"Deutschlandticket" für 49€ kommt.

[Manager]

Heute war ich mal wieder mit dem ÖPNV unterwegs - besser gesagt: Ich wollte mit dem ÖPNV fahren.
Aber der Reihe nach...


Heute wollte ich nach Feierabend noch zum Stammtisch. Der ist normalerweise hier in der (Groß)stadt. Heute ist er aber draußen im Landkreis.
Also nach Feierabend schnell die Karre nach Hause gebracht (don't drink and drive ) und ab zur S-Bahn (15 Fußminuten). Von dort sind es 7 Haltestellen bis zum Restaurant. Soweit so gut.

Aber dann...
Die Bahn um 16.18 h habe ich knapp verpasst. Macht nichts. Hatte sowieso mit der nächsten Bahn um 16.30 h geplant. Also habe ich in aller Ruhe ein Ticket am Automat gezogen (4,20 €) und gut...

Die Bahn um 16.30 h kam aber nicht. Begründung: Keine. Die Anzeige wechselte einfach auf 16.50 h.
Um 16.50 h kam aber auch kein Zug. Die Anzeige auf dem Bahnsteig wechselte auf 17.03 h. Na, gut...

Um 16.56 h kam dann plötzlich ein Zug, der gar nicht angezeigt wurde. Alles klar. Einsteigen und los.

Aber bereits nach einer Haltestelle wurden alle Fahrgäste überrascht:
"Dieser Zug endet außerplanmäßig hier und fährt zurück. Bitte alle aussteigen und mit dem nächsten Zug mitfahren."

Am Bahnsteig wird nun angezeigt: Die nächste Bahn fährt um 17.12 h.

Und dann ist es 17.12 h. Alle warten. Der Bahnsteig ist inzwischen voller Menschen. Alles ist dicht gedrängt. Aber es passiert: Nichts. Begründung: Keine.

Nun wird der nächste Zug in 20 Minuten angezeigt. Und nun wird es mir einfach zu bunt.
Ich kaufe mir was zu essen und laufe nach Hause (30 Fußminuten).


ÖPNV in Deutschland ist ein einziges Desaster.
Und was besonders weh tut: In dem gleichen Land hat der ÖPNV früher problemlos funktioniert. Zu meiner Schulzeit vor rund 50 Jahren fuhren die Züge so pünktlich, dass man die Uhr danach stellen konnte. Aber heute... Wie tief sind wir gesunken.

Da nützt es mir nichts, wenn das Ticket nur 49 €, 9 € oder sonst wieviel kostet. Es funktioniert einfach nichts.

In der Schweiz wäre so etwas undenkbar.

[RF_NWD]

Bahn und ÖPNV sind mitnichten überall in Deutschland ein permanentes Desaster:
Ungläubiges Staunen heute Mittag am Feiertag im HBF von Osnabrück. Alles auf die Minute pünktlich. Kein einzigerAusfall. Sogar der voll besetzte ICE aus Basel hat 0 Verspätung. Dafür gabs heute Vormittag über 200 km Stau allein in NRW auf den Autobahnen.

Werbung für das Deutschlandticket ? Damit siehts in Osnabrück mau aus. Nirgendwo Plakate oder Werbeaufsteller zu sehen. Weder im Bahnhof noch im Mobilititätszentrum noch auf den Bussen mit Osnabrücker Kennzeichen. Der einzige mit Außenwerbung fürs DT kommt aus ST von der RVM , obwohl er heute nur im Stadtgebiet unterwegs ist. Kennt man ja schon von der Radiowerbung her. Da sieht man auch nur die WDR 2 Reklame auf den Bussen.

RVM schaltet auch fleißig Werbespots im NRW-Lokalradio. Aus Osnabrück hieß es am ersten Verkaufstag, die VOS hätte nur 60 neue Abonnenten gewonnen. Wen wunderts ? NRW mit seiner jahrzehntelangen Tradtion der Verbundtarife ist da ganz anders drauf. Beim Nachbarn und Konkurrenten in Bielefeld klappt das.
https://www.nw.de/lokal/bielefeld/mitte ... er-an.html

Dabei sind ja gerade die Vorteile des Tickets für die Region MS-OS-Bi gemeinsam unübersehbar gegenüber dem aktuellen Tarifdickicht. Preis und nationale Gültigkeit sollte man dabei gar nicht so sehr in den Vordergrund stellen. Denn anders als bei eezy Westfalen ist da nicht in Minden oder Lotte Feierabend Richtung Niedersachsen:
https://eezy.westfalentarif.de/

Das 9€ Ticket war in Bezug auf Nachhaltigkeit im Grunde ein absoluter Flop. Aber der Aspekt der Einfachheit war einfach zu gut dafür, das Ganze ohne eine Nachfolgelösung zu lassen.

Das im Sommer 2022 eingeführte 9-Euro-Ticket gilt als Erfolg. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung denkt aber nicht, dass das Ticket auf Dauer einen Umstieg auf den ÖPNV bewirkte - und bezweifelt den Sinn des neuen Deutschland-Tickets.

www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ ... nv,TaXYfyt
Die Studie des DIW kann man sich auch hier im Original herunterladen:
https://www.diw.de/documents/publikatio ... 3-14-1.pdf

[Chief Wiggum]

Ja, das freut die Pendler, das heute am Feiertag die Züge pünktlich sind.

[RF_NWD]

Man muss doch auch mal das Positive sehen !
Letztes Jahr war der Osterverkehr der Beginn der Abwärtskurve bei der Pünktlichkeit an allen Feiertagen, als 1,8 Millionen im Fernverkehr der DB und damit 20% mehr als 2019 unterwegs waren. Aber mal abwarten: Der reisestärkste Tag kommt noch am Ostermontag.

[Nicoco]

Bahn und ÖPNV sind mitnichten überall in Deutschland ein permanentes Desaster:
Ungläubiges Staunen heute Mittag am Feiertag im HBF von Osnabrück. Alles auf die Minute pünktlich. Kein einzigerAusfall. Sogar der voll besetzte ICE aus Basel hat 0 Verspätung. Dafür gabs heute Vormittag über 200 km Stau allein in NRW auf den Autobahnen.

Ich sehe daran absolut nichts positives.
Zeigt doch nur, dass die Bahn für viele keine Alternative ist und man sich lieber mit seinem Auto in den Stau stellt, als die Bahn zu nehmen.

Hier im Kern von NRW fährt zudem gefühlt die Hälfte aller Bahnen überhaupt nicht, wegen Bauarbeiten die aber natürlich nunmal stattfinden müssen.
Die vier Tage SEV haben mir letzte Woche aber den Rest gegeben. Es hat nicht an einem Tag zuverlässig funktioniert. Kommt der Zug zu spät an, wartet der Bus nicht mal wenige Minuten. Kommt der Bus zu spät, was eigentlich jedes Mal der Fall ist, da er natürlich mit den Autos im Stau steht, kann der Zug nicht o.W. warten.
Gestern aber die Krönung, als der SEV-Bus meinte drei Minuten vor eigentlicher Abfahrt loszudüsen.
Das ist mir bei weitem zu blöd und die reinste Zeitverschwendung.
Also fahr ich nächste Woche mit dem Auto nicht zum P+R, sondern direkt nach Essen rein. Trotz Stau wird das immer noch schneller und stressfreier funktionieren, da ich keinerlei Bahn oder Bus hinterher rennen oder im Regen in der Gegend rumstehen darf.

[RF_NWD]

NDR und NOZ hatten in Bezug auf Ostern voll auf Panik gemacht, wegem fehlendem Personal bei der NWB.
Und was passiert ? Alles fährt. Man wird abwarten müssen, ob das bis Montag so bleibt und ob insgesamt weniger mit der Bahn unterwegs waren als im letzten Jahr, weil die Spritpreise ja aktuell viel niedriger sind als vor einem Jahr.
Das ist da gerade das zu beobachtende Phänomen der letzten Jahre gewesen:
Wenn die Fahrgastzahlen während der Pandemie zurückgingen, stieg die Pünktlichkeit 2020 extrem. Als sie ab Ostern 2022 wieder über dem Niveau von 2019 lagen, brach alles zusammen.
Insofern ist es problematisch, Fahrgastzuwächse über den Preis zu erwirken, wenn Personaldecke, Fahrzeugbestand und Trassen das nicht hergeben.
Die meisten Problemfelder aus dem letzten Jahr sind bei uns jedenfalls deutlich kleiner geworden: Horrorszenarien , wie während des 9€ Tickets sind die absolute Ausnahme. Im großen und ganzen läuft das wieder, wenn nicht gerade gestreikt wird. Und das muss man schon mal als postiv anerkennen.

in NRW geht man davon aus, dass 95% der bestehenden Abos zu Deutschlandtickets werden. Über die zu erwartenden Zuwächse von Neukunden gibt es recht unterschiedliche Prognosen. Aber vermutlich werden die in Ballungsgebieten mehr als 10% sein. Vielleicht wirkt sich die Zunahme nur ähnlich aus wie bei der NRW weiten Gültigkeit aller Abos nach Auslaufen des 9€ Tickets aus. Auf Rennstrecken wie dem RE 6 dürfte es aber deutlich voller werden als zuletzt.

[ulionken]

ÖPNV in Deutschland ist ein einziges Desaster.
Und was besonders weh tut: In dem gleichen Land hat der ÖPNV früher problemlos funktioniert. Zu meiner Schulzeit vor rund 50 Jahren fuhren die Züge so pünktlich, dass man die Uhr danach stellen konnte. Aber heute... Wie tief sind wir gesunken.

Da nützt es mir nichts, wenn das Ticket nur 49 €, 9 € oder sonst wieviel kostet. Es funktioniert einfach nichts.

So pauschal ist das nicht richtig, In meiner Region hier am Dreiländereck hat sich der ÖPNV in den letzten 30 Jahren erheblich verbessert: Taktverkehr der S-Bahnen alle 30 oder 15 min, Verspätungen trotz einspuriger Strecke bei 1-2 min, spurtstarke Fahrzeuge. Busse bis Mitternacht. Früher lokbespannte Silberlinge, oft verspätet, und Busverkehr mit einer Ausnahme nur bis etwa 19 Uhr. Heute hat man aktuelle Fahrzeitinfos minutengenau im Internet, vor 30 Jahren war man bei Verspätungen oder Ausfällen auf die Lautsprecherdurchsagen angewiesen.

Aber es ist stimmt schon, solche ärgerlichen Pannen ohne Informationen gibt es. Meine letzte Erfahrung dazu war vor knapp 3 Jahren mit DB Regio - es ist kein Zug gekommen, auf der Anzeigetafel kein Hinweis, keine Durchsage, auch keine Echtzeitinfo zum Ausfall im Internet. . Wir sind dann spontan mit einem Bus in die gleiche Richtung gefahren.

In der Schweiz wäre so etwas undenkbar.

Das ist wohl so. Deutlich weniger Ausfälle und Verspätungen, gute Informationen, wenn es doch passiert. Vor zwei Monaten wollte ich ganz früh ins Vallée de Joux fahren. Der Ausfall einer S-Bahn unterwegs wurde zwei Stunden vorher in der SBB-App per Push-Nachricht gemeldet, gleich dazu die alternative Verbindung. Zwar 1 h später, aber dafür mit für mich planbaren Kaffeehalten in Biel und Lausanne ...

73 de Uli

[PAM]

Da die S2 wegen Bauarbeiten über das ganze Osterwochenende nicht verkehrt und meiner Regionalbahn an dem Umstieg von/auf die S-Bahn keine Verspätungen überhelfen konnte, war diese den ganzen Tag über vollumfänglich pünktlich.
Geht doch!

[htw89]

Hier im Kern von NRW fährt zudem gefühlt die Hälfte aller Bahnen überhaupt nicht, wegen Bauarbeiten die aber natürlich nunmal stattfinden müssen.

Bei der S1 kann man praktisch würfeln, ob sie fährt oder nicht, so ist meine Erfahrung der letzten Jahre damit. Beim RE1, RE6, RE11 sind es meist eher Verspätungen.

Diese Woche hatte ich auch wieder ne schlechte Erfahrung mit der Bahn. Hatte den Wagen in der Werkstatt in Unna und konnte gestern mittag wieder abholen. Ohne Ersatzwagen heißt das also mit Bahn fahren. Theoretisch sind es bestenfalls derzeit um die 35-40 min von hier zum Bahnhof Unna-West und das ist durchaus eine Alternative zur Autofahrt, die rund 20-25 min veranschlagt bei normalem Verkehr. Von hier aus sind es momentan 2 Verbindungen in der Stunde Richtung Unna, wobei eine davon baustellenbedingt ist (Umleitung des RE11 zwischen Bochum und Hamm wegen Hauptbahnhof-Umbau in Dortmund). Muss nur das letzte Stück dann halt noch mit der S4 bereisen. Da sich aber wieder irgendwelche Personen ins Gleis verirrt haben wie gefühlt 3-4x die Woche wurden alle Züge die über diese Strecke fahren zu der Zeit abgesagt. Was blieb als Alternative? Entweder ca. 40 min warten darauf dass der nachfolgende RE11 kommt und hoffen dass nicht 5 min vor geplanter Ankunft auch hier die Ausfallmeldung kommt oder man fährt mit der U-Bahn zum Stadthaus und steigt dort in die S4. Ich hab mich für letzteres entschieden, hatte dann aber fast eine halbe Stunde Wartezeit (die vorherige S4 fuhr in etwa 3 min vorher ab, hätte ich also bekommen können wäre ich eine U-Bahn eher gefahren, denn die fahren alle 10 min). So waren es dann am Ende gut 1 1/2 Stunden Fahrtzeit für rund 20 km.

Auf dem Papier ist das Ruhrgebiet echt gut mit Bus und Bahn ausgestattet, doch sobald es nicht nach Plan läuft kann man das im Prinzip in den Wind schießen und die Wartezeiten summieren sich.

Mit SEV hatte ich übrigens auch mal so eine Erfahrung, wo der Bus dann einfach gar nicht kam. Das war in dem Fall in Jünkerath. Erst der Busfahrer des übernächsten Busses in die Gegenrichtung eine Stunde später konnte in Erfahrung bringen, was da das Problem war - der Bus war nämlich liegengeblieben. Information dazu, gleich Null. In der Zeit hätte man auch gleich bis nach Euskirchen fahren können und gar nicht erst in den SEV steigen müssen. Das war dann auch meine letzte Fahrt mit Öffis da runter erstmal, beim Besuch danach bin ich mit dem Wagen gefahren. Solche Stories hab ich aber in 15 Jahren fast ausschließlicher ÖPNV-Nutzung zuhauf, und es ist irgendwie auch nicht besser geworden, wenn auch auf dem Papier.

[Nicoco]

Auf dem Papier ist das Ruhrgebiet echt gut mit Bus und Bahn ausgestattet, doch sobald es nicht nach Plan läuft kann man das im Prinzip in den Wind schießen und die Wartezeiten summieren sich.

100% zutreffend.
Bahntakte von meistens 15 oder 30 Minuten klingen in der Theorie natürlich super, dass aber jetzt seit Monaten Chaos herrscht wegen Personalmangel und Baustellen, erzählt dir dabei keiner.

Baustellen werden in den nächsten Jahren nicht weniger werden, eher im Gegenteil.
Die groß angekündigten Generalsanierungen der Bahn, bei der Hauptstrecken monatelang gesperrt werden, werden viele Reisende noch zur Weißglut treiben, wenn der SEV sowieso viel länger unterwegs ist als die Bahn oder mal wieder unangekündigt nicht fährt.

Und wo das ganze Personal für kommende Taktverdichtungen und Streckenreaktivierungen herkommen soll, darf man auch in Frage stellen.
Schon heute fehlt es an allen Ecken und Enden.
Autonom fahrende Züge wären schon heute angebracht.

Fazit: Selbst im größten Ballungsraum ist es nicht wirklich möglich, ohne ein Auto zuverlässig und zu normalen Fahrzeiten von A nach B zu kommen.

[RF_NWD]

Da muss ich meine Situation wohl als Glücksfall betrachten.

Zum einen, weil ich weitaus weniger "Pflicht"- Fahrten als früher habe. Die 6 km an den beiden Anwesenheitstagen vor Ort kann ich fast immer auch mit dem Fahrrad erledigen, oder im Streikfall von zuhause aus absolvieren.
Dazu kommt mir die Großbaustellenlage auf den Strassen zu Gute. Durch die Umleitungen bis 2024 hab ich gerade die doppelte Fahrtenanzahl an meiner Bushaltestelle. Wenn der Bus der RVM um 07:04 z.B. streikbedingt ausfällt, kommt der nächste 5 Minuten später von den Stadtwerken, braucht nur etwas länger und fährt auch die Schulen mit an. Ist eher Plan B bei Schlechtwetter. Mit dem Fahrrad bin ich genau schnell, weil die 10 min zur Haltestelle zu Fuß wegfallen.
Baustellen im Bahnverkehr gibt es hier aktuell kaum. Mal in Tagesrandlagen oder am Wochenende. Betrifft mich aber nur bei eventuellen Ausflugsfahrten. Die nächste große Sperrung, die ich bisher auf der Seite der NWL sehe, ist zwischen Minden und Hannover am Pfingstsonntag. Bedeutet aber nur in Minden auf die S-Bahn umzusteigen, die während der Bauarbeiten nur zwischen Minden und Stadthagen pendelt.

[htw89]

Baustellen werden in den nächsten Jahren nicht weniger werden, eher im Gegenteil.

Bin jetzt seit 2016 im Pott und ich glaube, in den ganzen Jahren hat es noch keinen Sommer gegeben, in der die Strecke Duisburg - Essen nicht komplett gesperrt wurde.

Und wo das ganze Personal für kommende Taktverdichtungen und Streckenreaktivierungen herkommen soll, darf man auch in Frage stellen.

Faszinierend find ich da ja die Strecke Essen - Wuppertal über Velbert. Das ist ja so ne Art Halbreaktivierung, die RE49 gabs ja schonmal, als RB49 wenn ich mich nicht irre, war ja sonst jahrelang ausschließlich die S9. Gefühlt ist da ja gar nichts zuverlässig, die RE49 fällt wie man liest sehr häufig aus und jedesmal wenn ich bisher in Velbert war gab es irgendwelche Probleme auf der Strecke.

Fazit: Selbst im größten Ballungsraum ist es nicht wirklich möglich, ohne ein Auto zuverlässig und zu normalen Fahrzeiten von A nach B zu kommen.

Leider ja.

[Nicoco]

Bin jetzt seit 2016 im Pott und ich glaube, in den ganzen Jahren hat es noch keinen Sommer gegeben, in der die Strecke Duisburg - Essen nicht komplett gesperrt wurde.

Die Strecke Emmerich - Wesel - Oberhausen ist auf Grund des dreigleisigen Ausbaus auch ständig gesperrt, seit Jahren und das wird auch noch Jahre dauern.
Wie gesagt, Baustellen sind nötig und am Ende wird es auch besser. Aber die ständigen Vollsperrungen mit SEV sind einfach die Hölle für Reisende.
Und mit dem D-Ticket wird das nicht erträglicher, wenn man mehr Leute auf zu wenig Infrastruktur quetschen will.

Faszinierend find ich da ja die Strecke Essen - Wuppertal über Velbert. Das ist ja so ne Art Halbreaktivierung, die RE49 gabs ja schonmal, als RB49 wenn ich mich nicht irre, war ja sonst jahrelang ausschließlich die S9.

Bis zum Fahrplanwechsel vor einigen Jahren, fuhr dort die S9 im 20 Minuten Takt.
Dann wurde die S9 auf 30 Minuten Takt gekürzt, aber zusätzlich der stündliche RE49 eingeführt (also unverändert 3 Fahrten pro Stunde), welcher eine schnellere Verbindung zwischen Wuppertal und Essen und gleichzeitig umsteigefreie Fahrten von Essen nach Wesel ermöglichen sollte. Auf dem Papier eine sehr sinnvoll Idee.
Nun gibt es auf dieser Strecke jetzt zwei große Probleme.
Erstens versagt auf dieser Strecke seit dem Hochwasser 2021 regelmäßig die Technik.
Bahnübergangs-, Weichen- & Stellwerksstörungen sorgen für Ausfälle und Verspätungen, die bis in die Knoten Wuppertal und Essen getragen werden, die sich dann natürlich auch auf andere Linien übertragen.
Mir ist es unbegreiflich, warum man die Technik dort nicht in den Griff bekommt.
Zweitens ist der RE49 zum Prügelknaben verkommen.
Mangelt es mal wieder an Personal bei anderen Linien, was eigentlich zum Dauerzustand verkommen ist, wird der RE49 komplett gestrichen und durch SEV ersetzt und das übrige Personal dann auf andere Linien verteilt, um deren Betriebsstabilität zu erhöhen.
Auch hier klingt das auf dem Papier erstmal nicht so schlecht, schließlich verkehrt in der Regel noch die S9, sodass man nicht auf den SEV angewiesen ist.
In der Praxis führt das aber zu einem schlechteren Takt als vor einigen Jahren, da man mit dem RE49 gar nicht mehr planen will.
Ich habe hier zwei Kollegen die ebenfalls mit der Bahn pendeln und für die der RE49 eigentlich ideal ist.
Einer muss nach Wesel, der andere nach Wuppertal. Mit dem RE49 plant aber keiner mehr von denen.
Der eine fährt mit der U-Bahn bis Essen-Altenessen und nimmt von dort ne Bahn Richtung Oberhausen, der andere hofft auf die S9 oder sein Auto.

[RF_NWD]

In der Verspätungsstatistik der Eurobahn vom 05.04. schneiden vor allem der RE 3 und RE 13 im Ruhrgebiet ziemlich schlecht ab. RB 61, RB 66 und RE 78 im Osnabrücker Raum hatten Pünktlichkeitswerte zwischen 90 und 95 %.

[Nicoco]

Beim RE 3 ist das in sofern verwunderlich, als das er nicht mal auf dem vollen Linienweg unterwegs ist.
Vom Regelweg Düsseldorf Hbf - Hamm Hbf (via Nordstrecke über Essen-Altenessen) ist nur Essen Hbf - Dortmund Hbf (via Hauptstrecke über Bochum Hbf) übrig geblieben.