Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

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PAM
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von PAM »

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RF_NWD
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von RF_NWD »

Die Atomdebatte ist aufgeladen mit Emotionen, Oppositionsfolklore und Regierungsstreit. In Deutschland ist es überhaupt nicht möglich, dieses Thema tatsächlich sachlich zu diskutieren. Echte Expertinnen und Experten sind ohnehin rar gesät, weil das Thema eigentlich nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima entschieden und aus der Öffentlichkeit verschwunden war.
beklagt Eva Quadbeck im Sonntags-epaper des RND und fordert von allen Seiten einen pragmatischeren Umgang mit dem Thema.
www.rnd.de/politik/hauptstadt-radar-bei ... MZXMY.html
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DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

Während hierzulande Viele in die Vergangenheit blicken, sich in Vorwürfen ergötzen und Mögliches zum Unmöglichen erklären, machen andere einfach: https://efahrer.chip.de/news/akku-preis ... obal-de-DE
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pomnitz26
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von pomnitz26 »

DH0GHU hat geschrieben: So 11. Sep 2022, 19:16 Während hierzulande Viele in die Vergangenheit blicken, sich in Vorwürfen ergötzen und Mögliches zum Unmöglichen erklären, machen andere einfach: https://efahrer.chip.de/news/akku-preis ... obal-de-DE
So kann man nach oben melden dass das helfende Kriegswerkzeug wirklich auch bei bestem Willen nicht mehr zu retten ist. Kommt kein Ersatz muss man sich leider zurück ziehen.
Ruhrwelle
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Ruhrwelle »

DH0GHU hat geschrieben: So 11. Sep 2022, 19:16 Während hierzulande Viele in die Vergangenheit blicken, sich in Vorwürfen ergötzen und Mögliches zum Unmöglichen erklären, machen andere einfach: https://efahrer.chip.de/news/akku-preis ... obal-de-DE
:spos: Die Technik dann in DEM Auto und ich bin dabei.
MichaelKF
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von MichaelKF »

DH0GHU hat geschrieben: So 11. Sep 2022, 19:16 Während hierzulande Viele in die Vergangenheit blicken, sich in Vorwürfen ergötzen und Mögliches zum Unmöglichen erklären, machen andere einfach: https://efahrer.chip.de/news/akku-preis ... obal-de-DE
Dafür muss man nicht über den großen Teich schauen...
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Georg A.
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Georg A. »

Wer glaubt, dass er mit Strom billiger heizen kann, als mit Gas, ist eh schon völlig merkbefreit. Ich kann mir den Run auf elektrische Heizgeräte nur totaler Verdummung dieser Köufer erklären. Das sowas wählen darf, ist gruselig, aber halt leider so. Und wenn kein Gas mehr für Privatleute da ist, wirds auch keinen Strom mehr für die geben. Dann können die höchstens noch das Öl aus dem Radiotor verbrennen und haben einen Abend warm.

Wenn man schon bei der Gasheizung mit Elektrizität sparen will, dann wäre ein Luftentfeuchter wohl das Richtige. Der senkt den Taupunkt und verhindert Schimmel an kritischen Wänden trotz niedrigerer Innentemperaturen. Und die elektrische Energie, die er braucht (150-300W), gibt er vollständig (dank Kondensationsenergie sogar etwas mehr als der Verbrauch) an den Raum ab, ist also auch nicht verloren.
TobiasF
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von TobiasF »

Hier flatterte Post vom Stromanbieter rein. Was drinsteht, ist wenig überraschend: Der Strompreis erhöht sich.
Screenshot_20220912-205131.png
Der Preis für eine Kilowattstunde erhöht sich von 0,2369 € auf 0,3095 €. Bei 625 kWh/Jahr wäre das eine Erhöhung von 20,94 € auf 24,72 € pro Monat. Glatte 3,78 € mehr pro Monat.

Allerdings ist der neue Preis geradezu „moderat“. In der Grundversorgung würde ich 27,88 € (statt bisher 23,47 €) bezahlen. Und bei Check24 und Verivox geht es bei 36,62 € bzw. 35,75 € los.

Wir möchten Sie vor hohen Nachzahlungen schützen. Deshalb prüfen wir die Höhe Ihres monatlichen Abschlages. Sofern eine Abschlagsanpasung notwendig ist, erhalten Sie in den nächsten Tagen eine Abschlagsinformation. Sie brauchen also aktuell nichts tun.
Ich vermute, wegen 2 € pro Monat wird da nichts nachkommen. Zumal zum Jahreswechsel eh die Stromrechnung kommt, in der der Abschlag neu festgelegt wird. Spannende Frage wird sein, ob ich „nachzahlen“ muss oder eine „Rückerstattung“ bekomme.

Mein Stromeinsparpotenzial ist gering, ich habe ja bereits erwähnt, dass ich LED-Beleuchtung und vergleichsweise neue Haushaltsgeräte habe. Meine Überlegungen gehen in folgende Richtungen:
  • Ich könnte mal den Gefrierschrank abtauen. Das habe ich in den letzten viereinhalb Jahren nie getan. (Dennoch ist die Vereisung vergleichsweise moderat.)
  • Ich könnte darauf verzichten, die Weihnachtsbeleuchtung aufzubauen. (Allerdings scheint der Verbrauch vernachlässigbar zu sein: Ich habe in den Weihnachsmonaten keinen höheren Verbrauch.)
Darüber hinaus wird es unbequem, denn es hieße, dass ich gerade ungenutzte Geräte konsequent ausstecken bzw. Geschirr von Hand spülen müsste.
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von MichaelKF »

Das ist ein Tarif ohne Preisgarantie, oder?
Da dürfte dann ab Januar die nächste Erhöhung ins Haus stehen.
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Habakukk
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Habakukk »

Die Schweiz hat nun offenbar ein Endlager für ihren Atommüll gefunden. Relativ grenznah in der Nähe von Lörrach. Die Bevölkerung auf deutscher Seite ist nicht gerade amused darüber, wie man heute morgen im Dlf hören konnte.

Letztendlich ist dieser Atommüll, bei dem man doch nicht wirklich weiß, wo und wie man den unterbringen kann, dass er auch viele viele viele viele Generationen nach uns nicht belastet, für mich der Hauptgrund, Atomenergie (in der üblicherweise genutzten Form) abzulehnen. Das ist für mich neben der Gefahr von Reaktorunfällen fast der gewichtigere Grund. Kalkuliert man diese Folgekosten mal ernsthaft mit ein, ist Atomenergie um Potenzen teurer als jede andere Energieform. Schade, dass man nie eine Form der Atomenergie gefunden hat, in der das Endprodukt nicht über viele zig Jahrtausende vor sich hinstrahlt, sondern nur einen überschaubaren Zeitraum.

Die Brennstäbe, die eh als Atommüll anfallen, energetisch noch bis zum Ende auszunutzen, das würde ich tatsächlich befürworten, sofern sichergestellt ist, dass der Weiterbetrieb nach 1.1.2023 genauso sicher ist wie bisher. Nur: dieser Weiter- oder Streckbetrieb löst offenbar ja überhaupt nicht unsere Gas- oder Energieprobleme, insofern ist das mit dem Weiterbetrieb der 3 AKW ja nur eine Scheindebatte, die Merz und Söder da vorantreiben. Hauptsache, man kann herumpoltern und der aktuellen Regierung das in die Schuhe schieben, was man selber jahrelang verbockt hat.
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PAM
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von PAM »

Was Grundstücks- und Immobilieneigentümer hauptsächlich erzürnt, das ist die anzunehmende Abwertung ihres Eigentums infolge des Errichtens dieses schweizer Endlagers in ihrer Nachbarschaft. Mit dem gleichen Antrieb wird der Neu- oder Ausbau von Bahnlinien verhindert, darf der Windpark bloß nicht in Sichtweite stehen und Unterkünfte für Neubürger und Gäste unseres Landes will man natürlich ebenso nicht im eigenen Dörfchen haben.

Aussage der Kraftwerksbetreiber war u. a., dass ein "Warmhalten" von AKW für die Inbetriebnahme auf Abruf kein übliches und damit auch kein sicheres Betriebsszenario sei. Vielmehr sind die Anlagen auf einen kontinuierlichen Betrieb angewiesen, der zwar in einem gewissen Bereich regelbar ist, jedoch keinesfalls dem vergleichsweise zügigen Hoch- oder Runterfahren eines Gaskraftwerks mit Kraft-Wärme-Kopplung gleichzusetzen ist.

Insofern ist anzunehmen, dass die Politik einfach nicht bereit ist, die endgültige Abschaltung und den Rückbau der AKW mit allen Konsequenzen durchzuziehen und dabei sehenden Auges regionale Lastabwürfe bei zu hoher Energieabforderung hinzunehmen.
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DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

Habakukk hat geschrieben: Di 13. Sep 2022, 08:21
Die Brennstäbe, die eh als Atommüll anfallen, energetisch noch bis zum Ende auszunutzen, das würde ich tatsächlich befürworten, sofern sichergestellt ist, dass der Weiterbetrieb nach 1.1.2023 genauso sicher ist wie bisher. Nur: dieser Weiter- oder Streckbetrieb löst offenbar ja überhaupt nicht unsere Gas- oder Energieprobleme, insofern ist das mit dem Weiterbetrieb der 3 AKW ja nur eine Scheindebatte, die Merz und Söder da vorantreiben. Hauptsache, man kann herumpoltern und der aktuellen Regierung das in die Schuhe schieben, was man selber jahrelang verbockt hat.
Natürlich ist das eine reine Scheindebatte. Andererseits: Alles, was der Netzstabilität nützt, ist erst mal (aus Netz-Sicht) nicht schlecht. Der Atommüll entsteht sowieso. Wie ist das, wenn in einem AKW ein Teil der Brennstäbe fehlt - ist ein Betrieb mit dem Rest an Stäben dann noch möglich? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gibt es in jedem Reaktor 3 oder 4 Generationen Brennstäbe, die ältesten werden ein mal jährlich durch neue ersetzt. Linear gedacht könnte man den Betrieb so über einige Jahre(!) ausphasen, ohne zusätzlichen Müll zu erzeugen. Wenn das denn technisch möglich ist, ohne irgendwelche Risiken zu erhöhen. Eines muss halt immer klar sein: Ein AKW-Unfall in Deutschland ist fatal. In der dann entstehenden Sperrzone jeder der süddeutschen AKWs leben je nach Windrichtung Millionen Menschen und sind hunderte Milliarden € BIP angesiedelt - und riesige Landwirtschaftsflächen. Es gibt, anders als in Fukushima, nicht die Hoffnung, dass der Dreck weitgehend richtung offenes Meer abzieht bzw darin verklappt wird, und anders als in Tschernobyl sind halt nicht vorwiegend Sumpflandschaften betroffen ( https://de.wikipedia.org/wiki/Prypjats%C3%BCmpfe )

Was mich immer wundert: Wie kann man so dumm sein und glauben, eine neue Regierung könnte innerhalb eines Jahres (oder weniger) alle Weichen neu stellen und Fehler von früher korrigieren? Offenbar herrscht bei einigen Leuten nichtmal ein Mindestmaß an Verständnis für z.B. technische Prozesse. Dabei müsste sich doch der größte Depp denken können, dass z.B. Energieinfrastruktur nicht in einem Jahr umgebaut werden kann, wenn selbst der Bau einer Ortsumgehung im Flachland oft Jahre dauert oder ein Auto erst ein halbes Jahr nach Bestellung geliefert wird, weil es erst mal gebaut werden muss...
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von ulionken »

Habakukk hat geschrieben: Di 13. Sep 2022, 08:21 Die Schweiz hat nun offenbar ein Endlager für ihren Atommüll gefunden. Relativ grenznah in der Nähe von Lörrach. Die Bevölkerung auf deutscher Seite ist nicht gerade amused darüber, wie man heute morgen im Dlf hören konnte.
Ein wenig Nachhilfe in Geographie: Der Standort fürs geplante Endlager bei Lägern der Schweiz liegt nicht "in der Nähe von Lörrach", wie heute früh beim Dlf falsch gesagt wurde, sondern im Raum Waldshut/Schaffhausen,im nordwestlichen Zipfel des Kantons Zürich. Lörrach liegt etwa 50 km entfernt davon, die Grossstadt Zürich nur halb so weit.

Dieser Standort war seit vielen Jahren einer von dreien in der gleichen Region, die auf Grund der Gesteinsformationen für solch ein Endlager geeignet sein könnten. Wirklich überrascht kann also niemand von der Entscheidung sein! Die deutschen Gemeinden in der Nähe werden auf die gleiche finanzielle Kompensation drängen, wie sie die betroffenen Schweizer Gemeinden erhalten werden und diese vermutlich auch bekommen.

73 de Uli
Zuletzt geändert von ulionken am Di 13. Sep 2022, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

PAM hat geschrieben: Di 13. Sep 2022, 08:40
Aussage der Kraftwerksbetreiber war u. a., dass ein "Warmhalten" von AKW für die Inbetriebnahme auf Abruf kein übliches und damit auch kein sicheres Betriebsszenario sei. Vielmehr sind die Anlagen auf einen kontinuierlichen Betrieb angewiesen, der zwar in einem gewissen Bereich regelbar ist, jedoch keinesfalls dem vergleichsweise zügigen Hoch- oder Runterfahren eines Gaskraftwerks mit Kraft-Wärme-Kopplung gleichzusetzen ist.

Insofern ist anzunehmen, dass die Politik einfach nicht bereit ist, die endgültige Abschaltung und den Rückbau der AKW mit allen Konsequenzen durchzuziehen und dabei sehenden Auges regionale Lastabwürfe bei zu hoher Energieabforderung hinzunehmen.
Genau da liegt jetzt aber ein Widerspruch. Zur Vermeidung von Lastabwürfen bei hoher Energieanforderung braucht man schnell regelbare Kraftwerke. Ein purer "Wetterausgleich" ist grob einige Tage im Voraus planbar und einige Stunden im Feinen, da kommen alle konventionellen Kraftwerkstypen als Lösung in Frage - AKWs noch am wenigsten und allenfalls für die "Grobplanung".
AKWs sind reine Grundlastkraftwerke, Netzstabilitätsprobleme entstehen aber nicht durch fehlende Grundlastkraftwerke sondern durch schnelle Fluktuationen bei Verbrauch, Produktion oder Transport. Der Reservebetrieb ist also allenfalls eine Lösung für vorhersagbare extreme Kältewellen ("Russenpeitsche" bekommt da ne ganz neue Doppelbedeutung), bei denen man schon eine Woche vorher aus Wettermodellen abelesen kann, dass es eng werden könnte (Aber bevor man diesen riskanten Reservebetrieb fährt, kann man dann auch gleich in den Streckbetrieb gehen).

Über den aktuellen Winter hinausgedacht: Die Lösung liegt hier tatsächlich häufig schlichtweg im Netz. Der populistisch verbrannte Spruch "Das Netz ist der Speicher" weist den Weg. Viele Solaranlagenbetreiber rüsten aktuell ihre Anlagen mit Akkus aus. In Verbindung mit adaptiven Steuerungen kann auf diese Weise jede akkugestützte Haus-Solaranlage (gewinnbringend) zur Energiequelle für Lastspitzen und zur Senke für Produktionsspitzen - auch ohne eigenen Solarstrom - werden. Hinzu kommt, dass Smart-Grid-Technologien es erlauben, auch noch den Verbrauch kleinzellig an die Versorgungslage anzupassen. Zum Teil, allerdings vor allem im Ausland, gibt es bereits Tarife, bei denen der Strompreis der stundenaktuellen Marktlage entspricht. Früher hat man das mit Nachtspeicherheizungen schon entsprechend gemacht: Die wurden in Niederlastzeiten geladen. Genau so kann man das mit vielen weiteren Verbrauchern auch heute noch machen. Warmwasser ist auch so ein Beispiel. Thermische Speicher (Boiler) waren ja früher zumindest üblich ... Motivation des Kunden? Wenn ich mein Brauch- und Heizwasser nachts um 3 für 15 Cent/kWh wärmen kann, mache ich das nicht zur Spitzenlast am frühen Abend für 40 Cent/kWh.
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