Habakukk hat geschrieben: ↑Mi 5. Apr 2023, 09:31
Speziell bei der Akkuentwicklung tut sich momentan einiges. BMW mit einem Prototypen mit 1800km-Reichweite. Neue chinesische Autos mit deutlich günstiger und umweltfreundlicher herstellbaren Natrium-Batterien, die man auch noch schneller wiederaufladen kann. Oder Batterien auf Wasser/Salz-Basis mit deutlich reduzierter Brandgefahr.
Ich sage mal so: ist die Entscheidung mal gefallen, dass es in eine gewisse Richtung geht, ist auch Zug dahinter, und plötzlich werden Probleme in kürzester Zeit aus dem Weg geräumt, die gerade noch unlösbar erschienen. Dummerweise sind es gerade v.a. Entwicklungen aus China, die das Thema voran bringen.
Da hätten die Deutschen (wie auch bei Solar- und Windenergie) vorne mitspielen können, wenn das nicht während der Merkel-Regierung komplett ausgebremst worden wäre. Dafür hätte es aber einer gewissen Weitsicht bedurft, anstatt immer nur an den alten Zöpfen zu hängen.
Wir sehen ja gerade, dass es nicht nur Merkel ist. Die FDP ist da als "Zünglein an der Waage" ganz maßgeblich beteiligt - und die alte Montan- und neue Gaspartei SPD hat das Übrige dazu getan, alte Zöpfe zu hegen und zu pflegen. Die Lobbyarbeit der "alten Zöpfe" ist derart massiv, dass ein Großteil des Volks mittlerweile den Schwachsinn glaubt, den die Gegner der Energiewende tagein, tagaus verzapfen. Lobbyisten, BLWer und Juristen haben leider in diesem Land mittlerweile weit mehr zu sagen als Wissenschaftler und Ingenieure und werden mehr gehört - auch, weil ihre simplen Botschaften nicht mit komplexen Fachinformationen belastet sind. Und wenn Ingenieure mal gehört werden, dann stehengebliebene Vertreter des Gestern wie Friedrich Indra mit ihren Botschaften, die den Lobbyisten in die Karten spielen - wohl, weil sie mit ihren Firmen selbst zur Lobby gehören.
Sprich: wir sehen hier etwas ganz normales: Der "Bestand" wehrt sich mit seiner Lobby gegen Veränderungen, die die eigenen Pfründe und Errungenschaften gefährden - denn es ist immer attraktiver, auf dem Bestand weiterzuentwickeln, anstatt in komplett Neues zu investieren. Wer aber nicht auf Bestand zurück greifen kann - wie beispielsweise Tesla -, der muss so oder so investieren - und dann eben gleich in zukunftsweise Technologie, nicht in die von gestern. Daher ist es ganz normal, dass eine gewachsene Industriegesellschaft in Gefahr läuft, in einer Transformation unter die Räder zu kommen. Da muss man schon besonders veränderungsbereit und vorausschauend sein, damit das nicht passiert. Hier passierts halt. Selber schuld. Nur halt etwas unschön, dass wir selbst davon betroffen sind.
Veränderungen zu gestalten verlangt fast immer, dass man selbst bereit ist, die eigene Komfortzone zu verlassen und Neues zu wagen. Versäumt man es, wird einem dummerweise manchmal auch die Komfortzone einfach genommen... Mit dem Versprechen, dass beides nicht passiert, lässt sich massiv Bauernfängerei betreiben. Die AfD ist Weltmeister in sowas..."Weitsicht" mit -25 Dioptrien...
Klimawandel ist wie zahnschmerzen. Manche Leute meinen, man könnte es mit viel Ibuprofen heilen. Andere gehen zum Zahnarzt. Tut erstmal noch mehr weh, ist aber lanfristig besser