Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

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Nicoco
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Nicoco »

Einem erhöhten Abnutzungs-/Beschädigungrad kann ich den Zügen hier bisher nicht anerkennen.
Die sind aber auch größtenteils erst wenige Jahre alt, der VRR hat seinen Fuhrpark aber auch größtenteils erneuert oder generalüberholt.

Gerade allerdings wurde es mir auch wieder viel zu wild.
Fahrt von Wesel nach Düsseldorf sollte eigentlich mit dem RE5 passieren, der war aber 20 Minuten zu spät.
Gleichzeitig war auch der RE19 ca. 20 Minuten zu spät, sodass ich aber nicht wirklich warten musste.
Durch die hohe Verspätung hatte der RE19 aber auch schon viele Fahrgäste aufgesammelt, die eigentlich mit dem RE5 fahren wollten.
Det hintere Zugteil war in Wesel schon voll, da passten nur noch Leute rein, wenn welche ausgestiegen sind.
Bis Oberhausen-Sterkrade hab ich es dann ausgehalten, dort wurde es mir dann aber auch in meinem Zugteil deutlich zu voll, sodass ich dann ausgestiegen bin und ca. 15 Minuten auf den RE5 gewartet habe.
Am Ende war der RE19 auch nur ein paar Minuten eher in Düsseldorf, weil mit jedem halt die Verspätung natürlich zugenommen hat, aufgrund der Überfüllung.

Man was bin ich froh, wenn dieses 9-Euro-Theater bald wieder vorbei ist.
In den Ferien hab ich eigentlich mit etwas Entspannung gerechnet, der Zug war allerdings voll mit Fluggästen mit Ziel Düsseldorf Flughafen.
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Chief Wiggum
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Chief Wiggum »

Soll wohl am Timmendorfer Strand gewesen sein, etwas voll dort , keine Ahnung wann genau :joke:
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Nicoco
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Nicoco »

Ganz so schlimm war es bei mir net.
Die Leute hatten immerhin alle gute Laune :joke:
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RF_NWD
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von RF_NWD »

Im Sonntags-Stammtisch des BR berichtete einer der Stammgäste Klaus Bogenberger von einer ersten Zwischenbilanz einer Studie der TU München zum 9€ Ticket.
www.br.de/mediathek/video/der-sonntags- ... 0008e9c275
Von den 1000 Probanden in München fährt ein Drittel deutlich mehr im ÖPNV. 20% erstmalig. Aber : Es wird nicht weniger Auto gefahren, auch nicht in der Großstadt. Der ÖPNV kommt obendrauf. Vor allem in der Anfangszeit massiv gestiegener Ausflugsverkehr. Die Euphorie sei aber abgeklungen.
Ein weiterer Gast , die Psychologin und Liedermacherin Sarah Staub , sah das Ganze aus ihrem Blickwinkel des ländlichen Raums nicht so euphorisch. Für sie nicht nutzbar.
Die Entgegnung darauf war dann aber sehr schwach: "Auf dem Land wird es erst gut, wenn wir den fahrerlosen Verkehr haben". Auch Ricarda Lang hatte dazu keine perspektivische Antwort.
Ist also der Vorwurf berechtigt, dass hier hauptsächlich sozialpolitisch motivierte Klientelpolitik für Großstadtbewohner gemacht wird ?
Beim Parlamentarischen Geshäftsführer der Union für den Bundestag im RND Interview klang das schon an.
Rechtfertigen die Befragungsergebnisse eine massive Steigerung der Subventionen im Bundeshaushalt ?

Ich denke,man muss die endgültigen Auswertungen aller Studien abwarten, bevor irgendwelche Schnell-Schlüsse wieder gezogen werden. Das Thema ist zu komplex dafür. Da muss man auch mal einem Verkehrsminister von der FDP Recht geben.

Von Herrn Bogenberger kam als Vorschlag, ein 3 Stufen Konzept einzuführen.
1. Lokal 365€ Ticket. ( Also 30 €) 2 Regional 70€ für z.B. das Bundesland Bayern. 3. Ein Angebot eines definierten KM Volumens ,das auch bundesweit genutzt wrden kann.

Doch auch bei solchen gemäßigten Vorschägen bleibt der Stadt-Land-Konflikt bestehen. Und die Frage offen, wer das alles bezahlen soll. Bei der Emotinalität, die einige Parteivorsitzende bei dem Thema gerade zeigen ( Eigentlich alle ausser Merz an diesem Wochenende) wird das ein weiterer Konfliktherd in der Ampel Koalition.

Aber interessanterweise ist man sich auch z.B bei Rot-Grün in der Region Hannover nicht einig.
Die SPD will auf Biegen und Brechen ein bundesweites 365€ Ticket haben.
Im Gegensatz zum Koalitionspartner SPD und Regionspräsident Krach sind die Grünen weiterhin gegen ein 365-Euro-Ticket. „Die öffentliche Debatte über die Fortführung eines ähnlichen Tickets reduziert den Erfolg auf einen kostengünstigen Tarif, denn dabei wird der Ausbau eines attraktiven Angebots vernachlässigt“, sagt Camuz. Es sei jetzt möglich, den Schwung des 9-Euro-Tickets mitzunehmen und über Tarifvereinfachung, Nachfolgeangebote und eigene Verantwortung zu sprechen, betont sie.
www.haz.de/lokales/hannover/365-euro-ti ... ZU7NU.html

Der Wirtschafts-und Finanzminister und Spitzenkandidat der CDU sympathisiert dagegen wiederum eher wieder mit dem bundesweiten 365€ Ticket.
Bedeutet aber auch Wegschieben der eigenen Verantwortung und vielleicht die Hoffnung, im Falles des Scheiterns auf die "Bösen " in Berlin verweisen zu können.
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PAM
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von PAM »

Ich wäre froh, wenn mich Berlin ABC nur 365 EUR p. a. kosten würde. Bundesweites Fahren mit den subventionierten Regionaltickets würde ich verbieten - wegen des ökologischen Fußabdrucks.
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pomnitz26
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von pomnitz26 »

In wie weit beeinflusst eigentlich meine Arbeit meinen ökologischen Fußabdruck?

Man sollte diese sofort einstellen, braucht aber eine neue die es bestimmt nicht besser macht.
Habakukk
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Habakukk »

RF_NWD hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 20:36 Ein weiterer Gast , die Psychologin und Liedermacherin Sarah Staub , sah das Ganze aus ihrem Blickwinkel des ländlichen Raums nicht so euphorisch. Für sie nicht nutzbar.
Die Entgegnung darauf war dann aber sehr schwach: "Auf dem Land wird es erst gut, wenn wir den fahrerlosen Verkehr haben".
Warum denn "sehr schwach"? Sie hat doch recht: ein vernünftiger bezahlbarer ÖPNV auf dem Land scheitert v.a. an den Kosten, und ein sehr großer Anteil daran sind Personalkosten.

Es gibt hier neben den öffentlichen Buslinien und unserem relativ teuren On Demand Bus z.B. noch einen Bürgerbus, der paar mal die Woche zusätzlich fährt. Der funktioniert nur deshalb, weil hier Leute ehrenamtlich Bus fahren. Das sind hauptsächlich Rentner, die eigentlich ausgesorgt haben, aber noch was sinnvolles tun wollen.

Willst du das mit Leuten betreiben, die ordentlich bezahlt werden sollen, und zwar jeden, auch den der halbstündlich in Orte mit nur 100 Einwohnern abseits der Hauptverbindungen fährt, explodieren die Kosten.

Selbstfahrende Elektro-Kleinbusse, evtl auch noch On Demand, könnten hier die Lösung sein.
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Spacelab »

Blöd ist nur dass das noch sehr lange dauern kann bis solche Busse wirklich auf Deutschlands Straßen fahren werden.
Habakukk
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Habakukk »

Spacelab hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 07:43 Blöd ist nur dass das noch sehr lange dauern kann bis solche Busse wirklich auf Deutschlands Straßen fahren werden.
Daran kann man dann ungefähr ermessen, wir lange wir noch zwingend auf Individualverkehr angewiesen sein werden.
Und wenn ich - so wie derzeit - nicht mal in einem 3000-EW-Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln vernünftig dort hin komme, wo ich hin möchte, sind ja noch nicht mal die kleinen Dörfer < 1000 EW das Problem. Das geht ja schon viel früher los.

Und irgendwer muss da in Vorleistung gehen und das kann nicht der Fahrgast sein. Wer setzt sich für 12km Strecke in einen Bus, der inkl. 2 x Umsteigen und Wartezeiten an den Umstiegshaltestellen ca. 3 Stunden unterwegs ist? Entsprechend leer sind die Busse hier auch, wenn nicht grad Schüler drin sitzen. Das unterscheidet sich dann auch fundamental von der völlig überlasteten Bahnlinine München-Salzburg, die ist meist völlig überfüllt. Das ist aber auch die einzige Verbindung hier, mit der man in endlicher Zeit, werktags auch nach 17 Uhr, und auch am Wochenende irgendwo hin kommen kann.

Und wenn es da noch keine selbstfahrenden Gefährte gibt, braucht es abseits der Bahnstrecken Personal, das diese Dinger herum fährt. Und je kleinräumiger das wird, je höher die Taktung wird, umso mehr Leute braucht es. Auch spätabends! Auch in der Nacht! Auch am Wochenende! Wer will zu so miserablen Arbeitszeiten und vermutlich dann auch noch schlecht bezahlt arbeiten? Der Personalmangel in anderen vergleichbaren Jobs zeigt doch deutlich, dass das gut bezahlt sein muss. Das bedeutet, ein ordentlicher ÖPNV wird erst mal sehr viel kosten.
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von RF_NWD »

Habakukk hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 07:31
RF_NWD hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 20:36 Ein weiterer Gast , die Psychologin und Liedermacherin Sarah Staub , sah das Ganze aus ihrem Blickwinkel des ländlichen Raums nicht so euphorisch. Für sie nicht nutzbar.
Die Entgegnung darauf war dann aber sehr schwach: "Auf dem Land wird es erst gut, wenn wir den fahrerlosen Verkehr haben".
Warum denn "sehr schwach"? Sie hat doch recht: ein vernünftiger bezahlbarer ÖPNV auf dem Land scheitert v.a. an den Kosten, und ein sehr großer Anteil daran sind Personalkosten.

Es gibt hier neben den öffentlichen Buslinien und unserem relativ teuren On Demand Bus z.B. noch einen Bürgerbus, der paar mal die Woche zusätzlich fährt. Der funktioniert nur deshalb, weil hier Leute ehrenamtlich Bus fahren. Das sind hauptsächlich Rentner, die eigentlich ausgesorgt haben, aber noch was sinnvolles tun wollen.

Willst du das mit Leuten betreiben, die ordentlich bezahlt werden sollen, und zwar jeden, auch den der halbstündlich in Orte mit nur 100 Einwohnern abseits der Hauptverbindungen fährt, explodieren die Kosten.

Selbstfahrende Elektro-Kleinbusse, evtl auch noch On Demand, könnten hier die Lösung sein.
Vielleicht ist "schwch" der falsche Ausdruck. Aber was der Verkehrsexperte von der TU sagte, war eben nur eine Vertröstung. auf einen Tag X.
Die provokante Frage war ja: " Was haben wir auf dem Land jetzt davon, dass die Münchner billiger im ÖPNV fahren können ? Was bekommen wir als Ausgleich ?
Zumal man vorher über dien "Kuhhandel" der Ampel gelästert hatte.
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Spacelab »

Genau diese Frage stellte ich damals als das 9 Euro Ticket noch in der Planung war und wurde von manchen hier ziemlich dumm angefahren. :rolleyes: Ich fragte was mir, als Land Ei, dieses 9 Euro Ticket denn bringt. Ich bezahl das Ding über meine Steuern genau so mit wie die Stadtbevölkerung. Kann es aber kaum nutzen. Was bekomme ich denn als Ausgleich für mein Geld? Und zwar zeitnah und nicht erst in zig Jahren wenn Gras drüber gewachsen ist und keiner mehr was damit zu tun haben will.
Habakukk
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Habakukk »

Spacelab hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 11:30 Genau diese Frage stellte ich damals als das 9 Euro Ticket noch in der Planung war und wurde von manchen hier ziemlich dumm angefahren. :rolleyes: Ich fragte was mir, als Land Ei, dieses 9 Euro Ticket denn bringt. Ich bezahl das Ding über meine Steuern genau so mit wie die Stadtbevölkerung. Kann es aber kaum nutzen. Was bekomme ich denn als Ausgleich für mein Geld? Und zwar zeitnah und nicht erst in zig Jahren wenn Gras drüber gewachsen ist und keiner mehr was damit zu tun haben will.
Offiziell dürfte der Spritrabatt der Ausgleich für diejenigen sein, die ÖPNV aus genannten Gründen nicht nutzen können und auf ein Auto angewiesen sind. Den Spritrabatt haben die ÖPNV-Nutzer ja quasi im Gegenzug auch mitfinanziert. Wie gerecht das dann ist, keine Ahnung.
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Spacelab »

Da müsste man dann aber mal gegenrechnen wie viel ich tanken müsste um quasi das gleiche für mein Geld zu kriegen und, viel wichtiger noch, müsste man mal scharf darüber nachdenken wie Ökologisch das ganze überhaupt ist. Außerdem müssten sich die Verantwortlichen mal die Frage gefallen lassen ob der bezahlte Tankrabatt überhaupt in vollem Umfang beim Verbraucher angekommen ist. Gerade in dem Punkt sind sich ja sogar die damaligen Befürworter des tankrabatts alles andere als sicher.
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Manager »

Habakukk hat geschrieben: Mo 25. Jul 2022, 08:55 Und wenn es da noch keine selbstfahrenden Gefährte gibt, braucht es abseits der Bahnstrecken Personal, das diese Dinger herum fährt. Und je kleinräumiger das wird, je höher die Taktung wird, umso mehr Leute braucht es. Auch spätabends! Auch in der Nacht! Auch am Wochenende! Wer will zu so miserablen Arbeitszeiten und vermutlich dann auch noch schlecht bezahlt arbeiten? Der Personalmangel in anderen vergleichbaren Jobs zeigt doch deutlich, dass das gut bezahlt sein muss. Das bedeutet, ein ordentlicher ÖPNV wird erst mal sehr viel kosten.
Richtig. Aber selbst wenn es dieses Angebot auf dem Lande wieder geben würde. Bezahlen will es dann doch niemand. Der Zug ist längst abgefahren.

In der Schweiz dagegen funktioniert es. Da fährt der Postbus auf dem Lande überall hin - bis hoch auf den hintersten Gletscher.
Dafür ist man aber auch bereit 3.860 SFR für ein Generalabo 2. Klasse (= Jahresticket) zu bezahlen.
Link ---> https://www.sbb.ch/de/abos-billette/abo ... reise.html
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