Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

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PAM
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von PAM »

Persönliche Meinung: Es braucht kein Flatrate-Ticket für ungeplante/spontane Reisen diagonal durch Deutschland. Wer das braucht und längerfristig planen kann, der hat Chancen auf ein vergünstigtes Ticket oder kann auch mal bei Flixtrain oder Flixbus usw. schauen, was es so gibt. Flatrate-Tickets erzeugen zusätzliche Reisebewegungen, "weil man das Ticket ja ohnehin hat und es bereits bezahlt ist".

Sinnvoller wäre, das kleinzellige Tarifgestrüpp auszulichten, dass es unübersichtlich und oft auch teuer macht, wenn man über Kreis- und Verbundgrenzen hinaus unterwegs sein muss. Und ganz wichtig: Fremden bzw. Touristen muss ein ohne ein Studium der Ring- oder Wabenzonen möglich sein, binnen kurzer Zeit an das für sie korrekte Ticket zu gelangen. Über die Apps geht das oftmals schon ganz passabel: Von wo nach wo und mit wie vielen Mitfahrern? Danach wieder zurück? Oder den ganzen Tag innerhalb des Verbundgebiets unterwegs? Mehr Fragen sollte die App nicht stellen und in nicht mehr als 90 Sekunden das passende Ticket auf die App buchen.
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strade
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von strade »

Oder man macht es ganz einfach : Kilometer mal Cent. Ja, ich weiss, das gab es schon mal.... ;)
ardey.fm
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von ardey.fm »

Also zwischen Oberstdorf und Kempten/Memmingen waren die Fahrten mit dem Regionalexpress schon eine ausgemachte Zumutung, sofern sie denn zustande kamen, da etliche Züge auch einfach ausgefallen waren oder auch mal 140-180 Minuten Verspätung hatten. Nur zwischen Kempten und Kaufbeuren hatten wir den Zug zweimal praktisch für uns. An Fahrradmitnahme war generell eher nicht zu denken - und was diese nun genau gekostet hätte weiß ich bis heute nicht, da der Haltepunkt hier überhaupt keinen Fahrscheinautomaten hat. :p
Allgäu_Süd
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Allgäu_Süd »

Heute Nachmittag gesehen: Die Züge zwischen Lindau und Immenstadt waren eher mäßig besetzt.
ardey.fm
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von ardey.fm »

In Immenstadt gibt es ja immer ein schönes Gewusel, wenn der Zug getrennt wird und der vordere Teil nach Lindau, der hintere Teil nach O'dorf weiterfährt. Das raffen viele Leute irgendwie nicht (und keineswegs nur die Touris), obwohl es im Fahrplan und gefühlt einem halben Dutzend Lautsprecherdurchsagen doch ziemlich eindeutig erläutert wird. :rolleyes:
Nicoco
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Nicoco »

Zugteilung ist immer wieder ein lustiges Schauspiel :joke:
An den Zugteilen steht i.d.R. das korrekte Ziel, an den Anzeigen am Bahnhof ebenfalls und Personal + Durchsagen in den Zügen weisen auch drauf hin.
Dennoch gibt es fast jedesmal überforderte und hektische Fahrgäste in Wesel und Dorsten.
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Thomas(Metal)
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Thomas(Metal) »

PAM hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 14:09 Sinnvoller wäre, das kleinzellige Tarifgestrüpp auszulichten, dass es unübersichtlich und oft auch teuer macht, wenn man über Kreis- und Verbundgrenzen hinaus unterwegs sein muss. Und ganz wichtig: Fremden bzw. Touristen muss ein ohne ein Studium der Ring- oder Wabenzonen möglich sein, binnen kurzer Zeit an das für sie korrekte Ticket zu gelangen.
Ich danke ausdrücklich für das Posting! :spos:
Möglicherweise fährt mancher der Wünsche äußert erschreckend wenig mit dem ÖPNV. Auch für die treuen Nutzer wäre sicherlich einiges wünschenswert und (sogar) möglich, Detail jetzt nicht, aber da würde mancher nicht so im strahlenden Licht dastehen :kopf: . Schön ist immer wenn man was fordert und andere dafür bezahlen (müssen). Sicher man wird dem nicht zur Last fallen weil man es eh nie nutzt. So gesehen würde ich gerne Erwin Teufel, nie meine bevorzugte Partei (!), hören: Ministerpräsident von Baden-Württemberg der wohl gerne mit der Bahn ins Amt gefahren ist. Das andere sind Niederungen der Politik 2022 auf dem Rücken von Bahnfahrern und Steuerzahlern...
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Kohlberger91
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von Kohlberger91 »

Nicoco hat geschrieben: Fr 2. Sep 2022, 23:26 Zugteilung ist immer wieder ein lustiges Schauspiel :joke:
An den Zugteilen steht i.d.R. das korrekte Ziel, an den Anzeigen am Bahnhof ebenfalls und Personal + Durchsagen in den Zügen weisen auch drauf hin. Dennoch gibt es fast jedesmal überforderte und hektische Fahrgäste in Wesel und Dorsten.
Das selbe auch beim Alex RE2 / RE25 aus München der in Schwandorf geteilt wird, der vordere Teil fährt nach Hof und der hintere Teil nach Prag über Cham und Furth im Wald. Es gibt mehrere Durchsagen davor, an die Wagons steht das jewilige Endziel. Die Zugbegeilter/inen gehen wenn möglich nochmal durch jedes Abteil und fragen wo man hinmöchte und sagen das man umsteigen muß falls man im falschen Abschnitt drin hockt. Trotzdem stranden Leute, vorwiegend junge Leute jedesmal wieder panisch in Cham die eigentlich nach Hof oder Weiden wollten. Ebenso beim DB RE40/41 bzw 47 aus Nürnberg. Der 40er nach Regensburg über Amberg, Schwandorf, der 41er nach Weiden und der 47er nach Furth über Amberg, Schwanorf. Dort in die Anteile steht das Endziel sogar drin in der Anzeige.

Schmunzeln mußte ich neulich im Agilis RB34 Weidenberg - Bayreuth - Weiden. 4x die Durchsage das man, wenn man nach Marktredwitz möchte, man in Kirchenlaibach umsteigen muß auf den RB24. Die Jugendliche Gruppe (türcken) die top gestylt neben mir und gegebüber sich hin hockt mußten, weil keine anderere Plätze mehr frei waren und nach Marktredwitz wollten haben es nicht geschnallt. Ich fand genial. Mich hin und wieder auf der Fahrt mit einen abfällign Blick angeschaut, von sich die ganze Zeit geredet was für tolle Hechte sie doch wären, teils übelst über einheimische deutsche geerdet wie dumm wir doch alle wären. Waren von die Durchsagen gervert mit die Worten "alter du Frankenspast, labber ned, fahr". Tja. Das Ende vom Lied, die sind mit mir nach Weiden gefahren, kurz vor Weiden ging dann bei ihren ein Licht und die Panik ging auf mit die Worten "was Weiden, wir müßen doch nach Marktredwitz und dann ging das geschimpfe los. Kurz gesagt, an allen sind die andern Schuld nur man selber nicht.
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von RF_NWD »

Paradebeispiel für den Tarifwahnsinn an Ländergrenzen sind die beiden Bahnstrecken zwischen Osnabrück und Bielefeld.
Die am meisten genutzte Verbindung ist die etwas schnellere mit dem Umweg über Herford. Durchgängig tarifiert im Westfalentarif. Einfache Fahrt stolze 17€ in der Stufe W8. Aber Fahrkarten an jedem Automaten erhältlich, notfalls auch im Zugautomaten.
Nur diese Fahrten werden in den Onlinemedien der DB überhaupt angezeigt. Jetzt mal wieder ohne Preisauskunft und Buchungsmöglichkeit, gab es aber schon häufiger nach Tarifumstellungen oder Software Updates. Wird irgendwann wieder auftauchen.

Eine viertel Stunde länger dauert es über Bad Rothenfelde. Fahrkarten in Osnabrück nur im Zugautomaten der Nordwestbahn erhältlich. Die kostet dann nur 12,70€. Der Fahrschein wird Richtung Bielefeld als VOS Plus Fahrkarte ausgegeben. In der Gegenrichtung als Westfalentarif-Karte Preise identisch. Ist aber egal, da man ja keine Zonen am Automaten auswählt, sondern Fahrtziele.
Die Nordwestbahn musste übrigens auf Veranlassung der LNVG ihren Automaten am HBF in Osnabrück abbauen, da der Vertrieb der Westfalenbahn zugeodnet wurde. Die hat aber wie auch die DB keine Schnittstelle zu den Tarifen der VOS. DB darf ihre Automaten solange stehen lassen, wie sie den RE2 nach Düsseldorf noch betreibt.

Vereinheitlichung war schon vor der 9€ Aktion vereinbart für den Sommer 2023. Die Gremien des Westfalentarifs arbeiten langsam.
Wie kommt es überhaupt zu einem solchen Unsinn ? M.E hängt es mit unterschiedlichen Philosophien des NV in den Bundesländern NDS und NRW zusammen.

NRW: Alles Verbund, keine Bahncard, dafür vergünstigete Abos für Freizeitfahrer, Zulassung von Automaten im Zug, weil sich Automaten an jeder Milchkanne nicht lohnen und Angst vor Vandalismus.

NDS : Flickschusterei, keine durchgängige Tarifierung zwischen Bus und Bahn in weiten Teilen des Landes, dadurch müssen Kunden oft mehrere Fahrkarten haben und entsprechnd teuer wird es für die Pendler. Dafür anders als in NRW günstige Tageskarten im Niedersachsentarif im Freizeitverkehr. Bahncard-Anerkennung. In NDS herrscht offiziell Automatenpflicht für alle Betreiber auf jedem Bahnsteig. Kein Verkauf im Zug. Die Verhältnisse um Osnabrück sind der LNVG ein Dorn im Auge.

Dass dadurch Forderungen nach einem bundesweiten Ticket resultieren, ist nachvollziehbar, aber nicht unbedingt notwendig, wie der VCD mit seine Modellen gezeigt hat. In Osnabrück könnte man sich für das NRW+ Modell oder das Nordwest-Plus Abo entscheiden, je nachdem, in welche Richtung man häufiger fährt oder beides kaufen.
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von dxbruelhart »

Eine Kollegin aus Renningen arbeitet in Stuttgart - die einzige Direktverbindung kostet mit dem normalen Retourticket 70 € - obwohl das nur 20 km sind. Und sie braucht das nicht einmal, sondern etwa 20 mal pro Monat. So fährt sie mit dem Auto und nicht mit der Bahn.
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von ulionken »

Stuttgart - Renningen mit der S6 kostet im Verbundtarif (VVS) 5.30 € einfach, also 10,60 retour (siehe www.bahn.de). Die Monatsabos kosten aber über 120 €, das ist schon extrem teuer für die Distanz. Schuld daran dürfte das Tarifzonensystem des VVS sein, in diesem Fall braucht man 4 von 5 Zonen. Dort wäre ein Abo für 49 bis 69 €/pro Monat schon ein Segen!

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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von dxbruelhart »

ulionken hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 17:14 Stuttgart - Renningen mit der S6 kostet im Verbundtarif (VVS) 5.30 € einfach, also 10,60 retour (siehe www.bahn.de). Die Monatsabos kosten aber über 120 €, das ist schon extrem teuer für die Distanz. Schuld daran dürfte das Tarifzonensystem des VVS sein, in diesem Fall braucht man 4 von 5 Zonen. Dort wäre ein Abo für 49 bis 69 €/pro Monat schon ein Segen!

73 de Uli
Okay, sie hat also die Tageskarte bzw. die entsprechenden Verbundabos nicht eingerechnet. Aber eben, die Monatsabos sind da auch sehr teuer...
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von strade »

Es ist mir egal, wie "teuer" es wird., Das Geschrei vom obligatrischem H4-Gehampel sollte unterbleiben, und ich kann ein Fahrrad mitnehmen, Kein Ausflug möglich : dann bitte, Ausflugslokale , Nicht mit mir.
RF_NWD
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Re: Neun-Euro -Ticket Juni bis August 2022

Beitrag von RF_NWD »

Die Diskussion um die Mitfinanzierung eines Nachfolgetickets durch die Länder führt jetzt zu Streit in den letzten Tagen der grossen Koalition in NDS Der als äußerst sparsam geltende Finanzminister Hilbers von der CDU, sieht im Haushalt keinen Spielraum dafür.
Die SPD sagt, Hilbers stehe mit beiden Füßen auf der Bremse. Die Grünen werfen ihm Blockade vor. Die FDP wirft ihm vor, dass das Land permanent nach Geld vom Bund dafür gerufen habe, und jetzt bei der Eigenbeteiligung kneife.

Der Kommentar der HAZ steht Hilbers bei :
Die Bundesregierung hat aber einen Vertrag zulasten Dritter geschlossen, indem sie gleich die Hälfte der Kosten den Ländern aufbürdet, ohne sie an den Gesprächen zu beteiligen. Geschätzte 150 Millionen Euro soll Niedersachsen zahlen, jedes Jahr. Hilbers dürfte nicht der einzige Finanzminister sein, der sich da querstellt. Der sogenannte Billigfahrschein ist also längst nicht in trockenen Tüchern.
Dummerweise war das 9-Euro-Ticket enorm populär, und es ist Wahlkampf in Niedersachsen. SPD, Grüne und FDP hat es gestern auch wenig Mühe gekostet, Hilbers auflaufen zu lassen. Mit seinem Beharren auf Einhaltung der Schuldenbremse steht er da wie ein bockiges Landschaf aus seiner Heimat Bentheim. Da spielt auch gar keine Rolle, dass das viele Geld in einen echten Ausbau des Nahverkehrs in der Fläche, in dichtere Taktung und längere Wagen viel besser angelegt wäre. Gerade in Niedersachsen.
www.haz.de/der-norden/kommentar-zu-entl ... RIZB4.html
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