DAB/DAB+ in Österreich

Radioforum Österreich
Habakukk
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von Habakukk »

Beim 5D reden wir aber halt von direkt benachbarten Gebieten und so sehr sind die dann auch wieder nicht topographisch entkoppelt.

Wenn perspektivisch das Kitzbüheler Horn oder die Hohe Salve genutzt wird, dann dürfte der Tirol-Mux weit nach Bayern reingehen. Was soll da raus kommen, wenn man den gleichen Kanal wie am Wendelstein nutzt?

Ärgerlich genug ist, dass man auf einigen Kanälen Tirol gegen Oberösterreich ansenden lässt.
macright
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von macright »

Trotzdem ist es nicht zu verstehen, warum man - wenn man schon auf 5C/11D am Jauerling besteht - nicht wenigstens Richtstrahlung mit Ausblendung des vollkommen nutzlosen Westens einrichtet. Ist ja bei einem GNS auch ein gewisser Energiekostenfaktor, bei 10kW.

Wie gesagt, ich habe den Testbetrieb des Jauerling auf 5C ausgiebigst in der Umgebung OÖ überprüft. Massive Störungen des ansonsten einwandfrei einfallenden Bundesmux treten schon 150km Luftlinie vom Jauerling entfernt auf, in einem Gebiet, das 40km Luftlinie von BRD/Bayern entfernt liegt.

In diesem Zusammenhang reduziert sich die Nutzbarkeit von bayerischem Radio in OÖ auf ein geringfügig besseres Niveau als die Mobilfunknetze D1/D2 auf GSM 900, welche ca. 15 km ins Landesinnere reingehen. Mit Radio ist dann nach 30 maximal 40km im Hinterland Schluß, insbesondere bei einer Abschaltung von UKW. Somit hat man nicht mal mehr im Innviertel (Ried) die Möglichkeit, bayerisches Radio zu hören, maximal noch im Mattigtal, das topographisch eher Deutschland zugewandt und durch den Kobernaußer Wald von Österreich abgeschirmt ist - und das bei Kanälen, die seit der Nachkriegszeit ortsüblich waren.

Nächster Wahnsinn: Gaisberg MUX I 5B ernsthaft auf Gleichkanal mit einem Allotment am Jauerling, hier INKLUSIVE Niederösterreich-West! Der Gaisberg übernimmt auch in den Störgebieten wie zB Attergau, Vöcklabruck, Innviertel offizielle Versorgungsfunktion! Nachdem hier Niederösterreich-West offiziell als Zielgebiet ausgewiesen ist, kann man nicht mal einen Einzug vorsehen. Wie soll das bitte funktionieren?
macright
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von macright »

Wenn man ins Digitalisierungskonzept 2021 reinschaut, sieht man übrigens, dass der Kanal 5D nur für Osttirol (TO = Tirol Ost, NICHT TNO = Tirol Nordost) koordiniert wurde - hier hat man mE mehr als genug topographische Entkopplung zu Deutschland, da ist der ganze Großglockner/Großvenediger dazwischen...

Da dürfte also schon Gleichkanalvermeidung Jauerling MUX I reinspielen, Deutschland hat den 5D daher in diesen südostbayerischen Grenzregionen bis inklusive Passau hinauf klugerweise vermieden.
Österreich fährt jetzt mit seiner Neuaufschaltung beinhart drüber.
Nicoco hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 16:37 Weil der 5D auch in Tirol und Vorarlberg koordiniert wurde und dies mit dem deutschen 5D kollidieren würde. Daher stattdessen der 12D.
Habakukk hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 18:21 Beim 5D reden wir aber halt von direkt benachbarten Gebieten und so sehr sind die dann auch wieder nicht topographisch entkoppelt.

Wenn perspektivisch das Kitzbüheler Horn oder die Hohe Salve genutzt wird, dann dürfte der Tirol-Mux weit nach Bayern reingehen. Was soll da raus kommen, wenn man den gleichen Kanal wie am Wendelstein nutzt?

Ärgerlich genug ist, dass man auf einigen Kanälen Tirol gegen Oberösterreich ansenden lässt.
andimik
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von andimik »

Kannst du das - sachlich - einer geeigneten Stelle wie ORS oder RTR schildern? Mir ist klar, dass es genehmigt wurde, aber die Praxis sieht leider anders aus.

Bei UKW gingen Frequenzänderungen im Übrigen auch, selbst wenn der Störer NICHT koordiniert ist. Die 102,5 in Kärnten ist so ein Fall. Nachzulesen im Bescheid der RTR.
Habakukk
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von Habakukk »

macright hat geschrieben: Sa 8. Jun 2024, 10:01 Wenn man ins Digitalisierungskonzept 2021 reinschaut, sieht man übrigens, dass der Kanal 5D nur für Osttirol (TO = Tirol Ost, NICHT TNO = Tirol Nordost) koordiniert wurde - hier hat man mE mehr als genug topographische Entkopplung zu Deutschland, da ist der ganze Großglockner/Großvenediger dazwischen...
Ok, du hattest dich bei deinem Vergleich mit Bayern-Tirol nochmal konkret auf den 5D bezogen. Ich ging davon aus, dass du das allgemein gemeint hattest.
Klar, Osttirol hat zu Bayern quasi keine Überschneidungen.
andimik
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von andimik »

Mir ist erst jetzt aufgefallen, dass auf https://www.rtr.at/medien/aktuelles/ent ... 24.de.html der Mux II Tirol fehlt.

Daher denke ich, bis zum 21.6. wird sich noch was tun, es sind ja nicht alle Bescheide online.
strade
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von strade »

Bei aller Euphorie... ich war vor einigen Wochen kurz in Kärnten, 2-Tages-Tour. Die Radiogeräte, die ich u.a. im Hotel fand, waren auf 90,4 regelrecht festgerostet. Wie wollen sich die DAB-Programme in Österreich finanzieren ? Hier in NRW haben wir schon eine Krücke, die trotz UKW und DAB nicht wahrgenommen wird. Das dürfte in Österreich noch schwerer sein, oder täusche ich mich ?
DX-Project-Graz
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von DX-Project-Graz »

andimik hat geschrieben: Sa 8. Jun 2024, 11:35 Kannst du das - sachlich - einer geeigneten Stelle wie ORS oder RTR schildern? Mir ist klar, dass es genehmigt wurde, aber die Praxis sieht leider anders aus.

Bei UKW gingen Frequenzänderungen im Übrigen auch, selbst wenn der Störer NICHT koordiniert ist. Die 102,5 in Kärnten ist so ein Fall. Nachzulesen im Bescheid der RTR.
Wäre eine gute Idee, dies zu tun. Ich spreche nur aus eigener Erfahrung, wenn man mit konstruktiven Argumentationen und Verbesserungsvorschlägen an die RTR herantritt, wird man als österreichischer Staatsbürger pauschal mit dem "Amtsgeheimnis" abgespeist und jegliche inhaltliche Anregungen werden im Keim erstickt, mit der plumpen Begründung, man sei keine verfahrensbeteiligte Partei. Ich finde das äußerst schade.
Sbg
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von Sbg »

strade hat geschrieben: Sa 8. Jun 2024, 21:21 Bei aller Euphorie... ich war vor einigen Wochen kurz in Kärnten, 2-Tages-Tour. Die Radiogeräte, die ich u.a. im Hotel fand, waren auf 90,4 regelrecht festgerostet.
Die jüngere Generation hört kaum noch auf diese Weise Radio. DAB+ lebt, zumindest in Österreich, von der Verbreitung von Neuwägen in denen DAB-Empfänger von der EU vorgeschrieben sind. Mittlerweile geben rund 13% der befragten Personen an, dass sie mehrmals im Monat DAB+ hören. Das ist seit 2019 fast eine Verdreifachung, obwohl sich der ORF in keinster Weise daran beteiligt. Es geht also schon aufwärts, wenn auch langsam. Sollte sich der ORF doch noch für DAB+ entscheiden, wird das ganze sicherlich beschleunigt.

13% ist natürlich trotzdem verschwindend gering für so eine hohe Anzahl an Programmen. Dabei sollte man aber bedenken: Ein Teil der neu gestarteten Sender wird simultan mit UKW gesendet. Das sind also keine neuen Programme. Die ganzen alteingesessenen regionalen Privatsender sind finanzstark genug, um die DAB-Ausstrahlung längerfristig zu finanzieren (sogar die Fellner-Gruppe, die finanziell eigentlich schlecht dasteht und einen Schuldenschnitt hinter sich hat). Es gibt auch reine DAB-Sender, die aber ein großes Unternehmen im Hintergrund haben (z.B. Kronehit oder irgendwelche Verlage). Die probieren das halt einfach mal aus und wenn es funktioniert ist es gut und wenn nicht, dann ist es auch kein Weltuntergang. Dann gibt es noch die Gruppe der Werbesender. XXXLutz, JÖ und die GÖD finanzieren das sicherlich mit ihrem Werbebudget.

Dann bleiben im Grunde nur noch einige wenige über, die wirklich auf volles Risiko gehen. Und da stellt sich die Frage, ob deren Atem lange genug ist, um eine ausreichende DAB-Verbreitung abzuwarten. Das könnten die ersten sein, die wieder verschwinden. Alle werden auf lange Sicht jedenfalls nicht überleben, da bin ich ganz bei dir. Dazu ist der Markt zu klein. Aber für die wenigsten ist es ein hohes Risiko, weil die ganze Infrastruktur im Hintergrund schon da ist. Die bekannteren Privatsender kommen auf DAB+ um zu bleiben. Davon bin ich überzeugt.
Pongauer
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von Pongauer »

In 5250 Werfen heute auf DAB+ wechselt immer zwischen 5D und 8B Sendername: PRBS 2
Alles stumm, was das? Wo kommt das her voralem 5D?
Kann das sein, das das der DAB+ Austria in Schladming wird?
Weil 5D gibt’s hier nicht.
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Harry41
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von Harry41 »

Durchaus möglich,dass es bei 5D um den Mux 1 sich handelt. Schließlich verwendet man auch in Bruck/Mur die selbe Frequenz. Auf jeden Fall wird man im Pongau bald österreichisches DAB+ aus der Steiermark (Schladming) hören können.Super!
andimik
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von andimik »

Damit ist ein Geheimnis gelüftet. Ich verstehe noch immer nicht, warum es von der Behörde wie ein Staatsgeheimnis gemacht wird. Bescheide zu veröffentlichen, die öffentlich sind, sollte das Mindeste sein.
Pongauer
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von Pongauer »

Da wird es mit dem 7A Oberbayern Süd vom Untersberg bald vorbei sein, wenn Schladming mit dem 7A DAB MUX 2-StBK auf Sendung geht.
macright
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von macright »

Pongauer hat geschrieben: Di 11. Jun 2024, 15:15 Da wird es mit dem 7A Oberbayern Süd vom Untersberg bald vorbei sein, wenn Schladming mit dem 7A DAB MUX 2-StBK auf Sendung geht.
Das scheint - rein von der Entfernung her gesehen - auch sehr auf Kante koordiniert (Untersberg hat ja mW eine Südkeule auch, wegen Marktschellenberg, Berchtesgaden, Schönau usw...), aber gibts hier nicht eine mehr oder weniger "wirksame" topographische Entkopplung durch die Gebirge?
Harry41
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Re: DAB/DAB+ in Österreich

Beitrag von Harry41 »

Pongauer hat geschrieben: Di 11. Jun 2024, 15:15 Da wird es mit dem 7A Oberbayern Süd vom Untersberg bald vorbei sein, wenn Schladming mit dem 7A DAB MUX 2-StBK auf Sendung geht.
Wer weiß vielleicht sendet man schon am 7A vom Standort Schladming nur das Signal vom Untersberg ist stärker?
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