Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

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Radio Fan
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Radio Fan »

Und sollte die gewartete Turbine nun doch noch in Russland ankommen, wird sich die Menge per NS1 wohl auf nur max. 40% erhöhen. Angeblich läuft in der Verdichterstation nur eine der vier vorhandenen Turbinen.
Aber es gibt ja lt. russischen Begründungen immer wieder neue Probleme mit der fehlenden Turbine. Fragen über Fragen… :gruebel:

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DH0GHU
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von DH0GHU »

Da stellt sich doch die knallharte Frage: Lieber ein Schrecken ohne Ende als ein Ende mit Schrecken? Jeder Tag, um den die Energieabhängigkeit von einer von Diktatoren und Massenmördern beherrschten "Single Source" verlängert wird, ist einer zu viel. Mit einer Inbetriebnahme von NS2 würde der Druck sinken, Alternativen zu russischem Gas zu finden. Das ist das letzte, was sich die freie Welt leisten sollte.
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TobiasF
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von TobiasF »

Söder und Kretschmer haben Ideen, wie man die Energiekrise abmildern kann: Söder liebäugelt mit Fracking in Norddeutschland, während Kretschmer die Laufzeiten der bestehenden Atomkraftwerke auf unbestimmte Zeit verlängern will. Schön die Verantwortung auf andere Bundesländer abwälzen, damit man selbst nichts machen muss.
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Nicoco »

Dafür ist gerade Söder ja bestens bekannt.
AKWs ja bitte, gerne auch in Bayern, aber der Atommüll soll bitte woanders hin :joke:
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DH0GHU
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von DH0GHU »

Das sind nicht die Lösungen. Lösungen sind: Diversifizierung der Lieferketten, Ausbau erneuerbarer Energien - inklusive Wasserstoff oder "grünem" Gas (Power to Gas!) aus Erneuerbaren aus sonnenreicheren oder wind- und wasserkraftreicheren Gegenden der Welt. Es gibt keine Notwendigkeit, langfristig an Atomkraft und fossiler Energie festzuhalten. Billiger als Atomkraftwerke wird das allemal.
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Thomas(Metal)
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Thomas(Metal) »

Manager hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 19:04 Wozu North Stream 2 in Betrieb nehmen, wenn North Stream 1 von Russland nur mit 20 % Auslastung bedient wird?
Hast Du denn gar nichts verstanden? Es ist nicht der Westen, der die Gaslieferungen gedrosselt hat. Das war das liebe Russland.
Falls du mich damit meinst: Ich gehöre hier defintiv weder zu den Rußland-Jüngern, noch zu denen die Ami go home rufen.
In diesem konkreten Fall: In einem Krisen- oder Kriegsfall sehe ich zunächst entsprechende Lieferungen als nicht gesichert an. Einerseits muß mit Problemen auf der Transportstrecke gerechnet werden, andererseits wird u. U. eine Partei hier unzuverlässig agieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn man sie mit Sanktionen belegt.
Wenn man schon das Zeug nimmt oder gar braucht und einlagern kann sollte es nicht abwegig sein soviele Transportwege zu öffnen und soviel zu ziehen wie man eben noch kriegen kann. Und genau da sehe ich eben Nord Stream 2. Es ist schlicht Transportkapzaität. Das dann andere Schweinereien passieren könnten ist klar und sollte nicht verwundern. Auch diese Pipeline endet in Rußland. NS2 nicht zu nutzen ist nach meiner Meinung vor allem dem Ego-Trip einiger Politiker in Deutschland und dem Kniefall vor anderen europäischen Ländern geschuldet.
Und ich halte übrigens nichts von Märchen. Dies bestrifft insbesondere daß die USA NS2 nicht will weil sie uns ihr Fracking-Gas verkaufen wollen...
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PAM
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von PAM »

Quatsch! Das Fallenlassen von North Stream 2 ist eine ausschließlich politisch motivierte Entscheidung gewesen. Wer jedoch meint, North-Stream 2 nicht zu brauchen, der sollte ehrlich bleiben und auch North-Stream 1 nicht mehr in Anspruch nehmen.

Die Industriezweige, die bisher daraus versorgt wurden, sollen ins Ausland gehen und uns hier den ökologischen Fußabdruck erleichtern. Und jede Stadt, jedes Dorf, dass nicht mehr mit Gas beheizt wird, ist eine Erleichterung. Massenarbeitslosigkeit darf uns hier beim Erleichern der CO²-Bilanz nicht stören. Wir können nicht jeden mitnehmen.
Zuletzt geändert von PAM am Mi 3. Aug 2022, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Starsailor001
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Starsailor001 »

Erneuerbare Energien also Solar und Wind können gut ergänzen, können aber NIE eine GRUNDLASTVERSORGUNG eines Staates der Industriestaat sein möchte, gewährleisten......
...........so lang wie die Speicherbarkeit bei Überlastung in der Versogung durch die Erneuerbaren in Hoch-Zeiten nicht gegeben ist.

Da liegt der Denkfehler.

Solange wir die die Mehrproduktion , die im Sommer durch Erneuerbare anfällt nicht abspeichern können sondern ans Ausland verschenken müssen um im Winter teuer aus dem Ausland Strom zuzukaufen,......................da brauchen wir im Winter die konstante Versorgung aus einer Grundlastquelle.

Und welche soll die sein..Atom, Kohle, Gas , Erdöl? Das muss mal ernsthaft geklärt werden.

Wenn gerade im Winter ....Sonne und Wind ausfallen, womit erzeugen wir UNSERE GRUNDLAST als Strom und dazu noch die Last die als variabel im Tagesverlauf drauf kommt? Wo soll das herkommen???


Momentan sind Erneuerbare eine gute Ergänzung aber nicht als Grundlastversorgung im Winter geeignet.
Das ist leider momentan so.

Auch Frage ich mich warum man bei Erneuerbaren Ernergien in Deutschland fast immer nur von Wind und Sonne redet.
Es gibt auch noch das Wasser, und das fliesst wiederum im Winter oftmals wilder....DIe Skandinavier machen es vor.Wasserkraft ist dort eine starke Nummer bei den Erneuerbaren Energien,Im Übrigen war es das auch mal in Deutschland schon vor fast 100 Jahren ...

Für die Grundlast brauchen wir im Winter eine Lösung, wenn Sonne und Wind in den Winterschlaf gehen.
Das ist ein Fakt, da kommen wir nicht drumherum.


......................
Thema Wasserstoff finde ich zum Beispiel sehr interessant...auch in Bezug als Speichermedium.Das sollte man mal weiterverfolgen.
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Thomas(Metal)
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Thomas(Metal) »

PAM hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 21:29 Das Fallenlassen von North Stream 2 ist eine ausschließlich politisch motivierte Entscheidung gewesen. Wer jedoch meint, North-Stream 2 nicht zu brauchen, der sollte ehrlich bleiben und auch North-Stream 1 nicht mehr in Anspruch nehmen.
:spos: :spos: :spos:
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DH0GHU
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von DH0GHU »

Starsailor001 hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 21:30 Erneuerbare Energien also Solar und Wind können gut ergänzen, können aber NIE eine GRUNDLASTVERSORGUNG eines Staates der Industriestaat sein möchte, gewährleisten......
...........so lang wie die Speicherbarkeit bei Überlastung in der Versogung durch die Erneuerbaren in Hoch-Zeiten nicht gegeben ist.
1. Fehler: Wind weht im offshore-Bereich eigentlich immer. Erst recht immer irgendwo innerhalb des Verbundnetzes.
2. Fehler: Deine Rechnung stimmt natürlich dann insbesondere, wenn die installierte Leistung so bemessen ist, dass es nie nennenswerte Überkapazitäten gibt. Wenn aber die erzeugte kWh Strom bei Wind weit unter 10 Cent kostet, kann man auch Überkapazitäten für Schwachwindzeiten vorhalten.
3. Fehler: Du tust so, als wäre eine Speicherbarkeit grundsätzlich nicht gegeben. Die technischen Lösungen dafür gibt es. Mit jedem Cent, den man in Kernenergie oder fossile Brennstoffe steckt, bleibt natürlich weniger Geld für Investitionen in Speichertechnologien (Wasserstoff, Methan, Akkus, Pumpspeicher, etc) übrig. Mittlerweile geht man dazu über, direkt an den dezentralen Kraftwerken Speicher zu errichten, z.B. bei Solaranlagen. Zusätzlich gibt es eine Wasserstoffstrategie, die eine diversifizierte Import-infrastruktur vorsieht.

Wusstest Du, eigentlich dass die Grundlasterzeugung aus Biomasse in Deutschland höher ist als die Grundlast aus Atomstrom?

4. Fehler: Sag niemals nie. Selbstverständlich sind Erneuerbare keine Lösung für diesen Winter. Perspektivisch ist es aber sehr kurzsichtig, zu glauben, man könnte dauerhaft fossil oder atomar weitermachen. Und dumm, zu glauben, es wäre nötig. Bis auf Lobbyisten der Fossil- und Atom-Branche glaubt niemand, das wäre dauerhaft nötig. CO2-Neutralität ist ohne Kernkraft durchaus in ca. 15-20 Jahren machbar. Kleiner Tipp: Vorher ist auch kein heute geplantes AKW fertig.


Da liegt der Denkfehler.
Der Denkfehler liegt darin, nach der Feststellung eines Problems nicht an dessen Lösung arbeiten zu wollen, sondern den vermeintlich einfachen Weg des russischen Gases zu gehen.

Solange wir die die Mehrproduktion , die im Sommer durch Erneuerbare anfällt nicht abspeichern können sondern ans Ausland verschenken müssen um im Winter teuer aus dem Ausland Strom zuzukaufen,......................da brauchen wir im Winter die konstante Versorgung aus einer Grundlastquelle.
Mit fast allen Nachbarländern hat Deutschland im Stromhandel einen massiven Exportüberschuss. Nur mit Polen, Dänemark, Schweden und Norwegen haben wir einen Importüberschuss. Wenn man sich die Preise am Epex-Spotmarkt so anschaut, ist das ein lukratives Geschäft...
Und welche soll die sein..Atom, Kohle, Gas , Erdöl? Das muss mal ernsthaft geklärt werden.
Gas ist hier tatsächlich der Königsweg, sofern man mittelfristig auf Gas aus erneuerbaren Quellen (also auf Wasserstoff oder auf aus Wasserstoff erzeugtem Methan, ergänzt durch Biogas) setzt. Die nächsten 5 Jahre sicher nicht, da wird man in den sauren Kohleapfel beißen müssen, bis genug Flüssiggaskapazitäten verfügbar sind. Die für die Stromproduktion anfallenden Gasmengen in D sind ja eher marginal verglichen mit vielen anderen großen europäischen Ländern. In der EU werden aktuell 50 bis 80 GW Strom aus Gas produziert (je nach Tageszeit), d.h. der deutsche Anteil am Gas-Strom liegt EU-weit bei unter 10%..

Wenn gerade im Winter ....Sonne und Wind ausfallen, womit erzeugen wir UNSERE GRUNDLAST als Strom und dazu noch die Last die als variabel im Tagesverlauf drauf kommt? Wo soll das herkommen???
Wie lange sollen sie denn Deiner Meinung nach ausfallen, damit potentielle Speichertechnologien auch nicht mehr ausreichen? Würde man stumpf in der EU die Kapazitäten der Erneuerbaren verfünffachen, hätten wir im gesamten vergangenen Winter nie unter 100% der notwendigen Energie zur Verfügung gehabt. Ganz ohne Speicher. Im Januar waren es immer zwischen 20 und knapp 50%.
Im Februar 24 bis 52%.
https://energy-charts.info/charts/power ... &year=2022

Momentan sind Erneuerbare eine gute Ergänzung aber nicht als Grundlastversorgung im Winter geeignet.
Das ist leider momentan so.
Momentan. Richtig. Warum schreibst Du dann eingangs "NIE"? Für jedes von Dir erwähnte Problem gibt es Lösungen, die unterm Strich billiger sein werden als Kernkraftwerke oder fossile Kraftwerke - selbst dann, wenn man Folgekosten und Ewigkeitskosten nicht einrechnet oder ins Ausland abschiebt.
Kein Mensch sagt, dass wir energieautark werden sollen. Das wird nicht gehen. Wenn Du aber die Nachrichten aufmerksam verfolgst, bekommst Du mit, dass in vielen Ländern aktuell bereits die Infrastruktur für großtechnische Wasserstoffproduktion aus erneuerbaren Energien aufgebaut wird. DA liegt ein beträchtlicher Teil der Lösungen. Wasserstoff lässt sich wunderbar in Kraftwerken zur Stromproduktion einsetzen, um Dunkelflauten zu überbrücken.




Auch Frage ich mich warum man bei Erneuerbaren Ernergien in Deutschland fast immer nur von Wind und Sonne redet.
Es gibt auch noch das Wasser, und das fliesst wiederum im Winter oftmals wilder....DIe Skandinavier machen es vor.Wasserkraft ist dort eine starke Nummer bei den Erneuerbaren Energien,Im Übrigen war es das auch mal in Deutschland schon vor fast 100 Jahren ...
Wenn man nicht den letzten Fluss komplett anstauen will, ist das Wasserkraftpotenzial in Deutschland schon sehr weitgehend ausgeschöpft. Deutschland ist eben anders als Norwegen nicht zu 100% von hohen Bergen bedeckt.
Stand 2011 gab es ja bereits 7600 Wasserkraftanlagen in D, die meisten Kleinanlagen nach EEG. Das Potenzial ist damit weitgehend ausgereizt: zu rund 80%. Man könnte noch von gut 20 auf gut 25 TWh pro Jahr kommen. Da geht nicht mehr viel. Realistischer geht die Produktion sogar noch zurück, weil es immer öfters Trockenheitsphasen gibt.

Thema Wasserstoff finde ich zum Beispiel sehr interessant...auch in Bezug als Speichermedium.Das sollte man mal weiterverfolgen.
hast Du ganz verpasst, dass man da bereits dran ist?
Es gibt doch reichlich Projekte, z.B. in Afrika und Australien, die im Rahemen der deutschen Wasserstoffstrategie dort grünen Wasserstoff erzeugen werden. Selbst im Inland will man bis Ende des Jahrzehnts 10 GW Elektrolysekapazität aufbauen - die man ja bereits jetzt zum Teil bräuchte, wenn zufällig im Norden mal viel Wind weht und im Süden die Sonne scheint, und deshalb Windräder stillstehen müssen.

https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/e ... tegie.html
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... ie-1732248

Das schöne: Da gibts durchaus Länder, die demokratisch verfasst sind UND viel Platz & Sonne+Wind bieten. Senegal, Namibia, Chile, Australien, ... Ist irgendwie sympathischer und vermutlich zuverlässiger als komische Erdgasdiktaturen wie Qatar und Russland ... Bei Stromgestehungskosten von 2 Cent pro kWh und darunter ist dann auch der niedrige Wirkungsgrad nicht mehr so schlimm.
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DH0GHU
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von DH0GHU »

PAM hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 21:29 Quatsch! Das Fallenlassen von North Stream 2 ist eine ausschließlich politisch motivierte Entscheidung gewesen. Wer jedoch meint, North-Stream 2 nicht zu brauchen, der sollte ehrlich bleiben und auch North-Stream 1 nicht mehr in Anspruch nehmen.
So ein Quatsch!
Putin wartet doch nur darauf, dass wir einknicken, NS2 in Betrieb nehmen und weiterhin russisches Gas "erbetteln". Wie der Drogensüchtige, der bei seinem Dealer um mehr Stoff bettelt. Merkt ihr das eigentlich nicht? Das Problem ist nicht, NS2 in Betrieb zu nehmen, sondern es danach wieder einzustampfen. Wenn Putin seine Soldateska nicht aus der Ukraine abzieht, wird es irgendwann ein Gasembargo geben müssen.

Wenn wir den Winter ohne NS2 überstehen, haben nicht wir, sondern Putin die Arschkarte gezogen.
Russland hat zu wenige Pipelines nach China.
Russland hat keine Technologie, um Pipelines aufzubauen und zu betreiben, solange es ein Embargo auf die notwendige Technik gibt.
Russland hat keine ausreichenden LPG-Kapazitäten.
Russland braucht die Öl- und Gas-Exporte - und Russland braucht dazu Europa als Absatzmarkt.
Deshalb setzt Putin alles daran, uns in der Abhängigkeit zu halten - zu einem möglichst hohen Preis. Die verringerten Liefermengen werden ihm derzeit vergoldet, und was er jetzt nicht verkauft, wird - seiner Erwartung nach - dann halt in einigen Jahren verkauft.
Der einzige richtige Weg ist, diese Abhängigkeit so schnell wie nur möglich zu beenden.
DANACH darf Putin gerne zu UNSEREN Konditionen wieder liefern. Falls das dann noch jemand will. Denn wer einmal versucht, seinen Kunden zu erpressen, wird sich schwer tun, wieder Kunden zu finden. Auch die Chinesen und Inder sind ja nicht blöd. Die nehmen jetzt beim Öl den Preisabschlag mit, den Rosneft und Co gewähren müssen, um überhaupt noch Käufer zu finden. Sie werden nicht so dumm sein wie die Europäer und sich von Putin abhängig machen. Warum sollte China noch ein Interesse an Putlers Gas haben? Kasachstan kann auch liefern. Iran kann liefern. Qatar kann liefern.
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Georg A.
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Georg A. »

DH0GHU hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 23:10 Der Denkfehler liegt darin, nach der Feststellung eines Problems nicht an dessen Lösung arbeiten zu wollen, sondern den vermeintlich einfachen Weg des russischen Gases zu gehen.
Ein wahrer Satz, den ich am liebsten jeden Tag diesen ganzen beknackten Quer-Bedenkenträger 10mal um und durch den Kopf hämmern würde. Die glauben immer, mit dem Stand, den sie so oberflächlich kennen (von "verstehen" rede ich gar nicht erst), ist jetzt jegliche Weiterentwicklung prompt eingestellt und es bleibt GENAU SO für die nächsten 1000 Jahre. Aber das ist doch völliger Bullshit und ignoriert die gesamte Technikgeschichte der Menschheit.

Das fängt bei der Mechanik an (Rudolf Diesel hatte eine verdammte Mühe, die nötigen Kompressionsverhältnisse für die Selbstzündung zu erreichen) und hört bei der IC-Integration nicht auf ("kleiner als 400nm geht wegen der Lichtwellenlänge gar nicht", jaja, und jetzt haben wir 5-10nm).

Mein erster Computer als Kind war ein ZX81 mit 1KB RAM und 8KB ROM. Und knapp 40m Jahre später jetzt trag ich ein Ding in der Hosentasche rum, das noch kleiner als der ZX81 ist, 8Millionen mal mehr RAM und 32Milionen mal mehr ROM hat. Und eine Millionen mal schneller könnte es auch noch sein...

Der liebe GROWIAN als RWE-Demonstration, dass Windanlagen ja gar nicht gehen können, war mit 3MW geplant und dann wegen diversen Problemen wieder abgerissen. Heute sind 3-5MW und bei Offshore über 10MW recht normal.

Wir haben jetzt Wirkungsgrade von real käuflichen Solarzellen, die über den vor 30-40 Jahren theoretisch berechneten Maximalwerten liegen :verrueckt: Nein, die Physik selbst hat sich nicht geändert.

Und so weiter und so weiter...
maroon6
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Registriert: Fr 28. Sep 2018, 16:01

Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von maroon6 »

Ich bin ein ganz böser Mensch. Ich bin seit gestern mitverantwortlich für eine kommende Wirtschaftskrise und eine stark ansteigende Arbeitslosigkeit (ja, vielleicht bin ich auch selbst betroffen), da wir uns entschlossen haben für 2023 geplante Ausgaben zurückzustellen. Die Rechnung ist ganz einfach: Bei einer Nachzahlung von über über 3500 Euro (!!!) beim Wohngeld, das unter anderem auch die Energiekosten beinhaltet, müssen andere Dinge zurückgestellt werden, da geringe und mittlere Einkommen es sich nicht mehr leisten können. Wo für nichts mehr Geld vorhanden ist, da kann auch nichts ausgegeben werden. Dabei haben wir schon gespart, was das Zeug hält: Wieder der 1 kg Reis für 1.50 Euro bei Aldi statt das Bio-Produkt im Unverpackt-Laden für 3 Euro (das war nur soviel, dass es für uns gereicht hat). Wieder Brötchen aus dem Supermarkt statt vom Bäcker. Und, und...
Bisher hatte ich den Kurs der Regierung in punkto Ukraine mitgetragen. Aber so langsam schwindet das. Nach zweieinhalb Jahren Einschränkungen durch Corona wird also nun das Leben erneut beschnitten, da man quasi nur noch für die Arbeit lebt und sich kaum noch etwas leisten kann. Die Sanktionen gegen Russland sind gerade für Deutschland fatal, da es sich wie kein Land zuvor von Russland abhängig gemacht hat. Mit anderen Worten: Der Schaden für uns wird definitiv höher sein als der Schaden Russlands durch die Sanktionen. Wenn es nach mir ginge und wenn ich es entscheiden könnte, würde ich auch Putins Gas nehmen.
Und wer nun schreit, mit Diktatoren und Aggressoren macht man keine Deals, den verweise ich auf die "lupenreinen Demokratien" China (Elektronik und vieles andere) oder Saudi-Arabien (Öl). Wer mit einem Smartphone Made in China rumläuft, der darf auch nicht Putins Gas ablehnen. Erst recht nicht, wenn China nun noch Taiwan angreifen sollte.
Nein, es ist unfassbar, dass der kleine Mann nun Fehler der Politik ausbaden muss. Und ich rechne mit starken Unruhen und Protesten ab Herbst, wenn dann auch noch andere ihre Nachzahlungen bekommen und sehen werden, dass das Leben erheblich eingeschränkt werden muss.
Und wenn eine Solidarität nur noch daraus bestehen soll, dass man am Leben vorbei lebt, dann bin ich viel lieber ein egoistisches Arschloch. Denn schließlich hat man nur ein Leben...
Felix II
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Felix II »

Wie gehen 3500 Euro Nachzahlung ? Hier würde ich aber noch mal genauer drüberschauen.
mfG: Felix II
[hr]
Zitat H.S.: Es gibt kluge Menschen in Deutschland. Und solche die gendern...
Sticks and stones may break my bones but there will always be something to offend a feminist.
Wikipedia: Standart bezeichnet häufig eine Falschschreibung des Wortes Standard
DH0GHU
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von DH0GHU »

maroon6 hat geschrieben: Do 4. Aug 2022, 09:05 Bisher hatte ich den Kurs der Regierung in punkto Ukraine mitgetragen. Aber so langsam schwindet das. Nach zweieinhalb Jahren Einschränkungen durch Corona wird also nun das Leben erneut beschnitten, da man quasi nur noch für die Arbeit lebt und sich kaum noch etwas leisten kann. Die Sanktionen gegen Russland sind gerade für Deutschland fatal, da es sich wie kein Land zuvor von Russland abhängig gemacht hat.
Witzig nur, dass die Inflation in den USA höher ist als bei uns.
Mit anderen Worten: Der Schaden für uns wird definitiv höher sein als der Schaden Russlands durch die Sanktionen.
In Russland ist die Industrieproduktion zusammen gebrochen, ein großer Teil der Industriejobs ist weg. Durch einen massiven Brain Drain ist es auch ein hoffnungsloses Unterfangen, eine heimische Hightech-Industrie zu entwickeln.
Russland hat nur Öl und Gas (das es nur mit westlicher Technik fördern kann). Russland ist von uns abhängiger als wir von Russland - unsere Erdgasimporte kommen derzeit schon zu >80% aus anderen Quellen.
A propos Abhängigkeit: (https://de.statista.com/infografik/2691 ... -laendern/)
Andere EU-Länder sind da noch abhängiger gewesen. Stand 2020: Einige Länder bei 100%, Bulgarien 77%, Italien fast gleichauf mit Deutschland bei 46%. Nur dass man Italien zusätzlich auch noch fast die Hälfte des Stroms aus Erdgas erzeugt...

Wenn es nach mir ginge und wenn ich es entscheiden könnte, würde ich auch Putins Gas nehmen.
Wer Dich kennt, dem war das schon vor Monaten klar ;)
Du beklagst Dich, dass wir uns von Russland abhängig gemacht haben, bist aber nicht bereit, den Weg aus der Abhängigkeit heraus mitzugehen, sobald er unangenehm wird? Glückwunsch - Dealer Vladimir freut sich über solche Abhängige!
Wenn jetzt Deutschland angegriffen worden wäre, würdest Du Dich sicher auch über solch eine Art von Solidarität freuen. Gerade Du, der gerne mal abseits des Mainstreams denkt, sollte doch eigentlich wissen, dass Freiheit wertvoll ist und einen Preis haben kann - ich halte es nur für folgerichtig, den Kampf gegen absolutistische Aggressoren zu unterstützen. Wärst Du auch vor 85 Jahren treu mitmarschiert, solange nur Dein Lebensstandard ok ist?
Und wer nun schreit, mit Diktatoren und Aggressoren macht man keine Deals, den verweise ich auf die "lupenreinen Demokratien" China (Elektronik und vieles andere) oder Saudi-Arabien (Öl). Wer mit einem Smartphone Made in China rumläuft, der darf auch nicht Putins Gas ablehnen. Erst recht nicht, wenn China nun noch Taiwan angreifen sollte.
Nunja... Man kann sich einem "Made in china" durch verlängerte Werkbänke heute leider nicht entziehen. Was aber durchaus geht: Nichts von chinesischen Konzernen zu kaufen. Bei mir gibts kein Huawei, ich bestelle nichts bei Alibaba, und ein chinesisches Automobil kommt mir auch nicht in den Carport - auch kein Volvo.
Und neben dem Kampf gegen den Klimawandel sind für mich die Putins und Al Sauds ein weiterer Grund, möglichst spritsparend zu fahren und sooft sinnvoll möglich auf die Bahn umzusteigen...
Wobei Taiwan und Ukraine nicht vergleichbar sind: Die Ukraine ist ein souveräner, völkerrechtlich anerkannter Staat. Gegenüber Taiwan und China wurde seit Jahrzehnten ein großer Fehler in Form der Ein-China-Politik gemacht... Der ist kaum mehr reversibel. Dass man nach dem Tiananmen-Massaker China dennoch wirtschaftlich hat groß werden lassen, ist ähnlich dumm wie sich in die Abhängigkeit von Putins Energie zu begeben. Geiz ist leider geil. Wer das nicht begreift, kommt aus dem Loop eh nicht heraus, und es ist kurz nach 12...
Nein, es ist unfassbar, dass der kleine Mann nun Fehler der Politik ausbaden muss. Und ich rechne mit starken Unruhen und Protesten ab Herbst, wenn dann auch noch andere ihre Nachzahlungen bekommen und sehen werden, dass das Leben erheblich eingeschränkt werden muss.
Und wenn eine Solidarität nur noch daraus bestehen soll, dass man am Leben vorbei lebt, dann bin ich viel lieber ein egoistisches Arschloch. Denn schließlich hat man nur ein Leben...
Du lebst lieber in einer Diktatur oder in ständiger Angst vor einem mächtigen militärischen Nachbarn? Glückwunsch.
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