Energiesparen - in der Politik und im Privaten

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PAM
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Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von PAM »

rbb24.de: Energiesparen - Luckau schaltet nachts die Straßenlaternen aus

...will ich mal als Aufhänger nehmen. Es gibt unterdessen gesetzliche Vorgaben für öffentliche Einrichtungen - so genannte "dekorative Beleuchtung" z. B. von Sehenswürdigkeiten, historischen Gebäuden und Werbeilluminationen dürfen auch nachts nicht mehr durchgängig strahlen. Manche Städte und Gemeinden haben Weihnachtsbeleuchtung, Lichterketten o. ä. im öffentlichen Raum bereits in vorbeugendem Gehorsam verboten.

Meine Gemeinde reduziert abseits der Hauptstraßen, Kreuzungen und Fußgängerüberwegen die Straßenbeleuchtung auf jede zweite Laterne zwischen 22 und 5 Uhr. Auch in Siedlungsstraßen, wo die Kosten der Straßenbeleuchtung eigentlich den Anliegern in Rechnung gestellt werden. Die Umrüstung von alten Straßenlaternen auf LED-Retrofit hat leider gezeigt, dass manche Leuchtmittel nicht die Erwartungen an die Lebensdauer erfüllten. Zwischen Blitzen und Blinken oder Totalausfall gab es schon zahlreiche, die nach viel zu kurzer Zeit defekt waren. Gegenüber den 80 bzw. 125 W konsumierenden Gasentladungslampen sind die LEDs jedenfalls mit einem Bruchteil zufrieden und zumindest subjektiv brachte die Einsparung trotzdem sogar helleres Licht. Die zwei Ampeln meines Ortsteils sind schon länger so genannte "Bedarfsampeln", die nachts nahezu ganz ausgeschaltet werden, von Fußgängern oder Fahrzeugen aus untergeordneten Straßen aber für eine Grünphase geweckt werden können.

Was tut sich bei euch?
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maroon6
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von maroon6 »

Ich werde an meinem Verhalten nix ändern. Sparsam gelebt haben wir schon immer und symbolisch an Lebensqualität einschränken kommt für mich nicht in Frage. Was wir bereits getan haben:

1. Während des ganzen Winters nur zwei Räume geheizt - Bad und Wohnzimmer. Reicht aus. Dafür die beiden halt mollig warm (23 bzw. 22 Grad). Da wir hier ein komplexes System aus Fußboden- und Deckenheizung haben, ist ein "nachts zurückdrehen" Unsinn. Die Anlage braucht immer rund zwei Tage, bis Veränderungen greifen. Hier hilft also auch immer ein Blick in den Wetterbericht. Ist es wärmer gemeldet, drehe ich im Voraus zurück.
2. Nicht täglich duschen, im Schnitt nur drei- bis viermal die Woche (einmal zusätzlich im Schwimmbad). Bei Lust und Laune aber weiter einmal statt Duschen ein Vollbad. Ist Lebensqualität. Muss daher sein.
3. WLAN nachts off
4. Sämtliche Standby-Geräte aus
5. Wasch- und Spülmaschine im Eco-Betrieb.
6. Lampen mit geringer Watt-Zahl, freilich alles LED, alle alten Glühlampen sind inzwischen kaputt oder entsorgt

Usw. usf.
Zuletzt geändert von maroon6 am Mi 9. Nov 2022, 07:04, insgesamt 1-mal geändert.
PAM
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von PAM »

Stromverbrauch im stand by war mir schon immer zuwider. Welches Gerät aktuell nichts für mich leistet, das braucht auch keinen Strom zu verbrauchen. Wo Einschaltzeiten zusammen kommen, ist bereits seit Jahren konsequent LED-Licht im Einsatz. Es hat sich gerade bei Retrofit einiges in der Effizienz getan - wenn man bei aktuellen Leuchtmitteln und welchen aus früheren Jahren vergleicht bzw. nachmisst. Zum Vergleich: Die im Haushalt typischen 470 Lumen machen aktuelle LEDs mit knapp über 3 W. Noch vor wenigen Jahren waren dafür 4 - 5 W nötig. Eine Energiesparlampe mit dieser Helligkeit war bei 7 - 8 W. Nun ist das Licht im Privathaushalt nicht unbedingt der Hauptverbraucher. Das sind eher Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen und Trockner, Geschirrspüler, ... Kühlgeräte mit Invertertechnik sind zwar sparsamer geworden, ich höre aber zu oft von vorzeitigem Ausfall. Damit rechnet sich das ganze Ding nicht, wenn es nach nur wenigen Jahren schon wieder kaputt ist und ersetzt werden muss.

Mit Fernwärme und Warmwasser vom kommunalen Gaskraftwerk mit Gas-Wärme-Kopplung muss ich als Mieter leben. Meinen Anteil von 60 % des Gesamtverbrauchs des ganzen Wohngebiets zahle ich eh solidarisch mit, nur 40 % meiner eigenen Verbrauchsgewohnheiten fließen in meine eigene Abrechnung ein. Egal, 19 °C müssen reichen und ich beheize konsequent nur die Wohnstube. Die Küche bei längerer Tätigkeit dort nach Bedarf, Kochen oder Backen heizen aber eigentlich genug. Ansonsten was wärmeres anziehen, der Griff zur Sofadecke und so weiter...
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Allgäu_Süd
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von Allgäu_Süd »

maroon6 hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 14:45 Ich werde an meinem Verhalten nix ändern. Sparsam gelebt haben wir schon immer und symbolisch an Lebensqualität einschränken kommt für mich nicht in Frage. Was wir bereits getan haben:

1. Während des ganzen Winters nur zwei Räume geheizt - Bad und Wohnzimmer. Reicht aus. Dafür die beiden halt mollig warm (23 bzw. 22 Grad). Da wir hier ein komplexes System ausdFußboden- und Deckenheizung haben, ist ein "nachts zurückdrehen" Unsinn. Die Anlage braucht immer rund zwei Tage, bis Veränderungen greifen. Hier hilft also auch immer ein Blick in den Wetterbericht. Ist es wärmer gemeldet, drehe ich im Voraus zurück.
2. Nicht täglich duschen, im Schnitt nur drei- bis viermal die Woche (einmal zusätzlich im Schwimmbad). Bei Lust und Laune aber weiter einmal statt Duschen ein Vollbad. Ist Lebensqualität. Muss daher sein.
3. WLAN nachts off
4. Sämtliche Standby-Geräte aus
5. Wasch- und Spülmaschine im Eco-Betrieb.
6. Lampen mit geringer Watt-Zahl, freilich alles LED, alle alten Glühlampen sind inzwischen kaputt oder entsorgt

Usw. usf.
Hier kann ich eins zu eins zustimmen. Genau so wird es bei uns auch praktiziert! :spos:
mittendrin
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von mittendrin »

rbb24.de: Energiesparen - Luckau schaltet nachts die Straßenlaternen aus
... Vor der Abschaltung wurden nun alle Laternen mit einer rot-weißen Banderole versehen - als Zeichen dafür, dass die Lampen nicht durchgehend leuchten. So verlangt es die Straßenverkehrsordnung. Die Banderole signalisiert Autofahrern, dass sie - beim nächtlichen Abstellen ihres Pkw - das Fahrzeug selbst mit Standlicht zu sichern haben.
Genauso habe ich es beim Wochenendbesuch im Wohngebiet in Oberkochen-Heide festgestellt. Da gibt es sicher bald Lieferschwierigkeiten für die Banderolen. Und alle Leuchten waren in der Nacht aus. Da passt doch die heute veröffentlichte Statistik über die Ängste von Frauen gut dazu :gruebel:
mittendrin ist hier: QTH 11e59 / 51n23 (südlich von Halle/Saale)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
PAM
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von PAM »

Alte Indianerweisheit: Wer nachts nicht gesehen werden will, verwendet selbst kein Licht.
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Felix II
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von Felix II »

Wenn du nachts im dunkeln keine Angst habe willst dann sei selbst das weit und breit gruseligste.

Ich würde mir wünschen das hier in der Stadt so manche Ampeln gegen um 20:00 Uhr ausgehen würden dann käme man schneller durch die Stadt. Schon nervig wenn man abends alleine bei rot warten muss und kein anderes Auto weit und breit.
mfG: Felix II
[hr]
Zitat H.S.: Es gibt kluge Menschen in Deutschland. Und solche die gendern...
Sticks and stones may break my bones but there will always be something to offend a feminist.
Wikipedia: Standart bezeichnet häufig eine Falschschreibung des Wortes Standard
das letzte MHz
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von das letzte MHz »

Felix II hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 22:12Wenn du nachts im dunkeln keine Angst habe willst dann sei selbst das weit und breit gruseligste.
Es kommt immer auf die Wege an, die man geht. Durch den Wald - was viele vielleicht als gruselig empfinden würden - ist nachts in der Regel völlig harmlos, weil man absolut niemanden begegnet (selbst vor Wildtieren braucht man keine echte Angst haben, die wittern einen rechtzeitig und halten in aller Regel Abstand). Sorgen würde ich mir höchstens machen, wenn es ein aktives Jagdrevier ist, aber selbst da passiert eigentlich nichts, Jäger sind in aller Regel *äußerst* gewissenhaft, da verwechselt niemand einen PAM mit einer Wildsau :rp: Durch die Stadt an den beleuchteten Hauptstraßen entlang kann man hingegen die Uhr nach stellen, dass früher oder später irgendwer Stress machen will (zumindest an Wochenenden). Wohl dem, der die Brennpunkte seiner Stadt kennt und weiß wie er sie umgehen kann. Ich könnte da Geschichten erzählen, die ganze Bücher füllen würden.
Hitradio KBBL Springfield - nur echt auf 102.5 MHz!
DH0GHU
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von DH0GHU »

Bei mir ist a priori Klimaschutz und "Putin Ärgern" Motivation zum Energiesparen.
PKW: Hier investiere ich auf langstrecken bewußt etwas mehr Zeit und fahre langsamer, sofern kein Termindruck besteht. Ersparnis ca. 10% (per Bahn bequem ersetzbare Fahrten ersetze ich schon seit >10 Jahren aus Umwelt- und Bequemlichkeitsgründen mit eben der Bahn - Ersparnis weitere ca. 30%).
Warmwasser: Seit einiger Zeit versuche ich die Duschtemperatur immer mehr zu reduzieren, mit Erfolg. Angeblich soll das ja auch gesünder sein und das Abnehmen unterstützten.
Licht: Ich habe schon lange weitgehend auf LED umgestellt, noch habe ich wenige Halogen-Restbestände. An einigen Lampen habe ich nicht alle Fassungen bestückt, weil sie schlicht nicht wirklich benötigt wurden.
Heizung: Der einzige Punkt, wo ich relativ wenig änderungwillig bin. Speziell im Bad und in der Küche habe ich die Temperatur gesenkt, im Schlafzimmer war sie schon immer deutlich niedriger als im Wohnzimmer. Dort freilich ändere ich nichts. 21°C sind nun aber auch nicht übetrieben warm.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
ulionken
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von ulionken »

Wir haben seit Anfang des Jahres vor allem bei der Mobilität gespart und sind fast nur mit dem ÖV und dem Fahrrad gefahren, mit Ausnahme einer lange geplanten Fernreise im Flugzeug. Das Auto hat nur ca. 1000 km gemacht, übluch waren bisher ca. 8000 pro Jahr.

Im Haus ist eh schon alles auf LED umgebaut, und mit dem Heizen waren wir schon bisher sparsam (18 bis 20 °C, nur das grosse Wohnzimmer ist beheizt). Die Vorlauftemperatur der Heizkörper bzw. die Heizkurve in Abhängigkeit von der Aussentemperatur optimiere ich gerade. Geplant sind eine neue Heizung (Nahwärmenetz oder Wärmepumpe) sowie Photovoltaik - aber das wird beides noch dauern. Der Kühl-/Gefrierschrank soll auch durch einen soarsameren ersetzt werden.

Beim Duschen nutze ich nun auch das kalte Wasser aus der Leitung. Bis das heisse da ist, ist man schon zur Hälfte fertig. Man gewöhnt such schnell daran.

73 de Uli
UKW/TV-Arbeitskreis, FMLIST
QTH: Lörrach, JN37TO
Habakukk
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von Habakukk »

ulionken hat geschrieben: Mi 9. Nov 2022, 00:56 Beim Duschen nutze ich nun auch das kalte Wasser aus der Leitung. Bis das heisse da ist, ist man schon zur Hälfte fertig. Man gewöhnt such schnell daran.
Das schaffe ich irgendwie nicht, v a. frühmorgens nicht, da bin ich einfach zu sehr Warmduscher. Aber man kann ja das kalte Wasser vom Anfang z.B. in einen Eimer füllen, und dann später als Gießwasser für Pflanzen hernehmen, anstatt es einfach sinnlos in den Ablauf fließen zu lassen.
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PAM
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von PAM »

Habakukk hat geschrieben: Mi 9. Nov 2022, 07:03Das schaffe ich irgendwie nicht, v a. frühmorgens nicht, da bin ich einfach zu sehr Warmduscher. Aber man kann ja das kalte Wasser vom Anfang z.B. in einen Eimer füllen, und dann später als Gießwasser für Pflanzen hernehmen, anstatt es einfach sinnlos in den Ablauf fließen zu lassen.
...oder es für die Klospülung nutzen. ;) Meine paar Pflänzchen wollen nur einmal wöchentlich sparsam gegossen werden.
Am meisten spart aber, wenn im Amt statt zuhause geduscht wird. :danke:
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von Allgäu_Süd »

Es ist auch von Mensch zu Mensch recht unterschiedlich, wie "verfroren" jemand ist. Meiner Meinung nach kommt jemand der etwas mehr Fleisch auf den Rippen hat, mit einer kühleren Wohnung besser zurecht. Und: Wenn ich mir in der gut isolierten Behausung 22 Grad "leiste" verblase ich mit Sicherheit weniger Energie, als wenn jemand, der in der schlecht- oder gar nicht- Isolierten Wohnung, bei 19 grad sein Dasein fristet.
Habakukk
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von Habakukk »

Manche rennen halt auch nur im T-Shirt in der Wohnung rum und wundern sich dann, warum sie ständig frieren.
Bevor sie aber dann auch mal einen dickeren Pulli anziehen, wird halt die Heizung hochgedreht.
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PAM
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Re: Energiesparen - in der Politik und im Privaten

Beitrag von PAM »

Das sind reine Gewohnheiten! :opa: In einem gewissen Rahmen kann man sich an kühlere oder wärmere Temperaturen gewöhnen. Das geht um so leichter, je geringer man Temperaturunterschiede hält. Dazu gehört z. B. auch, im Auto die Heizung eher sparsam zu benutzen, zumal viele insbesondere bei kürzeren Fahrten ohnehin in Straßenbekleidung drinnen sitzen. Gleiches gilt für den ÖPNV, den ich oft als chronisch überheizt empfand. Zumal die Wärmeverluste gerade im Kurzstreckenverkehr durch die in kurzen Abständen öffnenden und oft für Minuten offen stehenden Türen immens sind. Würde man es auf die Spitze treiben wollen, bräuchten S- und U-Bahn gar nicht beheizt werden.
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