Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

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TobiasF
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Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von TobiasF »

Ich mache mal einen eigenen Thread für folgendes Thema auf:
Torsten hat geschrieben: Mo 29. Apr 2024, 17:19
Wichtige Information an alle WETTERdirekt-Kunden:
Die Firma WetterInfoService GmbH hat einen Vertrag für die Aussendung der Daten bis zum 31.12.2026 mit dem Broadcasting Dienstleister geschlossen. Danach wird der Dienst zur Aussendung der Wettervorhersagen voraussichtlich eingestellt werden.
Quelle:
WETTERdirekt
Hier im Rundfunkforum ist das Thema gar nicht so fehl am Platze. Wetterdirekt ist zwar kein klassischer Rundfunk (da kein Bewegtbild bzw. Ton übertragen wird – siehe § 2 MStV), funktioniert aber ähnlich, nämlich dass Sendetürme Inhalte auf eine unbestimmte Anzahl Empfangsgeräte übertragen.

Hier im Rundfunkforum ist Wetterdirekt schon mal Thema gewesen:
Was gibt es jetzt für Alternativen? Erst einmal gibt es Meteotime, welches über DCF77 funktioniert. Allerdings ist Meteotime weniger funktional als Wetterdirekt: Landkreisgenaue Vorhersagen oder Wetterwarnungen, wie es sie bei Wetterdirekt gibt, gibt es bei Meteotime nicht. Meteotime kann prinzipbedingt nur einmal am Tag aktualisiert werden.

Auf der anderen Seite gibt es WLAN-Wetterstationen, die ihre Vorhersagen aus dem Internet abrufen. Leider ist das ganze Zeug proprietär, so braucht man in der Regel die App des Herstellers, um die Wetterstation mit dem heimischen WLAN zu verbinden. Auch ist nicht garantiert, dass der Dienst dauerhaft geht. Es passierte nicht nur einmal, dass internetfähige Smart-Home-Geräte den Geist aufgaben, weil der dahinterliegende Dienst eingestellt wurde.
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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von Spacelab »

Die frage ist ja wie groß der Markt für solche Wetterstationen überhaupt noch ist. Als ich letztes Jahr meiner Mutter eine neue Wetterstation schenken wollte weil ihre alte komplett auseinander fällt, ist mir aufgefallen das der Markt doch immer dünner wird. Hier gibt es solche Teile nur noch im MediaMarkt und selbst dort wurde die Auswahl sehr übersichtlich. Auf meine frage hin, ob das die einzigen echten Wetterstationen seien die sie noch da hätten, meinte der Verkäufer "Ja. Die Teile verkaufen wir nur noch sehr selten. Und wenn die hier weg sind, bestellen wir auch keine mehr nach. Jeder will doch nur noch dieses SmartHome Gedöns." wovon sie auch eine beachtliche Auswahl hatten. Ob das Zeug haltbar ist oder jederzeit zu Elektroschrott werden kann, ist anscheinend egal. Umweltschutz gibt es nur ja eh nur vor der Haustür. :rolleyes:

Aber mal von SmartHome abgesehen haben doch eh immer weniger einen Bedarf an echten Wetterstationen. Wer Interesse an so etwas hat, der hat eine entsprechende App auf seinem Smartphone oder dem Tablet. Bieten diese doch sogar in den kostenlose Versionen, ungleich mehr Informationen als so eine einfache echte Wetterstation.
TobiasF
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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von TobiasF »

Ich selbst habe Wetterdirekt-Stationen: Im Juni 2015 habe ich drei Tempesta 300 angeschafft, die am Standort Reichenberg ihre Dienste leisten. Selbstverständlich habe ich eine Wetterstation genommen, die Wettervorhersagen auf Landkreisebene und Wetterwarnungen bietet.

Am später bezogenen Standort Mickten habe ich keine Wetterdirekt-Stationen. Ich hab mich dagegen entschieden, weil sie ihre Nachteile haben:
  • Die Wetterwarnungen kommen zeitverzögert rein. Die WarnWetter-App liefert die Warnungen zügiger aus.
  • Die Landkreisebene ist relativ grob und nicht mehr zeitgemäß. Während das für Großstädte noch einigermaßen funktionieren mag, gibt es auch Landkreise, die eine beachtliche Größe erreichen. Der größte Landkreis, Mecklenburgische Seenplatte, ist mit 5.496 km² mehr als doppelt so groß wie das Saarland. Die WarnWetter-App funktioniert dagegen schon seit August 2016 auf Gemeindeebene. Kachelmannwetter kennt jeden Ortsteil.
  • Die Inbetriebnahme ist eine Geduldsprobe. Das Gerät ist nach dem Einlegen der Batterien nicht bedienbar, bis es die Uhrzeit empfangen hat. Und das kann dauern. DCF77 ist rasend schnell dagegen. Das ebenso zeitaufwändige Empfangen der Landkreisliste macht die Wetterstation dagegen nur bei der Erstinbetriebnahme.
  • Die Wetterstation „verliert“ immer wieder ihren Außensensor. Kann aber durchaus daran liegen, dass hier drei Wetterstationen einen Außensensor teilen.
  • Bei einer der drei Wetterstationen haben sich schon LCD-Segmente verabschiedet.
Ich habe mich für einen Mobile-Alerts-Bildschirm mit Innen- und Außentemperatur, -Luftfeuchtigkeit und -Uhrzeit entschieden. Die Temperatur ist auch per App und API abrufbar. Eine Vorhersagefunktion gibt es aber – abgesehen von der luftdruckabhängigen Trendanzeige – nicht.

Dass die Wetterdirekt-Stationen ab 2027 weitgehend wertlos oder völlig wertlos werden, ist schade. Es ist schon praktisch, auf den ersten Blick zu sehen, wie die nächsten Tage das Wetter wird.

Im Best Case bleibt das e*Message-Netz und dessen Uhrzeitaussendungen erhalten und die Wetterstation wird zum Innen- und Außenthermometer mit Hygrometer und Uhrzeitanzeige degradiert – ein Gerät mit dieser Funktionalität gibt es im aktuellen Kaufland-Prospekt schon für 9,99 Euro.

Im Worst Case landet die Wetterstation beim nächsten Batteriewechsel in der „Uhrzeitempfang“-Endlosschleife – in der das Gerät völlig unbrauchbar ist.


Was nehme ich als Nachfolge für Wetterdirekt? Wahrscheinlich entfällt die Wettervorhersage ersatzlos. Eine Meteotime halte ich für zu ungenau und die WLAN-Stationen brauchen eine Steckdose in der Nähe (und es ist nicht bekannt, wie lange der dahinterliegende Dienst durchhält).

Interessant wäre ein Selbstbauprojekt mit E-Book-Reader und Raspberry Pi. Ein E-Book-Reader hat meist einen Webbrowser, und wenn der Raspberry Pi eine automatisch aktualisierende Webseite ausliefert, dann hab ich einen Bildschirm, der beliebige Inhalte anzeigen kann. Sei es Wettervorhersagen, Unwetterwarnungen oder wann der nächste Bus kommt. Stromanschluss und genug Muße sind aber vonnöten.
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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von PAM »

Ich hoffe zwar, dass mein Modell sich Datum und Uhrzeit von DCF77 holt und damit dann eben ohne Wettervorhersage weiterlaufen könnte - immerhin ist die Uhrzeit nach 1...3 Minuten eingelesen, während das Einlesen der Wettervorhersage gern eine halbe Stunde oder länger dauert. Sollte das nicht mehr lauffähig sein, dann kommt es weg - ein Nachfolgegerät kaufe ich nicht mehr.

Zu Wetterdirekt muss ich noch anmerken, dass es bei der Inbetriebnahme bzw. nach einem Batteriewechsel wichtig war, das Gerät auf der Nordseite meiner Wohnung aufzustellen, damit nicht die für meine Heimat stets zu warmen und zu trockenen Vorhersagen von Berlin statt der Zelle für meinen Landkreis am Berliner Stadtrand genommen wurde.
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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von Radio Fan »

PAM hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 07:13 Ich hoffe zwar, dass mein Modell sich Datum und Uhrzeit von DCF77 holt und damit dann eben ohne Wettervorhersage weiterlaufen könnte - immerhin ist die Uhrzeit nach 1...3 Minuten eingelesen, während das Einlesen der Wettervorhersage gern eine halbe Stunde oder länger dauert. Sollte das nicht mehr lauffähig sein, dann kommt es weg - ein Nachfolgegerät kaufe ich nicht mehr.
Nimm doch die von Albert Mebus. Die habe ich auch… :) 😇

https://www.ebay.de/itm/176326863326?mk ... media=COPY

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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von PAM »

Radio Fan hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 08:10Nimm doch die von Albert Mebus. Die habe ich auch… :) 😇
Ja, aber... :gruebel:

Pluspunkte: Datum/Uhrzeit von DCF77. Der Außentemperaturfühler kann, wenn er hinsichtlich seiner Toleranzen/Messfehler erträglich ist, in Abhängigkeit vom Anbringungsort im Freien ganz gut funktionieren. Wie gut bzw. präzise der Innentemperaturfühler ist, muss man herausfinden.

Minuspunkte: Die Wetterprognose ist allenfalls ein spekulativer Trend. Es wird ausschließlich eine Luftdruckänderung ermittelt und nicht einmal ein Messwert angezeigt. Ob und nach welchem Algorithmus (z. B. die Schnelligkeit und der Umfang der Luftdruckänderung) eine Bewertung erfolgt, bleibt das Geheimnis des Herstellers. Vom Raumklima wird nur die Temperatur und nicht die Luftfeuchtigkeit ermittelt und angezeigt. Letzteres könnte eine Empfehlung zum Lüften geben.

Für eine bessere Funkuhr mit Außen- und Innentemperaturfühler würde ich heute nicht mehr als 'nen 10er ausgeben.
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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von Spacelab »

TobiasF hat geschrieben: Mo 29. Apr 2024, 23:07 Eine Meteotime halte ich für zu ungenau und die WLAN-Stationen brauchen eine Steckdose in der Nähe (und es ist nicht bekannt, wie lange der dahinterliegende Dienst durchhält).
Ich bin eigentlich niemand der Waren wieder zurück schickt, aber ich hatte 2 WLAN Wetterstationen von unterschiedlichen Herstellern und die ginge beide wieder zurück. Die erste hatte extreme Probleme mit dem WLAN Empfang. Obwohl der Access Point gerade mal 3 Meter entfernt stand verlor das Mistteil immer wieder die Verbindung. Nicht selten gleich mehrmals am Tag. Dabei hatte ich schon einen kompletten Nachmittag gebraucht die Wetterstation überhaupt ans laufen zu bekommen. Mehrfach belegte Knöpfe, eine sehr geringe Zeitspanne die man hat eine bestimmte Aktion durchzuführen, eine komplett fehlerhafte Anleitung, dazu eine zwingend benötigte Smartphone App die so lahm und so fehlerhaft war das sie unbenutzbar war.

Die zweite WLAN Wetterstation war zwar wesentlich schneller und einfacher einzurichten und auch die WLAN Verbindung hielt, aber auch hier war die zwingend benötigte Smartphone App echt grauenhaft programmiert. Als alternative hätte man auch vom PC aus auf eine extrem primitive und total wirr übersetzte Weboberfläche zugreifen können, aber diese brachte nach jedem zweiten Klick die Wetterstation zum Absturz. :rolleyes: Dazu kam ein ziemlich billig aussehendes Display wie von einer 10 Euro Billo-Station und die angezeigte Wettervorhersage war vermutlich für Simbabwe aber garantiert nicht für meine Stadt. Hätte ich gewürfelt wäre die Trefferquote höher gewesen. :rolleyes: Und das alles zu einem Preis wo ich mir auch locker ein neues Android Tablet in der Bucht hätte schießen können und das hätte einen wesentlich schlankeren Fuß gemacht.

Wenn ich mal so google muss ich leider feststellen das meine Probleme mit diesen WLAN Wetterstationen keine Ausnahme, sondern vollkommen die Regel sind. Deshalb kommt mir so etwas nicht mehr ins Haus.
TobiasF hat geschrieben: Mo 29. Apr 2024, 23:07 Interessant wäre ein Selbstbauprojekt mit E-Book-Reader und Raspberry Pi. Ein E-Book-Reader hat meist einen Webbrowser, und wenn der Raspberry Pi eine automatisch aktualisierende Webseite ausliefert, dann hab ich einen Bildschirm, der beliebige Inhalte anzeigen kann. Sei es Wettervorhersagen, Unwetterwarnungen oder wann der nächste Bus kommt. Stromanschluss und genug Muße sind aber vonnöten.
Da bin ich schon seit geraumer Zeit dran. Ohne E-Book Reader, dafür mit einem E-Ink Display auf das man den Raspberry Pi aufstecken und das ganze dann in einen schönen Bilderrahmen packen kann. Aber das mit den WLAN Außensensoren, das halbwegs gescheite ansteuern des E-Ink Displays, das einholen/aufbereiten/anzeigen von externen Daten ist ein Gefrickel das geht auf keine Kuhhaut. :( Ich mag ja so Raspberry Pi gebastel. Aber dieses Projekt liegt schon seit zig Wochen in einer Kiste verpackt irgendwo in der Abstellkammer herum. Ich hatte zwar auch schon an einen fertigen E-Book Reader gedacht und den Umweg über einen Webserver. Aber dann reicht schon kein Pi Nano mehr sondern dann muss es bereits ein Zero W sein und wirklich stabil läuft das ganze erfahrungsgemäß auch nicht. Also einschalten, irgendwo hinterm Schrank verstecken und vergessen ist da nicht. Das Ding will regelmäßig getätschelt werden. Außerdem wird das ganze dann auch schon wieder unangemessen teuer. Da ist es dann preisgünstiger, zuverlässiger und um Welten einfacher sich ein 08/15 Android Tablet aus der Bucht zu fischen und darauf eine schöne und brauchbare Wetterapp oder Webseite laufen zu lassen. Ich hatte das jahrelang mit einem, für nix anderes mehr zu gebrauchendem, Windows Tablet gemacht. Das hing wie ein Bild an der Wand, sah beeindruckend aus und war dank windy.com präziser als jede richtige Wetterstation.
OnkelSven
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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von OnkelSven »

BTW:
Wann wurde eigentlich die Isobaren-Karte in der Tagesschau abgeschafft?
Wann die QAM-Morsekennung nach dem Wetterbericht?
PAM
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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von PAM »

Mal am Rande: Wetterprognosen sind stets nur so gut wie der, der die Rohdaten auswertet. Eine gute Wetterprognose wird parallel mit Rechenalgorithmen und mindestens einem erfahrenen Menschen erstellt. Gute Wetterseiten im Netz geben daher nicht nur aus den Rohdaten mittels Auswertealgorithmus errechnete Spekulationen heraus, sondern redaktionell erstellte Wetterberichte und Zukunftsprognosen. Wetterdirekt war oft nah dran, lag aber auch gelegentlich voll daneben. Bei den WLAN-Wetterstationen weißt du daher nie, welche Rohdaten aus welchen Wettermodellen genommen werden und ob noch eine redaktionelle Bewertung der Daten stattfindet. Insofern...

Sie sind selten geworden: Wetterstationen mit Datum und Uhrzeit aus DCF77, einem Außentemperaturfühler mit Luftfeuchtemessung und einem Sensor für den Luftdruck. Luftfeuchte und Luftdruck wären vor Ort zu kalibrieren und grundsätzlich altert jeder Sensor, was zu Messfehlern bzw. einer Messwertablage gegenüber dem zutreffenden (Referenz-) Wert führt.


Meinen Eltern hatte ich mal sowas geschenkt, dazu gehörten sogar zwei Außensensoren. Das Gerät nahm einen eigenen Algorithmus zur Bewertung der selbst erhobenen Messwerte heran und berücksichtigte z. B. die Schnelligkeit eines Luftdruckabfalls, rasch zunehmende Luftfeuchtigkeit und einen Temperaturabfall, um tatsächlich zutreffend auf eine erhöhte Gewittergefahr zu spekulieren. Die damit animierten Symbole entsprachen nach meinem Eindruck zumeist den Tatsachen, selbst Nebel am Morgen hatte das Gerät nie grundlos angedroht. Beide Außenfühler wurden parallel genommen, vom Temperaturwert aber stets nur der kühlere angezeigt. Der Luftdruck und die Luftfeuchtigkeit wurde nur von einem Sensor ermittelt, der auf der Nordseite des Hauses angebracht wurde. Der (zu warme) Messwert des zweiten Fühlers auf der Südseite wurde demnach verworfen, wenn dieser mehr als deutlich von dem Wert des anderen Fühlers abwich. Und letztlich wertete der Innenfühler in der Wetterstation selbst Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit aus, verglich die Werte mit denen von draußen und gab eine logische Lüftungsempfehlung, wenn es Sinn machen würde.

Trotz nur schwarzweißem LCD-Display mit Comic-artiger Wetteranimation - das Ding fetzt! Kostete vor gut 10 Jahren mal knapp 'nen 100er, seither weder Abstürze noch auffällige Fehlfunktionen und die Messfühler lassen sich kalibrieren. Den Wert des Luftdrucks korrigiert man mal mit einem selbst aus dem Internet recherchierten aktuellen Wert, fortan liegt dieser als Klarwert ausgegeben um +/- 1 hPa daneben. Hat man ein Referenzthermometer, so ließen sich auch diese Sensorwerte kalibrieren. Die je zwei R6-Zellen in den Außenfühlern halten etwa ein Jahr, zur Neige gehende Batterien werden lange vorher angekündigt und es wird auf den zutreffenden Sensor verwiesen. Die Station selbst möchte vier davon und macht gut zwei Jahre. Muss irgendwo eine Batterie getauscht werden, sind alle Sensoren zeitnah wieder einzulesen und eventuelle Kalibrier-/Korrekturwerte manuell einzustellen. Zuerst die Batterien in die Station einlegen, danach rasch die der zwei Sensoren. Haben sie sich gefunden, können die wieder nach draußen. DCF77 ist binnen weniger Sekunden bis Minuten eingelesen. Menüsprache (z. B. für die Wochentage und Wetterwarnungen) kann das Ding deutschsprachig anzeigen. Zur Einstellung braucht es zwei Tasten auf der Rückseite - spielt sie, braucht man nicht mehr darauf herumklappern. Alle interessanten Messwerte, Datum/Uhrzeit/Wochentag und die Wetterprognose als Animation werden parallel angezeigt. Das Display ist groß genug, um alles noch aus 2...3 m Entfernung lesen zu können.
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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von PAM »

OnkelSven hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 09:50 BTW:
Wann wurde eigentlich die Isobaren-Karte in der Tagesschau abgeschafft?
Wann die QAM-Morsekennung nach dem Wetterbericht?
...ich meine, es war um 2015/16 herum und ging einher mit der Politisierung des Wetterberichts. Wenig später griff diese ein Özden Terli im Zweiten West auf, der unter Verweis auf anhaltende Trockenheit und sommerlich hohe Temperaturen propagierte, man könne angesichts dieser Vorzeichen keinesfalls mehr von "schönem Wetter" sprechen.

Tatsache ist, dass das Fernsehwetter inhaltlich banalisiert wurde. Geht man davon aus, dass man das Niveau des Fernsehwetters auf das mutmaßlich deutlich gesunkene Niveau der Fernsehzuschauer abgesenkt hat, könnte man wenigstens noch davon ausgehen, dass sich die dafür Verantwortlichen darüber Gedanken gemacht haben. Jedoch sind von den Fernsehwetter-Vortragenden auch immer weniger tatsächlich diplomierte Meteorologen.

Ja, ich vermisse die Isobarenkarten. Ich vermisse auch die klare Darstellung von Luftmassengrenzen, die gerade in der Echtzeitprognose vor zeitnah eintreffenden Wetterunbilden warnen könnten. Ich vermisse halbwegs zutreffende Aussagen zur Verteilung von Niederschlagsmengen und eine korrekte Darstellung der unser Wetter beeinflussenden Druckgebilde einschließlich der durch sie verursachten Luftströmungen.

Leider ist all das entweder aus verschiedenen Quellen als Rohdatenmaterial zusammenzusuchen und selbst zu beurteilen - oder man legt sich auf seine favorisierte Wetter(web)seite fest, deren redaktionell bearbeitete Prognosen man für halbwegs zutreffend hält. In der kurzfristigen lokalen Wetterbeurteilung kann ein Blick in den aktuellen animierten Strömungsfilm bzw. das Niederschlagsradar hilfreich sein. Die von einigen Seiten angebotenen und in die Zukunft reichenden Filme gehen in ihrer Treffergenauigkeit zuweilen recht weit auseinander. Manche schaffen es nicht einmal, am Abend auf eine am kommenden Morgen mögliche Frostgefahr zutreffend zu spekulieren.
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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von Radio Fan »

PAM hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 08:59
Radio Fan hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 08:10Nimm doch die von Albert Mebus. Die habe ich auch… :) 😇
Ja, aber... :gruebel:

Pluspunkte: Datum/Uhrzeit von DCF77. Der Außentemperaturfühler kann, wenn er hinsichtlich seiner Toleranzen/Messfehler erträglich ist, in Abhängigkeit vom Anbringungsort im Freien ganz gut funktionieren. Wie gut bzw. präzise der Innentemperaturfühler ist, muss man herausfinden.

Für eine bessere Funkuhr mit Außen- und Innentemperaturfühler würde ich heute nicht mehr als 'nen 10er ausgeben.
Die ermittelten Werte der Außen-und Innentemperatur sind bei mir recht genau. Der Wert der Luftfeuchte ist mit 7-8% zu niedrig.

Bei deiner Preisvorstellung brauchst du erst garnicht anfangen zu suchen.
Geht sehr an der Realität vorbei… ;)

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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von PAM »

Radio Fan hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 10:25Die ermittelten Werte der Außen-und Innentemperatur sind bei mir recht genau. Der Wert der Luftfeuchte ist mit 7-8% zu niedrig. Bei deiner Preisvorstellung brauchst du erst garnicht anfangen zu suchen. Geht sehr an der Realität vorbei… ;)
Doch, doch! :opa: Bei den Discountern tauchen unregelmäßig einfachste Stationen mit Funk-Außentemperatursensor auf für rund 'nen 10er. Man muss nur schauen, ob sie auch DCF77 empfangen. Manche können das.
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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von Radio Fan »

PAM hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 10:31
Radio Fan hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 10:25Die ermittelten Werte der Außen-und Innentemperatur sind bei mir recht genau. Der Wert der Luftfeuchte ist mit 7-8% zu niedrig. Bei deiner Preisvorstellung brauchst du erst garnicht anfangen zu suchen. Geht sehr an der Realität vorbei… ;)
Doch, doch! :opa: Bei den Discountern tauchen unregelmäßig einfachste Stationen mit Funk-Außentemperatursensor auf für rund 'nen 10er. Man muss nur schauen, ob sie auch DCF77 empfangen. Manche können das.
Aber du hast doch wohl noch höhere Ansprüche, als nur die Temperaturen zu erfassen… 🧐

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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von Spacelab »

PAM hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 09:50 Bei den WLAN-Wetterstationen weißt du daher nie, welche Rohdaten aus welchen Wettermodellen genommen werden und ob noch eine redaktionelle Bewertung der Daten stattfindet. Insofern...
Die erste WLAN Wetterstation nutzte die fix und fertigen Vorhersagen von Meteomantics. Die zweite AccuWeather. Allerdings hier nur die Rohdaten. Wie und von wem diese aufbereitet wurden, wurde nirgendwo erwähnt. Wahrscheinlich lagen diese deshalb so meilenweit daneben. :rolleyes:

Bei windy.com werden diverse Rohdatenanbieter verwendet. Unter anderem Meteo France, DWD und nowcast. In der kostenpflichtigen Version (etwas über 20 Euro im Jahr) stehen 9 verschiedene Vorhersagemodelle (ECMWF, GFS27, GFS+, ICON7 bzw. ICON13, NAM, WRF8, OpenSkiron, OpenWRF, AROME) zur Auswahl. Leider blicke ich bei deren wirren API nicht durch weshalb ich diese nicht zuverlässig in mein Raspberry Pi Projekt eingebunden kriege.
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Re: Ende 2026: Wetterdirekt wird voraussichtlich eingestellt

Beitrag von Chief Wiggum »

PAM hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 10:03
OnkelSven hat geschrieben: Di 30. Apr 2024, 09:50 BTW:
Wann wurde eigentlich die Isobaren-Karte in der Tagesschau abgeschafft?
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...ich meine, es war um 2015/16 herum und ging einher mit der Politisierung des Wetterberichts. Wenig später griff diese ein Özden Terli im Zweiten West auf, der unter Verweis auf anhaltende Trockenheit und sommerlich hohe Temperaturen propagierte, man könne angesichts dieser Vorzeichen keinesfalls mehr von "schönem Wetter" sprechen.

Tatsache ist, dass das Fernsehwetter inhaltlich banalisiert wurde. Geht man davon aus, dass man das Niveau des Fernsehwetters auf das mutmaßlich deutlich gesunkene Niveau der Fernsehzuschauer abgesenkt hat, könnte man wenigstens noch davon ausgehen, dass sich die dafür Verantwortlichen darüber Gedanken gemacht haben. Jedoch sind von den Fernsehwetter-Vortragenden auch immer weniger tatsächlich diplomierte Meteorologen.

Ja, ich vermisse die Isobarenkarten. Ich vermisse auch die klare Darstellung von Luftmassengrenzen, die gerade in der Echtzeitprognose vor zeitnah eintreffenden Wetterunbilden warnen könnten. Ich vermisse halbwegs ....
Den meisten Zuschauern wird es doch vollkommen ausreichen, mit den Temparaturen, Niederschlag , Bewölkung und möglichen Unwettern versorgt zu werden. Alles andere ist doch nur für Freaks oder wetterfühlige Personen. Und die wissen schon , wie sie sich mit den richtigen Daten versorgen.
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