Die Parameter aus der beispielhaft ins Treffen geführten Salzburger Planung (angefragt wurden hier höhere 200 Watt) waren bei der behördlichen Ablehnung 2003 und - im erneuten Abstrahlversuch gegen gleichwertige Brotjacklriegel-Frequenzen - 2017 vollkommen gleich:
MHM hat geschrieben: ↑Do 11. Jan 2024, 13:59 Eines ist aber schon klar: Im Salzburger Talkessel spielen weder Brotjacklriegel noch der Wendelstein eine Rolle, da kann man sich locker 100 kHz daneben draufsetzen und für einen Füllsender ohne Overspill würde sich auch eine Gleichkanalbelegung ausgehen, wie man im Abstrahlversuch gesehen hat. Da waren am Standort Liefering die 94,4 und 96,5 in Betrieb. Hat durchaus funktioniert, aber Overspill war halt gleich null.
MHM hat geschrieben: ↑Fr 24. Dez 2021, 13:56 Bei unseren Tests am tx Liefering zeigte sich, daß es 100 kHz neben dem Brotjacklriegel nur dann vernünftig funktioniert, wenn man die Leistung um 10 dB gegenüber den anderen Liefering-Frequenzen erhöht. Es wäre dann ein Füllsender gewesen, der seinen Zweck erfüllt (Lückenfüllung in der Altstadt), aber keinerlei Overspill hat. Dabei ist im Stadtgebiet der Brotjacklriegel relativ schwach, sobald man den Talkessel verläßt, brettert das Signal in Ortssenderqualität rein.
Habakukk hat geschrieben: ↑Mo 31. Jul 2017, 17:24 Bei Liefering haben 94,4 und 96,5 10dB mehr als die 90,1, also 200 statt 20W. Soll aber angeblich wegen Brotjacklriegel notwendig gewesen sein, um überhaupt auf gleichwertige Reichweiten zu kommen. D.h., 20W bei freier Frequenz gehen ähnlich weit wie 200W bei Interferenzen durch Brotjacklriegel.
Amtssachverständiger zu KOA 1.193/03-49 vom 23.09.2003:
2003 betrieb man bei der RTR offenkundig noch den Schutz ihrer Lizenznehmer vor „der eigenen, suboptimalen Frequenzplanung“.Zur Übertragungskapazität Salzburg 92,2 MHz:
Am Standort Brotjacklriegel (Bayern) wird auf der Frequenz 92,1 MHz ein Programm des Bayerischen Rundfunks mit einer Leistung von 100 kW abgestrahlt. Diese Anlage erreicht in Salzburg (Stadt) sowie in der Umgebung aufgrund der hohen Leistung und der nicht ausreichend schützenden Topographie Feldstärken, die beinahe für eine (eigenständige) Versorgung reichen würden. Jedenfalls müsste die beantragte Übertragungskapazität Salzburg 92,2 MHz von der Leistung her sehr stark dimensioniert werden, um den Schutzabstand zum Brotjacklriegel einzuhalten und dadurch Störungen zu vermeiden. Aufgrund der hohen beantragten Leistung ist daher eine positive Prognose hinsichtlich des Koordinierungsverfahrens mit der deutschen Verwaltung nicht möglich. Eine Realisierung des beantragten Konzepts mit den angegebenen Parametern würde keinen Sinn machen, da die beantragte Leistung von ca. 200 W (erp) nicht ausreichen würde, um die nötigen Schutzabstände einzuhalten und daher mit massiven Beeinträchtigungen durch den Sender Brotjacklriegel beim Empfang zu rechnen wäre. Es besteht für die Übertragungskapazität 92,2 MHz kein Eintrag im Genfer Plan. Eine internationale Koordinierung ist aufgrund der Nachbarkanalsituation in Deutschland ausgeschlossen.
Rechtliche Beurteilung
Bei Realisierung des beantragten Konzepts für die Übertagungskapazität Salzburg 92,2 MHz mit den angegebenen Parametern wäre mit massiven Beeinträchtigungen durch den Sender Brotjacklriegel zu rechnen. Um Störungen des eigenen Senders zu vermeiden, müsste die beantragte Übertragungskapazität sehr stark dimensioniert werden. Aufgrund der hohen beantragten Leistung ist daher eine positive Prognose hinsichtlich des Koordinierungsverfahrens mit der deutschen Verwaltung nicht möglich. Die beantragte Frequenz ist daher nicht realisierbar im Sinne des § 12 Abs 4 PrR-G. Aus diesem Grund ist von einem Versuchsbetrieb ebenfalls abzusehen.
Mittlerweile wird bei der Inlandskoordinierung nur mehr der Schutz anderer Inlandssender geprüft, nicht jedoch der passive „Schutz vor sich selbst“.
PS: Durch den Abweiser wurde aus der geplanten 92,2 später die 92,3 (heute Kronehit Hallwang), welche im gesamten Umland Salzburg mit 0,2 MHz Abstand zum Brotjacklriegel ohne jede Beanstandung und völlig integer funktioniert.
Hätte die Behörde das aber - wie heutzutage üblich - mit grenzwertigem 0,1 MHz Abstand abgenickt, hätte man dort eine Situation ähnlich St. Georgen bekommen (neuer Radiobetreiber hat Interferenzen & Altbestand wäre im Umkreis von 30km um den Neuzugang massiv gestört). Was ist hier wohl die zufriedenstellendere Lösung?