PAM: Danke dir für deine wie immer treffende Analyse!
Militärexperte Gustav Gressel hatte ja zuletzt aufgezählt, was die Ukraine nun, nach den US-Hilfen, noch alles zusätzlich bräuchte, um zumindest annähernd das Blatt wenden zu können. Daran sieht man, wie unrealistisch das ist, will man nicht den ganz großen Krieg riskieren:
Mehr Flugabwehrsysteme, die Welt muss mehr Patriot-Systeme zur Verfügung stellen. Die USA haben bisher nur eines von 60 verfügbaren geliefert
Kampfflugzeuge des europäischen Typs Eurofighter oder des US-Typs F16 mit entsprechender Bewaffnung wie AGM-88-Luft-Boden-Raketen oder französischen Gleitbomben, die Infrarot- oder lasergesteuert und nicht GPS-gelenkt sind. Die französischen Gleitbomben werden von der Ukraine derzeit sehr erfolgreich eingesetzt. Beim Eurofighter ist auch Deutschland gefragt
Marschflugkörper vom deutsch-schwedischen Typ Taurus oder britisch-französischen Typ Storm Shadow, um hinter der Front angreifen zu können.
Ausrüstung zur elektronischen Kriegsführung: Dabei vor allem mehr Peilgeräte, um russische Störsender schneller orten zu können.
Mehr gepanzerte Fahrzeuge, um lokale Überlegenheit auf dem Schlachtfeld ausnutzen zu können.
Weitere Schützenpanzer Bradley (USA) oder Marder (Deutschland): Sie können kurzfristig in Massen beschafft werden. Daran ist die Ukraine sehr interessiert.
Viele weitere westliche Kampfpanzer: Für die sowjetischen Modelle T72 und C64 gibt es kaum noch Munition.
Artilleriemunition, auch in Form von Streumunition.
Vor allem aber: Neue, kampfbereite Soldaten, notfalls doch mit Unterstützung von Bodentruppen aus dem Ausland
Gressel brachte es letztlich auf den Punkt:
„Es sind enorm viele russische Soldaten und viel russisches Material in der Ukraine. Eine erneute ukrainische Offensive in diesem Jahr halte ich deshalb für ausgeschlossen“
Die US-Hilfen mögen für den Moment wichtig sein, letztlich sind sie aber nichts anderes als kurzfristige, lebensverlängernde Maßnahmen für die Ukraine. Sollte es nun nicht auf Verhandlungen hinaus laufen, wird das alles irgendwann wieder aufgebraucht sein und nicht nur die USA stehen wieder genau da, wo sie vor kurzem standen, während Russland munter produziert und produziert. Und rekrutiert und rekrutiert.
Über allem steht die Frage: Wie lange halten die westlichen Länder diesen Milliarden-Investitions-Wahnsinn zur Finanzierung eines Sinnlos-Krieges letztlich ohne zählbare Erfolge aus? Und wenn die Politik das weiter angeht: Wie lange macht die jeweilige Bevölkerung das mit?
Die Russen wollen nun als nächstes die Eroberung von Kramatorsk angehen. Sollte das gelingen, wären alle, die momentan auf Wolke 7 schweben, wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
https://www.merkur.de/politik/kramators ... 32303.html