Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

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DH0GHU
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von DH0GHU »

Bei dem Haus, das ich eines fernen Tages erben werde, hilft dann wohl nur Abriss und Neubau. Nur: Welche Alternativen gibt es denn? Nichts wäre so teuer wie eine ungebremst fortschreitende Erderwärmung. Die können sich erst recht nur Wohlhabende leisten.
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PAM
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von PAM »

Bislang stand ja vieles bei Bestandsbauten selbst unter Bestandsschutz. Wenn du abreißen und komplett neu bauen willst, dann gelten für den Zeitpunkt des neu zu stellenden Bauantrags bereits heute alle aktuellen und in ein paar Jahren dann die dahin gewiss nochmal deutlich verschärften Auflagen. Eventuelle Zustimmungen zu Grenzbebauungen, abweichende Dachform oder Farbe(n) - alles das ist erstmal hinfällig.

Zahlreiche Gemeinden verlangen bereits heute über ihr kommunales Baurecht eine Begutachtung des Bauvorhabens hinsichtlich der Auswirkungen auf die Umwelt. Das ist der Grund, warum du in meiner Gemeinde u. a. keine Bauerlaubnis für eine Erdwärmepumpe bekommst - kein Gutachter ist bereit oder fähig, die Auswirkungen auf das Schichtenwasser und perspektivische Einschätzungen von Auswirkungen auf die Trinkwassergewinnung aus dem Grundwasser in 10 und 20 Jahren abzugeben.

Mancherorts gelten zusätzlich Nachverdichtungsverbote, nach denen nur neu gebaut werden darf, wenn anderswo abgerissen und entsiegelt wird. Das schließt auch Anbauten aus, mit denen man bisher recht bequem zu Nebengelassen oder einer Garage kam. Geht hier ebenfalls nicht mehr, hier darfst du nur noch einen Carport aufstellen.
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Starsailor001
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Starsailor001 »

Deutschland ist bei Energie zu teuer!!

Schon jetzt werden Autos in den USA rein von den Energiekosten 1000 Euro günstiger produziert..und das ist nur der Energiekostenposten....von China will ich mal gar nicht reden. Aber das ist ja nicht nur mit Autos so auch mit anderen Produkten sind wir momentan... rein preislich.... an der Wettbewerbsgrenze, sofern man dieses Produkt auch woanders herstellen kann .

Und um ein E-Auto zusammenzubauen brauchen wir kein Wolfsburg,Ingolstadt oder Dingolfing mehr...

......das Ding kann man auch in Timbuktu oder Honolulu zusammenstecken,...... wie beim LEGO....das Bedarf keinerlei Ingeneurkunst mehr.

Und wenn wir nicht aufpassen gehen uns nicht nur bald sämtliche Schlüsselindustrien ins Ausland sondern dann fehlt uns auch noch das Handwerk,,,,,dann sind wir womöglich nur noch ein Staat aus Verwaltungskräften..paar Computerfritzen die die Dinger am Laufen halten und Leuten die an Tafeln Lebensmittel ausgeben.....Und ich denke, das will niemand!


Wir brauchen dringend wieder Planbarkeit und das langfristig und günstige Energie....

und vor allem brauchen wir eine freundliche Zukunft...... OHNE Angst.....denn momentan werden täglich Ängste geschürt das fängt bei Gesundheit und Rente an und hört bei Heizungen und Wohngebäuden auf usw usw....man regiert mit Ängsten aber auf Dauer ist Angst kein guter Ratgeber.

Mit den jetzigen Energiepreisen in Deutschland sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig...und da können wir noch 100000 Windräder bauen und Solar zubauen mit dem jetzigen Sytem bringt das nix...!!,,,,das machen wir seit 20 Jahren und trotzdem wird unsere Energie immer und immer teurer ....nicht an der Börse wohlgemerkt....sondern da wo er ankommen soll beim Verbraucher.

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WENN quasi jeder jetzt Stromproduzent sein will...aber niemand mehr Stromabnehmer sein möchte....dann platzen die Netze und die Blase sowieso.
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Und genau da liegt der Fehler im System!!!

Man hat quasi ein riesiges "Selbstbedienungssystem im Energiebereich" geschaffen in dem Abgaben und Steuern der Endverbraucher umverteilt werden auf sog. Investoren in erneuerbare Energien.
Dieses System verstärkt sich immer mehr wie ein Strudel im Wasser.........bis es irgendwann nicht mehr geht, weil irgendwann die EINZAHLER (Endverbraucher) in diesem System an ihre Grenzen kommen und nicht mehr können und aufgeben und die Subventionsnehmer(Investoren) zu groß und zu viele geworden sind...das die WAAGE komplett umkippt.

Das ist Subventionsplanwirtschaft in Reinkultur und die kann nie gut gehen, weil darin die Kräfte aus Angebot und Nachfrage ----also die Urkräfte des FREIEN MARKTES....... durch staatliche Gelder ausgehebelt werden und ad absurdum gebracht werden.
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ulionken
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von ulionken »

DH0GHU hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 13:07 Bei dem Haus, das ich eines fernen Tages erben werde, hilft dann wohl nur Abriss und Neubau. Nur: Welche Alternativen gibt es denn? Nichts wäre so teuer wie eine ungebremst fortschreitende Erderwärmung. Die können sich erst recht nur Wohlhabende leisten.
Mein ehemaiges Elternhaus hatte zuletzt eine Stromrechnung von 700 €/Monat. Der Grund: 50 Jahre alt, schlechte Isolierung, elektrische Nachtspeicherheizung (früher wegen künstlich verbilligtem Überschussstrom aus AKWs supergünstig, aber heutzutage natürlich schweineteuer).

Die neuen Eigentümer haben das Haus aber nicht abgerissen, sondern das Dach und die Aussenmauern nach dem Stand der Technik isoliert. Sie haben sich gerade rechtzeitig eine Wärmepumpe des Top-Herstellers gekauft und holen die Wärme aus zwei Bohrungen aus dem Erdreich. Die Kosten haben sie mit viel Eigenleistung im Griff behalten - und sind angeblich deutlich unter einem Neubau gelandet. Das Ganze haben sie ohne eigenen technischen Hintergrund, aber mit dem Gedanken gemacht, dass man heute die natürlichen Ressourcen nicht mehr als unerschöpflich ansehen kann. Im Gegensatz zu den kleingeistigen Kommentaren und Ängsten, die man sonst so zur Energiewende mitbekommt, hat mich ihr Tatendrang und ihr Mut beeindruckt, Hürden als Herausforderung und nicht als Hindernis zu sehen!

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Thomas(Metal)
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Thomas(Metal) »

ulionken hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 22:47 Sie haben sich gerade rechtzeitig eine Wärmepumpe des Top-Herstellers gekauft und holen die Wärme aus zwei Bohrungen aus dem Erdreich.
...was mir bekanntlich auch recht und nicht zwingend nur "billig wäre" ,-) . Bohre ich hier wird es mindestens interessant - hoffentlich schadlos und mindestens "Null-auf-Null". Und dennoch sollten wir es tun um Energie "anderer Art" zu heben. Und, ja, da kommt auch vielleicht meine Argumentation bezüglich Kernkraft als nachvollziehbar durch (es muß keiner gut finden!).
ulionken hat geschrieben: Do 9. Mär 2023, 22:47 Das Ganze haben sie ohne eigenen technischen Hintergrund, aber mit dem Gedanken gemacht, dass man heute die natürlichen Ressourcen nicht mehr als unerschöpflich ansehen kann.
Ich möchte das nicht ganz so verbissen sehen, ich will mich auch nicht auf die CO2-Diskussion einlassen. Dennoch bleibt für mich festzuhalten: Wir verheizen (sic!) Materialien die wir besser anders einsetzen sollten. Es sind endlichen Materialien. Endlich im Sinne daß deren Reproduktion mindestens deutlich die Nutzung für einen puren Energieträge übersteigt.
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DH0GHU
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von DH0GHU »

Übrigens gibt es durchaus auch Vertreter energieintensiver Branchen, die 2022 gut durch die Energiekrise kamen, wie ein Beispiel aus meiner Heimat zeigt: https://www.stadtanzeiger-ortenau.de/ke ... men_a83947
So ein "kleines" Unternehmen unterliegt natürlich anders als Ford & Co auch weniger der Versuchung, durch Abwanderung an Billigstandorte den Profit zu maximieren.
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von PAM »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 10. Mär 2023, 10:44 Übrigens gibt es durchaus auch Vertreter energieintensiver Branchen, die 2022 gut durch die Energiekrise kamen, [...] So ein "kleines" Unternehmen unterliegt natürlich anders als Ford & Co auch weniger der Versuchung, durch Abwanderung an Billigstandorte den Profit zu maximieren.
Eine Großbäckerei in der nahen Kleinstadt hat genauso wie ein Motorenbauer aufgeben müssen. Beide wurden von Corona m. E. kaum tangiert, die explodierten Energiekosten ließen sie stürzen. Der Motorenbauer ging in die Insolvenz. Die Bäckerei wanderte ~60 km Richtung Polen aus und baute dort mit billigerem Gasbezug und billigeren Arbeitskräften neu auf.

Corona und die Energiekosten kosteten unsere Gemeinde die einzige gewerbliche Sauna. Das Spaßbad im Nachbarlandkreis steht wohl auch zur Disposition. Spürbar reduzierte Wasser- und Lufttemperaturen drinnen bei gleichzeitiger Sperrung aller Außenanlagen, spürbare Eintrittspreiserhöhungen mit zeitgleich verkürzten Aufenthaltszeiten sowie der Wegfall von Bonus- und Jahreskarten sorgten für einen Besucherrückgang und die Erkenntnis, dass die Gewinnerwartungen des privaten Betreibers sich nicht mehr erfüllen lassen. Noch, bis Ende Mai, bringt wohl der Schwimmunterricht verlässliche Einnahmen. Von vormals drei Saunen wird noch eine an zwei Tagen in der Woche betrieben - und auch nicht mehr mit russischen (95 - 100 °C), sondern mit finnischen Temperaturen (70 - 80 °C). Da das Spaßbad inzwischen auch reichlich "verwohnt" aussieht und Sanierungsbedarf unübersehbar ist, gebe ich dem Ding nicht mehr lange. Da wird wohl keiner investieren wollen! Wobei das Grundstück in Innenstadt-Randlage nach einem Abriss gewiss nochmal an Wert zulegen dürfte. Es befindet sich im Eigentum des Spaßbad-Betreibers.
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ross22
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von ross22 »

Wo soll ich das in der "Kettenkrise" einordnen :confused:
Thomas(Metal)
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Thomas(Metal) »

ross22 hat geschrieben: Di 14. Mär 2023, 08:04
Wo soll ich das in der "Kettenkrise" einordnen :confused:
Damit wird doch eindeutig diese Kette durchbrochen :verrueckt: :bruell: . Es gibt dann keine nennenswerte Wirtschaft mehr die viel Energie verbraucht. Zu finanzieren gibt es auch nichts mehr, SVB etc braucht man erst gar nicht. Und es wird auch keinen Mangel an Arbeitskräften mehr geben die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen - viele dann frei und ungebunden.
Tja, "wenn du deinen Gegner nicht besiegen kannst kaufe ihn" wird hier durch eine weitere Facette erweitert.
Bliebe noch der Klimarat. Absolut ohne jede demokratische Legitimation! Aber, dann klagt doch mal dagegen durch die Instanzen :kopf:
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DH0GHU
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von DH0GHU »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Di 14. Mär 2023, 08:27
Tja, "wenn du deinen Gegner nicht besiegen kannst kaufe ihn" wird hier durch eine weitere Facette erweitert.
Naja, das machen ja wohl alle Lobbyisten auf diese Weise. Dass z.B. Solar-Investoren Gruppierungen unterstützen, die FÜR die Energiewende kämpfen, ist genauso wenig überraschend wie die Unterstützung mancher Anti-Windkraft-Organisation durch z.B. Alu-Lobbyisten.
https://lobbypedia.de/wiki/Vernunftkraft

Solange es Lobbyismus gibt, wird jede Seite versuchen, über Multiplikatoren ihr Geld so einzusetzen, dass das eigene Geschäftsmodell politischen Rückenwind bekommt. In einigen Fällen mag das aus gesamtgesellschaftlicher Sicht (oder darüber hinaus) sinnvoll sein, in anderen ist es kontraproduktiv.
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von PAM »

Berliner-Zeitung.de:
Gegen Stromengpässe: Neues Regelwerk hat Folgen für Verbraucher
[...] Wie können lokale Stromnetze vor Überlastung geschützt werden, wenn Millionen von Elektroautos geladen werden und strombetriebene Wärmepumpen laufen? Mit „netzorientierter Steuerung“, sagt das Energiewirtschaftsgesetz neuerdings. Doch wie soll das gehen? [...] Damit der Hochlauf von Elektroautos und Wärmepumpen nicht durch Kapazitätsengpässe im Stromverteilnetz aufgehalten wird, sollen Netzbetreiber solche Engpässe durch Steuerung vermieden. [...] Es gehe um eine temporäre Reduzierung des Strombezugs aus dem Netz. [...] Wenn ein Engpass droht, sollen nach dem Konzept der Bundesnetzagentur zum Beispiel Wallboxen auf eine Leistung von 3,7 Kilowatt heruntergedrosselt werden können, um eine Überlastung zu verhindern. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet dabei mit einer dreifachen Ladezeit für E-Autos und warnt vor „erheblichen Komforteinbußen“ bis hin zu Nutzungseinschränkungen. Beim Bundesverband Wärmepumpe heißt es, schon jetzt gebe freiwillige Vereinbarungen, um Wärmepumpen für einen Spitzenausgleich bis zu zwei Stunden abzuschalten - ohne Komfortverlust für die Haushalte. Nach den Eckpunkten der Bundesnetzagentur aber soll dies verpflichtend werden. Darin fehlten aber noch Detailvorgaben, bemängelt der Verband. Viele Wärmepumpen im Bestand ließen sich technisch auch nicht auf eine Leistung von 3,7 Kilowatt herunterzufahren, so die Hersteller. Sie würden sich dann automatisch vollständig abschalten. [...] Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik weist die Kritik des Verbände-Bündnisses zurück, dass Netzbetreiber im Fall einer drohenden Netzüberlastung Geräte „einseitig und unbegrenzt“ abdrosseln dürften. [...] „Unbegrenzt abdrosseln“ sei nicht gegeben. Es gebe Mindestgrenzen, die nicht unterschritten werden dürften und es den Kunden ermöglichten, ihre normalen Stromverbraucher weiter zu betreiben. „Selbst der Ladevorgang eines E-Autos ist damit möglich, wenn auch mit reduzierter Leistung und damit längerer Ladezeit“, so der VDE. Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hält die Sorge für unbegründet, dass Verbraucher zeitweise nicht mit Strom versorgt werden könnten. Die geplante Regelung gelte nur für Haushalte, die etwa eine Wallbox oder eine Wärmepumpe installiert hätten, sagte Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Der Haushalt selbst bleibe von einer möglichen kurzzeitigen Dimmung unberührt. „Kühlschrank, Waschmaschine und Internet laufen weiter wie bisher.“ [...]
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von DH0GHU »

PAM hat geschrieben: Mi 15. Mär 2023, 09:59 Berliner-Zeitung.de:
Gegen Stromengpässe: Neues Regelwerk hat Folgen für Verbraucher
[...] Wie können lokale Stromnetze vor Überlastung geschützt werden, wenn Millionen von Elektroautos geladen werden und strombetriebene Wärmepumpen laufen? Mit „netzorientierter Steuerung“, sagt das Energiewirtschaftsgesetz neuerdings. Doch wie soll das gehen? [...] Damit der Hochlauf von Elektroautos und Wärmepumpen nicht durch Kapazitätsengpässe im Stromverteilnetz aufgehalten wird, sollen Netzbetreiber solche Engpässe durch Steuerung vermieden. [...] Es gehe um eine temporäre Reduzierung des Strombezugs aus dem Netz. [...] Wenn ein Engpass droht, sollen nach dem Konzept der Bundesnetzagentur zum Beispiel Wallboxen auf eine Leistung von 3,7 Kilowatt heruntergedrosselt werden können, um eine Überlastung zu verhindern. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet dabei mit einer dreifachen Ladezeit für E-Autos und warnt vor „erheblichen Komforteinbußen“ bis hin zu Nutzungseinschränkungen. Beim Bundesverband Wärmepumpe heißt es, schon jetzt gebe freiwillige Vereinbarungen, um Wärmepumpen für einen Spitzenausgleich bis zu zwei Stunden abzuschalten - ohne Komfortverlust für die Haushalte. Nach den Eckpunkten der Bundesnetzagentur aber soll dies verpflichtend werden. Darin fehlten aber noch Detailvorgaben, bemängelt der Verband. Viele Wärmepumpen im Bestand ließen sich technisch auch nicht auf eine Leistung von 3,7 Kilowatt herunterzufahren, so die Hersteller. Sie würden sich dann automatisch vollständig abschalten. [...] Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik weist die Kritik des Verbände-Bündnisses zurück, dass Netzbetreiber im Fall einer drohenden Netzüberlastung Geräte „einseitig und unbegrenzt“ abdrosseln dürften. [...] „Unbegrenzt abdrosseln“ sei nicht gegeben. Es gebe Mindestgrenzen, die nicht unterschritten werden dürften und es den Kunden ermöglichten, ihre normalen Stromverbraucher weiter zu betreiben. „Selbst der Ladevorgang eines E-Autos ist damit möglich, wenn auch mit reduzierter Leistung und damit längerer Ladezeit“, so der VDE. Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hält die Sorge für unbegründet, dass Verbraucher zeitweise nicht mit Strom versorgt werden könnten. Die geplante Regelung gelte nur für Haushalte, die etwa eine Wallbox oder eine Wärmepumpe installiert hätten, sagte Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Der Haushalt selbst bleibe von einer möglichen kurzzeitigen Dimmung unberührt. „Kühlschrank, Waschmaschine und Internet laufen weiter wie bisher.“ [...]
Idealerweise hat man auch einen thermischen Speicher für Heizung und Warmwasser im Haus ("Boiler"). Wirklich kritisch ist eh nur der Zeitraum 17 bis 20 Uhr (im Winter kein Solarstrom, im Sommer bereits deutlich unter Peak Power, abendliche Spitzenlast) und vielleicht manchmal noch 7 bis 10 Uhr und das jeweils in Verbindung mit einer Dunkelflaute - und Otto Normalverbraucher hat die ganze Nacht Zeit, sein Auto zu laden....
Früher wars mal ganz normal, für z.B. Elektrospeicherheizungen und Boiler nur bestimmte Tageszeiten (Schwachlastzeit, damals Nachts) zu nutzen. Da wird dann halt um 22 Uhr kurz mal der Schnellheizknopf am Boiler gedrückt und später wieder die Solltemperatur zurückgeschaltet... Hat auch kein Hahn nach gekräht. Gibts heute auch noch, ist nur seltener geworden. Im Einfamilienhaus lief dann mitunter die Waschmaschine auch entsprechend spät...

Eigentlich kann man das den Markt regeln lassen, indem man die Strompreise auch für den Endkunden entsprechend variiert ... dann kommt man garnicht erst in eine Mangellage.
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von PAM »

Bisherige Marktregelungen über den Preis werden aber nicht mehr so einfach funktionieren. Das frühere Preismodell "Nachtstrom" ohnehin nicht, wenn der immense Strombedarf für das Laden einer wachsenden Flotte von e-Autos und das künftig ausschließlich elektrische Beheizen von Gebäuden die Netzlast nachts gar nicht mehr fallen lassen. Bliebe noch der dynamische Strompreis, der bei hoher Netzlast hoch ist und bei Überschuss sinkt. Muss man dies manuell beobachten, steuern und ggf. tätig werden, darf man (spekulativ) die Strompreis-App nicht aus den Augen lassen und muss ggf. den Ladevorgang abbrechen oder die Heizlast abwerfen. Das könnte (spekulativ) gebührenpflichtig gewiss auch ein "Agent" erledigen.

Tendenziell geht ohnehin nichts an der Reduzierung privater Fahrzeuge vorbei. In den Städten baut man Parkflächen/Anwohnerparkzonen usw. zurück - wer nicht eiserne Nerven und Geld wie Heu hat, der schafft in den zuerst betroffenen Siedlungen sein bisheriges Fahrzeug umgehend ersatzlos ab. Lademöglichkeiten für e-Autos sind und bleiben rar, auch sie werden künftig Privileg der Oberschicht bleiben. Es wird demnach auch nicht jeder ein e-Auto zugelassen bekommen. Nehmen wir Japan dafür als Vorbild: Die Fahrzeugzulassung ist an den Nachweis eines Stell-/Parkplatzes gekoppelt, solche Plätze sind teuer und werden i. d. R. vererbt.

Im ländlichen Raum, insbesondere dort, wo ÖPNV in einem praktisch nutzbaren Umfang heute nicht stattfindet und sich auch künftig aufgrund langer Linienlängen bei (spekulativ) überschaubaren Passagierzahlen nicht lohnt, wird der Landmensch zusehen, dass er die Elektroenergie selbst erwirtschaftet und speichert, wenn an individueller Mobilität kein Weg vorbei führt. Möglicherweise wird man sich auch genau überlegen müssen, ob man in einer so abgehangenen ländlichen Region mit unvermeidbar weiten Wegen in die Mittelzentren und die Orte, in denen die Einkommen erwirtschaftet werden, noch wirtschaftlich vertretbar leben kann. Das wird Grundstücke und Immobilien in solchen Regionen zwar entwerten und zu weiteren Preissteigerungen in den Metropolregionen führen - es hat (noch) jeder selbst in der Hand. Mit der angekündigten energetischen Sanierungspflicht werden ohnehin manche Bauwerke als nicht mehr vertretbar eingeschätzt werden - eine Sanierung lohnt sich nicht oder ist mit den eigenen Mitteln nicht mehr bezahlbar - der Abriss folgt.
DH0GHU hat geschrieben: Mi 15. Mär 2023, 10:14Eigentlich kann man das den Markt regeln lassen, indem man die Strompreise auch für den Endkunden entsprechend variiert. Idealerweise hat man auch einen thermischen Speicher für Heizung und Warmwasser im Haus ("Boiler"). Wirklich kritisch ist eh nur der Zeitraum 17 bis 20 Uhr (im Winter kein Solarstrom, im Sommer bereits deutlich unter Peak Power, abendliche Spitzenlast) und vielleicht manchmal noch 7 bis 10 Uhr und das jeweils in Verbindung mit einer Dunkelflaute - und Otto Normalverbraucher hat die ganze Nacht Zeit, sein Auto zu laden....
Früher wars mal ganz normal, für z.B. Elektrospeicherheizungen und Boiler nur bestimmte Tageszeiten (Schwachlastzeit, damals Nachts) zu nutzen. Da wird dann halt um 22 Uhr kurz mal der Schnellheizknopf am Boiler gedrückt und später wieder die Solltemperatur zurückgeschaltet... Hat auch kein Hahn nach gekräht. Gibts heute auch noch, ist nur seltener geworden.
Zuletzt geändert von PAM am Mi 15. Mär 2023, 10:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Allgäu_Süd »

Die "guten" alten Nachtspeicheröfen gibt es also tatsächlich noch?!
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