Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

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maroon6
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von maroon6 »

DH0GHU hat geschrieben: Mo 19. Dez 2022, 11:40
maroon6 hat geschrieben: Mo 19. Dez 2022, 07:57 Können wir Deutschen uns nicht mal damit begnügen, dass wir "unsere Werte" haben, ohne gleichzeitig zu verlangen, dass die ganze Welt "unsere Werte" teilt?
Wenn es um die Missachtung der International Bill of Human Rights der Vereinten Nationen, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, und ähnlich anerkannte Manifeste geht: Nein. Natürlich verlange ich, dass nicht nur der, der das Glück hat, in Westeuropa zu leben, diese Rechte zugestanden bekommt. Alle Menschen sind gleich, somit kann ich es nicht akzeptieren, dass anderen Menschen von ihren Regierungen weniger Rechte zugestanden werden als uns.
Menschenrechte sind wichtig und Misstände kann man anmahnen. Aber Veränderungen müssen - in welchem Volk auch immer - von innen heraus stattfinden. Ich habe etwa sehr viel Sympathie für die aktuellen Proteste im Iran. Ein Auftritt nach dem Motto "wir sind die Deutschen, und ihr habt euch gefälligst unseren Werten anzupassen", das geht aber nicht. ARD-Moderator Claus Lufen spricht unverhohlen von der deutschen „Wertepolizei“. Ich muss ihm zustimmen. Stellt euch das nur mal bildlich vor, wenn es umgekehrt der Fall wäre.

Katar hat gezeigt, dass man Sport-Großereignisse veranstalten kann, ich sehe gute Chancen bei ihrer Bewerbung für die Olympischen "Sommerspiele" (auch die werden in unserem Herbst oder Winter stattfinden) 2036. Die Welt hat unsere Meinung zur WM nicht geteilt, heute schreiben viele inernationale Gazetten sogar von der "besten WM aller Zeiten". Vielleicht wäre es doch besser, die deutsche "Wertepolizei" mal bei solchen Ereignissen in Urlaub zu schicken und sich einfach auf den Sport zu konzentrieren.
DH0GHU
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von DH0GHU »

maroon6 hat geschrieben: Mo 19. Dez 2022, 11:46

Menschenrechte sind wichtig und Misstände kann man anmahnen. Aber Veränderungen müssen - in welchem Volk auch immer - von innen heraus stattfinden. Ich habe etwa sehr viel Sympathie für die aktuellen Proteste im Iran. Ein Auftritt nach dem Motto "wir sind die Deutschen, und ihr habt euch gefälligst unseren Werten anzupassen", das geht aber nicht. ARD-Moderator Claus Lufen spricht unverhohlen von der deutschen „Wertepolizei“. Ich muss ihm zustimmen. Stellt euch das nur mal bildlich vor, wenn es umgekehrt der Fall wäre.
Es ist ja ein Teil der Bevölkerung selbst, die unsere Werte gerne leben möchte, und nicht die der diktierenden Minderheit - oder zumindest die Allgemeinen Menschenrechte zugestanden bekommen möchte. Beobachte doch mal nur, was auf Flügen aus diesen erzkonservativen Ländern passiert. Oder dort, wo der Staat nicht hinschauen kann.
Wenn in Flügen aus den Emiraten oder aus dem Iran reihenweise die Burkas und Kopftücher in die Reisetasche fliegen und die Kutte durchs Kleid ersetzt wird, spricht das Bände.

Und ja, das stelle ich mir vor. Ich wäre als Opposition in einer Diktatur sehr froh über jede Unterstützung von außen. Wäre Deutschland eine Diktatur, würde ich sehr wohl darauf hoffen, dass von Außen so viel Druck kommt, dass die Diktatur zerbricht. Ich empfinde auch die sogenannte Niederlage im zweiten Weltkrieg insgesamt als Befreiung zumindest des Westteils Deutschlands - und das sogar ohne Fehlverhalten der Gegenseite kleinreden zu müssen.

Dass die Vorgehensweise(!) der deutschen Seite in Bezug auf die WM zu undiplomatisch und zu großkotzig war, steht auf einem ganz anderen Blatt. Zumal es ja Bestrebungen in Katar gibt, sich zu verbessern. Bei Frauenrechten ist man dort fast schon ein Paradies verglichen mit Regimen wie dem der Al Sauds. Und bei uns gab es ja auch mal Zeiten - lange nach dem 2. Weltkrieg -, in denen die Ehefrau die Genehmigung des Ehemannes brauchte, um arbeiten zu dürfen, und in denen gleichgeschlechtliche Handlungen unter Strafe standen. Würde bei uns so jemand etwas wieder zu etablieren versuchen, würde ich sehr wohl auf eine Intervention des Auslands hoffen.
Katar hat gezeigt, dass man Sport-Großereignisse veranstalten kann, ich sehe gute Chancen bei ihrer Bewerbung für die Olympischen "Sommerspiele" (auch die werden in unserem Herbst oder Winter stattfinden) 2036. Die Welt hat unsere Meinung zur WM nicht geteilt, heute schreiben viele inernationale Gazetten sogar von der "besten WM aller Zeiten". Vielleicht wäre es doch besser, die deutsche "Wertepolizei" mal bei solchen Ereignissen in Urlaub zu schicken und sich einfach auf den Sport zu konzentrieren.
Während des Events: d'accord. Im Vorfeld? Nein. Und jemandem vorzuwerfen, den Zirkus persönlich nicht mitzumachen und etwas zu boykottieren, was seinen Wertvorstellungen eben widerpricht: Geht garnicht.
Genau das wird hier aber zuhauf gemacht. Akzeptiert doch einfach mal, dass ein wertebewusster Konsument oder auch Unternehmer selbst entscheidet, für welchen Firlefanz er herhalten möchte und für welchen nicht.
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Felix II »

Und bei uns gab es ja auch mal Zeiten - lange nach dem 2. Weltkrieg -, in denen die Ehefrau die Genehmigung des Ehemannes brauchte, um arbeiten zu dürfen
In Westdeutschland vielleicht, in der DDR gingen die Frauen vollkommen selbstverständlich zur Arbeit.
mfG: Felix II
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Thomas(Metal) »

Felix II hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 07:27
Und bei uns gab es ja auch mal Zeiten - lange nach dem 2. Weltkrieg -, in denen die Ehefrau die Genehmigung des Ehemannes brauchte, um arbeiten zu dürfen
In Westdeutschland vielleicht, in der DDR gingen die Frauen vollkommen selbstverständlich zur Arbeit.
Adenauer-Republik. Man hatte sein Heil in einem starken Katholizismus gesucht. Das man damit teilweise Errungenschaften aus den 20er Jahren nach den Natis weiterhin geschleift hatte war egal. Es ging um Macht.
Da hatte die DDR es leicht in einigen Punkten der BRD haushoch überlegen zu sein. Besserung gab es dann in den 70ern mit einer sozial-liberalen Koalition.

Aber: Derzeit sind wir auf dem besten Weg derartigen Errungenschaften wieder zu verspielen. Es muß klar gesagt werden was paßt und was nicht. Da wird man Erzkonservative auf beiden Seiten gegen sich aufbringen. Leider hat man sich gerade auf grüner Seite den einen angebiedert. Da war diese Partei vor 20 bis 25 Jahren noch ganz anders unterwegs, bzw ließ diese Strömung nicht hochkommen. Tja, Grüne mit Joschka und Rote mit Helmut... :heul:
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Radio Fan »

Seit ihr jetzt wirklich noch beim Thema ? :gruebel:

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Thomas(Metal)
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Thomas(Metal) »

Radio Fan hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 08:24 Seit ihr jetzt wirklich noch beim Thema ? :gruebel:
:cheers:
Holen wir es einmal wieder her. Wir redeten gerade über Mittel zum Machterhalt - da wie dort.
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von pomnitz26 »

Bier? Wenn ich nicht noch fahren müsste...
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