Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

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maroon6
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Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von maroon6 »

Eben am Kulturzentrum entdeckt: Neben dem "Kein Mensch ist illegal", dem "Gemeinsam gegen Corona", dem "Frieren für den Frieden" und dem "Solidarität mit der Ukraine"-Banner thront dort jetzt ein fünftes: "FCK FIFA - Solidarischer WM-Boykott".

Jau, man kann die FIFA für das alles kritisieren, wie auch das IOC für sehr fragwürdige Vergaben der Olympischen Spiele. Aber was können Sportler dafür, wenn die Funktionäre solch einen Bullshit bauen?

Auch ich war erst drauf und dran, keine Minute dieser WM zu schauen. Ich habe mich nun aber anders entschieden, nachdem ich festgestellt habe, dass es sich mit dem Boykott mal wieder um eine typisch deutsche Geschichte handelt. Unsere kroatischen Nachbarn haben den Garten mit Fähnchen geschmückt und den Grill aufgebaut, die aus Serbien haben Fahnen ans Fenter gehängt, ebenso die Brasilianerin im Nachbarhaus, und Autos mit spanischen und portugiesischen Fähnchen habe ich auch schon geschehen.

Ich habe das Gefühl, in das "niemanden mehr treffen" der Pandemie und dem "nicht heizen" der Energiekrise (und die Stigmatisierung derer, die sich nicht daran halten), soll sich nun der WM-Boykott einreihen. Und gleich wird es wieder politisch, nachdem so mancher AfD-Verband nun provokativ unsere Elf anfeuert und die linke Szene gleich wieder jeden zum Nazi macht, der WM schauen wird ;)

Ich werde in jedem Fall die Deutschland-Spiele und andere interessante anschauen, sofern ich nix besseres zu tun habe. Denn wie bei den anderen Themen, so gilt auch diesmal: Wieso sollte ich mir aufgrund einer aus meinen Augen völlig falschen "Solidaritäts-Diktatur" die Freude am Leben verderben lassen?

Und ihr?
Zuletzt geändert von maroon6 am Sa 19. Nov 2022, 16:19, insgesamt 2-mal geändert.
Habakukk
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Habakukk »

Ich wollte eigentlich schauen, aber nach deinem Beitrag gedenke ich jetzt doch, die WM zu boykottieren. Mir war nicht bewusst, dass das meine solidarische Pflicht ist.
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Nicoco
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Nicoco »

Ich werde die deutschen Spiele schauen, sofern es zeitlich passt. Und einige andere interessante Spiele vielleicht auch.
Aber bei allem Respekt, schon das Eröffnungsspiel Katar - Ecuador ist für mich sportlich vollkommen irrelevant und wird daher nicht geschaut.

Aber so wirklich heiß bin ich auf die WM sowieso nicht.
Das hat nicht mal hauptsächlich damit was zu tun, dass sie in Katar stattfindet. Das absolute scheiße und auf der Geldgier der Fifa gewachsen.
Hauptsächlich liegt das für mich daran, dass sie im Winter, kurz vor Jahresende, stattfindet.
Da hat keiner richtig Stimmung dafür, genug anderen Kram noch zu erledigen und bevor ich mich abends vor den Fernseher hocke, gehe ich lieber 2, 3 Glühwein mit netten Leuten schlürfen.
Zuletzt geändert von Nicoco am Sa 19. Nov 2022, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
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maroon6
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von maroon6 »

Habakukk hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 16:15 Ich wollte eigentlich schauen, aber nach deinem Beitrag gedenke ich jetzt doch, die WM zu boykottieren. Mir war nicht bewusst, dass das meine solidarische Pflicht ist.
Gut so, ein Fernseher weniger und damit auch wneiger Gefahr eines Blackouts :-)

https://www.spiegel.de/wirtschaft/black ... 87e2f1f9e6
Zuletzt geändert von maroon6 am Sa 19. Nov 2022, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
maroon6
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von maroon6 »

Nicoco hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 16:19 Ich werde die deutschen Spiele schauen, sofern es zeitlich passt. Und einige andere interessante Spiele vielleicht auch.
Aber bei allem Respekt, schon das Eröffnungsspiel Katar - Ecuador ist für mich sportlich vollkommen irrelevant und wird daher nicht geschaut.

Aber so wirklich heiß bin ich auf die WM sowieso nicht.
Das hat nicht mal hauptsächlich damit was zu tun, dass sie in Katar stattfindet. Das absolute scheiße und auf der Geldgier der Fifa gewachsen.
Hauptsächlich liegt das für mich daran, dass sie im Winter, kurz vor Jahresende, stattfindet.
Da hat keiner richtig Stimmung dafür, genug anderen Kram noch zu erledigen und bevor ich mich abends vor den Fernseher hocke, gehe ich lieber 2, 3 Glühwein mit netten Leuten schlürfen.
Krass auch: Es gibt praktisch keine Fan-Artikel in Supermärkten, das hatte ich so noch nie erlebt. . Das mit dem Winter stört mich weniger, es ist doch mal schön für Fans aus Argentinien oder Brasilien, bei einer WM mal nicht zu frieren. Und andere Sportevents wie Handball-WM waren schon immer im Winter.

Vielleicht schaue ich mir das ein oder andere Spiel sogar auswärts an, in einer der Kneipen, die sich dem Boykott nicht angeschlossen haben 😜
Nicoco
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Nicoco »

maroon6 hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 16:51 Krass auch: Es gibt praktisch keine Fan-Artikel in Supermärkten
Logisch, die Läden wollen auf dem Ramsch nicht sitzenbleiben.
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Allgäu_Süd
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Allgäu_Süd »

Auch wenn ich das ganze drumherum nicht so toll finde, wenn Deutschland spielt, schau ich trotzdem.
das letzte MHz
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von das letzte MHz »

Habakukk hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 16:15 Ich wollte eigentlich schauen, aber nach deinem Beitrag gedenke ich jetzt doch, die WM zu boykottieren. Mir war nicht bewusst, dass das meine solidarische Pflicht ist.
Das Gegenteil dessen machen, was maroon6 vorhat, scheint mir grundsätzlich eine weise Entscheidung zu sein :cheers:
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DH0GHU
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von DH0GHU »

maroon6 hat geschrieben: Sa 19. Nov 2022, 15:40 nachdem ich festgestellt habe, dass es sich mit dem Boykott mal wieder um eine typisch deutsche Geschichte handelt.
Bei dieser Feststellung handelt es sich mal wieder um eine typisch maroonische Geschichte, die einem Faktencheck via Google keine 5 Sekunden standzuhalten vermochte.

https://www.tagesschau.de/ausland/fussb ... e-101.html
https://t3n.de/news/fussball-wm-2022-ka ... n-1513198/

Mir persönlich fällt es schwer, die WM *nicht* zu boykottieren, erst recht nach den jüngsten Ausfällen eines Repräsentanten Katars, dessen Gleichsetzung von Homosexualität mit Geisteskrankheit auch gut vor 85 Jahren von Josef G. oder Adolf H. und ihren Co-Hasspredigern hätte kommen können.
Einerseits.

Andererseits: was hilft es den Rechten von Gastarbeitern, von Frauen, von LSGBTIQ-Gruppen und religiösen Minderheiten, wenn wir Länder wie Qatar in der Ecke vereinsamen lassen, in die sie zwar gehören, aus der sie aber eigentlich heraus gebracht werden müssen? Ein von massiven Boykotten verletztes Ego wiegt schwer und agiert selten konstruktiv. Und so halte ich es nicht für sinnvoll, die WM komplett zu ignorieren - ich halte es für weit sinnvoller, sie WIRTSCHAFTLICH zu torpedieren. Und ganz generell wusste die von der FIFA repräsentierte Fußball-Welt, worauf sie sich eingelassen hat, als sie die WM-Rechte nach Qatar vergab. HIER muss man ansetzen. Keine Vergabe von internationalen Sportereignissen in totalitäte Staaten. Und egal ob religiöse oder weltliche Diktaturen und egal ob Diktatur oder Pseudo-Demokratie: Es müssen verbindliche ethische Regeln im Einklang mit den Normen freiheitlicher Demokratien aufgestellt werden, deren Missachtung - notfalls auch noch einen Tag vor Beginn eines Events - zum Entzug des Events führen - und bei deren Missachtung auch die Teams der freiheitlich verfassten Nationen schlichtweg nicht teilnehmen DÜRFEN - geregelt über entsprechende Regelwerke, die eine Diskussion überflüssig machen.
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von RF_NWD »

Es passiert sehr selten, dass ich Kommentaren von Burghard Ewert in der NOZ zustimme. Aber diesmal schon:
"Die WM 2022 in Katar? Ohne mich! Aber garantiert.
Und listet gleich 16 Gründe mit Fehlentwicklungen im Fußball und in der Gesellschaft auf. Er wird die WM einfach ignorieren. Das Ganze ist also nicht nur ein Phänomen linker Asta Kreise und sozio-kultureller Zentren. Auch einige normale Kneipen zeigen nix von der WM. Die Fan-Szene des VFL will von der WM auch nichts wissen.
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maroon6
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von maroon6 »

So, und jetzt gibt es zwei Szenarien:

Szenario 1: Die Deutschen fliegen wieder in der Vorrunde raus. Dann werden alle, die nun sagen, sie werden nix von der WM schauen, dies bis zum Ende durchhalten.

Szenario 2: Die Deutschen kommen im Turnier weit. Bei jedem Fußballfan wird es kribbeln, mit jedem weiteren Spiel wird die Stimmung kippen, spätestens mit dem Viertelfinale gäbe es auch wieder erste Aurokorsos, volle Kneipen etc.

Da bin ich doch lieber ehrlich und mach schon jetzt mein Ding.
RF_NWD
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von RF_NWD »

Die Werbewirtschaft schätzt das Interesse an der WM doch auch eher gering ein.
Sonst gab es bei den Bierangeboten Zugaben wie Bälle oder Fähnchen.
Bei Edeka gibt es nächste Woche beim Kauf von Krombacher ein Paar Weihnachtssocken als Gratisgabe dazu.
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von ross22 »

Szenario 3 : Abschalten.
Haki
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Haki »

Made in China

Die Verlogenheit offizieller Bekundungen hat sich schon bei den olympischen Spielen in China gezeigt. Ach hätte doch jeder Journalist, der wirtschaftliche Beziehungen zu China angeprangert hat, mal auf sein Equipment oder hinein geschaut.
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