Der Krieg im Nahen Osten

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frank.koriander
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Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von frank.koriander »

Da das Thema jetzt noch komplexer wird, habe ich es mal ausgelagert. Heute Nacht also die Reaktion des Iran. Interessant, in der Tagesschau war anfangs noch vom Vergeltungsschlag die Rede, aus dem man nun auf Anweisung von wem auch immer einen "beispiellosen Großangriff" gemacht hat. Das Wort Vergeltung ist in diesem Zusammenhang also nun verpönt.
Hinweis: In einer früheren Version dieses Postings war auf der Kachel von einem "Vergeltungsschlag" des Iran die Rede, wie der Iran den Angriff selbst bezeichnet. Wir haben die Formulierung angepasst und das Posting neu hochgeladen.
Also wieder viel Zündstoff, wie man sich zu positionieren hat. Wer also jetzt noch von Vergeltung redet und Israel sogar die Schuld gibt, ist mal wieder auf einer Stufe mit Corona-Leugnern, Putin-Verstehern oder was auch immer.

Dabei wird bei dem völlig unangemessenen Vorgehen Israels im Gaza-Streifen immer wieder betont, die Hamas hätte den Krieg begonnen. Ja, wer hat denn nun mit dem Angriff auf die iranische Botschaft die nächste Eskalationsstufe gezündet? Mensch, ist das eine Scheiß-Welt heute!
Thomas(Metal)
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Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von Thomas(Metal) »

frank.koriander hat geschrieben: So 14. Apr 2024, 09:57 Dabei wird bei dem völlig unangemessenen Vorgehen Israels im Gaza-Streifen immer wieder betont, die Hamas hätte den Krieg begonnen. Ja, wer hat denn nun mit dem Angriff auf die iranische Botschaft die nächste Eskalationsstufe gezündet? Mensch, ist das eine Scheiß-Welt heute!
Warum sollte Israel stllhalten? Es ist der Iran der diese Terror-Brut (sic!) dort aufbaut und unterstützt.

https://focus.de/politik/meinung/focus- ... 23828.html
:spos: :spos: :spos:
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Chief Wiggum
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Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von Chief Wiggum »

War das jetzt nach dem mutmaßlichen Angriff Israels auf die Iranische Botschaft jetzt einfach nur eine "Botschaft" Irans an Israel? Ein kleines Show-Feuerwerk? Oder startet der Iran jetzt weitere Angriffe? Das ist jetzt die entscheidenen Frage. Wenn ja, dann explodiert das Pulverfass "Naher Osten" mal wieder :verrueckt:
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PAM
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Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von PAM »

Mal global betrachtet: Israel ist kein NATO-Mitglied, unterhält aber Beziehungen zur NATO und war regelmäßiger Teilnehmer an NATO-Übungen. Insofern kann sich zunächst kein Bündnisfall ergeben, es wären aber dennoch Beteiligungen von NATO-Mitgliedsstaaten an Kampfhandlungen zu erwarten. Die USA sind bereits engagiert und werden andere NATO-Partner dazu drängen, dies ebenso zu tun.

Abgesehen von den Auswirkungen auf die Weltmärkte, auf die auf absehbare Zeit vom Kriegsgebiet umzuleitenden Waren- und Rohstoffströme - Auswirkungen werden wir in Europa auch alsbald spüren. Ich gehe in Ländern mit hohen Anteilen israelfeindlicher Bevölkerungsgruppen von Unruhen und einer steigenden Anschlagsgefahr aus. Entsprechende Aufrufe gab es - natürlich medienwirksam - schon mehrfach. Das dürfte zunächst primär Metropolregionen in Frankreich und Belgien betreffen, Deutschland wird jedoch ebenso damit konfrontiert werden.

Man tut also demnächst gut daran, Menschenansammlungen und potenzielle Anschlagsziele zu meiden.
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Grenzwall DX
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Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von Grenzwall DX »

@ Thomas... "Warum sollte Israel stllhalten? "

Ganz einfach: Um eine über 50 Jahre alte Gewaltspirale zu unterbrechen. Was für eine grandiose Chance für Jerusalem! Hier kann das Land seine wahre Größe zeigen. So eine Chance schickt das Leben kein zweites Mal.

@ Frank-K: "Also wieder viel Zündstoff, wie man sich zu positionieren hat."

Wozu positionieren? Raushalten! Die sind Allemann alt genug da unten das Ding selbst zu lösen. Hier fehlen lediglich Herz und Verstand, gepaart mit ehrlichem, freien Willen. Betrifft alle Seiten und ist in wenigen Stunden erledigt.

@ Frank-K: "Wer also jetzt noch von Vergeltung redet und Israel sogar die Schuld gibt, ist mal wieder auf einer Stufe mit Corona-Leugnern, Putin-Verstehern oder was auch immer."

Das liegt ganz bei Dir, wofür Du dich hältst!
Spür mal in dich rein: Du hast eine bestimmte Meinung, die Du auch im Außen vertrittst. Jetzt komme ich und erzähl Dir wie blöd deine Meinung ist. Warum hast Du dann so eine starke Resonanz zu meiner (jetzt fiktiven!!) Abwertung? Stehst Du eventuell nicht fest in deinem Weltbild? Irgendwo hatte ich es dir vor Monaten doch schonmal (sinngemäß) geschrieben: Steh mal zu Dir und hör auf dich klein zu machen. Du darfst eine völlig andere Meinung haben als der Rest der Welt. Noch Fragen? --> PN schicken.

@ Frank-K: "Ja, wer hat denn nun mit dem Angriff auf die iranische Botschaft die nächste Eskalationsstufe gezündet? Mensch, ist das eine Scheiß-Welt heute!"

Es geht nicht um eine einzelne Stufe / siehe mein erster Satz an Thomas. Die werfen sich gegenseitig seit Generationen maximales Fehlverhalten vor. Wenn keiner da unten die Kurve kriegt ... krawumm! So ist die Welt aktuell, da sich die Menschen noch nicht weit genug entwickelt haben. Wir alle nicht, denn jeder von uns führt auf irgendeiner Ebene seine Diskrepanzen mit der Umgebung.
!Kosmisches Gesetzt beachten: "Wie im Kleinen, so im Großen - Wie im Innen, so im Außen"!

Die Welt ist genau richtig so wie sie ist. Und zwar FOLGE-RICHTIG.
Ich sehe das so: Wir stammen alle vom Schöfer ab und tragen seine Eigenschaft schöpferisch zu sein in uns. Packen wir's an!, um es mit einem alten Werbeslogan zu schließen. Wenn wir uns transformieren kann sich diese Welt schnell ändern.

Beste Grüße!
Habakukk
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Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von Habakukk »

Grenzwall DX hat geschrieben: Mo 15. Apr 2024, 13:17 Um eine über 50 Jahre alte Gewaltspirale zu unterbrechen. Was für eine grandiose Chance für Jerusalem! Hier kann das Land seine wahre Größe zeigen.
Nicht mit einem Netanjahu an den Schalthebeln der israelischen Macht. Aber ja, das wäre tatsächlich eine Gelegenheit: Iran sieht die Angelegenheit als erledigt an (und würde wortbrüchig werden, wenn sie jetzt nochmal nachlegen). Israel könnte es aber auf sich beruhen lassen, weil ja nicht wirklich was passiert ist (und offenbar der Angriff vom Iran bewusst so angelegt war, dass man ihn trotz der Massivität gut abwehren konnte) und dadurch zeigen, dass sie "die Guten" sind und sie diejenigen sind, die gewillt wären, die Spirale zu durchbrechen. Dann wären tatsächlich mal die anderen am Zug, auch dazu beizutragen.

Aber derzeit haben wir dort halt auf beiden Seiten Auge um Auge, Zahn um Zahn. Und irgendwie weiß doch schon längst keiner mehr, wer womit angefangen hat. Schuld ist immer der andere, aber eigentlich tragen sie doch alle ihren Anteil daran.
Grenzwall DX hat geschrieben: Mo 15. Apr 2024, 13:17 Du darfst eine völlig andere Meinung haben als der Rest der Welt.
Trotzdem muss man mit den Reaktionen auf so eine Meinung dann auch zurecht kommen. Meinungsfreiheit heißt ja nicht, dass die eigenen Ansichten unwidersprochen bleiben müssen. Im ganz konkreten Fall würde ich auch attestieren, dass wir es hier mit einem Fall zu tun haben, der nicht erträgt, wie es aus dem Wald retour schallt, wenn man sehr laut hinein ruft.
frank.koriander hat geschrieben: So 14. Apr 2024, 09:57 Mensch, ist das eine Scheiß-Welt heute!"
Nicht nur heute, das war immer schon so. Es eskaliert nur gerade gefühlt wieder recht viel. Man dachte halt nur mal irgendwann in den 90ern, die Menschheit wäre jetzt ein Stück weiter. Aber nein, heute haut man sich doch wieder sehr gerne gegenseitig die Köpfe ein, nur weil der andere irgendwie etwas anders ist.
Grenzwall DX hat geschrieben: Mo 15. Apr 2024, 13:17 So ist die Welt aktuell, da sich die Menschen noch nicht weit genug entwickelt haben. Wir alle nicht, denn jeder von uns führt auf irgendeiner Ebene seine Diskrepanzen mit der Umgebung.
Ist richtig, da muss man immer auch vor der eigenen Haustür kehren und nicht nur immer auf "die da oben" schimpfen.
Grenzwall DX hat geschrieben: Mo 15. Apr 2024, 13:17 Wenn wir uns transformieren kann sich diese Welt schnell ändern.
Liest sich sehr nett, hat aber ungefähr genauso viel Bedeutung wie "Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin!". Die Menschheit hätte die tollsten Dinge im Kreuz, steht sich aber selbst im Weg! Es wird auch die nächsten Jahrzehnte irgendwie nur so mittelmäßig laufen. Es gibt zum Glück auch mehr als genug sehr großartige Menschen, die irgendwie in Summe wohl doch dafür sorgen, dass der Karren weltweit nicht komplett im Dreck stecken bleibt, aber für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte müsste sich dann schon irgendetwas drastisch verändern. Die Erwartung habe ich aber ehrlicherweise nicht.
Alqaszar
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Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von Alqaszar »

Der Krieg im Nahen Osten ist nun schon seit fast einem Jahrhundert ein Problem. Über Ursachen und Lösungen zu diskutieren, erscheint fast müßig angesichts der Geschichte dieses Konflikts.

Wichtig wäre, dass der Zivilbevölkerung geholfen wird. Zum Glück lief der iranische Angriff ins Leere und es warwn relativ wenige Opfer zu beklagen. Das ist ein winziger Lichtblick in einem Meer der Finsternis.

In Gaza tobt der Krieg weiter. Hilfsgüter kommrn nur schleppend über die Grenze. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass die im Gazastreifen zur Verfügung stehenden Hilfsmittel vor allem der notorischen Korruption zum Opfer fallen. Die Schwächsten habeb – wie immer – keine Chance.

So ist es auch völlig sinnlos, mit Hamas- oder Israelfahnen der einen oder anderen Seite Solidarität zu bekunden. Instinktiv würde ich persönlich eher die israelische Position unterstützen, aber das nutzt niemandem etwas. Das Gegenteil übrugens auch nicht.

Wir leben in einer reaktionären, autoritätsliebenden Zeit. Haudrauf-Politiker haben Hochkonjunktur. Nicht nur im berühmt-berüchtigten Westen, sondern weltweit. China, Indien, Brasilien, Venezuela – die „starken Männer“ bestimmen das Bild.

In Europa bildet sich das ebenfalls ab: Brexit, LePen, Meloni, AfD – dazu eine schrille und irrationale gesellschaftliche Diskussion über Gendersternchen, Solarenergie und Elektromobilität.

So sind Netanjahu und Hamas dieser Tage auch nur das lokale Phänomen der grassierenden gesellschaftlichen Verrohung, getragen von Egoismus und Aberglaube.

Die alten, in diesem Fall nicht immer weißen Männer sollten wieder mehr „gecancelt“ werden. Wir brauchen wieder mehr Fortschritt statt des stupiden Starren in eine vermeintlich bessere Vergangenheit.

Gerade im Nahen Osten kann man sehr gut sehen, wie dumm diese Lüge ist. Dort kann man auch sehen, wie langsam der Fortschritt ist und wie schnell und stark die Gewalt kleine Hoffnungsschimmer zerstört.

Bevor wir also den Nahost-Konflikt lösen, sollten wir wieder lernen unser eigenes Denken und Handeln zu zivilisieren.
QTH: Viersen (NRW)
frank.koriander
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Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von frank.koriander »

@Alquazar: Volle Zustimmung. Und Politiker, die in der heutigen Zeit noch besonnen agieren, gelten fortan als "schwach" Erleben wir ja aktuell mit dem Kanzler.
Habakukk
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Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von Habakukk »

@Alqaszar:
:spos:
PAM
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Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von PAM »

Man darf jedoch nicht vergessen, wie das Konstrukt des Staates Israel überhaupt zustande kam und dass das Land seine Existenz seither immer wieder mit Gewalt bewahrt hat. Die kriegerischen Auseinandersetzungen Israels mit realen und dazu erklärten Feinden des Landes waren seither auch nicht gerade wenige.

Dass wussten bereits vorherige Premiers und so verfügt das Land heute über gemessen an seiner Einwohnerzahl wahrlich eindrucksvolle Streitkräfte. Die Staatsausgaben für militärische Zwecke, für die Landesverteidigung sowie zur Wahrung eines hohen Abschreckungspotenzials sind entsprechend.

Der iranische Direktangriff war ein "Säbelrasseln", wenngleich genauso völkerrechtswidrig wie jeder andere Angriff auf ein souveränes Land. Israels Verzicht auf eine unmittelbare Antwort darauf, wäre zum jetzigen Zeitpunkt ein Ausdruck von Stärke, wenn nicht sogar einer Überlegenheit. Dabei ist es unerheblich, ob der Iran dies - wie getan - ausdrücklich forderte. Bliebe Israel den Gegenschlag schuldig, bliebe der Iran an seine Aussage gebunden, es darauf beruhen zu lassen. Außen- wie auch innenpolitisch. Wir wissen selbst, wie die Staatsgewalt auf die Bevölkerung einwirkt und sich selbst dabei immer als unfehlbar und einzig wahr darstellt. Sich kriegerische Handlungen ins Land zu holen, in Zeiten innenpolitischer Instabilität bei zeitgleicher Abschottung nach außen durch eigenes Gebaren und die massiven Embargos, wäre mehr als dumm.
🎧📺📻📡
ulionken
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Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von ulionken »

@Habakukk, @Alqaszar, @PAM: :spos:

Es ist frustrierend zu sehen, wie wenig aus den Hoffnungen auf einen friedlichen Ausgleich in dieser Region im Laufe der letzten Jahrzehnte geworden ist. Man hat den Eindruck, dass sich auf allen Seiten immer mehr die Hardliner durchsetzen und dass sich die Spirale der Gewalt immer weiter dreht. Selbst wenn Israel die Hamas im Gaza-Streifen militärisch eliminiert: In den Köpfen der Bevölkerung dort wird der Krieg tiefe Spuren hinterlassen...

Gegenüber meinen israelischen und arabischen Bekannten halte ich mich mit vermeintlich klugen Ratschlägen dazu aber sehr zurück, schon wegen der deutschen Geschichte. Aber immerhin haben "wir" es geschafft, dass aus der deutsch-französischen Erbfeindschaft des 19. Jahrhunderts nichts mehr übrig geblieben ist. Wenn es doch für den Nahen Osten auch so einen Ausgleich geben würde!

73 de Uli
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RF_NWD
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Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von RF_NWD »

Bei dem Nah-Ost Konflikt ist die Problematik einer drohenden Eskalation für uns in Deutschland nochmal deutlich brisanter als Im Ukraine-Konflikt. Auch für den inneren Frieden. Wenn man liest, was in einigen Städten wie in Bielefeld da an pro-Palästinensischen Demos und Kundgebungen Woche für Woche statt findet, mit der ganzen Bedrohung für die Juden in der Stadt und in Oldenburg ein Brandanschlag auf die Synagoge verübt wurde, wird einem angst und bange.
Da muss man tief Luft holen und intensiv nachdenken, um zu einer stabilen, moralisch-politischen Haltung dazu zu finden zu einer schier unendlich erscheinenden religiös begründeten Feindschaft in dieser Region.

Das sieht auch der Kommentar des RND so:
Was dort geschieht, hat Konsequenzen für große Teile der Welt, nicht zuletzt für Europa und damit Deutschland. Die Verschränkung von Innen- und Außenpolitik ist in Zeiten der Globalisierung umfassend geworden.
...Die Mittelmacht Deutschland ist zu groß geworden, um sich da rauszuhalten....Die deutsche Politik muss also zwei Grundsätzen folgen. Sie muss das Existenzrecht Israels sichern – und in der Region deeskalierend wirken. Das ist eine komplexere Problemstellung, als sie sich in der Ukraine bietet. Gelingt dies nicht, dann könnten die Folgen verheerend sein.
www.rnd.de/politik/nahost-konflikt-waru ... IDETA.html

Der DLF stellte gestern ein Buch zum historischen Polit Spagat im Verhältnis zwischen Israel und Deutschland vor:
Daniel Marwecki: "Absolution? Israel und die deutsche Staatsräson"
Wie kann sich Deutschland für Palästinenser einsetzen, ohne Zweifel an seiner Solidarität mit Israel zu wecken? Das neue Buch von Historiker Daniel Marwecki zeigt, der Polit-Spagat reicht bis an die Anfänge der deutsch-israelischen Zusammenarbeit.
Das Buch zeigt allerdings auch, dass die Bundesrepublik ihre Israel-Unterstützung gern geheim hielt, um ihren Zugang zu den arabischen Staaten - und zu deren Öl - nicht zu verlieren. Ein weiterer Polit-Spagat: Während die deutsche Regierung „auf ritualisierte, formelhafte Weise“ über Israel spreche, so der Autor, teile die Mehrheit der Gesellschaft diese Regierungslinie nicht. Studien belegten: Die deutsche Staatsräson sei im Volk kaum verankert. „Eine ähnliche Kluft zwischen Regierungshandeln und gesellschaftlichen Einstellungen ist jedoch auch in Großbritannien oder den USA zu beobachten“, so Marwecki.
www.deutschlandfunk.de/daniel-marwecki- ... h-100.html
frank.koriander
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Registriert: Mo 27. Nov 2023, 10:03

Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von frank.koriander »

In den 80ern habe ich über Hallervorden gelacht, heute liefert er dieses Stück ganz großes Kino, das mit Sicherheit sehr viele Reaktionen (und nicht nur positive) auslösen wird:

https://www.youtube.com/watch?v=iHZR4fo5WFI

Jetzt kommen sie mit Sicherheit wieder, die erhobenen Zeigefinger der Generationen Y und Z. Diejenigen, die aktiv keinen Krieg erlebt haben, auch nicht über Erzählungen von Augenzeugen wie Großvätern. Diejenigen, die auch bei der Ukraine nur Kriegstreibertum kennen. Die heutige Generation der "grün-gefärbten Journalisten" zwischen 20 und 40, die den alten Mann mit Sicherheit niederschreiben werden. Ich warte drauf...

Schon bei der Corona-Politik konnte Hallervorden seinen Mund nicht halten, so mancher hat ihn reflexartig (wie das halt heute so ist), ins "Schwurbler"-Lager abgeschoben. Bin mal gespannt, ab wann es nun erste Antisemitismus-Vorwürfe gibt, wann er "Feind Israels" oder sonstwie betitelt wird...
wolfgangF
Beiträge: 693
Registriert: Mi 12. Sep 2018, 11:39

Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von wolfgangF »

Ich schätze Dieter Hallervorden sehr, aber mit seinen Aussagen zu Apartheid und Völkermord schießt er massiv über das Ziel hinaus, das ist für mich völlig inakzeptabel.

Und wo bleibt sein Mitgefühl für die bestialisch massakrierten Opfer vom 7. Oktober bzw. die seit über einem halben Jahr in Geiselhaft gehaltenen Menschen?
Hier erliegt er leider der immer wieder zu beobachtenden Täter-Opfer-Umkehr, wenn es um Juden oder den Staat Israel geht. Das ist zutiefst bedauerlich.

Ja, um jedes getötete Kind, um jeden unschuldigen Erwachsenen, der getötet wurde, muss man trauern und weinen.

Die Verantwortung für all diese Opfer, tragen jedoch ALLEIN die Hamas-Terroristen (samt ihren Komplizen in Teheran und bei der Hisbollah), die völlig skrupellos weiterkämpfen und dabei in bekannter Feigheit ihre eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde missbrauchen, auch indem sie sich in Kliniken, Schulen etc. verschanzen.
Der Krieg wäre unverzüglich vorbei, wenn diese Verbrecher einfach die Waffen niederlegen und nach Katar oder in den Iran verschwinden würden. Und natürlich endlich die unschuldigen Geiseln freilassen.

Vergessen kann ich im Übrigen auch nicht die Freudentänze und das erfreute Bonbon-Verteilen der „Zivilbevölkerung“ im Gazastreifen nach dem Massaker am 7. Oktober. Auch nicht, dass eine geflüchtete Geisel von „Zivilisten“ eingefangen und wieder an die Hamas übergeben wurde.
das letzte MHz
Beiträge: 13636
Registriert: So 2. Sep 2018, 22:31
Wohnort: zwischen Gut und Böse

Re: Der Krieg im Nahen Osten

Beitrag von das letzte MHz »

wolfgangF hat geschrieben: Mi 17. Apr 2024, 17:41Und natürlich endlich die unschuldigen Geiseln freilassen.
Wenn diese nicht schon längst von der Hamas ermordet sein sollten. Noch befindet sich 133 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Israel hat kürzlich einen vorübergehenden Waffenstillstand für den Austausch von 40 Geiseln angeboten, den die Hamas abgelehnt hat, weil sie angeblich nicht mehr so viele lebenden Geiseln habe...
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