Natürlich Teufelskreis, ich sehe hier aber ganz klar die öffentliche Hand in der Verantwortung in Vorkasse zu gehen eine vernünftige Infrastruktur zu realisieren. Dafür wäre eine Lockerung der Schuldenbremse absolut sinnvoll. Es handelt sich schließlich um einen Invest in die Zukunft und in Infrastruktur, die ja auch dem Güterverkehr zu gute kommen kann, was positiv für die Wirtschaft ist. Dann können wir auch über einen angemessenen Ticketpreis reden, gerne gestaffelt für Schüler, Azubis+Studis, Rentner+Sozialempfänger und Vollzahler. Ich wiederhole mich, ich weiß
Nur werde ich nicht einen Euro Preiserhöhung akzeptieren, solange hier nicht Besserung in Sicht ist.
Es mangelt schlicht an allem. Fahrzeuge und entsprechende Ersatzteile, Lok-/Triebführer, Baukapazitäten und selbst Information und Planung von Baustellen wird inzwischen immer öfter „vergessen“.
Es kam inzwischen schon häufiger vor, dass DB Netz (jetzt DB InfraGO) mit wenigen Tagen Vorlauf urplötzlich eine Baumaßnahme ankündigt. Tendenz auch hier steigend. Das ist für uns Kunden schon blöd, aber noch blöder ist das für die betroffenen EVUs, die dann innerhalb weniger Tage einen Bus-Ersatz-/Notverkehr aus dem Hut zaubern sollen und dann fälschlicherweise den (teils berechtigten) Frust der Kunden abbekommen.
Die EVUs versinken hier aber auch immer häufiger im Chaos. So passiert es auch immer häufiger, dass laut sämtlichen Informationsmedien + Anzeige am Bahnsteig der Zug fährt, man dann aber vergeblich am Bahnsteig auf einen Zug wartet. Redet man dann mit dem Personal was glücklicherweise auch am Bahnsteig auf einen anderen Zug wartet, bekommt man dann zu hören, dass schon seit früh morgens klar sei welche Verbindungen ausfallen, es aber immer häufiger passiert, dass die EVUs die Infos gar nicht weitergeben und nur intern melden, oder die Infos zwar veröffentlicht werden sollten, auf dem Weg durch die verschiedenen Systeme aber irgendwo verschluckt werden.
Es kränkt an jeder Stelle des Systems
Am Betriebshof der Rhein-Ruhr-Bahn in Dorsten stehen seit Wochen mehrere Triebzüge verweist auf dem Abstellgleis. Der eine scheint einen Schaden an der Frontscheibe zu haben, ist vorne ganz abgeklebt.
Zwei weiteren fehlt mindestens ein Drehgestell.
Teilemangel? Bei fast rund 25 Jahre alten Triebzügen offenbar keine Seltenheit mehr.
Die neuen Batterietriebzüge sind bestellt, verschieben sich aber mindestens auf 2026. Ausreden mal wieder die üblichen. Erst Corona, dann Ukraine, dann allgemeine Wirtschaftslage. Man suche sich die passende Ausrede aus…
Realistisch fahren hier also wohl gegen 2030 neue Triebzüge, so lange muss man die Dieselbüchsen noch zusammenflicken.
Währenddessen fahren fast alle Fahrten auf der Linie von/nach Essen mit halber Kapazität. Stehplatzgarantie.
Und dann sieht man so tolle Entwürfe wie den NRW-Zielfahrplan 2040, der acht Züge pro Richtung (7,5 Min Takt) zwischen Gladbeck und Bottrop vorsieht, aber schon heute nicht mal ein 15 Min Takt mit vier Zügen pro Richtung stabil und verlässlich gefahren werden kann. Die Triebführer fallen demnächst dann vom Himmel? Ich lasse mich überraschen, nur fehlt mir der Glauben daran.