Starsailor001 hat geschrieben: ↑Mi 3. Aug 2022, 21:30
Erneuerbare Energien also Solar und Wind können gut ergänzen, können aber NIE eine GRUNDLASTVERSORGUNG eines Staates der Industriestaat sein möchte, gewährleisten......
...........so lang wie die Speicherbarkeit bei Überlastung in der Versogung durch die Erneuerbaren in Hoch-Zeiten nicht gegeben ist.
1. Fehler: Wind weht im offshore-Bereich eigentlich immer. Erst recht immer irgendwo innerhalb des Verbundnetzes.
2. Fehler: Deine Rechnung stimmt natürlich dann insbesondere, wenn die installierte Leistung so bemessen ist, dass es nie nennenswerte Überkapazitäten gibt. Wenn aber die erzeugte kWh Strom bei Wind weit unter 10 Cent kostet, kann man auch Überkapazitäten für Schwachwindzeiten vorhalten.
3. Fehler: Du tust so, als wäre eine Speicherbarkeit grundsätzlich nicht gegeben. Die technischen Lösungen dafür gibt es. Mit jedem Cent, den man in Kernenergie oder fossile Brennstoffe steckt, bleibt natürlich weniger Geld für Investitionen in Speichertechnologien (Wasserstoff, Methan, Akkus, Pumpspeicher, etc) übrig. Mittlerweile geht man dazu über, direkt an den dezentralen Kraftwerken Speicher zu errichten, z.B. bei Solaranlagen. Zusätzlich gibt es eine Wasserstoffstrategie, die eine diversifizierte Import-infrastruktur vorsieht.
Wusstest Du, eigentlich dass die Grundlasterzeugung aus Biomasse in Deutschland höher ist als die Grundlast aus Atomstrom?
4. Fehler: Sag niemals nie. Selbstverständlich sind Erneuerbare keine Lösung für diesen Winter. Perspektivisch ist es aber sehr kurzsichtig, zu glauben, man könnte dauerhaft fossil oder atomar weitermachen. Und dumm, zu glauben, es wäre nötig. Bis auf Lobbyisten der Fossil- und Atom-Branche glaubt niemand, das wäre dauerhaft nötig. CO2-Neutralität ist ohne Kernkraft durchaus in ca. 15-20 Jahren machbar. Kleiner Tipp: Vorher ist auch kein heute geplantes AKW fertig.
Da liegt der Denkfehler.
Der Denkfehler liegt darin, nach der Feststellung eines Problems nicht an dessen Lösung arbeiten zu wollen, sondern den vermeintlich einfachen Weg des russischen Gases zu gehen.
Solange wir die die Mehrproduktion , die im Sommer durch Erneuerbare anfällt nicht abspeichern können sondern ans Ausland verschenken müssen um im Winter teuer aus dem Ausland Strom zuzukaufen,......................da brauchen wir im Winter die konstante Versorgung aus einer Grundlastquelle.
Mit fast allen Nachbarländern hat Deutschland im Stromhandel einen massiven Exportüberschuss. Nur mit Polen, Dänemark, Schweden und Norwegen haben wir einen Importüberschuss. Wenn man sich die Preise am Epex-Spotmarkt so anschaut, ist das ein lukratives Geschäft...
Und welche soll die sein..Atom, Kohle, Gas , Erdöl? Das muss mal ernsthaft geklärt werden.
Gas ist hier tatsächlich der Königsweg, sofern man mittelfristig auf Gas aus erneuerbaren Quellen (also auf Wasserstoff oder auf aus Wasserstoff erzeugtem Methan, ergänzt durch Biogas) setzt. Die nächsten 5 Jahre sicher nicht, da wird man in den sauren Kohleapfel beißen müssen, bis genug Flüssiggaskapazitäten verfügbar sind. Die für die Stromproduktion anfallenden Gasmengen in D sind ja eher marginal verglichen mit vielen anderen großen europäischen Ländern. In der EU werden aktuell 50 bis 80 GW Strom aus Gas produziert (je nach Tageszeit), d.h. der deutsche Anteil am Gas-Strom liegt EU-weit bei unter 10%..
Wenn gerade im Winter ....Sonne und Wind ausfallen, womit erzeugen wir UNSERE GRUNDLAST als Strom und dazu noch die Last die als variabel im Tagesverlauf drauf kommt? Wo soll das herkommen???
Wie lange sollen sie denn Deiner Meinung nach ausfallen, damit potentielle Speichertechnologien auch nicht mehr ausreichen? Würde man stumpf in der EU die Kapazitäten der Erneuerbaren verfünffachen, hätten wir im gesamten vergangenen Winter nie unter 100% der notwendigen Energie zur Verfügung gehabt. Ganz ohne Speicher. Im Januar waren es immer zwischen 20 und knapp 50%.
Im Februar 24 bis 52%.
https://energy-charts.info/charts/power ... &year=2022
Momentan sind Erneuerbare eine gute Ergänzung aber nicht als Grundlastversorgung im Winter geeignet.
Das ist leider momentan so.
Momentan. Richtig. Warum schreibst Du dann eingangs "NIE"? Für jedes von Dir erwähnte Problem gibt es Lösungen, die unterm Strich billiger sein werden als Kernkraftwerke oder fossile Kraftwerke - selbst dann, wenn man Folgekosten und Ewigkeitskosten nicht einrechnet oder ins Ausland abschiebt.
Kein Mensch sagt, dass wir energieautark werden sollen. Das wird nicht gehen. Wenn Du aber die Nachrichten aufmerksam verfolgst, bekommst Du mit, dass in vielen Ländern aktuell bereits die Infrastruktur für großtechnische Wasserstoffproduktion aus erneuerbaren Energien aufgebaut wird. DA liegt ein beträchtlicher Teil der Lösungen. Wasserstoff lässt sich wunderbar in Kraftwerken zur Stromproduktion einsetzen, um Dunkelflauten zu überbrücken.
Auch Frage ich mich warum man bei Erneuerbaren Ernergien in Deutschland fast immer nur von Wind und Sonne redet.
Es gibt auch noch das Wasser, und das fliesst wiederum im Winter oftmals wilder....DIe Skandinavier machen es vor.Wasserkraft ist dort eine starke Nummer bei den Erneuerbaren Energien,Im Übrigen war es das auch mal in Deutschland schon vor fast 100 Jahren ...
Wenn man nicht den letzten Fluss komplett anstauen will, ist das Wasserkraftpotenzial in Deutschland schon sehr weitgehend ausgeschöpft. Deutschland ist eben anders als Norwegen nicht zu 100% von hohen Bergen bedeckt.
Stand 2011 gab es ja bereits 7600 Wasserkraftanlagen in D, die meisten Kleinanlagen nach EEG. Das Potenzial ist damit weitgehend ausgereizt: zu rund 80%. Man könnte noch von gut 20 auf gut 25 TWh pro Jahr kommen. Da geht nicht mehr viel. Realistischer geht die Produktion sogar noch zurück, weil es immer öfters Trockenheitsphasen gibt.
Thema Wasserstoff finde ich zum Beispiel sehr interessant...auch in Bezug als Speichermedium.Das sollte man mal weiterverfolgen.
hast Du ganz verpasst, dass man da bereits dran ist?
Es gibt doch reichlich Projekte, z.B. in Afrika und Australien, die im Rahemen der deutschen Wasserstoffstrategie dort grünen Wasserstoff erzeugen werden. Selbst im Inland will man bis Ende des Jahrzehnts 10 GW Elektrolysekapazität aufbauen - die man ja bereits jetzt zum Teil bräuchte, wenn zufällig im Norden mal viel Wind weht und im Süden die Sonne scheint, und deshalb Windräder stillstehen müssen.
https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/e ... tegie.html
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... ie-1732248
Das schöne: Da gibts durchaus Länder, die demokratisch verfasst sind UND viel Platz & Sonne+Wind bieten. Senegal, Namibia, Chile, Australien, ... Ist irgendwie sympathischer und vermutlich zuverlässiger als komische Erdgasdiktaturen wie Qatar und Russland ... Bei Stromgestehungskosten von 2 Cent pro kWh und darunter ist dann auch der niedrige Wirkungsgrad nicht mehr so schlimm.