"Deutschlandticket" für 49€ kommt.

[RF_NWD]

Bisher bin ich mit dem Deutschlandticket in den letzten Wochen im Nahverkehr ganz gut zurecht gekommen.
Bis auf einige Züge im Feierabendverkehr hab ich nie Platzprobleme gehabt. Die ein oder andere kleine Verspätung, die es ja auch das Ticket gab. Kein Vergleich zu dem Chaos letztes Jahr im Juni.
Da wäre der RE aus Düsseldorf nach Osnabrück rappelvoll gewesen mit vielen Umsteigern, die weiter nach Bremen wollen. Letzten Samstag zumindest zwischen Münster und Osnabrück harmlos und fast pünktlich.

Im krassen Gegensatz dazu meine Wahrnehmungen zum Fernverkehr mit hohen Verspätungen in alle Richtungen. Aber den habe ich im Sommer der letzten Jahre sowieso schon weitgehend gemieden.

Da reicht schon eine Taube, die mit einem Kurzschluss einen Böschungsbrand im Mindener Bahnhof auslöst, um das Chaos endgültig perfekt zu machen.
Der Reporter, der auf der ICE Fahrt nach Berlin den Zwangsstop am still gelegten Notbahnsteig in Löhne miterlebte beschreibt mit deutlichen Worten die Odyssee zwischen Köln und Berlin. Da kam wirklich alles zusammen, was nur schief gehen kann bei DB Fernverkehr.

www.rnd.de/politik/die-deutsche-bahn-un ... YLXFE.html

Aber gemeinsam wird es ab Ende der Woche mit Beginn der Sommerferien in NRW ungemütlich für Pendler aus Richtung Rheine/Emsland/Bentheim. 6 Wochen Streckensperrung. mit SEV und Umleitungen via Münster. Nix für die vielen Fahrrad-Touristen, die ins Emsland oder nach Holland wollen

[Nicoco]

Hör mir doch auf mit der Bahn. Die letzten Tage ist echt der Wurm drin
Die Krönung war letzte Woche, als aus einer halben Stunde Fahrzeit drei Stunden wurden, wohlgemerkt in alten Dieseltriebwagen bei rund 30 Grad in der prallen Sonne, mit Klimaanlagen die aus dem letzten Loch pfeifen...
Was man für so ca. 2,5 Stunden Verspätung braucht? Ganz einfach!
- Eine gesperrte Hauptstrecke zwischen Essen Hbf und Essen West
- Ein gestörtes Stellwerk in Bottrop Hbf
- Einen verreckten Güterzug kurz vor Gladbeck
An den anderen vier Tagen war ich statt planmäßig 30 Minuten min. eine Stunde unterwegs.

Wat bin ich froh, wenn Ende Juni erstmal Urlaub angesagt ist und die Bahn meinerseits ihre wohlverdiente Pause bekommt. Die Urlaubsfahrt wird selbstverständlich mit dem Auto angetreten, ich will ja stressfrei ankommen

[RF_NWD]

Ich hab sowas ja auch schon in früheren Jahren alles erlebt. Aber aktuell hatte ich solche Szenarien seit Anfang Mai noch nicht. Letztes Jahr bin ich ja im Juni/Juli kaum unterwegs gewesen wegen der fürchterlichen Zustände.

[Nicoco]

Der alltägliche Wahnsinn

[RF_NWD]

Ein ganz normales Dienstag-Mittag Szenario bei uns:
Ein paar kleine Verspätungen im Fernverkehr, sonst alles im grünen Bereich:

[htw89]

Ich war am 8. und am 10.6. mit dem 49€-Ticket auf längerer Strecke unterwegs, hab Eltern und alte Freunde in Lohne besucht. Abends am 10.6. war ich dann noch in Bochum.

Hinfahrt:
Mir wurden zwei in etwa gleich lang fahrende Verbindungen angezeigt. Einmal mit U/RB/RE zum Dortmunder Hbf und dann RB50 über Lünen nach Münster. Alternativ mit RE/RB hier im Stadtteil erstmal nach Holzwickede und von dort über Hamm mit dem RE7 nach Münster. In Münster dann Umstieg in RE2, in Osnabrück in RB58. Ich hab mich für die RB50 entschieden, weil man von Dortmund Hbf theoretisch besser wegkommt als von Holzwickede aus und die RE7 durchaus für das Sammeln von Verspätungen bekannt ist (die RB50 jedoch gefühlt das halbe Jahr gar nicht fährt wegen irgendwelchen Baustellen).
Theoretisch... die RB50 hatte aus der vorherigen Fahrt von Münster nach Dortmund schon soviel Verspätung dass klar war, das wird nichts mit dem RE2. So hab ich insgesamt dann eine Stunde länger gebraucht, bin statt RE2 dann halt mit RB66 nach Osnabrück gefahren. So weit so gut, war früh unterwegs, hat mich nicht weiter gestört, Hauptsache pünktlich zum Mittagessen da.

Rückfahrt:
Wieder mit dem RB58 nach Osnabrück, anschließend in den RE2. Bis Kattenvenne kein Problem - dort standen wir dann aber geschlagene 50 min. Keine Infos auf zuginfo.nrw oder regionalen Apps, bei der DB konnte man (wenn man statt Kattenvenne Ostbevern angab) sehen dass wir auf einen entgegenkommenden Zug warten - später auf zwei Züge mit Vorfahrt. Immerhin konnte ich ab Münster so dann aber wieder den RB50 nehmen. Ohne die Verspätung hätte ich diese Linie nicht nehmen können da kurzfristig 1 oder 2 Std. vor der Fahrt veröffentlicht wurde, dass diverse Fahrten an dem Tag wegen Personalmangel ausfallen. Alternative wäre dann RE7 bis Unna gewesen und dann mit RB/RE in unseren Stadtteil. So war ich auch hier wieder eine Stunde länger unterwegs und habe sowohl bei Hin- als auch bei der Rückfahrt gut 4 1/2 Stunden für die etwa 160 km Luftlinie gebraucht. Nächste Mal wohl lieber mit Auto - wobei ich auch nicht das Bedürfnis habe öfter als 1-2x im Jahr dort hochzufahren. Immerhin, die Fahrt wurde mit zahlreichen Fernempfängen auf UKW und DAB+ belohnt. Immerhin, die Klimaanlage funktionierte durchgehend. Auch keine Selbstverständlichkeit hierzulande.

Abends ging es dann wie gesagt noch nach Bochum. Mit der S1 eigentlich relativ einfach - dann gab es Personen im Gleis, ich bin in Langendreer West ausgestiegen weil ich dachte das dauert länger, geh ich lieber zur Straßenbahn. Nach 2 min ist die S1 dann doch weitergefahren - ohne mich. Immerhin scheint es wieder mehr Nachtfahrten zu geben. Mit dem Auto wäre aber auch das angenehmer gewesen - zwar hätte ich nahe Bermuda3eck einen Parkplatz suchen müssen (das Parkhaus ist um die Zeit i.d.R. schon voll, so dass ich in der Vergangenheit oft auf Alternativen wie z.B. Springerplatz ausgewichen bin), aber nachts ist selbst auf der A40 vergleichsweise wenig los.

[RF_NWD]

Oft werden ja einmalige Schreckenserlebnisse, wie aus dem Zeitungsbericht über die ICE Fahrt als Begründung für " nie wieder " verallgemeinert. Da fallen mir aber genauso Horror-Szenarien von der A 2 ein, die im Bereich zwischen Bielefeld und Hannover oft genug zu lesen waren. Wer da Pech hat und vorn drin im Stau stand flucht da genauso, wie derjenige, der später auf völlig verstopften Umleitungsstrecken über Land im Stop und Go festhängt.

Genauso alltäglich ist der morgendliche Stau dienstags auf der A30, wegen Bauarbeiten. Dann Unfall in der Baustelle und nix geht mehr. Meine Kollegen im Büro kennen das zur Genüge.

Ein echtes Problem bei der Bahn ist aber die unzureichende Kommunikation bei Störungen., die nun einmal aus unterschiedlichsten Gründen vorkommen.
Nach einem kleinen Ausflug am Vorabend von Fronleichnam bekam ich auch erstmal Muffensausen. RE 2 war in Lengerich mir 5 Minuten Verspätung angekündigt. Kam, und fuhr nicht los. Es dauerte ein paar Minuten, bis die Ansage kam : " Streckensperrung wegen eines liegen gebliebenen Güterzugs. Die Abfahrt verzögert sich auf unbestimmte Zeit" Am anderen Gleis erschien die Anzeige für den Gegenzug. aus Osnabrück 30 min später.
App bestätigt, dass der Zug noch in Osnabrück stand. Für meinen Zug : Keine Info.
10 min später fuhr mein Zug dann im Schrittempo los . "Glück gehabt" Die Ursache kam aus dem Lengericher Tunnel auf dem Gegengleis angekrochen. Da hinter mehrere ICE. Ab Natrup-Hagen normale Faht. Insgesamt nur 15min Verspätung in Osnabrück und die Umsteiger nach Bremen erreichten auch noch wieder Erwarten ihre Weiterfahrt mit dem RE 9.

Eine klare Ansage. " Dauert nicht mehr lange !" hätte zahlreiche Telefonate im Zug " Ich komm irgendwann später, Schatz." vermeiden können.

[zerobase now]

Der alltägliche Wahnsinn

Wieso? Ich würde sagen ein ganz normaler Tag im Bahnverkehr NRW. Na ja, morgen beginnen die Ferien, da dürfte es eh wieder Chaos die nächsten
Tage geben. Dazu noch die ganze Bahnbaustellen und Streckensperrungen bzw. Umleitungen. Außerdem noch die knallige Hitze. Da braucht man starke Nerven.

[Nicoco]

Der alltägliche Wahnsinn

Ich würde sagen ein ganz normaler Tag im Bahnverkehr NRW.

Deshalb ja auch "alltäglich".

[Nicoco]

Und heute hindert mich mal wieder eine Fliegerbombe am Heim kommen.
Soweit ja nichts unbekanntes, jedoch ust die Informationslage heute ungewöhnlich schlecht.
App sagt Bahn fährt, Anzeigetafel sagt Bahn fährt, Realität Bahn fährt nicht

[RF_NWD]

Verallgemeinerungen des Ruhrgebiets auf gesamt NRW finde ich nicht korrekt.
Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Erwartung in Bezug auf Pünktlichkeit nicht so hoch ist., weil ich seit Jahrzehnten die Ursachen kenne, die aus der Unpünktlichkeit des Fernverkehrs resultieren.

Ich erwarte, dass der Zug überhaupt fährt und nicht wegen technischer Probleme oder Personalausfälle ausfällt und mit der bestellten Zuglänge die Fahrt durchgeführt wird. Wenn ich das soweit einschränke, bestätigt der Qualitätsmonitor NRW meine Erfahrungen. Ganz vorn die Westfalenbahn mit Quoten von 98-100%. Danach die Nordwestbahn im OWL Netz mit ähnlichen Werten. Die Eurobahn wegen ihrer permanenten kurzfristigen Personal- und Fahrzeugausfälle ist dazu in weitem Abstand dahinter, am ehesten noch auf der Strecke nach Münster akzeptabel. RE 2 der DB hat eine sehr schwankende Zuverlässigkeit, die auch mit den Problemen im Ruhrgebiet zusammenhängen. Die Nordwestbahn Weser-Ems leidet unter Ausfällen und extremer Unpünktlichkeit, die ich auch nicht mehr hinnehmen würde. Zudem ist die Kapazität in Spitzenzeiten nur knapp ausreichend.

[Nicoco]

Verallgemeinerungen des Ruhrgebiets auf gesamt NRW finde ich nicht korrekt.
Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Erwartungen in Bezug auf Pünktlichkeit nicht so hoch ist., weil ich seit Jahrzehnten die Ursachen kenne, die aus der Unpünktlichkeit des Fernverkehrs resultieren.
[...]
Ich erwarte, dass der Zug überhaupt fährt und nicht wegen technischer Probleme oder Personalausfälle ausfällt und mit der bestellten Zuglänge die Fahrt durchgeführt wird.

Ich beschwere mich doch auch nicht wegen fünf oder zehn Minuten Verspätung, aber das was seit Monaten hier über alle EVU hinweg abgeliefert wird, ist kein Zustand mehr.
- Bestimmte Linien verkehren quasi nicht mehr bzw. fallen auf Grund von Personalmangel so häufig aus, dass man nicht mehr mit ihnen planen kann.
- Personalmangel sorgt grundsätzlich für extrem viele kurzfristige Ausfälle, die einen dann schnell mal 30 Minuten Verzögerung reindrücken.
- Zu kürze Züge (also kürzer als bestellt) wird auch zunehmend zu einem Thema.
- Das Nadelöhr Rheinland & Ruhrgebiet sorgt dann halt natürlich dafür, dass Verspätungen sich schnell auf das ganze Land übertragen und teilweise den ganzen Tag nicht rausgefahren werden können.

Die Liste könnte ich jetzt noch um viele Punkte fortführen, aber die Situation sollte klar sein.
Was es jetzt braucht ist kein Billigticket für die Republik, sondern es braucht vorallem dringend mehr Personal und eine großzügige Bestandssanierung sowie eine mindestens genauso großzügige Ausbauinitiative, bei der nicht immer nur die Minimallösung ausgebaut wird.
Das Netz ist so dermaßen auf Kante genäht, dass nennenswerte Angebotsausweitungen nicht machbar sind, da schon das heutige Angebot alles andere als zuverlässig gefahren werden kann.

Jeder Politiker der mir das Gegenteil erzählen will, soll sich ein Jahr nur mit der Bahn durch die Republik bewegen dürfen. Und danach reden wir gerne weiter.

[RF_NWD]

Ich hab letztes Jahr, als ich wegen des 9€ Tickets sauer war über die Zustände ja mal 1.Klasse Upgrades gehabt und war erstaunt, wieviel Landtagsabgeordnete von Grün bis CDU mit der Bahn nach Hannover unterwegs waren. Die waren mit dem Personal per du. Die sollten die Situation also schon kennen.
Unterschied jetzt:
1.Klasse brauchte ich bislang nirgendwo. Das Deutschlandticket erzeugt noch nicht die massiven Zuwächse. Auch nicht im städtischen Verkehr. Es hält aber die Stammkunden bei der Stange. Da braucht aktuell keiner aus Frust wie im letzten Jahr aufs Auto zu wechseln. Mal sehen, ob sich das in den Schulferien ändert. Ich vermute eher weniger, weil es billige Schulferientickets für die KIDS ja immer schon gab.

[Nicoco]

und war erstaunt, wieviel Landtagsabgeordnete von Grün bis CDU mit der Bahn nach Hannover unterwegs waren. Die waren mit dem Personal per du. Die sollten die Situation also schon kennen.

Hannover - Berlin ist jetzt aber auch nicht als Problemstrecke bekannt, wie z.B. Hannover - Hamburg. Zudem Umstiegsfrei zu erreichen, was vieles erleichtert.

[Manager]

Hannover - Berlin ist jetzt aber auch nicht als Problemstrecke bekannt, wie z.B. Hannover - Hamburg. Zudem Umstiegsfrei zu erreichen, was vieles erleichtert.

Und wenn man mal mit etwas Verspätung unterwegs ist, fährt man halt in Wolfsburg durch.