Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

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Nicoco
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Nicoco »

DH0GHU hat geschrieben: Di 11. Apr 2023, 13:51 Energiespeicher sind schneller da als neue AKWs
Das ist mir schon klar.
Neue AKWs sind auch ein komplett anderes Thema, als die bestehenden laufen zu lassen.
DH0GHU hat geschrieben: Di 11. Apr 2023, 13:51 Die Brennelemente dürften nun weitgehend aufgebraucht sein
Korrekt, man hätte schon vor längerem neue ordern müssen ;)
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Ruhrwelle
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Ruhrwelle »

Gleichzeitig lässt man aber die dreckigen Braunkohlekraftwerke noch ein paar Jahre weiterlaufen. So komplett durchdacht und begründbar ist das auch wieder nicht.
PAM
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von PAM »

Ruhrwelle hat geschrieben: Di 11. Apr 2023, 14:10 Gleichzeitig lässt man aber die dreckigen Braunkohlekraftwerke noch ein paar Jahre weiterlaufen. So komplett durchdacht und begründbar ist das auch wieder nicht.
Eigentlich können wir uns die angesichts ihres ökologischen Fußabdrucks noch viel weniger erlauben.

Wenn der Stromverbrauch Kosten entsprechend der aktuellen Netzlast verursacht, würden nicht nur die Verbräuche generell sinken, sondern auch mehr darauf geachtet werden, welche Verbräuche in den Spitzenzeiten überhaupt sein müssen.

Dass man z. B. eine Aluminiumhütte dann nicht mal schnell herunterfahren kann, das dürfte klar sein. Aber sowas muss ja auch nicht hier stehen und unsere Ökobilanz versauen! 😉
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das letzte MHz
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von das letzte MHz »

Ich fordere die sofortige Abschaltung aller Atomuhren :motz:
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UK-DX
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von UK-DX »

Die Frage die ich mir allerdings schon stelle, ist ob durch Atomenergie wirklich komplette Unabhaengigkeit von Russland und Putin stattfindet?

Selbst in Canada, die in Toronto ansaessige Firma Uranium One, hat massiv russische Beteiligung via Rosatom dabei. Oeffentlicher Diskurs dazu findet in Canada nicht statt. Sogar die linkeren Parteien, Liberals und NDP scheinen dazu den Mund zu halten.
strade
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von strade »

Zufällig heute gefunden : https://www.bundestag.de/mediathek?vide ... =mediathek von Nov 2021.
DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

strade hat geschrieben: Di 11. Apr 2023, 18:19 Zufällig heute gefunden : https://www.bundestag.de/mediathek?vide ... =mediathek von Nov 2021.
Dass so ein Schwachsinn von der AfD kommt, ist nun weniger verwunderlich. Würde man die Knaller ihre Ideen verwirklichen lassen, wäre Deutschland vermutlich innerhalb weniger als einer Legislaturperiode pleite.
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Chief Wiggum »

Das sieht bei den Schwachköpfen auf der anderen politischen Seite aber nicht anders aus ;)
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Thomas(Metal)
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Thomas(Metal) »

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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von das letzte MHz »

Die Gesellschaft verengt aktuell ihren Blick zu sehr auf den CO2-Ausstoss einer Technologie, wenn es um die Bewertung geht, ob etwas umweltfreundlich ist oder nicht. Dazu zählen aber weit mehr Aspekte mit rein. Wenn man schon nicht die Finger von lassen kann, sollte man sich eher auf die Transmutation oder die Kernfusion konzentrieren.
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DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

Ruhrwelle hat geschrieben: Di 11. Apr 2023, 14:10 Gleichzeitig lässt man aber die dreckigen Braunkohlekraftwerke noch ein paar Jahre weiterlaufen. So komplett durchdacht und begründbar ist das auch wieder nicht.
Ganz so war das ja auch nicht geplant. Angedacht war, Gaskraftwerke (in Form eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks mit Kraft-Wärme-Kopplung sehr effizient) als Brückentechnologie einzusetzen. Dass nun wieder mehr Kohle verheizt wird - was ein Desaster ist - lag vor allem an Putins Krieg. Aus heutiger Sicht kann man wieder Gas priorisieren.
Aber eines ist natürlich richtig: Das Gesamtrisiko fossiler Stromerzeugung für die Umwelt ist weit höher als das von Kernenergie. Ein ungebremster Klimawandel hätte weltweit fatale Folgen, während ein Atomunfall dann doch eher lokal begrenzte Auswirkungen hat - mitunter ja nichtmal auf ein ganzes Land, sondern wie in Fukushima mit etwas Glück nur auf relativ überschaubare Gebiete. Dann doch lieber ein unbewohnbares Niederbayern oder Brandenburg, als eine unbewohnbare Erde.
Aber: Man sollte den Teufel nicht mit dem Belzebub austreiben.

Aber es ist ja heute schon so, dass wir in Spitzenproduktionszeiten mehr regenerativ erzeugten Strom zur Verfügung haben als abgenommen werden kann. Sprich: Speichern wird immer interessanter - und Ökostrom immer günstiger. Letztenendes reduziert das die Debatte auf den Weiterbetrieb der bestehenden AKWs. Weder haben wir die Zeit auf noch garnicht funktionierende Technologien (Fusion, z.B.) zu warten, noch lassen sich AKWs in kurzer Zeit in großer Zahl aufbauen.
Ab 2030 werden wir das besonders deutlich sehen: Dann ist ein großer Teil des AKW-Parks beim Nachbarn Frankreich eigentlich zur Abschaltung vorgesehen, und der einzige bisher begonnene Neubau ist nach über 15 Jahren immer noch nicht fertig. Und der französische Rechnungshof rechnet dort mit Stromgestehungskosten von 11-12 Cent pro kWh - und in Frankreich rechnet man sicher nicht zulasten des Atomstroms, sondern eher optimistisch (z.B. durch Nicht-Einbeziehung vergesellschafteter Kosten). Zum Vergleich: große Photovoltaikanlagen schaffen das MIT Speicher billiger....
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PAM
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von PAM »

Die zeitnah zu reduzierenden Verbräuche gehen nicht zurück, wenn nicht alsbald mit Kontingentierungen dafür gesorgt wird, dass die Klimaziele annähernd erreicht werden.

Es geht nicht, dass rund um die Uhr Strom verbraucht wird, der nicht neutral erwirtschaftet wurde. Gern darf mehr verbraucht werden, wenn Überschüsse es rechtfertigen. In Mangelzeiten müssen die Verbräuche runter und solange Speicher Mangelware sind, bedarf es des Abwurfs unwichtiger Verbraucher und dynamische Tarife für die, die trotzdem "ziehen wollen".
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Thomas(Metal)
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Thomas(Metal) »

DH0GHU hat geschrieben: Mi 12. Apr 2023, 19:50 Aber eines ist natürlich richtig: Das Gesamtrisiko fossiler Stromerzeugung für die Umwelt ist weit höher als das von Kernenergie. Ein ungebremster Klimawandel hätte weltweit fatale Folgen, während ein Atomunfall dann doch eher lokal begrenzte Auswirkungen hat - mitunter ja nichtmal auf ein ganzes Land, sondern wie in Fukushima mit etwas Glück nur auf relativ überschaubare Gebiete. Dann doch lieber ein unbewohnbares Niederbayern oder Brandenburg, als eine unbewohnbare Erde.
Aber: Man sollte den Teufel nicht mit dem Belzebub austreiben.
Und hier denke ich an +10 Jahre. Um uns herum hat man an den KKW festgehalten, es ist zum Glück nichts passiert - ich gehe davon aus. Dann werden wir als CO2 Idioten in Europa dastehen. Gut, Polen haut wohl noch mehr raus, aber ich möchte nicht auflaufen in dem ich mich mit einem noch schlechteren Staat vergleiche. Genau genommen hätte spätestens bereits Biblis und Grafenrheinfeld am Netz bleiben müssen, bzw. war schon 2011 der Fehler. Dafür die Kohle raus. Die "Kohle" aus den KKW-Gewinne in die Erneuerbaren inklusive Speicher investieren. Dazu dann ein stringentes Monitoring inklusive (Gegen-)Steuerung. So haben wir einen Scherbenhaufen der immer größer wird. Und über die vier Südbundesländer (BW, BY, aber auch HE, TH) mit "zu geringem", sind wir eherlich "nicht gewolltem" Windkraft-Ausbau hätte man auch anders richten müssen...

Klar, vielleicht hätten wir dann gar die Kernkraft ähnlich wie in FI behalten. Ich hätte kein Problem damit.
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Habakukk
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Habakukk »

Was mich an Kernkraft prinzipiell stört, sind nicht mal die Risiken, sondern dass die Kosten einfach unehrlich angegeben werden. Man muss schon die immensen Folgekosten für die zeitweise Lagerung oder gar "Endlagerung" (gibt es das?) des Atommülls einkalkulieren (das zahlen wir alle und auch unsere Nachfolgegenerationen), und plötzlich ist Atomenergie mit das teuerste was man haben kann. Man merkt das halt nur nicht, weil es nicht direkt im Strompreis inkludiert ist, sondern indirekt über andere Steuern etc. finanziert wird. Vor dem Gesichtspunkt erscheint sie mir nicht sonderlich attraktiv, es sei denn, man erfindet eine andere Reaktion, die deutlich kostengünstiger handhabbare Endprodukte erzeugt.

Die Atomkraftwerke, die wir haben, noch einige Jahre weiterzuführen, wäre sicherlich eine gute Sache gewesen. Den Müll haben wir jetzt eh schon von früher, ob da jetzt noch 10 oder 20% mehr einzulagern sind, ist dann auch schon egal. Wichtig wäre halt gewesen, eine Entscheidung für oder dagegen fix zu machen. Dieses Hin und Her der letzten Jahre (v.a. der Merkel-Ära) hat viel kaputt gemacht und den Steuerzahler sehr sehr sehr viel Geld gekostet. Auch was die Sicherheit anbelangt, ist Kontinuität bei den Entscheidungen das Wichtigste was man braucht. Rein in die Kartoffel, raus aus den Kartoffeln, das erhöht nur das Risiko, dass doch noch was passiert. Ist überhaupt nach dem Hin und Her noch genügend gut bezahltes Personal da, das diese Kraftwerke betreuen kann und in der Lage ist, die nötige Sicherheit wirklich zu gewährleisten? Oder sind das auch dort nur noch mies bezahlte gestresste Leiharbeiter, die dann im Zweifel vielleicht die falschen Dinge tun?
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strade
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von strade »

Oh oh, Habakakuk...hast Du vielleicht den eigentlichen Grund für die Abschaltungen gefunden ? :eek:
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