Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

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pomnitz26
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von pomnitz26 »

Nicoco hat geschrieben: Di 1. Aug 2023, 22:51 Doof ist sie eigentlich nicht, daher darf man wohl Absicht unterstellen :joke:
Dann frage ich mich was man ihren Wählern unterstellen muss?
DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

Dass Deutschland per Saldo Strom importiert, liegt nicht an einem inländischen Strommangel, sondern daran, dass fossile Energieträger nicht mehr wettbewerbsfähig sind: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutschl ... wtab-de-de
Sieht man übrigens auch daran, dass trotz abgeschalteter AKWs diesen Sommer auch weniger Strom aus Kohle erzeugt wird als im Vorjahr (und etwas mehr aus Gas, was eben auch wieder deutlich billiger wurde - Erdgas ist deutlich billiger als gegen Ende 2021 und viel viel billiger als im Sommer 2022. https://www.finanzen.net/rohstoffe/erdg ... -ttf/chart )
Erdgas (Börsenpreis TTF) ist aktuell noch 15,6% teurer als vor 5 Jahren.
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Thomas(Metal)
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Thomas(Metal) »

Interessant finde ich das hier: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... nk298.html
:spos:

Ich würde da doch gerne ein Stück weit die aufgeheizte Stimmung bei der Energieversorgung draußen sehen. Pro Kernkraft ist sicherlilch das eine. Aber: Würde man mit Gas aus Rußland so weitermachen, wäre auch bei deren riesigen Lagerstätten etwa in 1000 Jahren damit Feierabend :eek: . Die Unendlichkeit ist dann doch recht kurz. Für ein Menschenleben sicherlich ausreichend, aber wer wäre denn heute erfreut wenn man im Mittelalter, also vor 1000 Jahren, auch schon alles aufgebraucht hätte? Ein paar völlig "Klima-Verstrahlte" bestimmt, gut ;-) . Aus diesem Grund halte ich es in jedem Fall für sinnvoll regenerativ an die Sache dran zu gehen. Man kann sich gewiß über die Geschwindigkeit streiten. Der Leitungsbau sollte in jedem Fall positiv gesehen werden: Auch wenn das alles nicht zutrifft hat man immerhin eine deutlich bessere Vermaschung und damit Versorgungssicherheit hergestellt. Ohne die fliegt uns irgendwann unsere Zivilisation um die Ohren.
Unstrittig sehe ich aber an, daß man den Nachkommen etwas überlassen sollte. Fossile Träger sind, das habe ich vor einiger Zeit schon öfter geschrieben, viel zu wertvoll zum Verheizen.
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Nicoco
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Nicoco »

Korrekt, Öl und Gas werden wir für viel sinnvollere Dinge brauchen, als sie einfach irreversibel in die Luft zu pusten.
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Nicoco
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Nicoco »

Wenn ich so eine Rotze schon lese:
Wie Cicero berichtete, lautete eine Begründung, dass „die Offenlegung der internen E-Mails, Vermerke oder anderer Dokumente nachhaltige Auswirkungen auf die Vertraulichkeit der Beratungen innerhalb der Bundesregierung“ hätten. Trotz des vollzogenen Atomausstiegs bestehen auch weiterhin „der dringende Bedarf an einem geschützten Raum“.
Genau das ist eines unser Kernprobleme, dass die Politik irgendwelche krummen Dinge im Stile eines Kuhhandels aushandelt und uns das dann als gute Arbeit verkaufen will.
Vielen Dank für den Einsatz des Cicero und das Pochen aufs geltende Recht :spos:
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Alqaszar
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Alqaszar »

Nachdem nun auch in Deutschland einigen dämmert, dass eine nukleare Bewaffnung Europas notwendig werden könnte, bekommt das Thema Atomkraft eine ganz andere Bedeutung. Denn wenn Frankreich eine umfangreiche Atomwirtschaft betreibt und nicht an einen Ausstieg denkt, hat das nicht nur die Energieversorgung als Grund. Diese könnte mit erneuerbaren Energien billiger, sicherer und zuverlässiger gestaltet werden.

Es geht auch um die « force de frappe », die den geeigneten Brennstoff für die nuklearen Sprengköpfe braucht. Hier stellt sich die Frage, ob die französischen Kapazitäten ausreichen, um z. B. den Bedarf an Spaltmaterial für die nukleare Bewaffnung zu decken. Wenn nicht, wird der eine oder andere Reaktor in Deutschland zusätzlich betrieben werden müssen.
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strade
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von strade »

Sehr gut, dass sich Cicero der Sache annimmt. Die Frage ist jedoch, warum das "correctiv" das nicht für sich auf die Fahnen geschrieben hat.
ross22
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von ross22 »

Alqaszar hat geschrieben: Mi 14. Feb 2024, 20:56 Es geht auch um die « force de frappe », die den geeigneten Brennstoff für die nuklearen Sprengköpfe braucht. Hier stellt sich die Frage.........
strade hat geschrieben: Mi 14. Feb 2024, 21:00 Sehr gut, dass sich Cicero der Sache annimmt. Die Frage ist jedoch.............
Frankreich verfügt über 290 nukleare Sprengköpfe.
https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/

Was war nochmal die Frage :confused:
Wolfgang R
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Wolfgang R »

strade hat geschrieben: Mi 14. Feb 2024, 21:00 Sehr gut, dass sich Cicero der Sache annimmt. Die Frage ist jedoch, warum das "correctiv" das nicht für sich auf die Fahnen geschrieben hat.
Vielleicht, weil letzteres Herrn Habeck (zumindest ideologisch) sehr nah steht. "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus".
(Meine völlig private Meinung)

Wolfgang
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von ulionken »

Nicoco hat geschrieben: Mi 14. Feb 2024, 20:40 Genau das ist eines unser Kernprobleme, dass die Politik irgendwelche krummen Dinge im Stile eines Kuhhandels aushandelt und uns das dann als gute Arbeit verkaufen will.
Vielen Dank für den Einsatz des Cicero und das Pochen aufs geltende Recht :spos:
Ohne vertrauliche, nicht öffentliche Gespräche wird man kaum zu Kompromissen kommen, gerade bei einer Regierung, die aus drei sehr unterschiedlichen Partnern besteht. Aber vertrauliche Diskussionen führt man besser nicht per Email sondern verbal - und wenn es wirklich heikel ist, dann schadet es auch nicht, den Mund hinter der Hand zu verstecken; https://regionalheute.de/habeck-hat-bei ... 707940925/ .

Hier ging es meines Wissens auch nicht um irgendwlelche "krummen Dinger", sondern darum, ob, wann und unter welchen Bedingungen man die letzten AKWs abstellt und dabei eigene "rote Linien" überschreiten muss. Ein Kuhhandel zwischen Grünen und FDP (z.B. Weiterbetrieb der alten AKWs im Gegenzug für ein Tempolimit) wäre vermutlich für uns alle besser gewesen als das Hochfahren der Kohle-CO2-Schleudern. Vielleicht erfährt man aus den Emails, wieso es nicht dazu gekommen ist.

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Thomas(Metal)
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von Thomas(Metal) »

ulionken hat geschrieben: Do 15. Feb 2024, 09:43 Ohne vertrauliche, nicht öffentliche Gespräche wird man kaum zu Kompromissen kommen, gerade bei einer Regierung, die aus drei sehr unterschiedlichen Partnern besteht. Aber vertrauliche Diskussionen führt man besser nicht per Email sondern verbal - und wenn es wirklich heikel ist, dann schadet es auch nicht, den Mund hinter der Hand zu verstecken; (...)
Ich fasse es weiter und nenne ein Beispiel das bezüglich aktuellerBundespolitik hoffentlich unverfänglich ist: Gemeinde- und Stadtrat. Dort gibt es bei den Sitzungen einen öffentlichen und einen nichtöffentlichen Teil. In letzterem werden u. U. Ausschreibungen behandelt, aber je nach Bürgermeister auch vieles mehr. Je nach Bgm gibt es Gepflogenheiten mehr oder weniger in den nicht öffentlich Teil zu verschieben.
Ich bin Anhänger davon soviel wie möglich offen und transparent zu machen. Allerdings kann man bei Beispiel Ausschreibung und deren Gebote bei Offenlegung den Firmen massiv schaden.
Wenn nun bezüglich Habeck ein Gericht entsprechend entscheidet hoffe ich auf journalistisches Fingerspitzengefühl bei der Aufbereitung.
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SOLAR MAX
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von SOLAR MAX »

Das in GB geplante AKW Hinkley Point C soll statt 21 Mrd. € jetzt ca. 38 Mrd. € kosten. Die Kosten des Stroms werden auf deutlich mehr als 15 Cent/kWh geschätzt. Sonne und Wind produzieren größtenteils Strom für deutlich unter 10 Cent/kWh. (neue energie 02/2024)
DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

Quelle?
Bereits im Januar prach man eher von 54 Mrd €: https://www.bbc.com/news/business-68073279


Wirtschaftlich lukrativ ist einzig die Atomstromproduktion aus abgeschriebenen Altanlagen. Natürlich gibt es dann noch das Argument der Verfügbarkeit bzw Energiesicherheit - allerdings nur, solange die Uranversorgung sichergestellt ist. Da ist Europa weitestgehend auf Importe angewiesen, auch wenn ja die Förderung in Süd- und Ostdeutschland prinzipiell möglich wäre.
Kurzzeitige Lieferunterbrechungen sind aber tendentiell eher kein Problem, so ein Brennstab hält 'ne Weile.

Modernste Kraftwerkskonzepte sind auch extrem sicher, und die Wiederverwendung/Entsorgung wird auch zunehmend kreislaufwirtschaftlich vorangetrieben.

Einzig und allein: Die Kosten, auch die Begleitkosten, werden in den meisten Ländern nie mit einem Konzept aus einer Kombination aus Solar, Wind und Wasserstoffwirtschaft mithalten können.

In Frankreich und Großbritannien ist allerdings das Festhalten an der Atomkraft auch aus verteidigungspolitisch bedingt Staatsraison und durchaus aus sicherheitspolitischer Sicht sinnvoll.
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DH0GHU
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Re: Kernkraft? Ja, bitte! - Eine Frage der Energiewende

Beitrag von DH0GHU »

Die 54 Milliarden sind pipifax gegen die Kosten für die Versicherungspolice ;-) https://www.manager-magazin.de/finanzen ... 61954.html
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