Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

[frank.koriander]

Fürchterlicher Artikel. Man MUSS also Kriegsrhetorik bedienen und immer weiter eskalieren. Selten solch einen hanebüchenen Schwachsinn gelesen, aber in einer Demokratie sind halt auch solche Extrem-Meinungen erlaubt, ebenso wie "Gas sollte nicht mehr zum Heizen verwendet werden" von gleichem Forenmitglied.

[dxbruelhart]

@Frank Koriander:
Die verkennst die Gefahr von Putin und seiner Entourage massiv. Der Spiegel-Artikel stammt von einem russischen Diplomaten, der früher in den 0er Jahren für Putin gearbeitet hat... Der Diplomat will den Krieg unter allen Umständen beenden...

[PAM]

[...] Der Spiegel-Artikel stammt von einem russischen Diplomaten, der früher in den 0er Jahren für Putin gearbeitet hat... Der Diplomat will den Krieg unter allen Umständen beenden...

Anmerkung: Boris Bondarew lebt in der Schweiz unter behördlichem und zusätzlichem privat finanzierten Personenschutz. Gute Gründe dafür wird es haben, selbst wenn wir nur einen Bruchteil davon kennen.

[Habakukk]

Was aber inhaltlich schon stimmt: während Putin in seinem Tun bzw was man von ihm erwarten kann, tlw. relativ undurchschaubar ist, verkündet die Nato ständig rote Linien und wirkt dermaßen transparent, dass Putin wohl nicht mal seine Geheimdienste bemühen muss, um rauszufinden, was hierzulande so passiert. Also wenn die nicht tatsächlich das Gegenteil von dem tun, was sie sagen, und danach sieht es ja auch überhaupt nicht aus, ist das m.E. keine sehr gute Taktik.

Ein bisschen halte ich es ja auch wie unser Gewürz-Michel: man muss in seiner Rhetorik die Eskalationsspirale nicht immer weiter hochtreiben, aber das heißt noch lange nicht, dass man sich so dermaßen leicht in die Karten schauen lassen sollte wie die Nato. Putin weiß so haargenau, auf welches Treiben er keinerlei Reaktion der Nato zu befürchten hat, und kann entsprechend mehr riskieren, als er es sonst vielleicht tun würde. Die Nato weiß aber umgekehrt nicht so richtig, wie weit Putin gehen würde.

[PAM]

Tagesspiegel.de:
„Kein einziges Haus mehr erhalten“: Drohnen-Video zeigt völlig zerstörtes Robotyne

[DH0GHU]

Was aber inhaltlich schon stimmt: während Putin in seinem Tun bzw was man von ihm erwarten kann, tlw. relativ undurchschaubar ist, verkündet die Nato ständig rote Linien und wirkt dermaßen transparent, dass Putin wohl nicht mal seine Geheimdienste bemühen muss, um rauszufinden, was hierzulande so passiert. Also wenn die nicht tatsächlich das Gegenteil von dem tun, was sie sagen, und danach sieht es ja auch überhaupt nicht aus, ist das m.E. keine sehr gute Taktik.

Und für diesen Fall hat er ja vorgesorgt: https://correctiv.org/aktuelles/russlan ... wtab-de-de

Gewürz-Michel

Ey. Meine Erfindung!

Der und viele andere haben überhaupt noch nicht verstanden, dass die militärische Auseinandersetzung auf dem Schlachtfeld (anders bzw weit mehr als vor z.B. 85 Jahren) nur noch eine von vielen Formen des Kriegs ist. Russland führt seit vielen Jahren einen asymmetrischen Krieg gegen den Westen, mit dem Ziel, das westliche, liberale Gesellschaftsmodell zumindest massiv zu schädigen, da es als überlegenes Konkurrenzmodell das oligarchische Gesellschaftsmodell Russlands (und sicher auch anderer Diktaturen wie China) massiv gefährdet.
Dieser asymmetrische Krieg findet insbesondere im Informationsraum, im Cyberraum und auf Geheimdienstebene - bis hin zu Morden und Unterstützung von Umstürzen - statt. Geblendet von guten Geschäften (die Putins System erst finanziert haben - die Parallelen zu China dürften erkennbar sein?) ist der Westen jahrelang darauf rein gefallen, und Putin konnte seine Vasallennetzwerke, von FPÖ über AfD bis hin in Geheimdienst- Wirtschafts- und Etablierte-Parteien-Kreise immer weiter ausbauen.

Ursache des Kriegs ist nicht, dass man Angst vor einer NATO-Osterweiterung hat. Das ist nur ein Aufhänger für Putin, gegenüber der eigenen Bevölkerung sein Vorgehen zu begründen, mehr nicht. Ursache ist diese direkte Bedrohung des Regimes durch westliches Gedankengut.

[Radiowelt]

Der "Spiegel" hat mit seinem Vergleich Putin-Hitler als "Putler" vollkommen Recht. Auch Boris Pistorius hat jetzt Putin mit Hitler verglichen, wie der Kölner Stadtanzeiger schreibt.
Pistorius vergleicht die Annexion der ostukrainischen Gebiete mit der Annexion der Tschechoslowakei 1938 durch Nazi-Deutschland. Auch wenn der Krieg gegen die Ukraine mal beendet sei, werde Putin weitermachen, so Pistorius: "Das sagte er auch. Er ist sehr deutlich, genau wie Hitler." Richtig.
Bereits in seiner Rede im russischen TV von 2021 meinte Putin, Polen und das Baltikum gehörten zum russischen Einflussbereich, im Prinzip alle Staaten des damaligen Warschauer Pakts.
Die Rede wurde damals auch von Phönix übertragen.
Mit Pistorius hat die Ampelkoalition und die SPD einen realistischen und ausgezeichneten Verteidigungsminister.
Nicht umsonst ist Pistorius seit vielen Monaten in den Umfragen der mit Abstand beliebteste Politiker. Schlimm, wie manche hier die Fakten verdrehen. Da könnte man denken, die haben im Geschichtsunterricht gefehlt.
Was Mützenichs Vorschlag betrifft, so meinte Pistorius nur, der sei "Käse". Nachzulesen im verlinkten Artikel. Gut, daß Mützenich nicht der Verteidigungsminister ist.
https://www.ksta.de/politik/ukraine-kri ... ese-774606

[Radiowelt]

Hinzu kommt, daß Putin einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine führt. Er will die ukrainische Identität auslöschen. Das können wir jeden Tag sehen. Genau, wie damals Hitler einen Vernichtungskrieg gegen die Juden führte.

[frank.koriander]

Lustig ist, dass viele gut in Worten sind, aber nicht in Taten. Auf der einen Seite Kriegsrhetorik, auf der anderen Seite aber schwaches Handeln. z.B. Frankreich. Stand jetzt erleben wir einen Abnutzungskrieg, der laut vieler Militärexperten bald in den kompletten Zusammenbruch der ukrainischen Armee münden wird aufgrund der Überlegenheit der Russen (inzwischen um den Faktor 6 bis 10!). Die Ukraine kann den Krieg nicht gewinnen, nur realitätsferne Träumer glauben noch an solch einen Schwachsinn wie die Befreiung der Krim. Durch Nicht-Verhandeln, aber auch nicht alles liefern, was geht, erreicht man nun noch weniger. Putin wird diesen Krieg auf der ganzen Linie gewinnen und mittelfristig alle seine Ziele erreichen. Alles nur eine Frage der Zeit.

[Radiowelt]

Die Niederlande planen in Zusammenarbeit mit der EU bis Ende 2024 die Einrichtung eines Sondertribunals für den mit internationalem Haftbefehl gesuchten Kriegsverbrecher Putin nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse 1945.
Schon jetzt hat der Haftbefehl Auswirkungen für Putin. Er kann kaum noch ins Ausland reisen(ausser z.B. Nordkorea, China, Iran). Auch in den meisten BRICS-Staaten droht ihm eine Festnahme. Deswegen blieb er den letzten Gipfeln fern(Südafrika, Indien) und schickte Lawrow, da weder die indische, noch die südafrikanische Regierung garantieren wollten, daß er nicht festgenommen würde. Die südafrikanische Justiz sei unabhängig und hatte sich bereits für eine Festnahme ausgesprochen. Es wäre ein verheerendes Signal für die Welt, wenn die russischen Kriegsverbrechen ungestraft blieben.
Putin und seine Entourage haben inzwischen viele tausende Menschenleben auf dem Gewissen, inklusive der Verschleppung vieler Kinder aus der Ukraine.
https://de.euronews.com/2024/04/06/puti ... llt-werden

[frank.koriander]

Dass Putin und seine Mitstreiter sich in Den Haag zu verantworten haben, ist klar. Es sind Kriegsverbrecher!

Das sollte aber unabhängig von Verhandlungen über eine Beendigung des Krieges angesehen werden. Ich wiederhole mich: Auch bei den Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs in Ex-Jugoslawien saß mit Slobodan Milošević ein Kriegsverbrecher mit am Tisch, der danach in Den Haag verurteilt wurde.

Ich begrüße übrigens, dass Deutschland trotz großer Kopfschmerzen ein drittes Patriot-System an die Ukraine liefert. Kopfschermerzen deswegen:

https://www.merkur.de/politik/waffen-li ... 98535.html

Doch inzwischen werden die Forderungen viel lauter, einen Strategiewechsel herbeizuführen und mehr auf Diplomatie zu setzen. Dieses "Putin versteht nur die Sprache von Krieg und Eskalation" ist absoluter Bullshit, wenn es danach geht, verlängert man den Krieg um mind. 10 Jahre und treibt dennoch die Ukraine in den Selbstmord.

Eins ist aber auch klar: Die Ukraine muss von sich aus zustimmen. Wenn sie weiter Krieg führen will, dann darf sie das freilich gerne tun. Immerhin wurde man ja selbst angegriffen.

Positive Signale könnte es endlich aus dem US-Kongress geben, dass das Hilfspaket doch noch zustande kommt. Ein Game Changer ist das aber auch nicht, höchstens eine lebensverlängernde Maßnahme für die Ukraine.

[Radiowelt]

In den letzten Wochen und Monaten sind der Ukraine einige größere Erfolge gegen das imperialistische Putin-Regime gelungen. So ist der russischen Schwarzmeerflotte durch die Zerstörung mehrerer Kriegsschiffe erheblicher Schaden zugefügt worden. Ebenfalls wurde das Hauptquartier auf der Krim schwer beschädigt. Das sind keineswegs nur "Nadelstiche".
Jetzt gibt es auch Bewegung im Repräsentantenhaus betreffend dem blockierten militärischen Hilfspaket von 60 Milliarden US-Dollar. Sprecher Johnson will diese der Ukraine als Kredit gewähren und bekommt dafür Unterstützung von Trump. Die Abstimmung soll bald erfolgen und könnte viel ändern.
https://www.spiegel.de/ausland/usa-bloc ... eb9c14cf6c
Und nochmal zur SPD. Im Dezember hat man sich mit einem Parteitagsbeschluss zu Russland endgültig von der bisherigen Russland-Politik und Schröder distanziert. Laut Beschluss gebe es in Europa keine Sicherheit MIT Russland mehr.
SPD-Verteidigungsminister Pistorius ist immer ganz klar in Worten und Taten. Wahrscheinlich ist er deshalb der beliebteste deutsche Politiker. Er liegt richtig mit seinem Vergleich Putin - Hitler.
Die Ukraine will keineswegs Krieg führen. Das ist absoluter Bullshit und eine Faktenumkehr.
Putin versteht allerdings nur die Sprache militärischer Stärke und Abschreckung. Merkel hörte damals nicht auf die Warnungen von Polen und dem Baltikum. Diesen Fehler macht die jetzige Ampelkoalition zum Glück nicht mehr.
@frank.koriander: Auch wenn du deine Aussagen zum 200.mal wiederholst, werden sie nicht "richtiger".
Nur Putin will Krieg führen. Er führt einen brutalen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine, ähnlich wie Hitler gegen das jüdische Volk. Die Ukraine hingegen verteidigt ihre Existenz.
Pistorius lobte bei seinem Vergleich auch die Politik von Churchill.

[Spacelab]

Und wenn du noch 100 mal versuchst mit dem Namen "Hitler" deinem Geschreibsel ein Totschlagargument hinzuzufügen. Ein bisschen mehr "Bandbreite" würde deinem Blickwinkel sehr gut tun. Nur um es mal sehr vorsichtig auszurücken.

[Radiowelt]

Sollte die Ukraine bald tatsächlich das 60 Milliarden US-DOLLAR-Hilfspaket erhalten, kann das durchaus ein Game-Changer sein, bei dieser gewaltigen Summe!

[Radiowelt]

@spacelab: Nun, der historische Vergleich stammt von Pistorius und dem Spiegel. Ich halte ihn durchaus für richtig.