Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

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Thomas(Metal)
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Thomas(Metal) »

Man muß aber irgendwann ehrlich sein, die Pyramide runter rechnen und sagen was für jeden unten die Schmier kostet. Und, Mathe-Oberstufe aufgepaßt, was ist die Fläche in der Versorger-Pyramide darüber wenn die Spitze jetzt gekappt wird? Ich würde mal sagen: In jedem Fall eigentlich unbezahlbar für den Staat selbst.
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DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 21. Sep 2022, 09:05 Man muß aber irgendwann ehrlich sein, die Pyramide runter rechnen und sagen was für jeden unten die Schmier kostet. Und, Mathe-Oberstufe aufgepaßt, was ist die Fläche in der Versorger-Pyramide darüber wenn die Spitze jetzt gekappt wird? Ich würde mal sagen: In jedem Fall eigentlich unbezahlbar für den Staat selbst.
Wenn man den Gaspreis vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar als Referenz nimmt:
Damals betrug der Gas-Großmarktpreis am THE pro MWh ca. 75 €, jetzt 175 €. Macht 100 € pro MWh, 100k€ pro GWh und 100 M€ pro TWh. Bei einem Gesamtverbrauch von 1000 TWh pro Jahr sind das dann 100 Milliarden €. Also auch nicht mehr als das neue Bundeswehr-Sondervermögen. Oder 2,5-3% des BIP.
Nur: wäre der Staat so großzügig, würden sich die hohen Preise manifestieren..
Man steckt die 100 Milliarden besser in den Aufbau neuer Lieferwege und den Ausbau erneuerbarer Energien (dafür gingen in den letzten Jahren deutlich nur einstellige Milliardenbeträge drauf!).

Um On Topic zu bleiben: Die AKWs lösen dieses Problem eh nicht, da sie keinen so hohen Anteil am Gesamtgasverbrauch kompensieren könnten (maximal ca. 35 TWh pro Jahr, bei Annahme von GuD-Gaskraftwerken entspräche das Gas für ca. 10 Mrd. € pro Jahr bei den aktuellen ca. 175 €/MWh). Eine Verlängerung der AKW-Laufzeit bis zum Ende von Q1/2023 würde entsprechend maximal 2,5 Mrd € Ersparnis bringen, falls die Kompensation nur per GuD-Gaskraftwerken erfölge.
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Nicoco »

Eins muss man Habeck lassen, er bleibt stumpf auf seinem Kurs, so fragwürdig er auch sein mag :joke:
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

Nicoco hat geschrieben: Mi 21. Sep 2022, 10:23 Eins muss man Habeck lassen, er bleibt stumpf auf seinem Kurs, so fragwürdig er auch sein mag :joke:
Er mag fragwürdig sein, aber einen realistischeren Kurs hat noch niemand vorgeschlagen. Vermutlich sind alle Alternativen noch fragwürdiger.
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PAM
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von PAM »

Die "Rettung" der Lufthansa lief doch auch so. Erst stieg der Bund finanziell ein. Nach gar nicht so langer Zeit konnte die Lufthansa aber alles zurück zahlen. Für den Bund ergab sich im Fall der Lufthansa ein satter Gewinn. Allerdings ist während dieser Zeit kein zusätzlicher Ticketaufschlag von Fluggästen zugunsten des Bundes verlangt worden, was für mich beim Festhalten an der Gasumlage einen gewissen Beigeschmack hat. Möge doch irgendwer dagegen klagen!
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DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

.. wie immer versehen mit dem Hinweis, dass dies direkt mit dem Merit Order Prinzip aka Grenzkostenprinzip zusammenhängt.
Es ist also eine rein finanztechnische Regelung, die uns die hohen Preise beschert, und nicht die realen Stromgestehungskosten. Die liegen momentan weit niedriger, vermutlich unter 10 Cent.
Kostet Erdgas pro kWh an der Gasbörse 20 Cent (aktuell etwas darunter), können die 12,5% Erdgas-Anteil an der Stromversorgung in Deutschland die realen Gestehungskosten des Strommixes eigentlich nur um wenige Cent erhöhen. (Wobei sich natürlich noch die Frage stellt, welche Gaskraftwerke jetzt gerade den Ton angeben. GuD-Kraftwerke mit 60% Wirkungsgrad, oder irgendwelche alten Anlagen mit sagen wir mal 40% - das macht schon viel aus... )

Was übrigens tatsächlich auch beim Kunden ankommt: Die Versorger haben ja auch langfristige Verträge, die nicht vom Merit-Order-Prinzip abhängen. Dieser Sockelanteil steht ihnen zum vertraglich gesicherten Preis zur Verfügung. Und erst recht der Strom, der von ihnen selbst erzeugt wird oder in ihrem Versorgungsgebiet mit festen Einspeisevergütungen eingespeist wird.

Und: Bayern hat hier natürlich noch ein besonderes Problem. Ökostrom gibt's hier fast nur bei Sonnenschein, weil wir kaum Windkraftanlagen haben - und selbst wenn bayrische Versorger in Windparks im Norden investiert haben, fehlen die Trassen zur Durchleitung des Stroms in den Süden, weil Seehofer damals den Ausbau aus populistischen Gründen verzögert hat. So dauerts noch 1-2 Jahre, bis der billige Strom aus dem Norden hier ankommen kann (und in CH/AT/F).

Man sieht ja schön in den öffentlichen Daten, wie die Mechanismen ineinandergreifen... https://www.energy-charts.info/charts/p ... rval=month
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von das letzte MHz »

Vernünftig. Dieses Auf und Zu der Eisschränke im Sekundentakt bzw. gleich offene Kühl- und Gefriertruhen müssen wahnsinnig viel Strom kosten. Nachts werden sie mit Isolierplatten abgedeckt bzw. bleiben geschlossen. Das macht gewiss etwas aus bei der Anzahl an Supermärkten in Deutschland, zumal ich meine die Gefriertruhen im Supermarkt sind auf -25 Grad Celsius eingestellt und nicht wie zu hause auf -18 Grad Celsius.

Man kann auch einen Kompromiss finden: Alle Nahversorger um 20 Uhr zu und nur einige wenige Centermärkte länger offen lassen, so dass alle, die es beruflich früher nicht schaffen, noch eine Möglichkeit haben einzukaufen.
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DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

20 Uhr? Jo mei... koa Umstellung. :bruell:
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von PAM »

Ich kenne noch Geschäftsbeginn 9 oder 10 Uhr. Und geschlossen wurde wochentags um 18 Uhr, sonnabends war um 11, 12 oder spätestens 13 Uhr zu.

Viele der Arbeitenden konnten wochentags nicht einkaufen - es war einfach schon zu. Denen blieb dann nur noch der Sonnabend. Das erzwang, dass die Kinder wochentags den Einkauf erledigen mussten. Taten die das nicht, blieb der Kühlschrank leer.

Ich musste in meiner Kindheit am Sonnabend noch vor Schulbeginn zum Bäcker im Nachbarort radeln. Später entfiel der Sonnabendunterricht, die Stunden mussten dann unter der Woche geleistet werden.
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Radio Fan »

PAM hat geschrieben: Mi 21. Sep 2022, 19:51 Ich musste in meiner Kindheit am Sonnabend noch vor Schulbeginn zum Bäcker im Nachbarort radeln. Später entfiel der Sonnabendunterricht, die Stunden mussten dann unter der Woche geleistet werden.
Fleißiger PAM ! 😅

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PAM
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von PAM »

Radio Fan hat geschrieben: Mi 21. Sep 2022, 20:08 Fleißiger PAM ! 😅
Junger PAM? 👶
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von das letzte MHz »

PAM hat geschrieben: Mi 21. Sep 2022, 20:11Junger PAM? 👶
Wie alt warst du, als du sieben warst?

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