Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

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DH0GHU
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von DH0GHU »

Kohlberger91 hat geschrieben: Do 25. Mai 2023, 18:59
Wundert mich. Dann scheint das nur bei mir in Ostbayern und Tschechien nur zu zutreffend und so leid es mir tut. Auffallen tun mir auch dabei das die Tschechien und Polen hier bei uns und in ihren Land mit dem Fahrstill da besonders vorstechen. Immer Dicht auffahren wenn an sich an die 100 kmh hier hält, riskante Überholtvorgänge auf der B22 Weiden, Cham in Kurfen mit null Sicht. Die A93 ist jetzt auch nicht gerade entspannt. Ist eine Baustelle auf 80 wird 100 gefahren, ist auf 60 abgestuft, wird 80 durchgebrettert . Immer gefüllt 20 kmh mehr! In Oberbayern wars jetzt auch nicht besser, kaum über die Grenze von Österreich und was rasst und überholt uns mit hohen Tempo mi aufrollen Motor gleich 2 KFZ mit Österreich Kennzeichen. Das war nicht das einzige mal. Es gibt kein Tag wo ich nicht überholt werde oder einer dicht an mir hinten dran klebt.
Auf dem Tacho 20 zu viel ist keine Raserei, das ist ja noch weit innerhalb der Verwarnungsgeldgrenze (nach Abzug von Toleranz und Messfehler). Ich hatte mal ein 50er-Schild übersehen und bin mit 70 auf dem Tacho in eine Radarfalle gefahren. Amtlicher Bescheid: 56 km/h.
Sinnlose Raser gibt's auch hier. Die allerwenigsten rasen aber so, dass danach der Schein weg ist. Das ist aber nur eine Frage der Tarife. In der Schweiz klappts ja auch ;)
Und wer jetzt 220 fährt abr auf Regeln schei**, fährt dann mit Tempolimit halt nur noch 160 ;-)
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Kohlberger91
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von Kohlberger91 »

Gut das Wort Rasierer ist auch Ansichtssache. Ich will ja nur sagen das es ein Irrglaube ist anzunehmen wenn jetzt auf AB ein generelles Tempolimit gilt das dann auch brav befolgt wird und wir auf einmal Tonnen von Co2 einsparen und auf einmal relaxer entspanntes fahren hätten. Wer fährt denn auf AB schon über 200 km? Wechles Tempo fährt die Breite Masse. Da geht von 110 bis 150 oder nicht, was soll da jetzt ein Limit bringen, wenn die einen ohnehin das einhalten jetzt schon bzw darunter sind und die andern weiteren + 10 bis 20 kmh über Limit fahren und der Raser mit über 200 kmh es auch weiterhin tun, wie sie es auch tun wo bereits Begrenzt ist. Es würde wohl mehr was bringen wenn mehr Menschen vorausschauend fahren würden bzw ihnen das klar machen könnte.
dxbruelhart
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von dxbruelhart »

Also, zum Autobahn-LImit: Da ja die meisten eher etwas mehr als das reine Limit fahren, ist doch 100 als Limit wirklich ideal, so kann man ohne grosse Probleme wohl auch mal mit 120 überholen beispielsweise.
Zu den öv-Abos: Ein Klimaticket wie in Österreich tut dennoch wirklich not für Deutschland; dieses muss für alle öffentlichen Verkehrsmittel gelten, für den Rufbus, für den ICE und für Schiffe auf dem Bodensee, der Nordsee etc. Das könnte/sollte dann aufs Jahr gerechnet irgendwas im Bereich von 1000 bis 1800 Euro kosten - und kann natürlich auch monatlich bezogen werden.
Und zur Letzten Generation: Jetzt hat sich auch Harald Lesch mit Ihnen solidarisiert, er missbiligt zwar - wie fast alle jetzt, die Strassenblockaden, spricht Ihnen aber klar zu, dass der Protest sehr nötig ist, und die Razzien etc. völlig illegitim waren https://twitter.com/justBodo_/status/16 ... 5833090058
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von DH0GHU »

dxbruelhart hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 08:26 Also, zum Autobahn-LImit: Da ja die meisten eher etwas mehr als das reine Limit fahren, ist doch 100 als Limit wirklich ideal, so kann man ohne grosse Probleme wohl auch mal mit 120 überholen beispielsweise.
Wie wäre es mit 120 oder 130 als Limit und ein Tarifsystem wie in der Schweiz, vielleicht adaptiert auf deutsche Einkommensverhältnisse? So pro gefahrenem km zu viel ein Betrag zwischen 5 und 10 €... vielleicht auch nur auf den entsprechend ausgewiesenen Strecken mit Limit größer 100 km/h.

130 km/h hat sich in der Praxis sehr bewährt. Es funktioniert in unseren Nachbarländern sehr gut, der Verkehrsfluss ist viel konstanter - selbst dort, wo dann noch Einzelne 150 fahren.
Zuletzt geändert von DH0GHU am Fr 26. Mai 2023, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von PAM »

Berliner-Zeitung.de:
161.000 Euro: Wie Berlin an den Klima-Klebern der Letzten Generation verdient
[...] Die Klima-Kleber sorgen mit ihren Straßenblockaden dafür, dass die Berliner Polizei kräftig Kasse macht. Seit Beginn der Blockadeaktionen erließ die Polizei Berlin insgesamt 669 Gebührenbescheide. Das ist nach Informationen der Berliner Zeitung der Stand am 17. Mai. So oft kassiert die Behörde jeweils 241 Euro – das macht zusammen schon mal 161.229 Euro. [...]
Berliner-Zeitung.de:
Razzia bei der Letzten Generation: Bleibt jetzt nur noch die Eskalation?
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Kohlberger91
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von Kohlberger91 »

Klimaticket haben allerdings auch nur die Leute aus Ballungsräumen was und wenn dazu der Weg zur Arbeit und zurück nicht zu umständlich und zu lang wird!. Die 3 Monate 9 Euro Ticket haben doch aufgezeigt aber manche von die Umweltleuten wollen es einfach nicht wahr haben. Unsere Infrastruktur in Deutschland gibt es gar nicht her ohne zu Überlasten, wenn wir alle von Auto auf Öv umsteigen würden. Auf Land, je nachdem wo man Wohnt, könntest das 9 Euro Ticket gar nicht verwenden oder man wäre ein ganzen Tag unterwegs dafür, wo mit Auto nur a halbe Stunde brauchst. An jeden Dorf eine Bus Direktverbindung 24h zum nächsten Dorf ist von die Kapazitäten noch finanziell nicht machbar. Das ist genau das Problem auf dem Land bei uns. Ein Hähne Ei Problem. Man Wohnt im Dorf X, arbeitet in Dorf Y, Dorf Y wird aber auf der Busroute die Dorf X bedient nicht angefahren. Man muß also erst in die nächst größere Stadt damit fahren und dann umsteigen. Bei 8 Stunden Arbeitstag bist halt dann 14 Stunden wenn blöd läuft unterwegs, falls dann Arbeitszeiten hast wo Bus und Bahn überhaupt fahren, das kommt ja noch dazu. Das 9 Euro Ticket hat das schön aufgezeigt. Übervolle Züge und Büsse her, weiterhin fast leere anderswo. Bei mir war das die Stecke Cham- Waldmünchen oder nach Lam über Bad Kötzting. Nicht mal bei dem 9 Euro Ticket und wohl auch nicht Kostenlos würde man dir Züge dort voll bekommen. Logisch. Entweder die Taktzeit passt nicht oder man ist einfach zu lang unterwegs. Mit Auto bis von Cham aus in 10 Minuten in Waldmünchen. Wie lang braucht der Zug, 30 bis 45 Minuten und dann nur alle 2 bis 4 Stunden. Einfach Henne Ei Problem.
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von pomnitz26 »

Unsere Firma versucht es im Kleinen gemeinschaftliche Personentransporte zu organisieren. Klappt bei 1%. Meine Kollegen tun das unter sich auch und versuchen die Autos zu füllen. Das klappt aber nur wenn das menschliche Klima auch passt. Wenn ich die 30km nur 2x statt 6x fahre macht das in 10 Jahren schon einiges her. Keine Sorge, uns findet kein Kleber.
Georg A.
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von Georg A. »

Kohlberger91 hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 10:46 Klimaticket haben allerdings auch nur die Leute aus Ballungsräumen was <...>
Ja und? Laut Wikipedia leben in D gute 57 Mio in Metropolregionen, das sind 70%. Warum soll man da um die verbleibenden 30% viel Theater machen und ewig auf das Unmögliche (=guter ÖPNV aufm Land) warten?
ulionken
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von ulionken »

Kohlberger91 hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 10:46 Klimaticket haben allerdings auch nur die Leute aus Ballungsräumen was und wenn dazu der Weg zur Arbeit und zurück nicht zu umständlich und zu lang wird!. Die 3 Monate 9 Euro Ticket haben doch aufgezeigt aber manche von die Umweltleuten wollen es einfach nicht wahr haben. Unsere Infrastruktur in Deutschland gibt es gar nicht her ohne zu Überlasten, wenn wir alle von Auto auf Öv umsteigen würden. Auf Land, je nachdem wo man Wohnt, könntest das 9 Euro Ticket gar nicht verwenden oder man wäre ein ganzen Tag unterwegs dafür, wo mit Auto nur a halbe Stunde brauchst. An jeden Dorf eine Bus Direktverbindung 24h zum nächsten Dorf ist von die Kapazitäten noch finanziell nicht machbar. Das ist genau das Problem auf dem Land bei uns.
Ich kenne niemanden, der verlangen würde, dass jedes Dorf über 24 h am Tag mit dem Nachbardorf direkt via ÖV verbunden ist. Das wäre Blödsinn und ist weder ökologisch sinnvoll noch ökonomisch machbar. Aber zwischen der bedauerlichen Lage, wie sie heute etwa draussen auf dem Land in Bayern ist, und einem funktionierenden, bis in die Dörfer vernetzten ÖV-System wie in der Schweiz gibt es einen riesigen Unterschied! Dort erreiche ich praktisch jedes grössere Dorf im Stundentakt, mit passenden Anschlüssen vom nächsten Bahnhof. Dazu gibt es Querverbindungen mit dem Bus. Dort ist auch (abgesehen von den Pendlerzügen morgens und abends) nichts überlastet. Nur für ganz abgelegenen kleine Dörfer braucht man zwingend ein Auto. Pauschale Aussagen zu einem vernetzten ÖV wie "geht nicht", "ist zu teuer", "nutzt eh keiner" sind also durch Fakten widerlegt. Wieso sollte denn das, was in der Schweiz tagtäglich funktioniert, nicht auch in Bayern möglich sein? OK, ich vergass: In Bayern fehlt nach meiner Meinung der politische Wille dazu. Natürlich kann man damit nicht den ganzen Autoverkehr ersetzen (das ist auch in der Schweiz nicht so), aber zumindest einen erheblichen Teil.
Kohlberger91 hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 10:46 Man Wohnt im Dorf X, arbeitet in Dorf Y, Dorf Y wird aber auf der Busroute die Dorf X bedient nicht angefahren. Man muß also erst in die nächst größere Stadt damit fahren und dann umsteigen. Bei 8 Stunden Arbeitstag bist halt dann 14 Stunden wenn blöd läuft unterwegs, falls dann Arbeitszeiten hast wo Bus und Bahn überhaupt fahren, das kommt ja noch dazu. Das 9 Euro Ticket hat das schön aufgezeigt. Übervolle Züge und Büsse her, weiterhin fast leere anderswo. Bei mir war das die Stecke Cham- Waldmünchen oder nach Lam über Bad Kötzting. Nicht mal bei dem 9 Euro Ticket und wohl auch nicht Kostenlos würde man dir Züge dort voll bekommen. Logisch. Entweder die Taktzeit passt nicht oder man ist einfach zu lang unterwegs. Mit Auto bis von Cham aus in 10 Minuten in Waldmünchen. Wie lang braucht der Zug, 30 bis 45 Minuten und dann nur alle 2 bis 4 Stunden. Einfach Henne Ei Problem.
Die Situation war hier im Landkreis Lörrach bis vor 20 Jahren ähnlich: Es gab verspätungsanfällige Bahnlinien mit Silberlingen und überwiegend nicht darauf abgestimmte Busse. Total unattraktiv. Ich bin damals praktisch nur mit dem Auto oder dem Fahrrad gefahren. Seitdem hat sich viel geändert: Es gibt zwei vertaktete S-Bahn-Linien ,, und neuerdings schnelle Regiobusse, die mit wenigen Haltestellen stündliche Querverbindungen von 6-24 Uhr herstellen und an den Takt der S-Bahn anschliessen. Diese Busse ergänzen die langsamen Bus-Verbindungen und werden sehr gut angenommen. Das Konzept soll ins Kandertal ausgedehnt werden, auch wenn die Bahnlinie dort wahrscheinlich nicht reaktiviert wird. Das Fahrplankonzept für Zug und Bus wird übrigens professionell erstellt (Firma SMA und Partner, Netzgrafiken siehe Anhänge https://www.loerrach-landkreis.de/ceasy ... download=1). Wir nutzen seitdem intensiv den ÖV, das Auto bleibt meist in der Garage. Und wiederum OK, der politische Wille für einen attraktiven ÖV ist hier sowohl im Landkreis als auch im Bundesland natürlich vorhanden... Auch hier wird nicht jedes abgelegene Dorf und jede Relation bedient, aber für die grosse Mehrheit ist der ÖV in Reichweite und grundsätzlich nutzbar.

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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von RF_NWD »

Laut Umfrage des ZDF Politbarometers sind in Deutschland mehr Leute der Meinung, dass es beim Klimaschutz zu langsam vorangeht, als zu schnell.
Geteilte Meinung beim Tempo der Klimaschutz-Maßnahmen

34 Prozent der Befragten geht die Umsetzung der Maßnahmen zum Klimaschutz in Deutschland zu schnell (Mai I: 34 Prozent). Für 16 Prozent (20 Prozent) ist es so gerade richtig und 42 Prozent (41 Prozent) finden, das geht zu langsam voran. Vor allem jüngeren Befragten (unter 35-Jährige: 60 Prozent) dauert die Umsetzung zu lange. Die Anhänger von AfD (66 Prozent), Union (50 Prozent) und FDP (44 Prozent) kritisieren besonders häufig ein zu schnelles Vorgehen.

Starke finanzielle Belastungen wegen der Klimaschutz-Maßnahmen befürchten 48 Prozent für sich, etwa ebenso viele (49 Prozent) sehen diese für sich persönlich nicht.
Einbau neuer Heizungen ab 2024

Bei der Ausgestaltung des neuen Heizungsgesetzes gibt es insgesamt und auch innerhalb der Regierung viel Streit. Generell finden es 56 Prozent der Befragten gut, wenn Heizungen, die ab 2024 neu eingebaut werden, zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. 39 Prozent lehnen das ab, darunter knapp die Hälfte (49 Prozent) der Anhänger der CDU/CSU und 79 Prozent der AfD-Anhänger.
www.zdf.de/nachrichten/politik/politbar ... e-100.html
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von DH0GHU »

RF_NWD hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 16:12 Starke finanzielle Belastungen wegen der Klimaschutz-Maßnahmen befürchten 48 Prozent für sich, etwa ebenso viele (49 Prozent) sehen diese für sich persönlich nicht.
Die fürchte ich auch. Aber eine vernünftige Alternative hat bisher niemand aufgezeigt.
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von Kohlberger91 »

ulionken hat geschrieben: Fr 26. Mai 2023, 15:44
Aber zwischen der bedauerlichen Lage, wie sie heute etwa draussen auf dem Land in Bayern ist, und einem funktionierenden, bis in die Dörfer vernetzten ÖV-System wie in der Schweiz gibt es einen riesigen Unterschied! Dort erreiche ich praktisch jedes grössere Dorf im Stundentakt, mit passenden Anschlüssen vom nächsten Bahnhof. Dazu gibt es Querverbindungen mit dem Bus. Dort ist auch (abgesehen von den Pendlerzügen morgens und abends) nichts überlastet. Nur für ganz abgelegenen kleine Dörfer braucht man zwingend ein Auto. Pauschale Aussagen zu einem vernetzten ÖV wie "geht nicht", "ist zu teuer", "nutzt eh keiner" sind also durch Fakten widerlegt. Wieso sollte denn das, was in der Schweiz tagtäglich funktioniert, nicht auch in Bayern möglich sein?
Die Schweiz ist im Vergleich zu Bayern bzw zu Deutschland ein kleines Land. Da ist manches auch einfacher umzusetzen. Ein teures und energieintensives Bussystem wie wird nicht finanzierbar sein auf Land. Eine hohe Taktfrequenz von schweren Bussen in ländlichen Gebieten mit geringer Auslastung bedeutet zudem Energieverschwendung. Es scheitert schon im Ansatz wegen dem Arbeitskräftemangel und den Kosten. Es braucht dann die Infrastruktur und damit mein ich nicht das Straßennetz sondern mehr Busse/Fahrzeuge mit dementsprechend Kapazitäten auf den Betriebshof bzw die Betriebshöfe um Frist, Wartung und Instandhaltung durchführen zu können inkl mit dem nötigen Personal und dann zusätzlichen Personal nur im Fahrbetrieb. Das selbe bei der Bahn in der 9 Euro Zeit. Was haben da manche Fahrgäste neumal klug gemossert im Zug warum man nicht einfach mehr Waggons dazu gehängt werden, wäre doch das einfachste könnte man meinen. Das die geforderten Waggons ja ebenso im Einsatz sind nur eben auf die andern Zugverbände oder in der Werkstatt zum Fristen müssen bzw sind, soweit wird dann nicht gedacht... Das selbe auch bei die Shuttle. Technisch geht schon da einfach noch paar mehr dazu hängen. Nur hast halt dann keine Reservie mehr wenn einer Shuttle durch defekt auf ander Strecke ausfällt, hast sehr hohe Betriebskosten wenn es Dieselfahrzeuge sind, die du ja haben mußt wenn nunmal keine Elektrifizierung vorhanden ist und bei die kleinen Bahnhöfe ragst über den Bahnsteig zudem heraus.

Man sieht auch nicht an einen Strang. Wenn dann mal was im ÖV gemacht wird wie Reaktivieren von Stecken kommt der Naturschutzverein und sagt nein. Beispiel Steigerwaldbahn von Kitzingen nach Schweinfurt. Da protestiert der Bund Naturschutz dagegen, wird wohl irgendwo eine Eidechse auf im stillgelegten Schotterbett leben.

Was mir Bedenken macht, das Menschen sich in irgendetwas zu sehr verennen wie bei die Klimakleber, machen Öko Freaks und Naturschützer. Fast alles wird übertrieben und schießt über das Ziel hinaus. Kohlendioxyd wurde ideologisiert und mit den Werten und dem Wirken verlogen gehandelt. Wichtig scheint zu sein, ein bestimmtes Thema in den Köpfen der Massen zu halten, damit später daraus Gewinn geschlagen werden kann. Wenns keiner merkt klappt das ja.
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von ulionken »

Kohlberger91 hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 09:01 Die Schweiz ist im Vergleich zu Bayern bzw zu Deutschland ein kleines Land. Da ist manches auch einfacher umzusetzen.
Du kennst die Schweiz vermutlich nicht besonders gut. Nein, ist es nicht einfacher, dort etwas umzusetzen, zumal letztlich über alle Investitionen die jeweiligen Stimmbürger mit entscheiden können. Trotzdem gibt man dort pro Einwohner dreimal so viel für den Schienenverkehr aus wie in Deutschland, und man plant den ÖV professionell netzweit im Gegensatz zu dem Stückwerk vieler deutscher Landkreise. Entsprechend gut ist das Angebot in der Schweiz, und es wird dann auch genutzt. Man braucht auch nicht unbedingt "eine hohe Taktfrequenz mit schweren Bussen in ländlichen Gebieten", sondern zu aller erst eine vernünftige Planung des Fahrplans, ein verlässliches Angebot mit schlanken Umstiegen Bus/Zug - und vor allem den politischen Willen, mit dem nötigen Geld ein attraktives ÖV-Angebot herzustellen. Andere Länder (Österreich, Holland) tun das übrigens auch, und ich halte deshalb Bemerkungen wie "geht hier nicht", "zu teuer" für nichts anderes als Ausflüchte, wenn eh der Wille zu strukturellen Veränderungen fehlt, wie in Bayern.
Kohlberger91 hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 09:01 Was mir Bedenken macht, das Menschen sich in irgendetwas zu sehr verennen wie bei die Klimakleber, machen Öko Freaks und Naturschützer. Fast alles wird übertrieben und schießt über das Ziel hinaus. Kohlendioxyd wurde ideologisiert und mit den Werten und dem Wirken verlogen gehandelt. Wichtig scheint zu sein, ein bestimmtes Thema in den Köpfen der Massen zu halten, damit später daraus Gewinn geschlagen werden kann. Wenns keiner merkt klappt das ja.
Die Treibhauswirkung von Kohlendioxid kann gar nicht ideologisiert werden, denn sie ist wissenschaftlich hieb- und stichfest belegt. In meiner Unizeit habe ich CO2-Konzentrationen in chemischen Prozessgasen im Spurenbereich über diesen Erwärmungseffekt gemessen - dieser Effekt ist quantitativ exakt bekannt. Ich finde es wichtig und richtig, dass man das Thema Treibhauseffekt in den Köpfen hält, denn so denken hoffentlich wenigstens ein paar Leute ein bisschen mehr darüber nach, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen zu Verkehrsmitteln, Heizungen oder im Konsum haben. Leider leben wir als Menschheit mit unserem heutigen CO2-Fussabdruck auf Kosten der zukünftigen Generationen. Die Mittel, die die "letzte Generation" anwendet, halte ich für falsch (da polarisierend und illegal), aber ihre Motive sind nachvollziehbar und der Protest selbst ist angesichts der Lethargie unserer Gesellschaft nach meiner Meinung richtig. Und was das Gewinnmachen angeht - das tun doch derzeit vor allem die Hersteller fossiler Brennstoffe.

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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von RF_NWD »

Wichtig ist , dass die Generationen im Gespräch bleiben bei allen Differenzen über die Wahl der Methoden:

Klimaaktivisten der "Letzten Generation" hatten heute ein Treffen mit Münsters Oberbürgermeister Lewe. Gemeinsamkeiten gab es bei den Zielen, nicht beim Weg dorthin.
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfal ... r-100.html

Und auch in einer "Vorzeigestadt" wie Münster scheitert umweltbewusstes Kaufverhalten am Geldbeutel, an Zeitmangel, Stress und der Bequemlichkeit. Der letzte Unverpackt-Laden hat dicht gemacht.
https://www1.wdr.de/nachrichten/unverpa ... e-100.html
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Re: Die Letzte Generation: Zulässiger oder gar notwendiger Protest oder kriminelle Vereinigung?

Beitrag von DH0GHU »

ulionken hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 10:08 und ich halte deshalb Bemerkungen wie "geht hier nicht", "zu teuer" für nichts anderes als Ausflüchte, wenn eh der Wille zu strukturellen Veränderungen fehlt, wie in Bayern.
Ganz richtig. wenn man in einem Landkreis mit überlasteter/maroder Schieneninfrastruktur EINE MILLIARDE € in neue Straßentunnel investiert, liegt ganz offenbar eine strukturelle Schieflage vor...
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