Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

[Habakukk]

Man kann über Frau Merkel geteilter Meinung sein, aber eines ist ziemlich sicher: Putin hat Merkel im Gegensatz zu der neuen Regierung wirklich respektiert. Aber selbst sie konnte ja nicht verhindern, dass Putin sich mal einfach so die Krim einverleibt hat.

Das ist es ja, was ich meine: Putin macht was er will. Da gibt es wenig zu vermitteln.

[PAM]

Man kann über Frau Merkel geteilter Meinung sein, aber eines ist ziemlich sicher: Putin hat Merkel im Gegensatz zu der neuen Regierung wirklich respektiert. Aber selbst sie konnte ja nicht verhindern, dass Putin sich mal einfach so die Krim einverleibt hat.

Das ist es ja, was ich meine: Putin macht was er will. Da gibt es wenig zu vermitteln.

Parallel dazu kann man aber auch sagen, man braucht eine Außenministerin nicht zu Verhandlungen in dieser Sache zu schicken. Bereits seit mehr als einer Dekade war Russland-Politik Kanzlerin-Sache bzw. wäre es nun Sache des unsichtbaren Kanzlers. Aber da passiert nichts! Das eine Gespräch von ihm in Moskau war allenfalls eine Symbolgeste und konnte gar nichts mehr bewirken. Es hätte nur zu diplomatischen Verwirrungen geführt, hätte die russische Seite so etwas wie einen Antrittsbesuch abgelehnt. Aber das, was in den vergangenen Tagen in den "Donezk-Republiken" passierte, war zu diesem Zeitpunkt längst entschieden. Und das, was in den kommenden Wochen geschehen wird, das ist es auch.

[UK-DX]

Die Sorgen, die (West)Europa antreiben wird, sind Inflation und Fluechtlinge, was wird was kosten, und wohin gehen die gut Ausgebildeten, und welches Land nimmt die die nichts koennen.....mit den ueblichen entzweidenden Diskussionen. Auch die Gefahr dass der Konflikt atomar wird, ist nicht ganz auszuschliessen, denn diese ganze militaerisch-kriegstreibende Zuendelei kann rasch unkontrolliert umschlagen.

Das verwendete Drehbuch wurde in der Geschichte immer wieder verwendet: Land A verursacht Unruhen im Land B, und marschiert dann einfach ein, um "Ruhe zu schaffen". Danach kommt ein "Referendum" mit dem Resultat von 90% und mehr.....

Der Ukraine selbst bleiben eigentlich nur zwei Wahlmoeglichkeiten: Aufruesten nach Vorbild Israels, und gute Freunde im Westen, oder am besten gleich der Beitritt zur NATO.

Auf Putin''s Aussagen und sogenannten Garantien kann man sich mit Sicherheit nicht verlassen, - es ist so wie man vor dem 2. Weltkrieg zwischen UK und Hitler irgendeinen Entspannung Konsens suchte, um sich selbst auf die Schultern zu klopfen.

Putin hat die Souveraenitaet und die Grenzen einens anderen Landes verletzt und stellt dessen Existenz in Frage. Dies ist meines Erachtens eine Kriegserklaerung. Ob es dabei Ukrainer gibt, die Russisch sprechen, ist dabei unerheblich. UK kann auch nicht einfach in Irland einmarschieren, oder Deutschland in Oesterreich.

Russland wird wahrscheinlich immer ein Problem fuer Europa bleiben. Nach Putin's Ableben, oder Abgang ist meines Erachtens ein interner Machtkampf bereits vorprogrammiert.

[PAM]

Jedenfalls hat die deutsche Seite jetzt Tatsachen geschaffen: Tagesspiegel.de: Bundesregierung stoppt Zertifizierung von Nord Stream 2

[UK-DX]

Jedenfalls hat die deutsche Seite jetzt Tatsachen geschaffen: Tagesspiegel.de: Bundesregierung stoppt Zertifizierung von Nord Stream 2

In Europa gab und gibt es einige Problem-Politiker, die hier Fakten geschaffen haben, die nicht sinnvoll waren. Gerhard Schroeder etwa, der fuer die Idee dieser Pipeline verantwortlich ist, auch verbindet ihn eine gute private Freundschaft mit Putin.

In Ungarn ist Viktor Orban aktuell so ein Problem-Politiker, ebenfalls enge Putin-Freundschaft. Ob man sich auf Ungarn als NATO Land im Ernstfall verlassen kann? Ich weis es nicht.

[Arne_BLN]

Jedenfalls hat die deutsche Seite jetzt Tatsachen geschaffen: Tagesspiegel.de: Bundesregierung stoppt Zertifizierung von Nord Stream 2

Inwiefern setzt das Putin jetzt unter Druck?
Europa wird ja weiterhin über die bestehenden Pipelines beliefert und China wird sicher auch gerne perspektivisch als Käufer einspringen.

So gesehen ein Schuss ins Knie.

[zerobase now]

Inwiefern setzt das Putin jetzt unter Druck?
Europa wird ja weiterhin über die bestehenden Pipelines beliefert und China wird sicher auch gerne perspektivisch als Käufer einspringen.

So gesehen ein Schuss ins Knie.

Das kann man so sehen. Europa kann derzeit nicht auf russisches Gas verzichten. Ansonsten drohen massive Versorgungsengpässe.

[Klaus-Peter]

Ein lupenreiner Demokrat ...

[DH0GHU]

Wenn ich so lese, was hier geschrieben steht, muss man wirklich froh sein, dass manche Mitforisten außenpolitisch nichts zu sagen haben. Die Relativierung der russischen Aggression und der unverholene Antiamerikanismus, der hier durchklingt, sind schon frappierend.
Bei allen Differenzen vor allem im Detail und insbesondere bei innenpolitischen und kulturellen Themen stehen uns die USA in Bezug auf Werte, insbesondere auf Freiheitswerte, nunmal deutlich näher als das Putin-Regime.
Und die transatlantischen Partner, neben den USA auch Kanada, sind unseren Wertevorstellungen sicher näher als unsichere Kantonisten wie die Fidesz-Regierung in Ungarn und die PIS-Regierung in Polen.
Klar sind EU und USA auch Konkurrenten. Die USA haben aber nichts davon, wenn es Europa schlecht geht - denn dann machen auch amerikanische Firmen weniger gute Geschäfte. Aber wo EU und Russland auf dem Weltmarkt Konkurrenten sein sollen, erschließt sich mir nicht wirklich. Russland hat bis auf Rohstoffe wenig zu bieten. Ja, Militärtechnik - aber ob die ohne westliche Zulieferprodukte auskommt, ist anzuzweifeln

[PAM]

https://www.berliner-zeitung.de/welt-na ... -li.212549

https://www.berliner-zeitung.de/news/us ... -li.212970

...und damit sind wir mittendrin!

Das kann man so sehen. Europa kann derzeit nicht auf russisches Gas verzichten. Ansonsten drohen massive Versorgungsengpässe.

Exakt das ist so gewollt. Und urplötzlich kann US-Flüssiggas konkurrenzfähig werden, dass mit Tankern einige Wochen über die Ozeane nach Europa unterwegs ist, dabei gekühlt werden muss und die Tankschiffe fahren leer zurück.

[zerobase now]

Bei allen Differenzen vor allem im Detail und insbesondere bei innenpolitischen und kulturellen Themen stehen uns die USA in Bezug auf Werte, insbesondere auf Freiheitswerte, nunmal deutlich näher als das Putin-Regime.

Richtig. Gerade in der ehem. DDR hat man doch reichlich Erfahrungen mit 40 Jahren Diktatur und Gewaltherrschaft gemacht und daran waren die Russen ja nicht ganz unbeteiligt. Schon erstaunlich wie schnell sowas verdrängt wird.

[PAM]

Richtig. Gerade in der ehem. DDR hat man doch reichlich Erfahrungen mit 40 Jahren Diktatur und Gewaltherrschaft gemacht und daran waren die Russen ja nicht ganz unbeteiligt. Schon erstaunlich wie schnell sowas verdrängt wird.

Und jetzt sollen wir im Sinne der USA Krieg führen?

[PAM]

Es sind in der Vergangenheit einige Chancen verspielt worden. Etwa mit der Euro-Einführung hätte es mit Russland einen gemeinsamen Wirtschaftsraum geben können. Nicht als EU-Mitglied, aber zumindest auf Augenhöhe. Das hatte die USA seinerzeit verhindert, dabei aber auch unterschätzt, dass sich sowohl Russland seinerzeit unter Jelzin nach der Machtübernahme durch Putin zu dem entwickelt, was es jetzt ist - vor allem nicht militärisch. Gleichzeitig hatten die USA das Erstarken Chinas nicht erwartet. An beiden Fronten gleichzeitig zu arbeiten, das vermag die USA nicht. Also schiebt man jetzt die europäischen NATO-Partner vor und kümmert sich selbst um China.

Putins Absicht war eigentlich eine europäische Wirtschaftsordnung mit Beteiligung Russlands als gleichwertigem Partner bei gleichzeitigem Heraushalten der USA. Das ist nun nicht mehr zu machen.

Der westliche Teil der Ukraine gehörte historisch mal zu Österreich-Ungarn. In diesem Teil gibt es traditionell wenig bis keine Sympathien zu Russland. Sollten Teile der Ukraine an Russland gebunden werden, dann nur die mit der russischstämmigen Mehrheit. Hinsichtlich dieser Mehrheit stimmt Putins Aussage, "die Ukraine würde Teil Russlands sein".

[DH0GHU]

Und jetzt sollen wir im Sinne der USA Krieg führen?

Militärischer Beistand gegen die Ukraine ist ausgeschlossen worden.

[DH0GHU]

Es sind in der Vergangenheit einige Chancen verspielt worden. Etwa mit der Euro-Einführung hätte es mit Russland einen gemeinsamen Wirtschaftsraum geben können. Nicht als EU-Mitglied, aber zumindest auf Augenhöhe. Das hatte die USA seinerzeit verhindert, dabei aber auch unterschätzt, dass sich sowohl Russland seinerzeit unter Jelzin nach der Machtübernahme durch Putin zu dem entwickelt, was es jetzt ist - vor allem nicht militärisch. Gleichzeitig hatten die USA das Erstarken Chinas nicht erwartet. An beiden Fronten gleichzeitig zu arbeiten, das vermag die USA nicht. Also schiebt man jetzt die europäischen NATO-Partner vor und kümmert sich selbst um China.

Putins Absicht war eigentlich eine europäische Wirtschaftsordnung mit Beteiligung Russlands als gleichwertigem Partner bei gleichzeitigem Heraushalten der USA. Das ist nun nicht mehr zu machen.

Freihandel wäre auch so möglich gewesen - außerdem hatte Russland immer Marktzugang in der EU, umgekehrt war das um Einiges schwieriger - ich kann ein Lied davon singen.
Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum ohne Wertegemeinschaft erscheint mir wenig attraktiv. Putin stand unseren freiheitlichen Werte schon immer kritisch gegenüber. Es bestätigt sich nur aufs Neue, dass es gut war, seine Offerten nicht zu erwidern. Er möchte keine offene, freiheitliche, freie und demokratische Gesellschaft von eigenverantwortlich handelnden Individuen. Das war eigentlich auch schon immer ziemlich klar. Im Inneren wie Äußeren besteht seine Präsidentschaft nur aus (aus westlicher Sicht) Grenzüberschreitungen. Unterdrückung freier Medien, Unterdrückung indivueller Lebensformen, Unterdrückung der Opposition, Auftragsmorde im Ausland. Kriege oder verkappte Besetzungsoperationen in Georgien, Transnistrien, seine Unterstützung für das Assad-Regime, seine Unterstützung für demokratiezersetzende Kräfte wie AfD, Lega Nord oder Front National - oder auch für Trumpelstilzchen, die Wagner-Söldner in Afrika,... - was brauchts denn noch an Beispielen, um zu beweisen, dass diese Person nur als Unperson geeignet ist?
Außerdem: Wir müssen ja nicht die USA lieben - ihr Unsozialsystem, ihre Waffenvernarrtheit, ihre Prüderie, ihr falsches Stromnetz, ihre Hinterhofpolitik - sicher gibt es da einige Differenzen und viele Kritikpunkte, und Manches ist im Außenverhalten nicht besser als bei Russland. Sie sind aber allemal eher als Partner, wirtschaftlich, militärisch wie ethisch, geeignet als dieser Hosentaschenzar.

Der westliche Teil der Ukraine gehörte historisch mal zu Österreich-Ungarn. In diesem Teil gibt es traditionell wenig bis keine Sympathien zu Russland. Sollten Teile der Ukraine an Russland gebunden werden, dann nur die mit der russischstämmigen Mehrheit. Hinsichtlich dieser Mehrheit stimmt Putins Aussage, "die Ukraine würde Teil Russlands sein".

Polen nicht zu vergessen. Das hatten wir ja schon mal, dass sich zwei Großmächte darauf einigten, Europa untereinander aufzuteilen. Kurz darauf brach ein großer Krieg aus - und einer der Verbrecher, die damals ihren Pakt schlossen, wird heute von Putin & Co verharmlost. Man geht mit solchen Leuten besser keinen Pakt ein.