Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

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frank.koriander
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von frank.koriander »

elchris hat geschrieben: Sa 6. Apr 2024, 20:46 Kriege müssen beendet werden, das erfordert Opfer, aber falsche Stillstände noch mehr.
Gibt halt doch viele, die so denken. Und einige sind sogar bereit, einen Krieg auch hierzulande hinzunehmen, wenn es um die Verteidigung unserer Freiheit für die nächsten Generationen geht. Etwa, indem dann doch Truppen wie die Bundeswehr die Ukraine auf derem Territorium unterstützen, wenn sie selbst mit dem Rücken zur Wand steht.

Sehe ich bekanntlich anders. Oberstes Ziel muss immer sein, einen Krieg zu verhindern. Dafür muss aber auch der Aggressor an sogenannten "Friedenskonferenzen" teilnehmen, alles andere ist eine Farce.
DH0GHU
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von DH0GHU »

frank.koriander hat geschrieben: So 7. Apr 2024, 17:24
elchris hat geschrieben: Sa 6. Apr 2024, 20:46 Kriege müssen beendet werden, das erfordert Opfer, aber falsche Stillstände noch mehr.
Gibt halt doch viele, die so denken. Und einige sind sogar bereit, einen Krieg auch hierzulande hinzunehmen, wenn es um die Verteidigung unserer Freiheit für die nächsten Generationen geht. Etwa, indem dann doch Truppen wie die Bundeswehr die Ukraine auf derem Territorium unterstützen, wenn sie selbst mit dem Rücken zur Wand steht.

Sehe ich bekanntlich anders. Oberstes Ziel muss immer sein, einen Krieg zu verhindern. Dafür muss aber auch der Aggressor an sogenannten "Friedenskonferenzen" teilnehmen, alles andere ist eine Farce.
Ahja. Es wäre dann Deiner Meinung nach also auch besser gewesen, Hitler weiter Juden, Schwule, Sinti&Roma und alle möglichen anderen Andersdenkende umbringen zu lassen und sein Volk zu unterdrücken, anstatt Deutschland 1945 zu besiegen und damit (zumindest den Westteil) zu befreien?
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frank.koriander
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von frank.koriander »

DH0GHU hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 09:00
frank.koriander hat geschrieben: So 7. Apr 2024, 17:24
elchris hat geschrieben: Sa 6. Apr 2024, 20:46 Kriege müssen beendet werden, das erfordert Opfer, aber falsche Stillstände noch mehr.
Gibt halt doch viele, die so denken. Und einige sind sogar bereit, einen Krieg auch hierzulande hinzunehmen, wenn es um die Verteidigung unserer Freiheit für die nächsten Generationen geht. Etwa, indem dann doch Truppen wie die Bundeswehr die Ukraine auf derem Territorium unterstützen, wenn sie selbst mit dem Rücken zur Wand steht.

Sehe ich bekanntlich anders. Oberstes Ziel muss immer sein, einen Krieg zu verhindern. Dafür muss aber auch der Aggressor an sogenannten "Friedenskonferenzen" teilnehmen, alles andere ist eine Farce.
Ahja. Es wäre dann Deiner Meinung nach also auch besser gewesen, Hitler weiter Juden, Schwule, Sinti&Roma und alle möglichen anderen Andersdenkende umbringen zu lassen und sein Volk zu unterdrücken, anstatt Deutschland 1945 zu besiegen und damit (zumindest den Westteil) zu befreien?
PUTIN IST NICHT HITLER!!!! WIE OFT DENN NOCH!!!
Diese häufig verwendete falsche Analogie ist ungeheuerlich und hat keinerlei Faktenbasis.

Putin ist kein manischer, völkermörderischer, kriegstreiberischer Diktator. Er ist kein Rassist oder Militarist, der die Vorherrschaft in Europa oder in der Welt anstrebt. Er hat auch keine messianische Ideologie, die ihn dazu treibt, die Welt nach dem Vorbild Russlands umzugestalten.
https://www.telepolis.de/features/Die-1 ... 17603.html

Unterdessen redet Selenskyj erstmals von der drohenden Niederlage:

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... j-100.html

Könnte man alles anders haben. Aber wenn der Krieg dann halt mit einem totalen russischen Sieg endet, ist mir das auch recht. Hauptsache, die Waffen schweigen.

Und nein, Putin wird danach nicht das Baltikum angreifen. Maximal sehe ich noch Moldau.
Habakukk
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Habakukk »

frank.koriander hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 09:08 Und nein, Putin wird danach nicht das Baltikum angreifen. Maximal sehe ich noch Moldau.
Gut, dass du das als Experte so sicher weißt! :danke:
abckatze
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von abckatze »

Habakukk hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 10:40
frank.koriander hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 09:08 Und nein, Putin wird danach nicht das Baltikum angreifen. Maximal sehe ich noch Moldau.
Gut, dass du das als Experte so sicher weißt! :danke:
Man hätte ihn auch im Januar 2022 fragen können ob Putin die gesamte Ukraine angreift.
ulionken
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von ulionken »

frank.koriander hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 09:08 Und nein, Putin wird danach nicht das Baltikum angreifen. Maximal sehe ich noch Moldau.
Woher willst du das denn wissen? Wo ist denn Deine "Faktenbasis"? Deine persönliche Meinung magst Du ja gerne haben, aber die bisherige Erfahrung zeigt leider, dass er bei jeder Gelegenheit, ohne Rücksicht aufs Völkerrecht und ohne jegliche Skrupel militärisch eingegriffen hat, solange das Risiko für ihn persönlich nicht zu hoch war. Putin hat auch über seine expansionistischen Gelüste in den letzten Jahren nicht geschwiegen - siehe die seltsamen Rückblicke auf ein früheres russisches Reich https://www.merkur.de/politik/ukraine-k ... 95534.html und auf die Grenzen der UdSSR, in denen bekanntlich auch die baltischen Staaten lagen.

Nach meiner Meinung ist Russland unter seiner derzeitigen Regierung eine Gefahr für die baltischen Staaten und damit auch für uns. Siehe auch das Interview mir dem lettischen Außenminister, https://www.rnd.de/politik/ukraine-krie ... LTBDI.html, der das Ganze mit mehr Hintergrunderfahrung beurteilt als irgendwelche Schreiber in OT-Foren...

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frank.koriander
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von frank.koriander »

Selbst, wenn man all die Argumente hier zum Herzen nimmt: Aktuelle Realität ist, dass die Weltgemeinschaft die Ukraine weitgehend hängen lässt bzw. nicht so unterstützt, wie es nötig wäre. Wir Deutschen sehen die Angelegenheit halt völlig anders als etwa Menschen in Spanien oder Italien. Und wenn die Gelder im US-Kongress verweigert werden, dann war es das sowieso endgültig. Russland wird den Krieg gewinnen! Und das sage nicht nur ich, das sagt inzwischen die Mehrheit der Militärexperten. Selbst mit maximal möglicher Unterstützung gibt es ohne direkte Beteiligung ausländischer Truppen keine Chance gegen das übermächtige Russland.

Und genau aus diesem Grund halte ich Verhandlungen für die einzig mögliche Option, überhaupt noch etwas für die Ukraine zu retten. Die Alternative wäre die Komplett-Eroberung durch Russland nach weiter jahrelangem blutigem Kampf. Man kann natürlich auch den heldenhaften Märtyrer spielen, und bei seinem aufopferungsvollen Kampf für die Freiheit am Ende völlig unterzugehen und im totalen Kriegs-Chaos zu versinken. Das ist überhaupt nicht meine Natur.

Selbst in der Ukraine kippt ja nun die Stimmung, viele wären bereit, Landesteile für einen Waffenstillstand zu opfern.
wolfgangF
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von wolfgangF »

ulionken hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 11:06
frank.koriander hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 09:08 Und nein, Putin wird danach nicht das Baltikum angreifen. Maximal sehe ich noch Moldau.
Woher willst du das denn wissen? Wo ist denn Deine "Faktenbasis"? Deine persönliche Meinung magst Du ja gerne haben, aber die bisherige Erfahrung zeigt leider, dass er bei jeder Gelegenheit, ohne Rücksicht aufs Völkerrecht und ohne jegliche Skrupel militärisch eingegriffen hat, solange das Risiko für ihn persönlich nicht zu hoch war. Putin hat auch über seine expansionistischen Gelüste in den letzten Jahren nicht geschwiegen - siehe die seltsamen Rückblicke auf ein früheres russisches Reich https://www.merkur.de/politik/ukraine-k ... 95534.html und auf die Grenzen der UdSSR, in denen bekanntlich auch die baltischen Staaten lagen.

Nach meiner Meinung ist Russland unter seiner derzeitigen Regierung eine Gefahr für die baltischen Staaten und damit auch für uns. Siehe auch das Interview mir dem lettischen Außenminister, https://www.rnd.de/politik/ukraine-krie ... LTBDI.html, der das Ganze mit mehr Hintergrunderfahrung beurteilt als irgendwelche Schreiber in OT-Foren...

73 de Uli
Niemand kann in den Kopf eines anderen Menschen hineinschauen und dessen Gedanken lesen. Aber man kann sich die Mühe machen, die bekannten Fakten möglichst unvoreingenommen zu bewerten und daraus halbwegs seriöse Prognosen zu erstellen.

Meine Gedanken dazu sind:

1. Putin ist seit über 20 Jahren im Amt.
Wenn er der imperialistische Eroberer ist, als der er jetzt dargestellt wird, warum hat er dann nicht schon viel früher angegriffen, bspw. als das Baltikum noch nicht in der NATO war?
Warum soll er ausgerechnet jetzt einen Angriff auf Osteuropa planen, wo die russische Armee noch nicht einmal die Ukraine endgültig bezwingen kann und bereits deutlich geschwächt ist?
2. Russland hat noch kurz vor dem Umsturz in Kiew ein weiteres bis 2047 geltendes Abkommen über Sewastopol mit der Ukraine abgeschlossen.
3. Die Annexion der Krim wird selbst von Juristen unterschiedlich bewertet.
Für Peter Scholl-Latour war dieser Schritt nach dem Umsturz nachvollziehbar und er entspricht nach allem, was ich weiß, auch dem Willen der meisten Bewohner dort.
Die Krim war eindeutig russisch.
Die Entscheidung Chruschtschows, die Krim der Ukrainischen SSR zu „schenken“ war rein symbolischer Art und hatte in der UdSSR keinerlei praktische Bedeutung. Dennoch hat Russland den Status auch nach dem Ende der UdSSR nicht in Frage gestellt.
Bis zum Umsturz und der damit beginnenden russlandfeindlichen Politik Kiews.
4. Der Krieg in der Ukraine ist nach meiner Einschätzung kein „imperialistischer Eroberungskrieg“, auch kein „Vernichtungskrieg“, denn es wurde noch nie gefordert, die Ukraine auszulöschen oder sie wieder Russland einzugliedern.
Der Krieg begann, nachdem die Ukraine 8 Jahre lang die eigenen russischsprachigen Ostprovinzen militärisch attackiert hat mit bis zu 15000 Toten und der Westen letztlich nicht gewillt war, das Minskabkommen umzusetzen, wie es ja Merkel letztes Jahr auch zugegeben hat. Und Russland sieht sich nun mal als Schutzmacht der russischsprachigen Bevölkerung im Donbass.
5. Der Angriff auf ein NATO-Land würde unmittelbar den Bündnisfall auslösen.
Russland ist konventionell der NATO deutlich unterlegen, so dass es einen derartigen Krieg nur atomar führen könnte.
Wo gibt es Hinweise, dass Putin dies will?

Wo also sind denn nun echte Belege für die ständige Behauptung, Russland plane einen Angriff auf Osteuropa?

Und wo wird wirklich mal versucht, diesen schlimmen Krieg vorurteilsfrei zu analysieren, der eben doch eine äußerst vielschichtige Vorgeschichte hat, der man aus meiner Sicht mit der üblichen Schwarz-Weiß- bzw. Gut-Böse-Brille nicht gerecht wird.

Um es klarzustellen:
ich lehne den russischen Krieg in der Ukraine absolut ab. Dafür gibt es für mich keine Rechtfertigung.
Aber ich bin sehr wohl auch der Ansicht, dass die Ukraine hier nicht nur das unschuldige Opfer ist.
Und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es Chancen gegeben hätte, diesen Krieg zu verhindern.

Ich erinnere auch nochmal an den großen Peter Scholl-Latour, der im Gespräch anlässlich seines 90. Geburtstags 2014 gesagt hat, dass er eine Zukunft der Ukraine angesichts ihrer inneren Spaltung nur in einer Föderation mit einer stark eigenständigen westlichen und östlichen Landeshälfte sieht.
Und es wurden damals auch Reportagen von ca. 2006 über den Donbass eingespielt, die zeigten, wie groß der innerukrainische Konflikt bereits damals war.
Aber nach dem Umsturz 2014 hatte die neue ukrainische Führung nichts besseres zu tun, als massiv gegen die russischsprachige Bevölkerung vorzugehen.

Ich hätte Deutschlands Rolle, auch aufgrund unserer Geschichte, darin gesehen, ein „ehrlicher Makler“ zu sein und alles für eine Deeskalation zu tun, anstatt mit Sanktionen gegen Russland einseitig Partei zu ergreifen.
Nun werden wir von keiner Seite mehr ernstgenommen.
Die Ukraine hat uns wiederholt übelst beleidigt, trotz der vielen Milliarden Euro, die wir dorthin gegeben gaben.
Und Russland sieht uns auch nicht mehr als Partner, mit dem man reden kann.
Das ganze halte ich für tragisch.

Noch ein Nachtrag dazu, dass Putin der UdSSR nachtrauert:

https://de.wikipedia.org/wiki/Referendu ... union_1991

Es gab 1991 noch ein Referendum, in der sich die Menschen dort mit großer Mehrheit, auch in der Ukraine, für eine erneuerte Union und gegen ein Auflösung des Bundesstaates ausgesprochen haben. Die Auflösung der UdSSR Ende 1991 war im Grunde eine autokratische Entscheidung Jelzins und einiger Helfer, die freilich v.a. eigene Machtgelüste hatten.
Insofern kann ich Putin verstehen, dass er dies als „Katastrophe“ ansieht, denn damit begannen letztlich auch viele (sicherlich bereits bestehende) ethnische Konflikte sich erst richtig zuzuspitzen.
DH0GHU
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von DH0GHU »

frank.koriander hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 09:08
DH0GHU hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 09:00
frank.koriander hat geschrieben: So 7. Apr 2024, 17:24

Gibt halt doch viele, die so denken. Und einige sind sogar bereit, einen Krieg auch hierzulande hinzunehmen, wenn es um die Verteidigung unserer Freiheit für die nächsten Generationen geht. Etwa, indem dann doch Truppen wie die Bundeswehr die Ukraine auf derem Territorium unterstützen, wenn sie selbst mit dem Rücken zur Wand steht.

Sehe ich bekanntlich anders. Oberstes Ziel muss immer sein, einen Krieg zu verhindern. Dafür muss aber auch der Aggressor an sogenannten "Friedenskonferenzen" teilnehmen, alles andere ist eine Farce.
Ahja. Es wäre dann Deiner Meinung nach also auch besser gewesen, Hitler weiter Juden, Schwule, Sinti&Roma und alle möglichen anderen Andersdenkende umbringen zu lassen und sein Volk zu unterdrücken, anstatt Deutschland 1945 zu besiegen und damit (zumindest den Westteil) zu befreien?
PUTIN IST NICHT HITLER!!!! WIE OFT DENN NOCH!!!
Darf ich Dich nochmal zitieren?
frank.koriander hat geschrieben: So 7. Apr 2024, 17:24 Sehe ich bekanntlich anders. Oberstes Ziel muss immer sein, einen Krieg zu verhindern.
frank.koriander hat geschrieben: So 7. Apr 2024, 17:24 immer
frank.koriander hat geschrieben: So 7. Apr 2024, 17:24 immer
frank.koriander hat geschrieben: So 7. Apr 2024, 17:24 immer

Was ist an "immer" so schwer zu verstehen, dass Du selbst nicht mehr weist, wie Du das Wort zu verstehen hast, obwohl Du es nutzst? Wo habe ich in meinem Text oben "Putin ist Hitler" geschrieben?

Immer ist nunmal immer. Nicht "immer, aber nur dann, wenn ich die Anwendbarkeit von immer gerade für anwendbar halte". Dann ist es nicht immer, sondern vielleicht "meistens", oder auch mal "gelegentlich", hin und wieder sich auch nur "manchmal" oder "hin und wieder".

Ansonsten: Dein Adressat des Appels müsste Putin sein. ER hat den Krieg begonnen - NUR er. Ja, Krieg muss IMMER verhindert werden. Damit müssten aber auch Kriegstreiber daran gehindert werden, die Macht zu ergreifen. IMMER.
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von abckatze »

wolfgangF hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 13:21 Niemand kann in den Kopf eines anderen Menschen hineinschauen und dessen Gedanken lesen. Aber man kann sich die Mühe machen, die bekannten Fakten möglichst unvoreingenommen zu bewerten und daraus halbwegs seriöse Prognosen zu erstellen.

[...]
Karl-Eduard, bist du es?
Drehrumbum
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Drehrumbum »

@Herr Koriander: Wie kommts, dass du Telepolis verlinkst? Vor ein paar Seiten sind die bei dir doch knapp am "Schwurbel-Status" vorbeigeschrammt... ;)

Der sogenannte "Meinungskorridor" ist ganz schön eng geworden, wie man hier gut sieht.

Damit das nicht so bleibt, schlage ich vor, einfach mal dem Bonner Politikwissenschaftler Christian Hacke zu zuhören. Es bietet sich an, das Interview im DLF nachzuhören, denn im Artikel wird etwas verkürzt zitiert. Dringende Empfehlung ist dann aber das im Artikel verlinkte Video auf Youtube. Die Veranstaltung fand zwar im Sommer letzten Jahres statt (und ich bin mir nicht sicher, ob Herr Hacke den französischen Präsidenten nach seinem Vorstoß mit den Landtruppen noch weiterhin loben würde), das ändert aber nichts an den Zusammenhängen bis zu diesem Zeitpunkt.

https://www.telepolis.de/features/Ukrai ... 72734.html
viterbi.dll replacement for QIRX-SDR (all versions): https://github.com/Drehrumbum/viterbi.dll#viterbidll
Habakukk
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Habakukk »

wolfgangF hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 13:21 1. Putin ist seit über 20 Jahren im Amt.
Wenn er der imperialistische Eroberer ist, als der er jetzt dargestellt wird, warum hat er dann nicht schon viel früher angegriffen, bspw. als das Baltikum noch nicht in der NATO war?
Warum soll er ausgerechnet jetzt einen Angriff auf Osteuropa planen, wo die russische Armee noch nicht einmal die Ukraine endgültig bezwingen kann und bereits deutlich geschwächt ist?
Seine 20 Jahre Amtszeit hindern ihn ja nicht daran, etwas aufzubauen, das sein Nachfolger dann fortsetzen kann. Außerdem habe ich den Eindruck, dass es bei ihm auch einen Wandel gab. Als die baltischen Staaten 2004 der Nato beitraten, war er gerade mal 4 Jahre Präsident und wahrscheinlich noch bei weitem nicht so gefestigt im Sattel wie heute, um einen Krieg anzuzetteln. Es gab ja auch noch genügend Probleme in Tschetschenien und anderswo. Außerdem habe ich den Eindruck, dass er dem Westen gegenüber anfangs noch nicht so kritisch eingestellt war wie heute.
wolfgangF hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 13:21 2. Russland hat noch kurz vor dem Umsturz in Kiew ein weiteres bis 2047 geltendes Abkommen über Sewastopol mit der Ukraine abgeschlossen.
3. Die Annexion der Krim wird selbst von Juristen unterschiedlich bewertet.
Für Peter Scholl-Latour war dieser Schritt nach dem Umsturz nachvollziehbar und er entspricht nach allem, was ich weiß, auch dem Willen der meisten Bewohner dort.
Die Krim war eindeutig russisch.
Die Entscheidung Chruschtschows, die Krim der Ukrainischen SSR zu „schenken“ war rein symbolischer Art und hatte in der UdSSR keinerlei praktische Bedeutung. Dennoch hat Russland den Status auch nach dem Ende der UdSSR nicht in Frage gestellt.
Bis zum Umsturz und der damit beginnenden russlandfeindlichen Politik Kiews.
Im Budapester Memorandum hat Russland aber die Souveränität in den damaligen Grenzen akzeptiert, das beinhaltet auch die Krim. Dass dort eine überwiegend russischstämmige oder russischsprachige Bevölkerung wohnt, ist erst mal kein zwingendes Argument. Sonst müsste man Südtirol ja auch von Italien loslösen und Österreich zuschlagen, weil dort überwiegend eine deutschsprachige Bevölkerung mit eindeutig nichtitalienischer Kultur/Tradition wohnt.
wolfgangF hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 13:21 4. Der Krieg in der Ukraine ist nach meiner Einschätzung kein „imperialistischer Eroberungskrieg“, auch kein „Vernichtungskrieg“, denn es wurde noch nie gefordert, die Ukraine auszulöschen oder sie wieder Russland einzugliedern.
Der Krieg begann, nachdem die Ukraine 8 Jahre lang die eigenen russischsprachigen Ostprovinzen militärisch attackiert hat mit bis zu 15000 Toten und der Westen letztlich nicht gewillt war, das Minskabkommen umzusetzen, wie es ja Merkel letztes Jahr auch zugegeben hat. Und Russland sieht sich nun mal als Schutzmacht der russischsprachigen Bevölkerung im Donbass.
Der Krieg im Donbas ging ja im Prinzip schon 2014 los, als Russland maßgeblich die Loslösung dieser Gebiete von der Ukraine betrieben hat. Das lief definitiv nicht astrein und gab der Ukraine jedes Recht, sich dagegen zu wehren.
wolfgangF hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 13:21 5. Der Angriff auf ein NATO-Land würde unmittelbar den Bündnisfall auslösen.
Russland ist konventionell der NATO deutlich unterlegen, so dass es einen derartigen Krieg nur atomar führen könnte.
Wo gibt es Hinweise, dass Putin dies will?
Ich würde sagen, dass das aus seinen Veröffentlichungen hervor geht, dass er zumindest prinzipiell mit solchen Gedanken spielt. Belegen kann ich dir das auf die Schnelle aber nicht!
Auch diverse Äußerungen russischer Politiker (z.B. Medwedew) kann man so interpretieren, auch wenn sie wahrscheinlich nur als reine Provokation zu werten sind. Aber wer weiß das schon?
frank.koriander
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Registriert: Mo 27. Nov 2023, 10:03

Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von frank.koriander »

Wo sich Russland schon so immens schwertut, kleinere Städte zu erobern, dürfte ein Kampf um eine Millionenstadt wie Charkiw nahezu aussichtslos sein. Es sei denn, die Ukraine erhält weiter kaum Hilfe.

Im US-Kongress gibt es jetzt die Idee, der Ukraine einen Kredit zu gewähren statt Hilfsmittel bereitzustellen. Gemäßigte Republikaner (und sogar Trump!!) finden es gut, die Russland-freundlichen Rechtsaußen trommeln aber weiter dagegen.

https://www.tagesschau.de/ausland/usa-u ... e-102.html
ross22
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Registriert: Mo 24. Sep 2018, 21:32

Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von ross22 »

frank.koriander hat geschrieben: Di 9. Apr 2024, 17:25
Im US-Kongress gibt es jetzt die Idee, der Ukraine einen Kredit zu gewähren statt Hilfsmittel bereitzustellen.
Die Idee wurde ja bereits in 2022/23 mit dem Pacht und Leihabkommen umgesetzt.
„Ukraine Democracy Defense Lend-Lease Act of 2022“
https://www.congress.gov/bill/117th-con ... /3522/text

Ist der Kredit an Käufe in den USA gebunden wirkt das ja auch als Booster für die eigene Wirtschaft.
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