Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

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Frankfurt
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Frankfurt »

PAM hat geschrieben: Mi 18. Jan 2023, 11:44
DH0GHU hat geschrieben: Mi 18. Jan 2023, 11:17 A propos Energiemangel: Da müsste man eher den Verbrennern den Sprit abdrehen als den E-Autos: https://efahrer.chip.de/news/tv-profess ... obal-de-DE
Warum tut man das nicht längst?
oh Leute ! Warum fallt Ihr immer noch so auf eine offensichtliche Propaganda rein :confused:
Fernseher abschalten und Kopf einschalten :cheers:

Der Lesch muss halt jetzt auch die Klimapropaganda machen, ansonsten fliegt er beim ZDF raus :bruell:

Erstens sind die Berechnungen falsch und zweitens sind es unrealistische Annahmen. Damit will man sich schönreden, was man die ganze Zeit progagiert hatte und sich jetzt als Fehlentscheidung kompetenzferner Personengruppen herausgestellt hat. Siehe gerade angefangene Diskussion eines Kinderbuchherausgebers über Limitierung der E-Auto Ladungen sowie Abschaltungen.
Frankfurt
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Frankfurt »

Hatte schon im Herbst beobachtet, was da nachts so an Güterzügen mit Vorrang unterwegs war. Kilometerlange Güterzüge mit Kohlewagen.

Effiziente Gaskraftwerke aus Deutschland sind schon nach Saudi Arabien verscherbelt worden. Als ob es nie mehr ein Zurück in die Normalität gäbe.

Deutschland soll einfach von günstiger Energie abgehängt werden, damit es nicht mehr so preiswert produzieren kann.
Unsere ganzen Nachbarländer werden in Zukunft auch nicht mehr Bock darauf haben, uns notfallseitig mit zu versorgen und selbst höhere Preise für ihr Volk auf Dauer zu akzeptieren.
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

Frankfurt hat geschrieben: Di 31. Jan 2023, 12:26 Effiziente Gaskraftwerke aus Deutschland sind schon nach Saudi Arabien verscherbelt worden. Als ob es nie mehr ein Zurück in die Normalität gäbe.
Klar... Siemens lebt (auch) davon, Gaskraftwerke auch nach Saudi-Arabien zu verkaufen...
Deutschland soll einfach von günstiger Energie abgehängt werden, damit es nicht mehr so preiswert produzieren kann.
Unsere ganzen Nachbarländer werden in Zukunft auch nicht mehr Bock darauf haben, uns notfallseitig mit zu versorgen und selbst höhere Preise für ihr Volk auf Dauer zu akzeptieren.
Momentan läufts eher umgekehrt. Spanien und Deutschland haben 2022 Frankreich mit Solar- und Windkraft den Ar... gerettet (und ohne eigene Solar- und Windenergie hätte Frankreich schon lange einen Blackout gehabt)

Außerdem geht außer den Energiewende-Gegnern ja auch niemand davon aus, dass die Energiewende ohne Speichertechnologien im großindustriellen Einsatz zu bewerkstelligen wäre. Und die Gegner tun dann so, als gäbe es in dem Gebiet nie wieder technischen Fortschritt. Mit ihrer Denkweise würden wir heute noch mit Pferdekutschen fahren und mit Torffeuer heizen.
Nur muss man nicht schon großtechnisch einspeichern, wenn man noch keine großen Überschüsse an Ökostrom produziert. Das dauert eben noch ein bischen, dank des Altmaier-Knicks. Im kleineren Maßstab wird ja schon intensiv mit Speichern gearbeitet - ca. die hälfte der privaten Solaranlagen arbeiten mit zusätzlichen Speichern.
Und jetzt komm mir nicht mit Akkuproblemen. Das ist wieder die statische Denkweise, die keinen technologischen Fortschritt einkalkuliert.
https://www.telepolis.de/features/Neue- ... ?seite=all
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von carkiller08 »

Füllstand der Gasspeicher nun unter 80%
https://www.t-online.de/heim-garten/ene ... nitor.html


In Rehden
Deutschlands größte Gasspeicheranlage nach Zwischenfall gestoppt
https://www.t-online.de/finanzen/untern ... toppt.html
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Nicoco »

... und immer noch rund 20% über dem Durchschnitt der letzten Jahre :kaffee:
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DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

Da auch hier immer wieder die Mär vom Erneuerbaren-Vorbild Bayern verteidigt wird nun eine Infragestellung aus eher unverfänglicher Quelle - vom ansonsten eher CSU-freundlich gestimmten Münchner Merkur: https://www.merkur.de/politik/bayern-ma ... 63159.html
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

Nicoco hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 12:56 ... und immer noch rund 20% über dem Durchschnitt der letzten Jahre :kaffee:
Mittlerweile ist Gas auch schon ca. 25% billiger - pardon:weniger teuer - als vor einem Jahr. Entsprechend scheint man auch die Stromproduktion aus Gas wieder verstärkt zu bevorzugen. Aktuell werden sogar Grundlastkraftwerke, die mit Braunkohle betrieben werden, massiv gedrosselt, während Erdgas den größten Anteil am fossilen Strom hat: https://energy-charts.info/charts/power ... ek&week=05

... der Windkraftanteil könnte noch viel höher sein, wenn wir hier mehr Windräder hätten :-/
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von PAM »

DH0GHU hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 23:27... der Windkraftanteil könnte noch viel höher sein, wenn wir hier mehr Windräder hätten :-/
Der Windpark in meiner Wohnortnähe steht seit Anfang der Woche still, die Kraftwerke sind aus dem Wind gedreht. Wind hätten wir, wahrscheinlich will ihn nur derzeit niemand haben?!
🎧📺📻📡
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Nicoco »

DH0GHU hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 23:27 Aktuell werden sogar Grundlastkraftwerke, die mit Braunkohle betrieben werden, massiv gedrosselt, während Erdgas den größten Anteil am fossilen Strom hat
Richtig so, die Energiewende kann die nächsten Jahre nur sicher ablaufen, wenn wir Gaskraftwerke einsetzen.
Irgendwas muss schließlich die Grundlast decken, wenn wir gleichzeitig Kohle und Kernkraft abschalten.
Und da sind mir Gaskraftwerke in Punkto Umwelt lieber als (Braun-)Kohle und in Punkto Sicherheit lieber als Kernkraft.
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DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

PAM hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 06:10
DH0GHU hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 23:27... der Windkraftanteil könnte noch viel höher sein, wenn wir hier mehr Windräder hätten :-/
Der Windpark in meiner Wohnortnähe steht seit Anfang der Woche still, die Kraftwerke sind aus dem Wind gedreht. Wind hätten wir, wahrscheinlich will ihn nur derzeit niemand haben?!
Wollen schon, nur können nicht, weil z.B. der Südlink-Abschnitt Lauchstädt-Meitingen nicht wie geplant 2022 (!) in Betrieb gehen konnte. Das hatte man schließlich erfolgreich abgewendehofert.
Edit: Alle 3 wichtigen Südlink-Trassen (Kapazität 4 GW) hätten 2022 in Betrieb gehen sollen, wenn sie nicht an der Blockade aus Bayern gescheitert wären: https://de.wikipedia.org/wiki/Suedlink# ... rhaben.png (wobei ich das grundsätzliche Ansinnen, möglichst viel der Trasse unter die Erde zu bekommen, durchaus richtig finde - da hätte man schon vorher bürgerfreundlicher planen und damit die Profilierungsfolgen der Politik vermeiden können...)

Nicoco hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 06:39
DH0GHU hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 23:27 Aktuell werden sogar Grundlastkraftwerke, die mit Braunkohle betrieben werden, massiv gedrosselt, während Erdgas den größten Anteil am fossilen Strom hat
Richtig so, die Energiewende kann die nächsten Jahre nur sicher ablaufen, wenn wir Gaskraftwerke einsetzen.
Irgendwas muss schließlich die Grundlast decken, wenn wir gleichzeitig Kohle und Kernkraft abschalten.
Und da sind mir Gaskraftwerke in Punkto Umwelt lieber als (Braun-)Kohle und in Punkto Sicherheit lieber als Kernkraft.
Das sowieso. Langfristig wird man aber auch hier auf andere Speichertechnologien gehen. PAMs Beispielwindräder könnten schon heute für Elektrolyse oder zum Laden von großindustriellen Akkuspeichern hergenommen werden - man bekommt den Strom ja derzeit nichtmal für lau weg....
Kurzfristig war das eher ein Hinweis darauf, dass beim Merit-Order-Prinzip offensichtlich Gas nicht mehr am Ende der Kette steht. Es sei denn, es liegen noch andere technische Gründe vor.
Ansonsten: Unser Strombedarf wird steigen, z.B. beim Einsatz von Wärmepumpen. Wärmepumpen für den "Hausgebrauch" erzeugen aus 1 kWh Strom ca. 3-4 kWh Wärme. Aus den dafür alternativ verwendbaren 4 kWh Gas erzeugt ein GuD-Kraftwerk ca. 2 bis 2,4 kWh Strom. Selbst wenn bei einer langanhaltenden Dunkelflaute 90% des Stroms der Wärmepumpe aus Erdgas kämen - der Erdgasverbrauch würde so sogar noch sinken. Der CO2-Ausstoß ebenfalls.
Zuletzt geändert von DH0GHU am Do 2. Feb 2023, 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Thomas(Metal) »

Nicoco hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 06:39
DH0GHU hat geschrieben: Mi 1. Feb 2023, 23:27 Aktuell werden sogar Grundlastkraftwerke, die mit Braunkohle betrieben werden, massiv gedrosselt, während Erdgas den größten Anteil am fossilen Strom hat
Richtig so, die Energiewende kann die nächsten Jahre nur sicher ablaufen, wenn wir Gaskraftwerke einsetzen.
Irgendwas muss schließlich die Grundlast decken, wenn wir gleichzeitig Kohle und Kernkraft abschalten.
:verrueckt:
Negativ! Die laufen deshalb um den Strompreis oben zu halten. Der Wahn names Merit Order läßt grüßen. Warum wird diese Abzocke so klaglos hingenommen?
Nicoco hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 06:39 Und da sind mir Gaskraftwerke in Punkto Umwelt lieber als (Braun-)Kohle und in Punkto Sicherheit lieber als Kernkraft.
Dem stimme ich bekanntlich überhaupt nicht zu!
QTH: 911-69 (II: Körner 9.2, III: LPDA16), QTH-alt: 9354 (II: FUBA UKA-028)
Alle Postings sind als Privatmeinung anzusehen.
Nicoco
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Nicoco »

DH0GHU hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 08:49 Das sowieso. Langfristig wird man aber auch hier auf andere Speichertechnologien gehen.
Natürlich, da diese Techniken aber noch nicht so weit sind wie wir sie bräuchten, führt derzeit m.M.n. kein Weg an Gaskraftwerken vorbei.
Sie sind sauberer als Kohle, relativ risikofrei im Vergleich zu Kernkraft und dazu im Bau und Unterhalt auch relativ günstig. Die Betriebskosten hängen hier enorm an den Brennstoffkosten. Wenn die Gaspreise jetzt wieder längerfristig niedrig bleiben, wird sich das auch positiv auf die Strompreise auswirken.

Bin mal gespannt, wie schnell man hier in Gelsenkirchen-Scholven dann nun den beiden alten Kohleblöcken den Stecker zieht. Ursprünglich sollten die Blöcke Ende 2021 stillgelegt werden, wurden aber als "systemrelevant" eingestuft und bekamen daraufhin eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung. Das auf dem selben Gelände neu entstehende GuD-Kraftwerk sollte eigentlich längst am Netz sein, wurde dann aber natürlich erstmal pausiert, da mit den Gaspreisen aus 2022 dieses Kraftwerk völlig unwirtschaftlich gewesen wäre.
Der Presse war aber kürzlich zu entnehmen, dass jetzt im Frühjahr der Probebetrieb starten soll.
Das Kraftwerk ist bereits so ausgelegt, dass es später auch mit Wasserstoff befeuert werden kann :spos:
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