"Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Willkommen im OT-Forum, wo sich unsere Community über die täglichen Dinge des Lebens abseits des DXens unterhält.
Nicoco
Beiträge: 7695
Registriert: Mi 1. Mai 2019, 14:54
Wohnort: zw. Ruhrgebiet, Niederrhein und Münsterland

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Nicoco »

ulionken hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 08:51 Deutschland hatte sich im Vertrag von Lugano 1996 verpflichtet, die Bahnstrecke am Oberrhein bis 2012 von zwei auf vier Gleise auszubauen, um einen Anschluss an die beiden NEAT-Tunnel in der Schweiz herzustellen. Die Schweiz hat ihren Teil der Abmachung pünktlich fertiggestellt (u.a. drei aufwendige Basistunnel), der Ausbau am deutschen Oberrhein wird sich voraussichtlich bis 2042 hinziehen. Konsequenzen für die Verantwortlichen dieses Planungsdesasters? Keine.
Hier am anderen Ende der Republik gibt es das passende Gegenstück.
Im Vertrag von Warnemünde (1992) verpflichtete sich die Niederlande zum Neubau einer zweigleisigen Neubaustrecke für den Güterverkehr vom Rotterdamer Hafen bis zur deutsch-niederländischen Grenze bei Emmerich/Zevenaar.
Die Niederländer haben Wort gehalten und die Strecke im Jahr 2007 fertiggestellt.
Der Deutsche Teil der Vereinbarung sah u.a. den dreigleisigen Ausbau der Bestandsstrecke von der Grenze bis nach Oberhausen vor.
Natürlich passierte Jahrzehnte erstmal gar nichts, seit 2017 wird immerhin in verschiedenen Abschnitten gebaut.
Wann das gesamte Projekt auf deutscher Seite fertig sein soll, will derzeit niemand genau sagen.
Definitiv wird es aber auch irgendwo in den 30er/40er-Jahren liegen.

Zur Einordnung, wir reden hier über rund 150km zweigleisige Neubaustrecke auf niederländischer Seite in 15 Jahren vs. rund 70 km dreigleisigem Ausbau auf deutscher Seite in voraussichtlich rund 40-45 Jahren. Einfach peinlich.
Zuletzt geändert von Nicoco am Fr 17. Mär 2023, 10:18, insgesamt 2-mal geändert.
DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
Ruhrwelle
Beiträge: 4658
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:43
Wohnort: Hattingen (Ruhr)

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Ruhrwelle »

Der Unterschied liegt in der Kultur: In den Niederlanden fängt man pragmatisch einfach an. In Deutschland muss man erstmal denken, Bedenken äußern, Diskutieren, Anträge stellen, abwarten, nochmal was ändern, wieder diskutieren und denken, neue Anträge stellen, anfangen, abbrechen, ändern, Rückbau, Bedenken der nächsten Behörde, Stillstand, neue Anträge diskutieren, neue Anträge stellen usw. usw.
Deutschland steht sich selbst im Weg, man kümmert sich immer um Nebensächlichkeiten statt ums Erreichen des Ziels.
Habakukk
Beiträge: 7672
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:19

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Habakukk »

ulionken hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 08:51 Deutschland hatte sich im Vertrag von Lugano 1996 verpflichtet, die Bahnstrecke am Oberrhein bis 2012 von zwei auf vier Gleise auszubauen, um einen Anschluss an die beiden NEAT-Tunnel in der Schweiz herzustellen. Die Schweiz hat ihren Teil der Abmachung pünktlich fertiggestellt (u.a. drei aufwendige Basistunnel), der Ausbau am deutschen Oberrhein wird sich voraussichtlich bis 2042 hinziehen. Konsequenzen für die Verantwortlichen dieses Planungsdesasters? Keine.
Ist ja mit dem Brennerzulauf nix anderes. Italien und Österreich haben ihre Hausaufgaben bereits gemacht, hier in Deutschland diskutiert man immer noch über den genauen Streckenverlauf. Ich verstehe ja die Leute vor Ort (Bekannte von mir würden dann direkt an einer der geplanten Strecken wohnen, wo jetzt schöne Wiesen und Wälder sind, da kann ich deren Protest schon verstehen), trotzdem hilft es nichts. Die Zustände im Inntal sind mittlerweile katastrophal und wenn Tirol mal wieder Blockabfertigung macht, weil ihnen der LKW-Verkehr zu viel wird und sie auch zur Recht sauer sind wegen der Verzögerungen auf bayerischer Seite, dann staut sich halt alles mal wieder bis München-Süd zurück.
DH0GHU hat geschrieben: Di 29. Nov 2022, 21:33 Um nachhaltig zum Umsteigen auf den ÖPNV zu motivieren, müssen erstmal die Angebote her. Dass auch mit den bisherigen Preisstrukturen ein großer Prozentsatz der Pendler bereit ist, umzusteigen, zeigt der ÖPNV-Anteil in Großstädten. Auch auf dem Land würde manch einer lieber mit dem Zug fahren, statt allabendlich, z.B. vor Bad Tölz, im Stau zu stehen. Aber dazu müsste es Züge mit ausreichenden Kapazitäten geben. Und die erreicht man nicht durch Reduktion der Finanzmittel, sondern nur durch massiven Ausbau.
Auch tolle Intitiativen wie Rufbusse mit App-Unterstützung und dutzenden Haltestellen selbst in kleinen Orten (also wirklich komfortabel nutzbar), die von der Bevölkerung auch gut angenommen werden, werden häufig nach kurzer Zeit wieder gecancelt. Erst vor einer Woche gab es wieder einen Bericht in quer, dass der Rufbus in Murnau wieder eingestellt wird, obwohl er wirklich gut genutzt wird und ein noch besseres überregionales Angebot geplant ist, an das man sich dann anschließen könnte.

Klar, da geht es oft um die Finanzierung, aber trotzdem sind das sinnvolle Dinge. Auch hier im nordwestlichen Chiemgau haben wir mit Rosi seit bald einem Jahr so ein System und es kommt richtig gut an. Es ist mittlerweile eher das Problem, wegen der hohen Auslastung spontan überhaupt noch einen Platz zu bekommen. Dagegen sind die normalen RVO-Busse, die hier werktags paar mal am Tag rumkurven, nach wie vor fast immer leer, wenn nicht gerade Schüler drin sitzen.

Wenn man wirklich ERNSTHAFT eine Verkehrswende möchte, müsste man solche Dinge einfach wirklich fördern, die den ÖPNV stärken.

Das mit dem 49-Ticket ist ja eine nette Idee, aber in erster Linie geht es um die Attraktivität, das Auto stattdessen mal stehen zu lassen, also um Komfort und dass man nicht 2,3 oder gar 4x so lange braucht. In einer Großstadt wie München ist die sicherlich gegeben, ja! Aber noch ist der überwiegende Teil Deutschlands eben keine Großstadt und da hapert es nach wie vor gewaltig.

Höre ich mich im Bekanntenkreis so um, dann bedeutet Verkehrswende hier: irgendwann wird der Benziner/Diesel durch ein E-Auto ersetzt, und man hofft halt dann, dass bis dahin das mit der Ladeinfrastruktur halbwegs klappt, bzw. dass man beim Laden daheim an der normalen Steckdose (ohne PV) trotzdem von den Kosten her nicht wesentlich teurer wegkommt als jetzt mit Benziner/Diesel. Oder man hat daheim eine PV-Anlage und hofft, dass man dadurch einiges einsparen kann.
Kaufen steht für die meisten übrigens nicht zur Debatte, nahezu alle möchten ihr nächstes Auto, wenn es ein E-Auto ist, nur leasen, v.a. solange die Dinger noch arschteuer sind und keiner weiß, was die Zukunft bringt und man v.a. nicht weiß, ob man ein E-Auto nach 10 Jahren gebraucht noch zu einem adäquaten Preis losbekommt. Der Kauf eines gebrauchten E-Autos kommt praktisch für niemanden infrage.
ÖPNV aber kommt bei solchen Diskussion kaum zur Sprache, und wenn dann praktisch nur in negativer Form. Nicht zu Unrecht!
---
QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
RF_NWD
Beiträge: 3565
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:33

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von RF_NWD »

Man muss bei den vielen Meldungen aus letzter Zeit einfach feststellen: Deutschland ist mental nicht auf Verkehrswende und Kimawende vorbereitet und wird in Eurpa als Bremsfaktor wahrgenommen. War doch so schön gemütlich mit den vielen Verkehrsminstern von der CSU.

Mittlerweile ist die Bahn laut Rechnnungshof ein absoluter Sanierungsfall geworden. Nicht nur von der Bahn, sondern auch von der Politik fehlen durchschlagende Konzepte, wie das jetzt alles auf einmal bewältigt und finanziert werden soll.
Deutschland droht jahrzehntelanger Stillstand im Netz der Bahn, weil so viel marode ist und einer dringenden Generalsanierung bedarf. Da muss eben die S-Bahn in Stuutgart monatelang ausfallen, weil die Sanierung nicht mehr unter rollendem Rad möglich ist. Aber für Prestigeprojekte wie Stuttgart 21 hatte man viel Geld.
Gerade bei den Prestigeprojekten wie neuen ICE Trassen entlädt sich der ganze Unmut in der Bevölkerung, die mittlerweile in ihrem Zorn auf die Bahn alles in einen Topf schmeisst, wie jüngst eine Landtagsabgeordnete von der CDU resigniert beklagte. Eine rationale Diskussion ist kaum noch möglich.
Die Bahnstrecke zwischen Minden und Hannover ist ein absoluter Flaschenhals im Netz und bei Störungen im Betrieb so gut wie gar nicht durch Umleitungen ersetzbar. Aber der Ausbau galt ja 2003 als unwirtschaftlich und verschwand aus dem Verkehrswegeplan.
Jetzt muss es wieder die ganz grosse Lösung mit viel Beton sein. Komplette Neubaulösung, die dann irgendwann zwischen 2040 und 2050 mal greifen soll, damit man den Deutschlandtakt umsetzen kann. Aber Theurer meint ja sowieso: Wird vor 2070 nix.

Es fehlt eine Prioritätensetzung für die Verteilung der nicht unendlichen Finanzmittel.
Absoluten Vorrang muss dabei die Sanierung des bestehenden Netzes haben., die auch sicherheitsrelevant ist, bei kaputten Stellwerken,Weichen und Bahnübergängen.
Die Subventionierung der Bahntarife durch Steuermilliarden hilft niemandem, wenn der Betrieb still liegt. Und die Mittel für grosse Zukunftsvisionen müssten auf wirklich unvermeidbare Projekte beschränkt werden und wie jeder neue Autobahn Kilometer auf ihre Klimaneutralität überprüft werden.

Leider geht das alles im Medienecho und in den Köpfen der Bevölkerung gerade alles komplett durcheinander:
Das so auf dem Preis des neuen Deutschlandtickets rumgeritten werden, ist eindeutig durch die Medien verursacht, die immer nur vom 49 Euro Ticket sprechen. Dabei ist die deutschlandweite Gültigkeit ja das komplett Neue: Das Ticket endet nicht an der Stadt- Verbunds- oder Landesgrenze. Der Tarifdschungel ist dann in vielen Fällen kein Hindernis mehr.
UKW/DAB + : Panasonic RF D10, Sony XDR S60DBP, Technisat 307 BT
mobil: PEAQ PDR 050-B-1

unterwegs im TERRA.vita
www.geopark-terravita.de
Nicoco
Beiträge: 7695
Registriert: Mi 1. Mai 2019, 14:54
Wohnort: zw. Ruhrgebiet, Niederrhein und Münsterland

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Nicoco »

Die Reihenfolge ist nur absolut falsch gewählt.
Erst das Netz, Fahrzeuge und Personal beschaffen, dann die Fahrgäste auf die Bahn holen mit einem einfachen, von mir aus auch subventionierten, deutschlandweiten Ticket.

So wie es jetzt ablaufen wird, macht man ab Mai Werbung par excellence für den Individualverkehr.
DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
DH0GHU
Beiträge: 7678
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:56

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von DH0GHU »

Habakukk hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 10:03
Ist ja mit dem Brennerzulauf nix anderes. Italien und Österreich haben ihre Hausaufgaben bereits gemacht, hier in Deutschland diskutiert man immer noch über den genauen Streckenverlauf. Ich verstehe ja die Leute vor Ort (Bekannte von mir würden dann direkt an einer der geplanten Strecken wohnen, wo jetzt schöne Wiesen und Wälder sind, da kann ich deren Protest schon verstehen), trotzdem hilft es nichts. Die Zustände im Inntal sind mittlerweile katastrophal und wenn Tirol mal wieder Blockabfertigung macht, weil ihnen der LKW-Verkehr zu viel wird und sie auch zur Recht sauer sind wegen der Verzögerungen auf bayerischer Seite, dann staut sich halt alles mal wieder bis München-Süd zurück.
Kurz: NIMBY-Mentalität.
Kohlekraftwerk im Pott oder AKW an der Donau? Kein Problem. Wirft ja im Oberland keinen Schatten - und bei einem kleineren Unfall wird der Wind schon gerade nicht genau aus der Richtung kommen. Aber ein Windrad, das würde man sehen. Und sollte der Generator Feuer fangen, würde es ganz ohne Holzheizungen nen Tag lang stinken.
In den Urlaub fliegen? Ja klar. Aber Fluglärm bitte nicht bei mir.
Den Verkehrslärm im Inn- und Wipptal stört auch keinen CSU-Wähler. Falsches Land.
Ist doch egal, wenn in München die Lichter ausgehen. Hauptsache keine Starkstromleitung in Franken. Sollens halt ein Kraftwerk auf den Marienplatz stellen.

Das mit dem 49-Ticket ist ja eine nette Idee, aber in erster Linie geht es um die Attraktivität, das Auto stattdessen mal stehen zu lassen, also um Komfort und dass man nicht 2,3 oder gar 4x so lange braucht. In einer Großstadt wie München ist die sicherlich gegeben, ja! Aber noch ist der überwiegende Teil Deutschlands eben keine Großstadt und da hapert es nach wie vor gewaltig.

Höre ich mich im Bekanntenkreis so um, dann bedeutet Verkehrswende hier: irgendwann wird der Benziner/Diesel durch ein E-Auto ersetzt, und man hofft halt dann, dass bis dahin das mit der Ladeinfrastruktur halbwegs klappt, bzw. dass man beim Laden daheim an der normalen Steckdose (ohne PV) trotzdem von den Kosten her nicht wesentlich teurer wegkommt. Kaufen steht für die meisten übrigens nicht zur Debatte, nahezu alle möchten ihr nächstes Auto, wenn es ein E-Auto ist, nur leasen, weil die Dinger arschteuer sind, keiner weiß, was die Zukunft bringt und man v.a. nicht weiß, ob man ein E-Auto nach 10 Jahren gebraucht noch zu einem adäquaten Preis losbekommt. ÖPNV aber kommt bei solchen Diskussion kaum zur Sprache, und wenn dann praktisch nur in negativer Form. Nicht zu Unrecht!
Ich denke, die Lösung liegt darin, Verkehrsträger besser zu vernetzen und nicht ideologisch einen Verkehrsträger komplett abzulehnen. Die Lösung für eine Großstadt (10-Minuten-Takt) ist nicht die Lösung auf dem Land (schon ein Stundentakt ist oft grenzwertig. 5 Minuten zu langes Meeting mit dem Chef = Eine Stunde später zuhause?). Zum Komfort gehört auch: Ich kann losfahren, wann ich will. Das klappt auch mit einem Rufbus nicht.

"Arschteuer" beim BEV wird sich relativieren. Auch Turbomotoren waren mal arschteuer, heute hat jeder 1-Liter-Hüpfer im Kompaktwagensegment einen Turbobenziner. Die Kostenkurve pro kWh bei Akkus geht tendentiell noch weiter runter. Bis auf die Batterie ist in so einem BEV ja wenig drin - deshalb hat man ja Angst vor dem Jobeverlust in der Branche. Weniger Herstellaufwand, weniger Wartungsaufwand, ... Und auf dem Land, wo ich weiter ein Auto brauchen werde - selbst mit Rufbussen - können relativ viele Fahrzeughalter ihren Strom selbst produzieren....

Aber: das ist halt auch eine Einstellungs- und Bewußtseinsfrage. Ich habe Kollegen, die wohnen zu Fuß 5 Minuten von einem Bahnhof entfernt, und arbeiten hier ebenfalls ca. 5-10 Fußminuten vom Bahnhof entfernt. Aber sie fahren Auto - 20 km pro Strecke inklusive reichlich Ampeln. Warum? Genannt werden Flexibilität, Zuverlässigkeit und Komfort. Aber auch der Preis. Das 9-€-Ticket hatte aber keine Verhaltensänderung gebracht - trotz antizyklischer Fahrtrichtung in nicht vollen Zügen. Für mich ein klarer Beweis, dass erstmal Flexibilität, Zuverlässigkeit und Komfort da sein müssen. Und viel Kopfarbeit.

Gestern war ich auf der Embedded World in Nürnberg. Da ich alleine gefahren bin, war die Bahn für den Arbeitgeber tatsächlich billiger (95 € inklusive PKW-Anfahrt zum Bhf) als das Auto (ca. 140 €). Ich bin "zyklisch" gefahren, hatte also mindestens zwei Verbindungsoptionen pro Stunde. Die Fahrzeit war theoretisch identisch (praktisch baue ich ziemliche Reserven bei Bahnfahrten ein), die U-Bahn in Nürnberg hat einen irgendwas-um-7-Minuten-Takt. Von der U-Bahn-Haltestelle zum Eingang der Messe waren es zu Fuß keine 5 Minuten.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
DH0GHU
Beiträge: 7678
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:56

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von DH0GHU »

Achja:
Habakukk hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 10:03
Wenn man wirklich ERNSTHAFT eine Verkehrswende möchte, müsste man solche Dinge einfach wirklich fördern, die den ÖPNV stärken.
https://www.merkur.de/lokales/weilheim/ ... 45501.html
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Habakukk
Beiträge: 7672
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:19

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Habakukk »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 13:59 Achja:
Habakukk hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 10:03
Wenn man wirklich ERNSTHAFT eine Verkehrswende möchte, müsste man solche Dinge einfach wirklich fördern, die den ÖPNV stärken.
https://www.merkur.de/lokales/weilheim/ ... 45501.html
Ja, sehr schade!
---
QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
strade
Beiträge: 2106
Registriert: Fr 21. Feb 2020, 16:12

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von strade »

Das schönste Ticket nutzt nichts, wenn nicht gefahren wird. https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... ag-an.html
DH0GHU
Beiträge: 7678
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:56

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von DH0GHU »

strade hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 13:25 Das schönste Ticket nutzt nichts, wenn nicht gefahren wird. https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... ag-an.html
Jupp, damit stehen hier am Montagabend genau 0 ÖPNV-Verbindungen zum Feierabend (der ist bei mir Montags meist um ca. 17 Uhr oder später) in Richtung Wohnort zu Verfügung. Also genauso viele wie jeden Montag :-) :danke:
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
TobiasF
Beiträge: 2442
Registriert: Mo 20. Mai 2019, 09:40
Wohnort: Dresden-Mickten / Moritzburg-Reichenberg bei Dresden
Kontaktdaten:

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von TobiasF »

Dann bleibe ich Montag halt im Home-Office und gehe statt Montag+Dienstag eben Dienstag+Mittwoch ins Büro.
Standort: Dresden-Mickten / Moritzburg-Reichenberg bei Dresden
Empfangsgeräte: TechniSat Digitradio 361 CD IR, TechniSat Digitradio 1, PEAQ PDR050, TechniSat Digitradio mobil, TechniSat Digipal DAB+, TechniSat Digit ISIO S2
htw89
Beiträge: 389
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:31
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von htw89 »

Ohne Auto würden wir am Montag dann gar nicht zu den Schwiegereltern kommen, weil gar nichts fährt. Nichts für ungut, sollen von mir aus ruhig streiken, ist man auf die Öffis angewiesen ist das aber richtig ätzend. Was am Ende dabei rauskommt für die Mitarbeiter muss man sehen. Schätze mal die nächste jährliche Preiserhöhung bei den Öffis ist dann so gut wie besiegelt.
Zuhause: Astra 1 | MagentaTV | DVB-T2 | DAB+ | UKW | Zattoo Premium CH
Unterwegs: DVB-T2 mit Telestar Antenna 4 LTE an TBS 5520 SE | Radio per Technistar Techniradio 3, RTL-SDR, elta 3555, Autoradio Toyota Yaris Hybrid (Team D)
Nicoco
Beiträge: 7695
Registriert: Mi 1. Mai 2019, 14:54
Wohnort: zw. Ruhrgebiet, Niederrhein und Münsterland

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von Nicoco »

Grundsätzlich bin ich ja auch gerne bereit mehr den ÖPNV zu nutzen und das Auto stehen zu lassen.

Aber so wie es derzeit läuft, funktioniert es einfach nicht. Das komplette System vom Überland-Bummelbus bis zum Hochgeschwindigkeits-ICE braucht Geld, ordentlich Geld.
Mein Auto was mir hochzuverlässige und zügige Mobilität ermöglicht, gibt's auch nicht für 49 Euro im Monat. Da kann ich getrost ne Null hinten dran hängen.
Solche Geiz-ist-Geil Symbolpolitik-Projekte wie das 49,- D-Ticket helfen absolut nicht weiter.
Im Gegenteil, das ist absolut kontraproduktiv und verspricht den Leuten Dingen, von denen jetzt schon klar ist, dass man sie nicht halten kann.
Dass die 49 Euro wohl spätestens im Jahre 2024 bereits wieder angehoben werden müssen, ist schon jetzt ein offenes Geheimnis und wird die ersten wieder vertreiben, zurück aufs Auto. Und geht der Preis dann erst ins dreistellige, ist man so weit wie vor der Einführung und die Leute wechseln wieder massenhaft auf ihre alten, regionalen Abos oder gleich aufs Auto.

Erst das vorhandene Angebot stabilisieren (denn schon heute fehlt massenhaft Personal), dann ausbauen (Infrastruktur + Personal), dann die passenden Angebote. Nicht andersrum.
DAB-Empfangsprognosen: dabmap.nicocoweb.de
PAM
Beiträge: 43741
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 12:35

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von PAM »

Ich würde annehmen, dass die Preisanhebung perspektivisch nicht weniger als eine Preisverdoppelung darstellen müsste, um annähernd an den meisten Regionen gültigen bisherigen Verkehrsverbund-Tarifpreis heranzukommen und die Bezuschussung durch den Bund bis Ende 2024 abzuschmelzen - die Länder werden ein verbilligtes Nahverkehrsticket auf Dauer allein ohnehin nicht finanzieren wollen. Ich würde demnach annehmen, spätestens 2025 liegen wir wieder über dem jetzigen Preisniveau.

Es bliebe dann quasi als Extra bundesweit die Bummelzugbenutzung oben drauf, dazu - sofern man sie nicht bei der Gelegenheit mitkassiert - die monatliche Kündbarkeit. Allergrößter Gewinn wäre damit allerdings der künftige Entfall von Verkehrsverbundgrenzen.


Es wird somit nur bis 2025 dauern, bis zumindest für das meiste Fahraufkommen im Nahverkehr wieder die alten Preise plus Inflationaufschlag, Energieaufschlag und Tarifabschlussaufschlag gezahlt werden.

Wie ich schrieb: Für Bahn-Fetischisten gibt es dann als Extra die Genuss-Urlaubsreise mit dem RE von Mukran nach Sigmaringen. Es wird rasch voll werden in den Fachforen, auf welchen Strecken und mit welchen Verbindungen man aufpreisfrei durchs Land kommt und sein Leben in vollen Zügen genießen kann.
Nicoco hat geschrieben: Do 23. Mär 2023, 17:18[...] Dass die 49 Euro wohl spätestens im Jahre 2024 bereits wieder angehoben werden müssen, ist schon jetzt ein offenes Geheimnis und wird die ersten wieder vertreiben, zurück aufs Auto. Und geht der Preis dann erst ins dreistellige, ist man so weit wie vor der Einführung und die Leute wechseln wieder massenhaft auf ihre alten, regionalen Abos oder gleich aufs Auto.

Erst das vorhandene Angebot stabilisieren (denn schon heute fehlt massenhaft Personal), dann ausbauen (Infrastruktur + Personal), dann die passenden Angebote. Nicht andersrum.
🎧📺📻📡
RF_NWD
Beiträge: 3565
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:33

Re: "Deutschlandticket" für 49€ kommt.

Beitrag von RF_NWD »

Es deutet doch einiges darauf hin, dass die Nachfrage nach dem Deutschlandticket recht hoch sein wird.

In der Region Osnabrück wird nach Schätzung der Planer fast jeder Abo Kunde aus dem Umland der Stadt umsteigen. Die Stadtwerke Münster gehen davon aus, dass das von der linken Stadtratsmehrheit eingeführte 29€ Ticket für den Stadtverkehr nur zu einer Steigerung der Abo-Zahlen um 10% führen wird, zumal es als Jahresticket ausgelegt sein soll. Da in MS kein Ticket mehr als 49€ Ticket aktuell kostet, glaubt man, dass nicht alle auf das Deutschlandticket umsteigen werden.
Eine Umfrage der WN zeigt allerdings, dass das Deutschlandticket deutlich beliebter sein wird, als das städtische 29€ Ticket. Die Gegenfinanzierung über deutlich höhere Parkgebühren, finder im Prinzip Zustimmung, aber nicht bei den geplanten hohen Spitzenwerten. Immerhin halten 20% der Befragten auch diese immer noch für zu niedrig.

Im Osnabrücker Stadtverkehr ist bislang noch nicht gestreikt worden. Auch für Montag liegen bislang keine Ankündigungen vor. Nimmt Verdi da etwa Rücksicht auf die prekäre Finanzlage von Stadtwerken und Stadt ?
Osnabrück kann sich solche Geschenke wie in MS jedenfalls aktuell nicht leisten.
Im Bahnverkehr, auf den bei uns in der Abteilung keiner mehr angewiesen ist, sind für Montag bislang nur die Ausfälle im Fernverkehr und der RE von der DB im Fahrplan eingetragen.
Ich brauch mir jedenfalls keine Gedanken zu machen: Kann jederzeit aufs Homeoffice ausweichen, wie fast alle bei uns.
Die üblichen Verspätungsmeldungen am Montagmorgen kommen nahezu ausschließlich von den Autofahrern, die zu spät los gefahren sind und dann wieder irgendwo auf der A 30 im Stau fest hängen.
Die Sorge, ob da am Montag wieder so eine Krankenliste wie letzte Woche zusammenkommt. (Corona und Grippe sind längst noch nicht weg) ist bei mir aktuell deutlich höher.
UKW/DAB + : Panasonic RF D10, Sony XDR S60DBP, Technisat 307 BT
mobil: PEAQ PDR 050-B-1

unterwegs im TERRA.vita
www.geopark-terravita.de
Antworten