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Gender- statt Meisterstern: FC St. Pauli mit Sondertrikot
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli wird im Spiel gegen den 1. FC Magdeburg mit einem Sondertrikot auflaufen. Auf dem Shirt ist über dem Vereinsemblem ein Gendersternchen zu sehen.
"Wo bei anderen Clubs der Meisterstern prangt, strahlt bei uns das Sternchen des Nordens", sagte Präsident Oke Göttlich laut Mitteilung. "Bereits seit zwei Jahren ist unsere Satzung gegendert, im Sprach- und Schriftverkehr nutzen wir den Genderstern regelmäßig." Beim FC St. Pauli sei das Alltag. Man erkenne aber an "einigen Meinungsäußerungen in der Genderdiskussion deutlich, wie nötig das Ganze nach wie vor ist".
Ich bin gerade am Ausräumen der Bibliothek meines Grossvaters (schon länger tot...), der war Latein/Griechischlehrer und hat auch seeehr alte Bücher dazu gesammelt. Und da fand sich auch ein Lateinschinken "VITAE XIII IMPERATORUM" mit Text von Sueton und deutschen Erläuterungen aus dem Jahr 1820(!). Also einer Zeit, die des Genderns ganz sicher völlig unverdächtig ist.
Und was steht auf dem rückseitigen Buchdeckel in goldener Prägung mit floralem Ziermuster:
"Königliches Erziehungs-Institut für Studierende."
Habakukk hat geschrieben: ↑Di 23. Aug 2022, 22:47
So einen Schinken hat man sich aber auch nur angetan, wenn man als Student gerade wirklich aktiv am Studieren war.
Und das Verrückteste: Die "Studierenden" damals waren alles nur Männer... Aber so oder so heisst das nur, dass zumindest die "-ende"-Form (Verbalsubstantiv?) auch damals nichts Ungewöhnliches war.
Überraschendes zum pragmatischen Umgang mit Sprache von einem, bei dem man es nicht unbedingt erwartet:
Roland Kaiser im Interview mit t-online.de zum Thema Gendern.
Wir Menschen, die wir seit vielen, vielen Jahrzehnten Sprachen und Umgangsformen haben, lernen durch Kinder, das Thema mit dem Gendern anders zu nehmen. Ich finde, sich damit auseinanderzusetzen und den Gedanken hinter dem Gendern zu verstehen, ist etwas Positives. Das ist auch für ältere Menschen ein vernünftiger Lernprozess.
In der sprachlichen Entwicklung steckt eine Menge Toleranz und Reflektion. Man muss die Sprache korrigieren. Manche Begriffe und Redewendungen sind Hunderte von Jahren alt. Das ist nicht immer zeitgemäß. In der Sprache entwickelt sich ein neues Bewusstsein, und wir müssen uns dieser Entwicklung stellen.
Nicht ausgeschlossen ist jedoch das ebenjene Werbung auch auf weiteren Programmen auftaucht.
Bei genug Geld ist dämliches Sprachverbiegen sicher jedem Radioveranstalter egal.
Felix II hat geschrieben: ↑Sa 17. Sep 2022, 09:43
Nicht ausgeschlossen ist jedoch das ebenjene Werbung auch auf weiteren Programmen auftaucht.
Bei genug Geld ist dämliches Sprachverbiegen sicher jedem Radioveranstalter egal.
Damit ist seit dem Umschalten auf ein werbefreies Programm nicht zu rechnen.