauf) die objektiv gesehen bessere Lösungsmöglichkeit sein sollten als...

... eine simple, aufwandslose Frequenzkorrektur "shift 0,3" der Attergauwarte auf die (dort koordinierbare) 98,3 MHz;

welche


1.) das Potential des Standortes nach Norden (Frankenmarkt, Vöcklamarkt, Gampern, Timelkam - entlang Bundesstraße B1) massiv erweitert, wo derzeit Feldstärken gleichauf oder sogar niedriger als Wendelstein bestehen - die anderen Attergauwarte-QRGs hier aber tadellos versorgen
"Errechnet" hat man ja genau hier offenbar Defizite, siehe RTR Senderkataster im Anhang!

2.) sämtliche Probleme mit steady-Nachbarkanalstörern auch im jetzig definierten Versorgungsgebiet Attergau ein für alle Male dauerhaft und zu allen Jahreszeiten löst

und

3.) die Standorte außerhalb des eingemessenen Gleichwellengebiets (Fornach, Pöndorf, Redleiten, Frankenburg, Neukirchen/Vöckla, Ungenach, Zell am Pettenfirst, Ottnang) ebenfalls durch entweder Attergauwarte oder Vöcklaberg auf getrennten Frequenzen gut versorgt werden könnten, wo mit der Gleichwelle jetzt ungenießbare Laufzeitunterschiede auftreten?
(=> bestes Lebend-Beispiel hierfür: gleiche Region KRONEHIT 88,4 und 87,9)
Gerade die genannten östlicheren Orte deckt hier Gaisberg 101,8 definitiv nicht mehr mit Versorgungsfeldstärke ab.

Beidem geht der gleiche "Papierkram" eines abzuführenden Behördenverfahrens voraus...
Beim Frequenzshift brauche ich nach dem Bescheid als "manuelle Tätigkeit" einfach nur die geänderte Frequenz ins Gerät eingeben und fertig...

Ich würde diese Gedankengänge gerne verstehen können,
momentan kann ich es aber nicht, nicht mal ansatzweise.
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macright
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

MHM hat geschrieben: Fr 9. Aug 2024, 15:28 Für die Attergauwarte hab ich schon noch eine andere Frequenz im Visier, aber für ein Programm das nicht vom Gaisberg sendet.
Bei der Gelegenheit sei darauf hingewiesen, was das anfangs geworden wäre (Nachbarkanalbelegung Hochries 107,7) - erst durch den Diskurs in diesem Thread - und wohl auch ein bisschen durch mein Zutun - ist jetzt (glücklicherweise!!) eine Frequenz daraus geworden, die derzeit in der Region mit einem de facto inexistenten Grasnarbenempfang belegt ist und minus 0,2 MHz bzw. plus 0,3 MHz komplett FREI ist. Der Verlust des Grasnarbenempfangs geht keinem ab, und der neue Radiobetreiber der sie bekommt hat mit ihr einen Glücksgriff geschossen.

Warum findet man so etwas nicht gleich, ohne Zurufe eines Laien?
Zuletzt geändert von macright am Fr 9. Aug 2024, 17:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von MHM »

Es wurden vor längerer Zeit schon Frequenzanalyse in der Region durchgeführt, da waren auch andere Frequenzen in der Auswahl. Die 107,8 war dabei, sie hätte allerdings wenig Overspill. Auf die 98,3 setze ich mich aber garantiert nicht drauf, wenn gleich daneben Ö3 auf der 98,1 sendet (lupenreine Freiraumausbreitung bei teilweise sich überschneidenden Versorgungsgebieten). So etwas kann ich nicht bringen, weil da lacht mich die Behörde aus und mit Herrn Fellner gäbe es womöglich sauberen Ärger.

Eine 100%ige Orts- und Zeitwahrscheinlichkeit läßt sich nicht erzielen, zumindest nicht in unserer Region. Selbst wenn die Frequenz in weitem Umkreis frei wäre, kann sich immer noch ein Sporadic-E-Signal aus 2000 km Entfernung draufsetzen. Problematisch wird´s, wenn ein Signal dauerhaft von einem anderen angeknabbert wird. Die Gollinger 100,1 muß irgendwann getauscht werden, der DLF ist in der Region doch stärker als anfangs gedacht.

Den Wechsel auf die 98,3 würde ich allein deshalb schon vermeiden, weil ich in der Nähe eine 98,3 einsetzen will, die sich aber dann mit Grünberg vertrüge.
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

MHM hat geschrieben: Fr 9. Aug 2024, 17:31 Auf die 98,3 setze ich mich garantiert nicht drauf, wenn gleich daneben Ö3 auf der 98,1 sendet.
Dazwischen hat man immerhin den Hongar 943m, in den nördlich offenen Gebieten (Autobahn, Regau, Aurach) versorgen 88,8/99,0 und endet auf dieser Höhe auch die direkte Keule des Antennensystems der Attergauwarte.

Für die inneren Gebiete des Hongars gibt es in Neukirchen bei Altmünster einen eigenen, kleinen ORF-Sender mit den 3 Programmen auf separater Frequenz.

Die Notwendigkeit des Grünberg endet bei Aurachkirchen bzw. Laakirchen.
Das sieht man auch, wenn man den Grünberg mit 54dB rechnet - die Versorgungsgebietbestimmung des ORF für diesen Standort wird ähnlich sein.

Im Zielgebiet des Grünberg wird man - da durch Hongar abgeschattet - bei 100 Watt Attergauwarte den vorgeschriebenen 0,2 MHz-Schutzabstand einhalten, der ja in den Richtlinien deutlich geringer ausfällt.

Alternativ dazu hätte man ("aus selbem Holz" wie die für den Neuzugang vorgesehene, gute Frequenz) die 91,9 MHz, die an beiden Standorten (Attergauwarte und Vöcklaberg) benutzt werden kann.

Oder man legt die Attergauwarte 98,6 still und lässt nur Vöcklaberg weiter laufen. Signifikante, fühlbare Versorgungsverschlechterungen ergeben sich im Attersee/Attergaugebiet dadurch nicht, schon gar nicht mit Autoradios.
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UK-DX
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von UK-DX »

Wenn man dort umbedingt und so dringlich eine Gleichwelle haben will oder meint diese zu benoetigen, warum schaltet man nicht etwas auf 101,8 auf? Und zwar so, wie man dies im Raum Wien mit der 102.5 macht?

Die 98,6 neben der 98,5 macht das Alles ja nicht besser.
Habakukk
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von Habakukk »

In unserer Unterkunft am Nordufer des Attersees war die 98,6 von der Attergauwarte die einzige Frequenz von Radio Austria/oe24, die in guter RDS-Qualität empfangbar war. Die 101,8 war 10dB schwächer als die 98,6 und nicht mehr RDS-tauglich, außerdem durch Reflexionen teilweise etwas verzerrt.

Der ORF hatte mit seinen 100kW-Frequenzen weniger Probleme, war aber auch tlw verzerrt. Die 101,2 mit ihren gerichteten 10kW ging dagegen klarer als die rundstrahlenden Frequenzen.

Den besten Empfang hatte Arabella auf 105,8 vom Sender Weyregg. Auch kronehit ging auf 88,4 von der Attergauwarte sehr gut.

Alternativ ging noch Unterach/Ackerschneid ganz gut, allerdings aufgrund Entfernung/schwacher Leistung nur noch knapp über RDS-Niveau.

Wendelstein/Hochries war hörbar, aber gut 30-40dB schlechter. Unten am Attersee schirmen die Hügel schon etwas ab. Insofern gingen 98,6 und 105,8 problemlos.

Das mag oben auf den Hügeln, oder nach Norden raus, wenn sich das Tal öffnet, anders aussehen.
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von macright »

MHM hat geschrieben: Fr 9. Aug 2024, 17:31 Eine 100%ige Orts- und Zeitwahrscheinlichkeit läßt sich nicht erzielen, zumindest nicht in unserer Region. Selbst wenn die Frequenz in weitem Umkreis frei wäre, kann sich immer noch ein Sporadic-E-Signal aus 2000 km Entfernung draufsetzen.
Ja, aber der Vergleich hinkt ungefähr so wie wenn einen Nichtraucher das Schicksal Lungenkrebs und alsbald Tod ereilt, im Vergleich zu einem 60-jährigen lebenslangen Kettenraucher mit einer Schachtel am Tag. Das eine ist widriges, trauriges Schicksal höherer Gewalt, das andere sehenden Auges reingerannt. Außerdem passieren Tropo/Sporadic-E/Inversionswetterlagen ein paar Tage im Jahr, und da auch nur stundenweise. Mit guter verträglicher Planung (= zumindest unter Normalbedingungen auf 0,0 und 0,1 im näheren Umkreis m.o.w. frei) erziele ich schon Werte deutlich über 95%/95%.
MHM hat geschrieben: Fr 9. Aug 2024, 17:31 Den Wechsel auf die 98,3 würde ich allein deshalb schon vermeiden, weil ich in der Nähe eine 98,3 einsetzen will, die sich aber dann mit Grünberg vertrüge.
In diesem Neuplanungsgebiet würde man keine qualitativ völlig gleichwertige Alternative als Ersatz finden können?
Weit östlich von unserem Problembereich kanns ja nicht sein (Wels 98,3), westlich davon auch nicht (Neuplanung Flachgau 98,2).
Im Innviertel kann man sie wegen Passau Gleichkanal auch nicht einsetzen.

Mit allenfalls Versuchsabstrahlung sehe ich für eine Koexistenz einer 98,3 Attergauwarte mit 98,1 Grünberg nicht schwarz, gerade auch wegen des ORF-Füllsenders Reindlmühl Neukirchen bei Altmünster dazwischen (91,3/95,7/89,2) und den nur mehr wirklich gering abgeforderten richtlinienkonformen Schutzabstand von 7dB bei 0,2 MHz Annäherung.
Wels 98,3 hat man ja bei gleicher Entfernung zu Grünberg auch durchgebracht, und das schon relativ bald (Mitte der 2000er-Jahre).
Auch mit der Neuplanung im Flachgau 98,2 kollidiert sie nicht, hier ist der Berg Saurüssel (956m) dazwischen und ist dies zudem völlig aus der Keule der Attergauwarte, sodass auf diese Entfernung die 33dB Schutzabstand wohl eingehalten werden.

Aber, gut, ist Geschmackssache - es gäbe eben eh auch die 91,9 beidseitig benutzbar als Möglichkeit.
In der Gegend durchgängig +/- 0,2 frei und fast genauso gut wie die 92,9.
UK-DX hat geschrieben: Fr 9. Aug 2024, 19:26 Wenn man dort unbedingt und so dringlich eine Gleichwelle haben will oder meint diese zu benoetigen, warum schaltet man nicht etwas auf 101,8 auf? Und zwar so, wie man dies im Raum Wien mit der 102.5 macht?
Hab ich ja eh auch vorgeschlagen, fast noch besser geeignet dafür wäre die 106,7 vom Zwölferhorn, die jetzt schon einen 1kW-Planeintrag hat. Die Trennung 0,1 zu Gusterberg 106,6 bekommt man am Vöcklaberg hin. Vorteil: einfaches Behördenverfahren, wie bei einer 98,3.
Nachteil: kein Ö24 OÖ, sondern Ö24 S - aber ist ja auch bei der Gaisbergfrequenz so die als Versorger in OÖ herhält.
Habakukk hat geschrieben: Fr 9. Aug 2024, 19:36 Unten am Attersee schirmen die Hügel schon etwas ab. Insofern gingen 98,6 und 105,8 problemlos.
- Stimmt so, vor allem von dieser West-Abschattung betroffen ist das Westufer B151 ab ca. Nussdorf bis Seewalchen (vor Nussdorf reflektiert das Höllengebirge). Brotjacklriegel kommt hier aber von Norden sehr gut daher, genauso Linz. Eine Versorgung des ORF streng lt. Richtlinien sollte man hier aber eher nicht nachmessen, deswegen hab ich ja gesagt, für St. Georgen wäre ein ORF-Umsetzer argumentierbar gewesen, der so nie realisiert wurde. Jetzt kriegt man noch 3 Programme dort - verträglich geplant - aber wahrscheinlich nicht mehr hin.
- Die andere Seeseite, das Ostufer (B152), ist von Gaisberg und Wendelstein sowie Unterach mit Bombensignal versorgt.
- Am Nordspitz (Seewalchen, Schörfling) tuts der Gaisberg, sonst in den Ortskernen aber nichts wirklich gut.
Habakukk hat geschrieben: Fr 9. Aug 2024, 19:36 Das mag oben auf den Hügeln, oder nach Norden raus, wenn sich das Tal öffnet, anders aussehen.
Natürlich, siehe meine Messungen.
- Der gute Wendelstein/Hochries Empfang beginnt von Seewalchen westwärts auf Höhe Autobahn, Buchberg, Berg.
- Weiter im Attergau überall dort, wo man nicht im absoluten Ortskern St. Georgen situiert ist - inklusive der Ortsumfahrung auf gleicher Höhe komplett, Autobahn.
- Richtig nach Norden raus (Linie Bundesstraße B1) haben W/H dann absolutes Bombensignal, großflächig mit Teleskopantenne knapp unter 40dB und knallen die Attergauwarte komplett - obwohl sie diese Gebiete eigentlich "könnte", wenn man verträglich plant.
Habakukk
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von Habakukk »

Wir waren etwas südwestlich von Seewalchen untergebracht, noch am Nordufer.

Dort war sowohl Gaisberg als auch Linz/Lichtenberg wegen Reflexionen nicht sauber zu empfangen. Der Brotjacklriegel ging tatsächlich besser als Linz/Lichtenberg.

Wendelstein/Hochries waren da erstaunlich schwach.

Auch Klet, der in Unterach in RDS-Qualität geht, war eher schwächlich.

Der ORF ging eigentlich via Unterach/Ackerschneid am besten. Der Pegel war da zwar geringer, da gab es aber keine Verzerrungen.

Arabella war eigentlich am besten versorgt. 105,8 Weyregg mit Vollausschlag. Alternativ ging auch 97,8 Attergauwarte oder 95,4 Unterach mit RDS.
Habakukk
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Re: Radio Austria - Gleichwelle 98,6 Kirchdorf/Vöcklabruck/Attergau - Störungen

Beitrag von Habakukk »

macright hat geschrieben: Fr 9. Aug 2024, 20:38 Auch mit der Neuplanung im Flachgau 98,2 kollidiert sie nicht, hier ist der Berg Saurüssel (956m) dazwischen und ist dies zudem völlig aus der Keule der Attergauwarte, sodass auf diese Entfernung die 33dB Schutzabstand wohl eingehalten werden.
Nanu, welche Neuplanung denn?
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