Rundfunkforum

Während es hier mal etwas harmonischer zugeht, kracht es wieder um so mehr in der Ampel

https://www.tagesschau.de/inland/ukrain ... t-100.html

Berliner-Zeitung.de:
Die USA ziehen sich aus der Ukraine zurück: Was soll die EU nun machen? (Gastbeitrag)

PAM hat geschrieben: ↑Do 21. Mär 2024, 06:21 Berliner-Zeitung.de:
Die USA ziehen sich aus der Ukraine zurück: Was soll die EU nun machen? (Gastbeitrag)

Die Berliner Zeitungen sind immer wieder unterhaltsam. Die konservative BZ will den Strategiewechsel hin zu einer Verhandlungslösung, während der links-grüne Tagesspiegel in einem Kommentar nun selbst Sympathie für Bodentruppen zeigt, um "Deutschland und Europa vor Schlimmerem zu bewahren". Irgendwie halte ich diese inzwischen weitgehend ideologisch versiffte Debatte für immer unerträglicher, wobei das Bild ja bei weitem nicht mehr einheitlich ist und links und rechts sich stark vermischt.

Geht es nach den alten Regeln des Pazifismus, würde die AfD sogar ganz linksaußen stehen, gefolgt vom BSW und der Linken sowie dem linken Flügel der SPD. Das ist das "Team Diplomatie und Verhandlungen". Das "Team Krieg und Unterstützung" beginnt schon innerhalb der SPD, geht dann über die Union und die FDP bis zu zu den Grünen, die die stärksten Befürworter von Waffenlieferungen sind und die für den Kampf gegen Putin sogar die ganz große Apokalypse in Kauf nehmen würden, aus einem rein emotional getriebenem Gerechtigkeitsempfinden und nur aus dem Bauch heraus.

Unterschiedliche Meinungen gehören zur Demokratie. Ich halte eher die andere Meinungen abwertende Gossensprache im vorherigen Beitrag für "immer unerträglicher".

Die Frage wird dabei sein: Welcher Strategiewechsel ist noch machbar, wenn aufgrund fehlender Waffenlieferungen die Verteidigungslinien zusammenbrechen?

DH0GHU hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2024, 19:50

wolfgangF hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2024, 12:29
Ich finde es völlig richtig, unterschiedliche, gerade auch gegensätzliche Meinungen zu hören und sich dann eine eigene Meinung zu bilden .

Kannst Du denn damit leben, dass man TROTZDEM am Ende von einer Position überzeugt ist, die Deiner diametral gegenüber steht? (zum Thema Ukraine - bei Israel sind wir wohl nicht weit auseinander: meine Zuneigung zu einer finalen Zweistaatenlösung als Basis für eine Beilegung des Konflikts bedingt ja explizit auch die Anerkennung Israels durch die Palästinenser - und ich sehe Israel tatsächlich auch als freiheitlichen Leuchtturm in einer ansonsten extremistischen Region - wobei das wiederum von radikalen Kräften in Israel selbst immer wieder relativiert wird)

Selbstverständlich. Ich weiß, dass ich nicht im Besitz der absoluten Wahrheit bin. Und ich will immer bedenken, dass der/die andere ja auch recht haben könnte.

Natürlich werbe ich für meine Meinung, weil ich mir diese nie leichtfertig bilde.

Was ich nicht akzeptiere ist, wenn man meine Meinung einfach nur pauschal abwertet, indem man mir bspw. Verbreitung von „Kremlpropaganda“ unterstellt, so wie wenn ich also nicht in der Lage wäre, selbst nachzudenken. Auf dieser Ebene diskutiere ich schlicht nicht.

Ansonsten freue ich mich über den kontroversen Austausch unterschiedlicher Meinungen. Das ist anregender, als wenn alle immer nur eine Sichtweise vertreten.

DH0GHU hat geschrieben: ↑Do 21. Mär 2024, 11:05 Die Frage wird dabei sein: Welcher Strategiewechsel ist noch machbar, wenn aufgrund fehlender Waffenlieferungen die Verteidigungslinien zusammenbrechen?

Deswegen bin ich ja weit entfernt vom AfD- und auch BSW- oder Trump/Orban-Kurs, wo es einfach pauschal "nix mehr liefern" heißt. Die momentane Strategie ist ja klar: Immer gerade soviel liefern, dass den Russen eben kein Durchmarsch gelingt, und bis sie vielleicht irgendwann aufgeben und um Verhandlungen betteln. Nur, wann ist dieses "irgendwann" - in 2, 5, 10, 20 Jahren? Und wie viele Opfer soll dieser Krieg bis dahin noch fordern und wieviel Zerstörung soll es noch geben?

Daher ist jede Diskussion um eine Alternative zum bisherigen Kurs bitter notwendig. Es gibt eben nicht wenige, die sagen, dass ein "Einfrieren" des Kriegs der Ukraine noch mehr überlassen könnte als der bisherige Kurs, bei dem sie zwar sehr langsam, aber dennoch weiter koninuierlich Land verliert.

Klar, die Lage ist schwer und verflixt.

Tagesspiegel.de:
Mit billigen Nachbauten oder Bemalungen: Russland will Flugzeuge und Schiffe vor Angriffen schützen

frank.koriander hat geschrieben: ↑Do 21. Mär 2024, 12:29ein "Einfrieren" des Kriegs der Ukraine noch mehr überlassen könnte als der bisherige Kurs, bei dem sie zwar sehr langsam, aber dennoch weiter koninuierlich Land verliert.

Klar, die Lage ist schwer und verflixt.

Putin wird erst verhandeln, wenn es ihm günstig erscheint. Solange er hoffen kann, dass der Westen seine Unterstützung zurückfahren wird (z. B. unter einem Präsidenten Trump) wird er sich auf keine Verhandlungen einlassen.

Das menschliche Leid, insbesondere die hohe Anzahl verwundeter toter russischer Soldaten spielt bei seinen Überlegungen keine Rolle.

Berliner-Zeitung.de:
Ukraine: Der Westen muss sich zwischen Diplomatie und einem totalen Krieg entscheiden (open source)

Berliner-Zeitung.de:
Bericht: USA verlangen von Ukraine, Angriffe auf russische Ölraffinerien zu stoppen

Berliner-Zeitung.de:
Kreml: Russland jetzt auch offiziell im „Krieg“ mit der Ukraine

Tagesspiegel.de:
Keine „militärische Spezialoperation“ mehr: Russland bestätigt erstmals „Kriegszustand“ mit der Ukraine

Ach, tatsächlich?!

PAM hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2024, 11:13Ach, tatsächlich?!

Dem russischen Narrativ nach ist allerdings Russland das Opfer der westlichen Aggressionen und muss sich dagegen zur Wehr setzen

abckatze hat geschrieben: ↑Do 21. Mär 2024, 20:54Das menschliche Leid, insbesondere die hohe Anzahl verwundeter toter russischer Soldaten spielt bei seinen Überlegungen keine Rolle.

Genau genommen führt Putin nicht nur einen Krieg gegen die Ukraine, sondern auch gegen die eigene Bevölkerung. Völlig sinn- und grundlos schickt er eben auch hunderttausende Russen in den Tod. Es wird Zeit, dass die russische Bevölkerung das nicht länger mit sich machen lässt.

Im heutigen Politbarometer des ZDF :
www.zdf.de/nachrichten/politik/politbar ... s-100.html

69% der Deutschen halten das Vorgehen der Israelis nicht mehr für gerechtfertigt.
87% befürworten, dass der Westen den Druck auf Israel erhöht.
59% sagen ja dazu, dass Europa der Ukraine mehr Waffen und Munition liefern sollte.
48% meinen, die Ukraine sollte weiter kämpfen und nicht auf die besetzten Gebiete verzichten(auch wenn damit der Krieg beendet würde) 40% sind für Verzicht.
70% glauben nicht, dass die USA unter einem Präsidenten Trump weiter Europas Sicherheit garantieren würde.
56% halten aber eine deutsche und europäische Verteidigungsfähigkeit mittelfristig nicht erreichbar.

RF_NWD hat geschrieben: ↑Fr 22. Mär 2024, 15:3269% der Deutschen halten das Vorgehen der Israelis nicht mehr für gerechtfertigt.

Dann sollen die 69% mal Vorschläge machen, wie sich Israel ansonsten effektiv gegen den jahrzehntelangen Terror gegen ihr Land erwehren kann. Jedes Jahr werden tausende Raketen auf Israel abgefeuert, ständig Messerstechereien und Schießereien und das nicht erst seit gestern...

https://www.sueddeutsche.de/politik/nah ... -1.2689699

Das geht doch schon seit Jahrzehnten so. Und nein, Siedlungspolitik und fehlende zwei Staaten Lösung rechtfertigen nicht einen einzigen Anschlag. Man muss immer bedenken: Es gäbe keinen Krieg im nahen Osten, wenn Israel nicht ständig Opfer von Terroranschlägen würde.

Rechtfertig der eine Terror den anderen Terror?
In gewisser Weise schon, aber es gibt wohl zusehends die Meinung, dass es Israel übertreibt.
Aber gut, das ist noch so ein sehr schwieriges Thema in der Weltpolitik und jeder hat wiedermal seine eigene, persönliche Einschätzung dazu...

Zurück nach Russland :
https://www.berliner-zeitung.de/news/sc ... li.2199315
IS bekennt sich zum Terroranschlag in Moskau.
Kämpft Moskau auch bald an 2 Fronten?