Rundfunkforum

Ich habe beginnend mit dem deutschen EU-Vorsitz 2007 regelmäßig jährlich auf Urlaub verzichten müssen. Dem folgte das EU-Finanzministertreffen, ein NATO-Gipfel und final "Heiligendamm".

Den EVG hat die Regierungskoalition das 9-Euro-Ticket aufgedrückt und ich erwarte, dsss die EVG einfach "funktionieren".

Der Unterschied ist nur, dass die privaten Betreiber keine Befehlsempfänger sind.
Sie können Mehrlesitung nur liefern, wenn sie bezahlt wirrd.
Und da ist bei den Knebelverträgen der Aufgabenträger nicht viel Spielraum. Die wollten immer nur billig und der Preis war entscheidend bei fast jeder Ausschreibung. Manches Unternehmen hat sich dann bei seiner Angebotskalkulation verzockt und mittlerweile das Handtuch geworfen.

So kann mans natürlich auch sehen: "Was ich erleiden muss, müssen andere gefälligst auch erleiden". Also nicht ein Wettbewerb des Besser-Werdens, sondern ein Wettbewerb des Sich-Verschlechterns. Ewiger Niedergang also als Programm.

Kannste schon machen, ist dann halt Schei***.

Am Ende zahlen alle nur noch Mindestlohn und bieten eine 6-Tage-Woche mit 24 Tagen Jahresurlaub.
Und dann wundern wir uns, warum Arbeitnehmer abwandern und keine zuwandern

Achja: wenn alle nur noch Mindestlohn bekommen, nimmt der Staat zu wenig Geld ein, um PAMs Stelle noch zu finanzieren... Beamter auf Lebenszeit? Nichts, was man mit einer Verfassungsänderung nicht doch abschaffen könnte

Ich wollte ursprünglich ja nur anmerken das die Bahn selbst schuld ist. Natürlich kann man "Dienst nach Vorschrift" machen und keinen Handschlag mehr wie ursprünglich bezahlt und schon gar nicht vom vorgegebenen Pfad abweichen selbst wenn die Welt untergeht.

Kannste schon machen, ist dann halt Schei***.

Das 9 Euro Ticket ist nun mal eine Ausnahmesituation auf die man wenigstens mit einem Minimum an Flexibilität reagieren könnte. Wenn man das nicht macht dann darf man halt auch nicht jammern wenn man nur schlechte Presse kriegt und nach der Aktion sogar die Stammkunden weglaufen weil nun mal gar nix richtig funktioniert hat. (Von dem Plan neue Kunden hinzuzugewinnen spricht ja mittlerweile schon gar keiner mehr.) Und der ÖPNV wird nach der 9 Euro Aktion jammern. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wenn so eine Vorschlaghammeraktion kommt und die Arbeitnehmer nicht willens sind ihren Urlaub ausnahmsweise mal zu verschieben und es lieber brennen sehen wollen, dann spricht das ja auch schon Bände.

Es scheint so, als ob mehr Reisende des FV,die auf Zubringer des NV angewiesen sind, auf 1.Klasse wechseln.
ZUB der WFB erzählte im Gespräch mit MDL dass am Freitag nur noch 2 der 32 Plaetze frei gewesen seien. Keine Unbefugten.Die Grünen in NDS haben jetzt im Wahlprogramm die 1.Klasse im NV abzuschaffen. ZUB gibt die 1.Klasse im Interesse der zahlenden Kundschaft grundaetzlich nicht frei.
Nur im Ausnahmefall bei gesundheitlichen Problemen.
Ihr Hauptproblem ist die Durchsetzung der Maskenpflicht bei den neuen 9€ Kunden. Da muss auch schon mal die rote Karte gezogen werden.
In NDS ist seit heute auch schon mal klar, dass die FFP2 Pflicht mindestens bis zum 31.08.gilt. Also bis zum Auslaufen des 9€ Tickets.
Ansonsten auch heute wieder das Bild:
Kein Chaos, aber massive Probleme auf den Durchgangs-Strecken. 9€ Fahrgäste wegen hoher Verspätungen in Stadthagen und Minden gestrandet, Zuege brechen Fahrten vorzeitig ab.

Edit : 2h später sieht es nicht besser aus. RE6 zwar nur 10 min später. S1 dafür 35 min. Wird wohl auch wieder vor dem Endbahnhof Wende machen.

Endlich ist man nicht mehr so allein im Bus. Hinfahrt in die Stadt : Sitzplatz erwischt. Rückfahrt : Schon am Startplatz standen wir wie die Salzstangen im Bierkrug. Nächster Halt : noch mehr Leute. Übernächster Halt : Ich raus. Dann wartete ich eine andere Buslinie ab, und siehe da, ich bekam wieder einen Sitzplatz. Da das 9-Euro-Ticket nicht aus heiterem Himmel fiel, fragt man doch, warum nicht mehr Busse eingesetzt werden. Oder lohnt sich das Arbeiten in diesem Land wirklich nicht mehr ? Heute war der erste Tag, an dem ich mir die Fahrt mit dem PKW wieder stark überlege. Blöde Gespräche blieben erspart, und der übliche Jugendliche mit seinem "drrrr zing zing zing drrrr zing zing zing" aus den Ohrenstöpseln bliebe auch erspart. Abgesehen davon stehe ich nicht gerne 50 Minuten.

strade hat geschrieben: ↑Mi 22. Jun 2022, 15:56 Da das 9-Euro-Ticket nicht aus heiterem Himmel fiel, fragt man doch, warum nicht mehr Busse eingesetzt werden.

Unser Verkehrsverbund meldete mal im örtlichen Wochenblatt das man schlicht nicht mehr Fahrzeuge habe. Und da das 9 Euro Ticket keinerlei Nachhaltigkeit verspräche würde man auch keine weiteren Fahrzeuge anschaffen.

Im übrigen wurde Volker Wissing gerade im Nachrichtenradio mit der Aussage zitiert dass das 9 Euro Ticket, entgegen diverser Gerüchte, nicht verlängert würde. Erstens sei das Ticket nur als vorübergehende Reaktion auf die steigenden Energiepreise gedacht gewesen und zweitens sei der erwartete Erfolg eh ausgeblieben.

strade hat geschrieben: ↑Mi 22. Jun 2022, 15:56Da das 9-Euro-Ticket nicht aus heiterem Himmel fiel, fragt man doch, warum nicht mehr Busse eingesetzt werden. Oder lohnt sich das Arbeiten in diesem Land wirklich nicht mehr ?

a) Viel es doch aus heiterem Himmel, denn erst wenige Wochen vorher war es rechtssicher beschlossen.
b) Können die Verkehrsbetriebe neues Personal und Busse nicht für drei Monate aus dem Hut zaubern.
c) Haben die Betriebe auch gar nicht die finanziellen Mittel für großartige Angebotsausweitungen, da das Ticket ein riesiges Minusgeschäft ist.

Vorhin auf dem Bahnsteig in STH ehemalige Nachbarin getroffen. Deren Sohn (16) beginnt im August eine Ausbildung in Minden. Wollten heute mal ausprobieren, ob das so funktioniert mit Fahrradmitnahme.
Sollte doch so mitten in der Woche kein Problem sein.
War es bis zum 01.06 auch nicht auf der Strecke. Die S-Bahn ist auf dem Abschnitt ziemlich leer normalerweise und für Fahrräder genug Platz.
Aber heute ?
S-Bahn 15:07 entfiel wegen behördlicher Maßnahme. WFB 15:37 um fast 30 Min verspätet. Problem am Zug. S-Bahn 16:07 auch mit +20. Da stand also bei Einfahrt der WFN die Kundschaft von 3 Zügen am Bahnsteig.
Ja, man kam noch rein in den Zug und die beiden hatten Glück, dass im Fahrradabteil in STH Platz frei wurde.
Nur die Überlegung war ja, wenn das alles so unpünktlich und unzuverlässig läuft, suchen wir nach einer anderen Lösung.
Ich habe erwähnt, dass dies alles dem Ausnahmezustand wegen 9€ Ticket geschuldet ist und absolut nicht den Erfahrungen der letzten Jahre entspricht. Mein Eindruck ist auch, dass der Hinweg morgens vermutlich gut funktionieren wird, die Probleme hauptsächlich auf dem Rückweg auftauchen können bie Ende August.

Hab selbst bis Minden im Türbereich gestanden, bevor ich dann ab Minden das 1. Klasse Upgrade nutzen durfte.
Immer wieder Ansagen wegen der Behinderungen im Bereich der Türen . Das hält natürlich auf.

Busse und Bahnen proppevoll = kein Erfolg ? Richtig scheint wohl, dass es viele Tagestouristen gibt, die nach dem Ticket wieder im PKW sitzen werden. Etliche Gesprächsfetzen, die ich gestern mitbekam, deuteten darauf eindeutig hin. Als Pendler wäre es mir gestern ganz klar nicht möglich gewesen, für die "letzte Meile" mein Fahrrad o.a. mitzunehmen. Wenn die Busse jeden Tag so vollgestopft sind, dann ist die Alternative der PKW. Und so gesehen war die Sache wirklich ein Flop. Man hätte es an vorhandene Bahncarten verknüpfden müssen. Naja, hätte hätte .....

Busse und Bahnen proppevoll = kein Erfolg ?

Nö. In vielen Gebieten hat der Betrieb nicht übermäßig zugenommen. Von der angestrebten XX% Auslastung (die Zahl habe ich jetzt nicht im Kopf) ist man noch etwas entfernt. Der große Ansturm blieb aus. Außerdem wollte man ja in erster Linie die Menschen dauerhaft zum ÖPNV bringen und nicht nur die Kasse von Urlaubern schonen und Langeweilefahrer bespaßen. Das sind aber genau die, die man aktuell hauptsächlich befördert. Diejenigen die auf den ÖPNV angewiesen sind (z.B. Berufspendler) sind jetzt eher genervt. Das 9 Euro Ticket geht also genau in die verkehrte Richtung. Das wurde aber bereits im Vorfeld aus allen möglichen Richtungen genau so prophezeit. Trotzdem wollte die Regierung das Ding auf Biegen und Brechen auf den Weg bringen.

Ach richtig, da gab es im Vorfeld auch Überlegungen, das Ticket mit einem vorhandenen Ticket zu kombinieren. Damit wäre viel erspart geblieben.

Ja die guten Ideen waren schon da. Aber auf der Zielgeraden hat man dann versagt.

Spacelab hat geschrieben: ↑Do 23. Jun 2022, 07:27

Busse und Bahnen proppevoll = kein Erfolg ?

Nö. In vielen Gebieten hat der Betrieb nicht übermäßig zugenommen. Von der angestrebten XX% Auslastung (die Zahl habe ich jetzt nicht im Kopf) ist man noch etwas entfernt. Der große Ansturm blieb aus. (...) Diejenigen die auf den ÖPNV angewiesen sind (z.B. Berufspendler) sind jetzt eher genervt.

Vom Wetter?

Lauter Musik aus Ohrhörern, Mitfahrern die mangelnde Körperhygiene mit Unmengen von Parfüm auszugleichen versuchen, Forentrollen die sich für witzig halten aber null komma gar nichts sinnvolles beitragen...