Rundfunkforum

Mehr Anlass zur Sorge: https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... 3907e92569

Erste sprechen von einem gezielten Angriff, und nicht mehr von einem Blindgänger, denn getroffen wurde ein Getreidelager. Das wäre dann ein Angriff auf ein NATO-Land. Das sollte für den Bündnisfall reichen.

Bei zwei Explosionen im polnischen Grenzort Przewodow sterben nach Angaben von Einsatzkräften der Feuerwehr zwei Menschen. Es wird gemutmaßt, dass russische Raketen diese herbeigeführt haben. Der polnische Premier Morawiecki beruft den Nationalen Sicherheitsrat ein, teilt ein Sprecher auf Twitter mit.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Zwei-Tote-b ... 20748.html

Man wird herausfinden, von wo die Raketen stammen, auch wenn Putin gewiss die Ukraine dafür verantwortlich machen will. Russland hat ja in der Vergangenheit auch schon Belgorod (und damit sich selber) anstatt Charkiw beschossen, es wäre also nicht das erste Mal, dass Russland seine eigenen Raketen nicht im Griff hat. Wir müssen uns da gar nichts vormachen, wenn die Raketen von den Russen abgefeuert worden sind, dann hätte die NATO das Recht dazu den Bündnisfall auszurufen, auch wenn es dazu mutmaßlich nicht kommen wird, sollte sich herausstellen, dass die Raketen fehlgeleitet waren.

maroon6 hat geschrieben: ↑Di 15. Nov 2022, 20:50Erste sprechen von einem gezielten Angriff, und nicht mehr von einem Blindgänger, denn getroffen wurde ein Getreidelager.

Nein, es wurden zwei landwirtschaftliche Fahrzeuge getroffen, die als fahrbare Getreidetrockner bezeichnet werden:

https://bilder2.n-tv.de/img/incoming/or ... AUIRJx.jpg

Auf dem Bild sieht man auch, dass der Einschlag offenbar unter freiem Himmel war. Ich vermute nach wie vor Inkompetenz des russischen Militärs und nicht Vorsatz als Ursache.

Ah, danke. In solch kleinem Maße kann das kein gezielter Angriff gewesen sein, bei WELT haben sie eben sogar spekuliert, dass die Luftabwehr der Ukraine sogar verantwortlich sein kann, dass Teile der Raketen auf polnisches Gebiet fielen. Dann war das landwirtschaftliche Gerät zur falschen Zeit am falschen Ort.

maroon6 hat geschrieben: ↑Di 15. Nov 2022, 21:31bei WELT haben sie eben sogar spekuliert, dass die Luftabwehr der Ukraine sogar verantwortlich sein kann, dass Teile der Raketen auf polnisches Gebiet fielen. Dann war das landwirtschaftliche Gerät zur falschen Zeit am falschen Ort.

Ja, auch das ist möglich (beim Zwischenfall in Moldau vor ein paar Wochen waren es ja auch Trümmer der ukrainischen Luftabwehr). Wobei das diesmal auch lost in translation sein kann, denn die Russen haben offenbar aus Mangel an anderen Raketen ihre S-300-Luftabwehrraketen für die heutigen Angriffe auf die Ukraine genutzt. Ich bin sicher sämtliche NATO-Geheimdienste rotieren gerade um den Vorfall genauestens aufzuklären und zu bewerten. Man kann Russland nur wünschen, dass es kein Vorsatz war

Welches Interesse sollte Russland auch haben, solch eine Aktion vorsätzlich zu begehen?
Es läuft gerade extrem schlecht in der Ukraine, im eigenen Land rumort es langsam auch und selbst China geht eher auf Distanz- als Kuschelkurs.
Ich vermute daher auch einfach eine außer Kontrolle geratene Rakete, die irgendwo auf ukrainischem Boden schaden anrichten sollte.

Und wenn man sowas mit Vorsatz macht, dann hätte man sich ein bedeutenderes Ziel ausgesucht, als irgendwo mitten in der Provinz.
Siehe NS1, da wurde auch mit Vorsatz alles dafür getan, die Pipeline nachhaltig und dauerhaft unbrauchbar zu machen.

Das ist ja nun wirklich SEHR nah an der ukrainischen Grenze - wenige km. Da kann eine Fehlfunktion, eine Beschädigung durch einen Abschussversuch oder Ähnliches der Grund sein - oder es kann sogar eine Abwehr-Waffe sein, die versehentlich zu weit nach Westen fliegt...
Eigentlich dürfte die Gegend sehr engmaschig überwacht sein - RADAR-Aufzeichnungen könnten hier weiterhelfen...

Rund 20 km entfernt, auf ukrainischem Gebiet, befindet sich ein wichtiges Kraftwerk und mutmaßlich wollte man wohl das treffen.
Schließlich bombardiert man ja seit Wochen die Infrastruktur der Ukraine.

Laut Experten mangelt es Russland inzwischen auch an modernen, zielgenauen Raketen.
Der alte Schrott verirrt sich dann natürlich auch schneller.

Draußen ist es ungewöhnlich ruhig geworden... Das sagt wohl schon so einiges über die Brisanz der Situation aus.

Ist es denn mittlerweile bestätigt worden, dass es russische Raketen waren? Klar liegt das nahe, gerade in Grenznähe, aber bisher sprechen nur die Ukraine und einige Medien davon, auch wenn es m.W. nicht abschließend untersucht ist. Mein letzter Stand ist, dass auch das Pentagon sagt, dass sie noch nichts genaues wissen.

Da Polen überlegt Artikel 4 des Nordatlantikvertrages in Kraft zu setzen, hier mal der Wortlaut:

Artikel 4

Die Parteien werden einander konsultieren, wenn nach Auffassung einer von ihnen die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist.

https://www.nato.int/cps/en/natohq/offi ... dLocale=de

Kritisch wird es, wenn Artikel 5 in Kraft tritt. Aber das wird wohl eher nicht der Fall sein, bisher sieht es nach wie vor nicht nach Vorsatz aus. Aber man muss abwarten, was die Ermittlungen ergeben.

Ruhrwelle hat geschrieben: ↑Di 15. Nov 2022, 22:52Ist es denn mittlerweile bestätigt worden, dass es russisch Raketen waren?

Das NATO Air-Policing hat gewiss die Flugbahn und den Ursprung der Raketen aufgezeichnet. Angeblich wurde inoffiziell aus dem Pentagon bestätigt, dass die Raketen von Russland abgefeuert wurden. Offiziell wurde dazu noch nichts gesagt. Wichtiger ist auch die Frage, ob Polen vorsätzlich angegriffen wurde oder versehentlich.

Eigentlich gibt es nur drei Möglichkeiten:
- Russland hat nichts damit zu tun
- Es war ein Versehen und die Raketen sollten woanders hin
- Es ist mal wieder ein "Grenzen testen" vom Bekloppten.