Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

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Starsailor001
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Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Starsailor001 »

Diese Woche fand ich einen Begriff im vormittäglichen Talk also der Gesprächsrunde mit Hörern, im Deutschlandfunk sehr treffend und interessant.

Die "Kettenkrise".

In diesen Thread soll es in der Diskussion um die Auswirkungen,Folgen und vielleicht auch Chancen dieser "Krisenkette" gehen.
Eine Krise egal welche muss nicht per se schlecht sein, es kommt NUR darauf an was man daraus macht und WIE man sich dieser stellt und in Chancen umsetzt.
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Habakukk
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Habakukk »

Ich frage mich manchmal, welchen Anteil die Medien und die Berichterstattung über Krisen hat. Letztendlich wird doch jedem Angst gemacht, dass jetzt alles in Zukunft viel schlimmer wird. Das beflügelt dann natürlich auch bewusst oder unbewusst gewisse Verhaltensweisen, die die Kettenkrise noch befeuern.

Würde man hier etwas subtiler vorgehen (klar, man darf der Bevölkerung auch nicht vormachen, dass es besser steht als es ist), würde das vielleicht helfen. Denn letztendlich haben psychologische Effekte m.E. den allergrößten Anteil an der Kettenkrise.
---
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RF_NWD
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von RF_NWD »

Die Rolle der Medien in demokratischen Gesellschaften hat sich ja in den letzten 20 Jahren gewaltig verändert.
Erkentnisse der Wissenschaft zu den Bedrohungen wurden über die klassischen Medien, Zeitungen, Fernsehen Bücher verbreitet und diskutiert, bewertet, gewichtet und damit auch gefiltert.
So ist das z.B. auch zu Beginn der Corona-Epidemie gewesen. Der Club auf Rome sieht das in seinem neuesten Buch als postives Signal, dass eine Gesellschaft schnell auf neue Herausforderungen reagieren kann.
Als einer der Mythen im Bereich der Energiewende wird genannt, dass das Verhalten von Menschen sich nur schwer ändern lasse. Gerade erst habe die Corona-Pandemie gezeigt, dass es sich vielmehr sehr schnell ändern könne - und mit vielen Vorteilen.
www.n-tv.de/wissen/Die-Menschheit-ist-n ... 67422.html
Aber diese Phase des Erschreckens über die Bedrohung und daraus folgender kollektiver Verhaltenänderung und gesellschaftlichem Zusammenhaltens, wich schnell einer Verdrängung, und Verharmlosung..
Warum ?
Viele aus dem einfachen Volk fühlten sich gar nicht bedroht, die Zahlen sind doch gar nicht so hoch, und schon im Sommer war das Phänomen für mache bereits erledigt. So ging das noch ein paar Wellen weiter.
Früher wäre diese Sicht auf Gespräche im privaten Kreis und auf die Stammtische beschränkt gewesen.
Heute sind die abwehrenden, aus der örtlichen Beobachtung gespeisten Meinungen ratz-fatz über Twitter und Facebook verbreitet. Das greifen dann die klassischen Medien auf und diskturieren mehr über das, was in den Twitter Kanälen steht, als was Stand der Wissenschaft ist.
Die Demokratisierung der öffentlichen Meinung, mit damit verbundener Abwehrhaltung gegenüber Eliten, Wissenschaft und Regierungen erschwert notwendige, radikale Kurskorrekturen.
So bleibt es unausweichlich, dass Krisen, die man schon für beendet erklärt hatte, immer wieder neu aufflackern:
Europäische Finanzkrise und Flüchtlingswellen sind dafür beste Beispiele.

Ich zitier noch mal aus dem Bericht des Club of Rome:
Das bedeutendste Problem ist unsere kollektive Unfähigkeit, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden.

In demokratischen Gesellschaften seien Fehl- und Falschinformationen zumindest bis zu einem gewissen Grad durch die Massenmedien eingedämmt worden. "Die sozialen Medien aber haben dieses Modell zertrümmert. Sie haben eine ganze Industrie der Falsch- und Desinformationen entstehen lassen, was der Polarisierung von Gesellschaften und einem Vertrauensverlust Vorschub leistet und dazu beiträgt, dass wir angesichts der kollektiven Herausforderungen unfähig sind, zusammenzuarbeiten oder uns auch nur über Grundtatsachen zu verständigen."
So ganz vertraue ich der optimistischen Aussicht in dem Bericht noch nicht. Aber vermutlich müsste man dazu das Buch erstmal komplett gelesen haben:
"
So ehrgeizig der mit "Earth for All" präsentierte Leitfaden sei, er sei auch "beharrlich optimistisch". Wie wahrscheinlich es sei, dass wir es schaffen? "Das, liebe Leserinnen und Leser, hängt davon ab, was Sie als Nächstes tun."
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Manager »

Habakukk hat geschrieben: Fr 9. Sep 2022, 08:03 Ich frage mich manchmal, welchen Anteil die Medien und die Berichterstattung über Krisen hat. Letztendlich wird doch jedem Angst gemacht, dass jetzt alles in Zukunft viel schlimmer wird. Das beflügelt dann natürlich auch bewusst oder unbewusst gewisse Verhaltensweisen, die die Kettenkrise noch befeuern.
Ja - good news are bad news. Das ist nicht neu.
Da wird vieles dramatisiert und das verunsichert dann Viele - insbesondere Jüngere, die noch keine echten Krisen erlebt haben und folglich nicht richtig einschätzen können was alles auf sie zukommen kann. Aber wie RF_NWD schon richtig anmerkte, kann heutzutage jeder Depp seine schrägen Ansichten weltweit verbreiten und zur weiteren Verunsicherung beitragen. Dadurch fällt es zunehemnd schwerer vermeintliche von echten Krisen zu unterscheiden.
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von pomnitz26 »

Damit werden die jüngeren aber noch lernen umzugehen während die Älteren echt alles nur weil sie es im Netz gesehen haben glauben. Wenn jeder Film Realität wäre.
RF_NWD
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von RF_NWD »

Hendrik Brandt, Chefrdakteur der HAZ, stellt im Gastkommentar für den NDR die Frage, ob der Staat wirklich immer helfen müsse.
www.ndr.de/nachrichten/info/sendungen/k ... se130.html
Ganz ehrlich: Möchten Sie in diesen Tagen Politikerin oder Politiker sein? Jetzt, da es von Krieg und Klima über die Energieversorgung bis zur Inflation fast überall um Grundsätzliches geht? Und es die beständige Erwartungshaltung vieler Bürgerinnen und Bürger gibt, dass man an den Schalthebeln alles zugleich regeln solle - am besten über Nacht? Das ist nichts für Feiglinge. Und vielleicht ist es auch einfach zu viel verlangt.
Mag sein, dass die Diskussion zur Unzeit kommt - aber Deutschland steht einmal mehr vor der Frage, was seine Bürgerinnen und Bürger eigentlich von ihrem Staat erwarten. Die Ausgangslage ist da bei uns traditionell ein bisschen seltsam. Während etwa die Skandinavier den fürsorglichen und vorsorgenden Staat gern akzeptieren und ihm viel Geld zur Verfügung stellen, sehen viele Briten oder die meisten US-Amerikaner das völlig anders. Sie setzen darauf, dass der Staat arm sein müsse und sich die Menschen im Zweifel selbst helfen sollten. Hierzulande aber gelten beide Prämissen irgendwie immer gleichzeitig: Einerseits wünschen sich viele Menschen den zurückhaltenden, schlanken Staat, der wenig regelt und wenig kostet. Parallel aber fordern sie einen hilfreichen Staat, der kleinteilige Daseinsvorsorge betreibt - am besten zum Nulltarif - und überall Schutz bietet. Das gilt nicht nur im Osten der Republik, wo diese Haltung sicher noch ausgeprägter ist. Aus diesem Zielspalt resultiert eine permanente Unzufriedenheit. Weil staatliche Fürsorge und Zurückhaltung der Obrigkeit eben selten gut zusammenpassen und individuell halt auch sehr unterschiedlich bewertet werden
Mitten in so einem Sturm ist es mindestens hilfreich, wenn sich jede und jeder auch fragt, was man selbst tun kann, damit alle heil hindurchkommen. Und nicht immer nur darauf zu warten, dass jemand den Schirm reicht. Das gilt vor allem für diejenigen, die es sich nun wahrlich leisten können.
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von DH0GHU »

Wirtschaftskrise: Offenbar abgesagt (wachstum höher als erwartet)
Energiekrise: Offenbar abgeflacht
Finanzkrise: Warten wir mal besser diese Woche in den USA ab, bevor wir dazu etwas sagen
Coronakrise: Mehr oder weniger aus dem Bewußtsein
Flüchtlingskrise und Personalmangel offenbaren die Folgen der jahrzehntelange Verschleppung einer vernünftigen Reform des Einwanderungsrechts. Flüchtlinge, die der Arbeitsmarkt gebrauchen könnte, werden abgeschoben - selbst in gefährliche Herkunftsländer wie den Iran. Selbst solche, die in Lohn und Brot stehen und unterhalb der "politisch"-Schwelle in der Heimat gefährdet sind, werden gleich behandelt wie jemand, der ohne echten nichtökonomischen Fluchtgrund "nur da ist". Flüchtlinge aus der Ukraine sehe ich eher als Chance denn als Problem. Das Niveau der ukrainischen Ausbildung ist hoch - das weiß ich aus eigener beruflicher Erfahrung. Dennoch war es vor einigen Jahren ein behördlicher Spießrutenlauf mit riesigem Aufwand, einen ukrainischen Ingenieur (mit Anwender-Know-How, das man am hiesigen Arbeitsmarkt normalerweise nicht findet, weil zu spezifisch) einzustellen...

Das "soziale Hängematte"-Thema wiederum ist kein flüchtlingsspezifisches Thema. Das haben wir bei "biodeutschen" genauso - fragt mal potentielle Arbeitgeber, was sie mit vom Amt geschickten Bewerbern so erleben... zumal das "Amt" mittlerweile nur noch die Kundschaft betreut, die es nicht durch Eigeninitiative schafft: Ich habe selbst vor etwas mehr als 15 Jahren einige Zeit die Personalaquise für ein Entwicklungsprojekt mitbetreut - die guten Leute (im Ingenieursbereich) kamen über Personalvermittler oder Leiharbeitsfirmen, nie über das Amt. Und genau so geht es Bekannten mit eigener Firma in anderen Branchen auch. Selbst im "ungelernten"-Bereich.
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von PAM »

Solange das Lebensmodell "Leben von Hartz IV/Bürgergeld" aufgeht, ohne der Allgemeinheit etwas dafür im Tausch zu bieten, wird die Allgemeinheit jene nicht loswerden, die sich um Gedeih und Verderb nicht einbringen wollen. Ich habe nichts dagegen, dass die Allgemeinheit jene in einem sozialen Netz auffängt, die unverschuldet in Not gekommen sind und sich zeitweise nicht allein helfen können. Vollkommen gleich, ob plötzlich der Arbeitsplatz oder die Wohnung weg sind oder sich das Herkunftsland im Krieg befindet.

Dass aber direkt und ohne weiteres Interesse an Integration und ohne ein Einbringen eigener Leistung in unser Sozialsystem eingewandert wird, ist nicht länger haltbar. Ich teile die Ansicht, dass nicht abgeschoben werden sollte, wenn jemand seinen Integrationswillen z. B. durch eine Anstellung und ein eigenverantwortlich geführtes Leben bewiesen hat. Von solchen Mitmenschen hat die Allgemeinheit einen direkten Nutzen, auch über das schlichte Dasein als Steuerzahler und Einzahler in die Sozial- und Rentenversicherung hinaus. Die Forderung nach Integration und dem Einbringen eigener Leistung zum Volkswohl sollte mehr als eine hohle Phrase sein, hier sollte mehr gefordert und bei offen gezeigtem Desinteresse auch "Gute Reise!" gewünscht werden.
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von PAM »

Tagesspiegel.de:
Drittletzter Platz in ZEW-Studie :Deutschland verliert weiter an Wettbewerbsfähigkeit
[...] „Der Industriestandort Deutschland hat dramatisch an Qualität verloren“, kritisierte Rainer Kirchdörfer, der Vorstand der Stiftung Familienunternehmen. „Im internationalen Vergleich auf den hintersten Plätzen, das ist nicht das Feld, in das wir gehören.“ (dpa)
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Haki
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von Haki »

Eine Blase aus ständigem Wirtschaftswachstum ohne Inflation musste irgendwann zerplatzen. Das Coronavirus war insofern für die Weltwirtschaft eine willkommene Gelegenheit herunterzukühlen.

D hat sich mit dem viel zu hohen Mindestlohn unter Beibehaltung von sog. "1-Euro-Jobs" dem gesunden (internationalen) Wettbewerb entzogen. Der Standort D ist für Konzerne nur noch interessant, wenn der Staat großzügig zuschießt. Hilfsarbeiterjobs wurden in den letzten Jahren in D systematisch ausgemerzt.
PAM hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 11:15 Solange das Lebensmodell "Leben von Hartz IV/Bürgergeld" aufgeht, ohne der Allgemeinheit etwas dafür im Tausch zu bieten, wird die Allgemeinheit jene nicht loswerden, die sich um Gedeih und Verderb nicht einbringen wollen.
DH0GHU hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 10:54 fragt mal potentielle Arbeitgeber, was sie mit vom Amt geschickten Bewerbern so erleben... zumal das "Amt" mittlerweile nur noch die Kundschaft betreut, die es nicht durch Eigeninitiative schafft
Über die Menschen, die psychisch mit den Anforderungen an das heutige Berufsleben völlig überfordert sind, sollte man nicht lästern. Von allen Seiten wird nach Integration gerufen. Aber was sollen die Integrationsbeauftragten denn machen? Unternehmer kalkulieren, abzüglich Krankheit und Urlaub, grob 200 Arbeitstage pro Jahr. Wer bereit ist, psychisch instabile Menschen zu beschäftigen, stellt sich darauf ein, dass diese nicht lange durchhalten oder, wenn sie durchhalten, oft ausfallen. Da gerät ein theoretischer Stundensatz von 12 Euro bei Vollzeitvertrag schnell mal auf das Doppelte. Hinzu kommt, dass man flexibel sein muss, wenn Mitarbeiter ausfallen, was die Mitarbeiter frustriert, die sich für das gleiche Geld vollständig in den Dienst des Unternehmers stellen. Ergo werden Menschen, die nicht in der Lage sind, über 40 Jahre und mehr täglich volle Leistung zu bringen, in Maßnahmen gesteckt. Damit aber beißt sich die Katze in den Schwanz, denn diese Menschen sind eben nicht integriert.

Ja, es gibt Ausnahmen, die das System vorsätzlich ausnutzen. Diese radikal auszusortieren widerspricht nach aktueller Rechtslage dem Sozialstaat. Es gibt aber auch Erhebungen, die beweisen, dass die Kosten, Schmarotzer kategorisch auszusortieren, überdimensional höher wären als sie einfach mit durchzuschleifen. Denn auch mit den vorhandenen Kontrollmechanismen fliegen die ja immer wieder auf. Unser im Grundgesetz verbrieftes Recht auf Menschenwürde verbietet es aber nicht nur, Haftinsassen, die es verdient hätten, zu foltern. Es verbietet auch, Menschen, die nichts mehr wollen, verhungern oder auf der Straße erfrieren zu lassen.
maroon6
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von maroon6 »

"Crises? What Crises?" hießen sowohl ein Film als auch ein Album der Band Supertramp. Fakt ist: Schaltet man den Fernseher aus, spürt man merklich kaum etwas von den ganzen ganzen Krisen. Okay, der Lebensmittel-Einkauf kostet, wenn man nicht gezielt auf die Angebote schaut, nun 70 statt 50 Euro. Energie ist teurer geworden, hier ist aber auch entscheidend, wie man lebt, in unserer Wohnanlage wurden Mehrkosten einmalig aus den Rücklagen genommen, dieses Jahr hilft dann der Staat. Corona? War in den Medien die schlimme Seuche, jau, jeder hat irgendwie auch jemanden gekannt, der schwer erkrankt oder gestorben ist, aber war das nicht auch schon zuvor so, wenn man mal so richtig überlegt? Klima: Also ich zumindest finde die milden Winter sogar richtig angenehm und ein Fan von Sonne und Hitze war ich schon immer. Jo, solche Unwetter wie im Ahrtal mögen zunehmen, aber wir hatten doch auch zuvor schon Jahrhundertfluten wie in Sachsen oder Jahhundertstürme wie Lothar oder Kyrill. Flüchtlinge: Also ich sehe Zuwanderung auch als Chance. Wirtschaftskrise: Spüre ich nix von, meine Auftragsbücher sind voll. Und Ukraine? So langsam hat man sich über die Meldungen an Raketeneinschlägen und Tote irgendwo gewöhnt und ist abgestumpft:

https://www.rnd.de/politik/interessiert ... RZ6CA.html

Krise ist immer das, was man daraus macht. Ich achte zumindest darauf, wie stark ich mich durch solche Krisen beeinflussen lasse, wie stark sie mein Leben bestimmen. Und wird es dann doch mal zu viel, hilft wie gesagt eine Taste auf der Fernbedienung. Oder, wie bei der Irrationalität von Corona, der Gang in so manche Illegalität. Und - schwupps - macht das Leben wieder Spaß ;)
PAM
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von PAM »

Jede Generation vor uns hat ihre Fehler gemacht. Die jetzige Generation macht ihre Fehler beispielsweise mit Corona oder dem Ukraine-Krieg und von der letzten Generation will ich gar nicht erst anfangen. Unwetter gab es schon immer, mal fielen sie dramatischer aus und mal kamen die Menschen in den betroffenen Gebieten mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davon. Es muss ja nicht unbedingt jedes hochwassergefährdete Gebiet bebaut werden. Auch das Bauen in Gebieten, in denen dafür das Grundwasser auf Dauer maschinell abgesenkt werden muss, hätte nicht sein müssen.

EU-Europa und speziell Deutschland müssen aufpassen, welchen Kurs sie nehmen wollen. Führend sind wir längst nicht mehr. Weder in Innovation und Forschung, noch industriell, militärisch oder hinsichtlich der Lebensbedingungen. Es bleibt abzuwarten, wohin das Narrenschiff EU-Europa treiben wird.
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DH0GHU
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von DH0GHU »

maroon6 hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 12:22 Jo, solche Unwetter wie im Ahrtal mögen zunehmen, aber wir hatten doch auch zuvor schon Jahrhundertfluten wie in Sachsen oder Jahhundertstürme wie Lothar oder Kyrill.
Ein Loblied auf Dein egozentrisches Weltbild. So müssen wir uns wenigstens nicht weiter darum sorgen, was der Klimawandel für die bedeutet, die nicht in den Hightech-Nationen der gemäßigten Klimazonen leben. Kann uns doch egal sein, ob deren Heimat unbewohnbar wird. Ist ja nicht unsere. Und solange Frontex genug Resourcen hat und die Staubecken am Oberlauf des Rheins Wiesbaden gut genug vorm Absaufen schützen... :sagnix:


Flüchtlinge: Also ich sehe Zuwanderung auch als Chance. Wirtschaftskrise: Spüre ich nix von, meine Auftragsbücher sind voll. Und Ukraine? So langsam hat man sich über die Meldungen an Raketeneinschlägen und Tote irgendwo gewöhnt und ist abgestumpft:
Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd' andere an. :sozusagen:
Krise ist immer das, was man daraus macht. Ich achte zumindest darauf, wie stark ich mich durch solche Krisen beeinflussen lasse, wie stark sie mein Leben bestimmen. Und wird es dann doch mal zu viel, hilft wie gesagt eine Taste auf der Fernbedienung.
Zum Einen ist es durchaus richtig: Krisen sind oft im Kopf gemacht - da muss ich Dir recht geben. Leider führt zu viel Krisengeschwafel dann oft erst zu Krisen - wenn Leuten eingeredet wird, dass morgen das Geld nichts mehr wert ist, und sie von jetzt auf sofort ihren Konsum hochfahren, passiert beispielsweise genau das. Genauso kann so eine schlechte Stimmung herbeigeredet/schrieben werden. Dagegen eine gewisse Resilienz aufzubauen ist sinnvoll und hat uns vermutlich gesamtgesellschaftlich auch den A**** gerettet.
Oder, wie bei der Irrationalität von Corona, der Gang in so manche Illegalität. Und - schwupps - macht das Leben wieder Spaß ;)
Nur für den Kick, für den Augenblick? Spaß auf Kosten anderer ist natürlich dann besonders spassig, wenn er illegal ist. Kann ich gut nachvollziehen :D
Vor knapp 3 Jahren hat uns hier noch jemand, der damals unter Deinem Profilnamen auftrat, erzählt, wie toll die Maßnahmen doch sind, weil sie das Leben auf positive Weise verändert hätten. Kannste Dich noch an den Kerl erinnern?
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Re: Die "Kettenkrise" - Wirtschaftskrise/Energiekrise/Finanzkrise/Flüchtlingskrise/Coronakrise/Personalmangel

Beitrag von DH0GHU »

PAM hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 12:34 Führend sind wir längst nicht mehr. Weder in Innovation und Forschung, noch industriell, militärisch oder hinsichtlich der Lebensbedingungen.
Ah, deshalb läuft weltweit kein hochintegrierter Prozessor mit europäischer Technik aus den Waferfabriken... Ein erfolgreiches Luftfahrtunternehmen wie Airbus wäre in Europa komplett unvorstellbar. High-End-Messtechnik würde ja auch niemals aus Bayern kommen. Weltkonzerne wie Tesla kämen niemals auf die Idee, irgendwelche Spezialfirmen in Europa aufzukaufen, um dieses drittklassige Knowhow zu nutzen. Und während die Welt Lada fährt, ist der Niedergang der einst erfolgsverwöhnten deutschen Automobilindustrie in den Büchern nachzulesen, man sieht ja solche Autos gar nicht mehr.
Bei den Lebensbedingungen kann ich nicht aus eigener Erfahrung mitreden, aber das Gesundheits- und Sozialsystem in den USA soll unserem ja haushoch überlegen sein. Freie Gesundheitsvorsorge, die sich jeder leisten kann - während bei uns ja schon ein gebrochener Knöchel oder gar eine Kindsgeburt im Krankenhaus in den Konkurs führt. Und erst die tollen Schnellzugverbindungen in den USA. Klimafreundlich, mit 100% Ökostrom bringt einen dort das Bahnnetz mit Geschwindigkeiten >200 km/h von Metropole zu Metropole. In Europa gänzlich unvorstellbar. Wir haben ja noch nichtmal vernünftige Highways.
Und im HDI? Da sind wir ja noch hinter Afrika. Pressefreiheit? Neidvolle Blicke nach Nordkorea und Turkmenistan - dort wird das von den Anführern halt noch selbst in die Hand genommen...



Disclaimer: Dieser Beitrag kann spuren von Zynismus enthalten
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