wir werden von NRW per KI überwacht

[das letzte MHz]

Könnte man auch im Sammelthema "Neues aus dem Online-Blätterwald" posten, aber ich glaube das Thema verdient etwas mehr Prominenz. 2022 ist das neue 1984:

Die Landesanstalt für Medien NRW sucht mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz nach Inhalten im Netz, die gegen geltendes Jugendschutzrecht verstoßen oder politischen Extremismus enthalten. Die KI-Anwendung wurde in Düsseldorf entwickelt - und wird nun bundesweit eingesetzt.

[...]

Die schiere Menge an Webseiten, Foren, Plattformen und Apps mit all den Texten, Fotos und Videos macht eine effektive Aufsicht nahezu unmöglich. Deshalb hat die Landesanstalt für Medien NRW mit Sitz in Düsseldorf gemeinsam mit einem privaten Softwareunternehmen seit Ende 2020 eine eigene KI-Lösung entwickelt, die beim "Monitoring" (Überwachen) der Inhalte helfen soll.

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Die KI-System durchforsten nahezu rund um die Ihr [sic!, gemeint wird "Uhr" sein] die Angebote im Netz und sammelt mögliche Rechtsverstöße. Die Mitarbeiter der Landesanstalt für Medien bekommen die Fundstücke präsentiert, etwa Pornografie, Aufnahmen mit roher Gewalt oder Fotos, die verfassungsfeindliche Symbole enthalten. Anschließend fällt eine Entscheidung, ob es sich tatsächlich um einen Rechtsverstoß handelt oder nicht. Mit jeder dieser Entscheidung lernt das KI-System dazu - und wird dadurch besser (geringere Fehlerquote).

[...]

Mit der KI-Anwendung erhalte man "eine bessere Übersicht über die Verstöße", erklärt der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, Tobias Schmid. Etwas Vergleichbares gibt es europaweit nicht. Seit Anfang April nutzen aber auch alle anderen Landesmedienanstalten das Werkzeug. Was die Arbeit vereinfacht, weil sich die einzelnen Landesanstalten die Fälle nun über das KI-Tool gegenseitig zuständigungshalber zusenden können.

[...]

Schon jetzt kann die Landesmedienanstalt NRW täglich mehr als 10.000 Seiten/Angebot mit Hilfe des KI-Werkzeugs automatisch auf Rechtsverstöße überprüfen.

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Stoßen die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit auf Inhalte, die strafrechtlich relevant sind [...] reicht die Behörde die Fälle an LKA, BKA oder Staatsanwaltschaften weiter.

https://www1.wdr.de/verbraucher/digital ... e-100.html

[zerobase now]

Hier schiessen die Medienanstalten aber eindeutig übers Ziel hinaus. Zu deren Aufgaben gehört ja wohl nicht die Komplettüberwachung des Internets.

[das letzte MHz]

Hier schiessen die Medienanstalten aber eindeutig übers Ziel hinaus. Zu deren Aufgaben gehört ja wohl nicht die Komplettüberwachung des Internets.

Scheint ja politischer Konsens zu sein, wenn alle anderen Medienanstalten dies ebenfalls tun und dem BKA, LKA und der StA zuarbeiten. Die Skalierung auf einen full-take ist dann nur noch eine Frage der Zeit, wenn das System technisch rund läuft und die Trefferquoten so hoch sind, dass man wenig Manpower zur Nachsortierung benötigt.

[Nicoco]

Hier schiessen die Medienanstalten aber eindeutig übers Ziel hinaus. Zu deren Aufgaben gehört ja wohl nicht die Komplettüberwachung des Internets.

Doch, dazu bekommt man von der breiten Masse der Politik den Auftrag.
NetzDG, DSGVO, JuschG, usw. wurden immer mehr in diese Richtung entwickelt.

[zerobase now]

Jugendschutz kann ich ja noch irgendwo nachvollziehen, aber alles andere ist doch nicht die Aufgabe der Landesmedienanstalten, auch wenn sich die Politik sich das so denkt.

[PAM]

Jugendschutz kann ich ja noch irgendwo nachvollziehen, aber alles andere ist doch nicht die Aufgabe der Landesmedienanstalten, auch wenn sich die Politik sich das so denkt.

Mir scheint, man sollte dieses Internetz nur noch für gewerbliche Nutzung bei 125 %iger Überwachung freigeben. Es wird ja so viel Mist damit gemacht und die Zensur funktioniert auch nicht zufriedenstellend.

[Habakukk]

Dazu gibt es auch im Protokoll der Sitzung des Medienrats der BLM ein bisschen was zu lesen:

33.Sitzung:
https://www.blm.de/files/pdf2/mr220217- ... 2.2021.pdf
ab Seite 6 unten....

34.Sitzung
https://www.blm.de/files/pdf2/mr220217-protokoll.pdf
ab Seite 8...