Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

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PAM
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von PAM »

Habakukk hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 21:23 Hmmm... 3:0 gewinnt Marokko gegen Spanien im Elfmeterschießen.... Überraschend!
Das gibt wieder Krawalle. :gruebel: Nein, friedliche Jubelfeiern euphorischer Fans, die von der Polizei provoziert wurden... :sagnix:
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das letzte MHz
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von das letzte MHz »

Habakukk hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 21:23 Hmmm... 3:0 gewinnt Marokko gegen Spanien im Elfmeterschießen.... Überraschend!
Ist etwa immer noch WM :confused:
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PAM
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von PAM »

das letzte MHz hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 21:26 Ist etwa immer noch WM :confused:
Welche WM? :gruebel: Ich sah lustige Panzervideos.
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Nicoco
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Nicoco »

Ersten Autokorso in Essen gesichtet, allerdings von Anhängern der marokkanischen Elf :joke:
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PAM
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von PAM »

...wenn es Marokko macht, steht Brüssel in Flammen. Natürlich friedlich und ganz selbstverständlich aus reiner Freude. Und wieder wird die Polizei provozieren.
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DH0GHU
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von DH0GHU »

Ups.. einmal nicht boykottiert, und schon wird's spannend :)
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maroon6
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von maroon6 »

So, und was ist aus der deutschen Nummer um WM-Boykott, Armbinde und Co. geworden? Fußballfans, die da mitgemacht haben, verpassten das beste WM-Finale der Geschichte und spielerisch eine der besten Weltmeisterschaften. Für die FIFA war es ein Riesenerfolg in vielerlei Hinsicht. Man wollte in Deutschland moralische Überlegenheit zeigen. Man wurde aber in der Welt nur zu einem: einer megapeinlichen Lachnummer, wie in anderen Bereichen im Moment auch. Der deutsche Auftritt war ein Spiegelbild des momentanen Zustands der deutschen Gesellschaft. Der Titel des Wokemeisters wird halt noch nicht vergeben. Und ich: Freue mich nun auf herausragende Sportevents wie Olympia in Katar 2036 und die Fußball-WM 2034 in Saudi-Arabien 😜🤣
Zuletzt geändert von maroon6 am So 18. Dez 2022, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
Ruhrwelle
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Ruhrwelle »

Ich habe als Fußballmuffel nichts davon mitbekommen und auch nichts verpasst :cheers:
das letzte MHz
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von das letzte MHz »

Ich hab auch nicht geschaut. Weder das Finale noch irgend ein anderes Spiel.
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DH0GHU
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von DH0GHU »

Nunja, ich bleibe hier bei meiner Kommentierung ganz zum Anfang dieses Fadens:
was hilft es den Rechten von Gastarbeitern, von Frauen, von LSGBTIQ-Gruppen und religiösen Minderheiten, wenn wir Länder wie Qatar in der Ecke vereinsamen lassen, in die sie zwar gehören, aus der sie aber eigentlich heraus gebracht werden müssen? Ein von massiven Boykotten verletztes Ego wiegt schwer und agiert selten konstruktiv. Und so halte ich es nicht für sinnvoll, die WM komplett zu ignorieren - ich halte es für weit sinnvoller, sie WIRTSCHAFTLICH zu torpedieren.
Sachliche Kritik und Denkanstöße von außen sind richtig - und auch eine Zurückhaltung der Vergabe von Ereignissen ist hier sicherlich angebracht. Dass man eine Veranstaltung, deren Ausrichter den eigenen Werten entgegenstehen, nicht hofiert, halte ich ebenfalls für nur konsequent - aber fordere die Konsequenz nicht von Dritten ein. Ich kann einem eingefleischten Fußballfan nicht verübeln, sich alle Spiele anzuschauen. Das macht ihn nicht zum Frauen- und Schwulenhasser oder Antidemokraten.
Ich halte aber eben auch die Haltung für richtig, jemanden nicht politisch oder wirtschaftlich zu bevorteiligen, der unsere gesellschaftlichen und politischen Werte nicht teilt, und darüber auch einen kritischen Dialog zu führen. Menschrechte sollten weltweit gelten. Das Ergebnis ist natürlich immer ein Spagat - denn Fundamentalopposition zueinander bringt niemanden weiter.

Was das Land Katar ansich betrifft: Da sind Diktaturen wie Russland oder China eine ganz andere Hausnummer: Sie haben ja nach Vergaben von Sportereignissen die Gangart gegen innere Opposition und Minderheiten eher noch verschärft - sie öffnen sich nicht, sie verschließen sich zusehens. Die Zukunft wird zeigen (müssen), ob Katar hier eher einen Weg nach Vorne oder zurück gehen wird. Und da stellt sich eben die Frage der Grundeinstellung des jeweiligen Herrschers. Ist sein Ansinnen, absolutistischer zu werden, wie wir das bei Putin oder Xi gesehen haben, oder versucht er einen Spagat zwischen Tradition und Moderne, zwischen Freiheitwünschen und Machterhalt? Wobei Katar da ja besser dasteht als einige seiner Nachbarn: https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte_in_Katar
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PAM
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von PAM »

Einmal mehr: Weg von "gesetzten Mannschaften" - eine WM-Teilnahme muss sich jede Nation erarbeiten! Ob ich dann in meinem Leben noch eine WM mit deutscher Beteiligung miterleben würde? Vielleicht in den 30er Jahren nochmal?!
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Haki
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Haki »

Katar-Kritik „hatten wir Deutsche exklusiv“

Wenig zu lesen ist derzeit von Boykottaufrufen, Arbeiterrechten und der „WM der Schande“. Dafür erstaunlich viel mediale Selbstkritik. Auch im nächtlichen ARD-Talkformat „Sportschau Thema“, das am Dienstag nach dem WM-Halbfinale Argentinien gegen Kroatien ausgestrahlt wurde. Da sprach Moderator Claus Lufen unverhohlen von der deutschen „Wertepolizei“, die womöglich doch etwas übertrieben habe mit der Kritik am WM-Ausrichterland.

Weiterlesen auf Focus https://www.focus.de/kultur/kino_tv/in- ... 54664.html
Jürgen Martens
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von Jürgen Martens »

Moin,
zum Wort "Wertepolizei":
Das passt selbst >100 Jahre später zum Ausspruch von Kaiser Wilhelm II:
"Am deutschen Wesen möge die Welt genesen!"
(Stammt zwar nicht von ihm, passt aber zu den Aussagen vieler Moralapostel heute)

Schöne Woche
Jürgen DF5TY
maroon6
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von maroon6 »

Können wir Deutschen uns nicht mal damit begnügen, dass wir "unsere Werte" haben, ohne gleichzeitig zu verlangen, dass die ganze Welt "unsere Werte" teilt? Ganz davon abgesehen mal, dass auch hierzulande viele diese Werte gar nicht so toll finden und ungefragt alles mitmachen müssen. Was ist das nur für ein großkotziges, oberlehrerhaftes, arrogantes Verhalten? Wir halten uns für "moralisch überlegen", sind in der Welt aber nur noch eins: eine riesige Lachnummer. Hatte sich ja auch im Umgang mit der Energiekrise gezeigt, da hat der Rest um uns herum nur noch mit dem Kopf geschüttelt, als es trotz der aktuellen Krise weiter um Atom- und Kohleausstieg ging. Aber es gibt immer noch Menschen, die überzeugt davon sind, wir würden alles richtig machen.

Ich muss irgendwie gerade an das Lied "Tanzen" von Herbert Grönemeyer denken...
DH0GHU
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Re: Der WM-Boykott als nächstes Kapitel der deutschen "Solidaritäts-Diktatur"?

Beitrag von DH0GHU »

maroon6 hat geschrieben: Mo 19. Dez 2022, 07:57 Können wir Deutschen uns nicht mal damit begnügen, dass wir "unsere Werte" haben, ohne gleichzeitig zu verlangen, dass die ganze Welt "unsere Werte" teilt?
Wenn es um die Missachtung der International Bill of Human Rights der Vereinten Nationen, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, und ähnlich anerkannte Manifeste geht: Nein. Natürlich verlange ich, dass nicht nur der, der das Glück hat, in Westeuropa zu leben, diese Rechte zugestanden bekommt. Alle Menschen sind gleich, somit kann ich es nicht akzeptieren, dass anderen Menschen von ihren Regierungen weniger Rechte zugestanden werden als uns.

Warum bewertest Du eigentlich die Rechte eines Monarchen höher als die seiner Untertanen? Mit Deiner Aussage trittst Du ganze Völker in den Hintern, die gegen Unterdrückung kämpfen. Bist Du etwa der Meinung, andere Völker wären nicht zur Demokratie fähig, weil Du etwas besseres bist als sie? Solche Meinungen hört man ja tatsächlich... So im Stil von "Der Russe braucht eine harte Hand".
Ganz davon abgesehen mal, dass auch hierzulande viele diese Werte gar nicht so toll finden und ungefragt alles mitmachen müssen.
Ja, es gibt ja auch über 10% AfD-Wähler in diesem Land. ich darf solche Haltungen durchaus missachten, widerlich finden und mit legalen Mitteln bekämpfen.
Wir haben eine Verfassung, diese ist politischer Konsens. Wenn irgendwo morgens ein Arschloch aufsteht und z.B. die Gleichberechtigung von Mann und Frau aufheben möchte, ist die Äußerung des Wunsches sein gutes Recht, aber es ändert nichts an meinem Urteil ;)
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