Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

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abckatze
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von abckatze »

frank.koriander hat geschrieben: Mi 8. Mai 2024, 19:50 Bringt zwar einer Lösung im Krieg nicht näher, halte ich aber dennoch für eine sinnvolle Sache. Militärhilfe für die Ukraine, die uns nix kostet.
Ich bin auch dafür die Gelder des russischen Staats der Ukraine zukommen zu lassen. Die Grund warum das nicht schon längst passiert ist (und jetzt auch nur in Form der Zinsen passieren soll) liegt darin, dass das Vorhaben Deutschland teuer zu stehen kommen könnte: Investoren mit Geldern aus Verbrechen könnten vorsorglich ihr Geld aus dem EU-Raum abziehen und einige Länder könnten auf die Idee kommen, dass die BRD als Rechtsnachfolger/Rechtsident des Deutschen Reiches jetzt auch nicht mehr an ihr Geld kommen sollte, weil unsere Vorgängergenerationen da das selbe gemacht haben, was die Russen heute in der Ukraine machen.

Zum Jahrestag des 8. Mai 1945 hat der ukrainische Präsident ein Video veröffentlicht:
https://twitter.com/ZelenskyyUa/status/ ... 6385732766
DH0GHU
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von DH0GHU »

Warum Russland den Krieg gewinnen könnte: https://www.n-tv.de/politik/ISW-Russlan ... 34642.html
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Drehrumbum
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von Drehrumbum »

Wenn wir schon diesen ntv-Artikel zum Thema "das ISW hat gesagt" von Ende März hier verlinkt bekommen haben, dann sollte man auch gleich diesen Artikel, zwecks besserer Einordnung, mit lesen. Das gehört bei einer Presseschau dazu.

https://www.telepolis.de/features/Eine- ... ?seite=all
viterbi.dll replacement for QIRX-SDR (all versions): https://github.com/Drehrumbum/viterbi.dll#viterbidll
DH0GHU
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von DH0GHU »

Durchaus korrekt, allerdings gibt es einige Punkte, in denen das ISW durchaus richtig liegt.
Neben der allgegenwärtigen Präsenz Russlands im Informationskrieg (zu der das ISW dann ja schlimmstenfalls die Antipode wäre) gibt es die von telepolis in Frage gestellte technologische Überlegenheit des Westens tatsächlich. Das liegt allein schon an der Verfügbarkeit von (militärischer) Hochtechnologie, die auch nicht von China problemlos gewährleistet werden kann.
Multipliziert mit der ungleich höheren Wirtschaftsleistung des "Westens" wäre es kein Problem gewesen, Russland recht schnell seine Kriegs- und Allmachtsflausen auszutreiben... Der "Brain Drain" im russischen Technologiesektor tut dem ein Übriges.


Dass der Westen trotz technologischer und wirtschaftlicher Überlegenheit in vielen Konflikten NICHT abschließend erfolgreich war, hat außerdem, von telepolis verschwiegen, ganz andere Gründe. In Länder wie Afghanistan oder dem Irak waren die westlichen Militärs i.d. Regel Fremdkörper und wurden von großen Teilen der Bevölkerung NICHT akzeptiert - die Bevölkerung dort strebt nur in geringem Maß kulturell gen Westen. Hauptursache der Niederlagen bzw Rückzüge war der Widerstand im jeweiligen Land z.B. durch Terror- und Partisanengruppen.
Der Vergleich verbietet sich in der Ukraine. Dort trifft westliche Hilfe nicht auf Widerstand in der Bevölkerung, ganz im Gegenteil. Russland ist es, das sich warm anziehen müsste, würde es das Land besetzen. Die theoretische Chance, die Bevölkerung "mitzunehmen", hat man spätestens in Butcha vertan. Russland ist in der Ukraine eher in der Rolle, in der die USA im Irak waren. Und in der die UdSSR in Afghanistan war. Schon damals hat sich gezeigt, dass Russland NICHT unbesiegbar ist. Und die Wettbewerbsfähigkeit der roten Armee war damals im Vergleich zum Westen sicher weit weniger schlecht als heute. Nach dem Ende des kalten Krieges hat der Westen zwar wenig in militärische Entwicklungen investiert - Russland aber noch weniger. Die technologische Weiterentwicklung in Russland beschränkt sich im Wesentlichen auf das Aufrüsten uralter Waffensysteme und den Import von Technologie aus Ländern wie Nordkorea und dem Iran. Nicht unbedingt die Partner, die einen russischen Militärtechnologen ruhiger schlafen lassen sollten ;)
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PAM
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von PAM »

Das ist aber nun wirklich unanständig...
https://www.berliner-zeitung.de/news/russland-hochhaus-in-belgorod-bei-angriff-getroffen-feuer-in-oelraffinierie-li.2214280 hat geschrieben:Berliner-Zeitung.de:
Russland: Hochhaus in Belgorod bei Angriff getroffen, Feuer in Ölraffinerie
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frank.koriander
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von frank.koriander »

Wörterbuch Selenskyj-Deutsch:

Schwierige Lage = Scheißlage, russische Erfolge, viele Tote, massive Zerstörungen

https://www.deutschlandfunk.de/selensky ... g-104.html

Ob man von diesem Krieg nochmal andere Schlagzeilen hören wird? Ich schätze nein. Die Armee der Ukraine ist erschöpft, ausgebrannt, am Ende. Russland ist haushoch überlegen, materiell und personell. Waffenlieferungen ohne Verhandlungsoptionen verzögern nur den unvermeidlichen russischen Erfolg, sie sorgen für noch mehr Zerstörung, noch mehr Tote. Als nächstes steht die Massenflucht aus Charkiw an, Russland macht die Stadt wie zuvor schon Mariupol und andere dem Erdboden gleich, bis man sie dann irgendwann einnimmt und als russische Metropole neu aufbauen wird. Wie im Fall Mariupol wird es dann auch Russen geben, die man umsiedelt.

Dieser Krieg ist jetzt schon eine Farce und aus westlicher Sicht ein Desaster, obwohl immer noch genügend Menschen von einem Sieg träumen. Wenn die Waffen aus dem US-Paket endlich eingetroffen sind, kann die Ukraine zum Gegenschlag ausholen. Na dann träumt mal weiter...

Es war immer ein Stellvetreterkrieg und der Westen wird ihn verlieren! Das kommt halt davon, wenn man sich in seiner grenzenlosen Arroganz so weit aus dem Fenster lehnt und dem russischen Bären auf dem Fell rumspringt!
PAM
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von PAM »

Berliner-Zeitung.de:
Ukrainischer Generalstab räumt ein: Russland erzielt „taktische Erfolge“

[...] Russland hat nach ukrainischen Angaben wichtige Erfolge beim Kampf in der Region Charkiw erzielt. In der Nacht zu Montag sprach der ukrainische Generalstab auf Facebook von „taktischen Erfolgen“ auf russischer Seite. Besonders in Wowtschank, nahe der russischen Grenze, dauerten die Kämpfe an. Von 22 russischen Angriffen würden 14 noch laufen, hieß es weiter. Die russische Armee habe „bis zu fünf Bataillone“ in die Region verlegt. [...]
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PAM
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von PAM »

Berliner-Zeitung.de:
Ukraine: Militärs beschuldigen sich gegenseitig für den Rückzug vor russischen Truppen
Russland hat in den vergangenen drei Tagen mithilfe von Kampfjets, Artillerie und Drohnen die nordöstliche Grenze zur Ukraine überquert und fast ein Dutzend Dörfer oder Siedlungen im Gebiet um Charkiw eingenommen. Es ist mitunter der größte militärische Vormarsch russischer Truppen seit Beginn der Invasion vor mehr als 800 Tagen. Eine schwere Niederlage für das politische Kiew. [...]
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frank.koriander
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von frank.koriander »

PAM hat geschrieben: Di 14. Mai 2024, 09:49 Berliner-Zeitung.de:
Ukraine: Militärs beschuldigen sich gegenseitig für den Rückzug vor russischen Truppen
Russland hat in den vergangenen drei Tagen mithilfe von Kampfjets, Artillerie und Drohnen die nordöstliche Grenze zur Ukraine überquert und fast ein Dutzend Dörfer oder Siedlungen im Gebiet um Charkiw eingenommen. Es ist mitunter der größte militärische Vormarsch russischer Truppen seit Beginn der Invasion vor mehr als 800 Tagen. Eine schwere Niederlage für das politische Kiew. [...]
Gibt es nun überhaupt noch einen alten russisch-ukrainischen Grenzverlauf, oder haben die Russen nun überall ihr Territorium ausgeweitet? So oder so wird dieser "Puffer" in künftigen Verhandlungen eine große Rolle spielen. Russland hätte jetzt schon genügend vorzuweisen, um die "Spezialoperation" dem eigenen Volk als gelungen zu verkaufen, auch wenn man Kriegsziele wie die "Entnazifizierung" aka Absetzen der bisherigen Regierung und Ersatz durch eine Russland-freundliche nicht erreicht hatte.

Aber wie ich den Westen und seine Arroganz kenne, glaubt man immer noch an eine Wende und Rückeroberungen mit künftigen Miltärhilfen. Wenn Habeck wie gestern betont, Deutschland habe "viel zu wenig für die Ukraine getan", muss man leider schon am Geisteszustand dieses Mannes zweifeln.

Ja, es gibt diese Art von Menschen, die keinerlei Unrecht akzeptieren wollen und lieber weitermachen bis zum bitteren Ende. Es mag sein, dass auch Selenskyj weiterkämpfen will, bis auch der letzte Ukrainer gefallen ist, als das einzig Vernünftige zu tun und um Verhandlungen zu betteln.
Zuletzt geändert von frank.koriander am Di 14. Mai 2024, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.
zerobase now
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von zerobase now »

@ frank.koriander

Du schreibst immer dasselbe. Ukraine soll kapitulieren und Russland sich als Sieger feiern lassen. Du vergisst dabei aberr leider immer, dass Russland an Verhandlungslösungen nicht interessiert ist. Somit bliebe der Ukraine nur die Aufgabe und damit Auslöschung des Landes. Kann ich auch verstehen, dass dann viele lieber sterben würden, als sich Russland zu unterwerfen. Selbst wenn man das machen würde, wäre der Krieg damit zwar fürs erste beendet, aber Russland wird immer weiter machen und sich neue Opfer suchen, auch wenn du andere "Infos" hast.
PAM
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von PAM »

Wenn andere Nationen nicht aktiv in einen Krieg einsteigen wollen, was stets ein Spiel mit dem Feuer ist, wäre es dennoch möglich, die Kriegstreiber zu isolieren. Wirtschaftlich durch Sanktionen und Handelsverbote sowie durch das Einfrieren ausländischer Vermögen. Politisch, indem man z. B. durch Statut-Änderung UN-Mitglieder von Abstimmungen ausschließt, die gegenwärtig Kriege führen. Damit hätte sich das Veto-Recht Russlands in der UN erledigt. Gleiches würde ich auch innerhalb der NATO anstreben - wer gegenwärtig Krieg führt und sofern es sich nicht um den so genannten Bündnisfall handelt, pausiert bei NATO-Entscheidungen sein Stimmrecht. Damit käme die NATO näher an den Begriff eines Verteidigungsbündnisses heran und die UN könnte ihre Lähmung durch immer- und abermalige Vetos loswerden.

Und man kann über die diplomatischen Kanäle Druck ausüben. Davon wird viel zu wenig Gebrauch gemacht. Deutschland traue ich eine derartige Rolle nicht mehr zu - das Land hat derzeit kaum einen international anerkannten Diplomaten von Rang und Weltansehen aufzubieten. Es müssten andere Nationen sein, die ihre bisherigen Beziehungen und ihren diplomatischen Status dazu nutzen, um Wege aufzuzeigen und zumindest einen ersten Schritt hin zu einem Waffenstillstand initiieren. Dass es keine Verhandlungsgrundlage gab, das ist Quatsch. Es gab 2022 mehrere Vorstöße und es lagen bereits Pläne auf dem Tisch, über die man verhandeln könnte. Dass es nicht sein sollte, war u. a. dem Druck von außen auf die Ukraine zuzuschreiben. Und dass die Ereignisse in Butscha und Mariupol die Meinung über Verhandlungen nicht verbessern konnten, kam dazu. Menschlich verständlich.

Unterdessen haben sich die Verhandlungspositionen aus ukrainischer Perspektive jedoch spürbar verschlechtert. Würde man militärisch die Stärke haben, wie man sie 2022 und Anfang 2023 noch hatte, dann könnte man darauf pfeifen. Man hat sie aber nicht bzw. nicht mehr. Die Abnutzung ist weit fortgeschritten, die Kämpfer an der Front ausgebrannt. Und über allem schwebt die Not und der Mangel an allem. Nicht nur an Munition. Nach den Kämpfen bleibt verbranntes Land zurück. Ganze Landstriche sind unbewohnbar, nicht nur wegen zerstörter Infrastruktur. Auch wegen der Lebensgefahr durch Minen und unbeseitigte Sprengfallen. Bisher waren es auch eher die Metropolen, in die Russland nach der Besetzung investiert und dort einen Bevölkerungsaustausch vornimmt. Unbestritten völkerrechtswidrig - wie der ganze Krieg es auch ist.

Tagesspiegel.de:
Ukraine „in einer sehr schwierigen“ Situation: US-Außenminister Blinken überraschend in Kiew eingetroffen
Die Reise solle vor allem ein starkes Signal aussenden, um die Ukrainer zu beruhigen, die offensichtlich „in einer sehr schwierigen“ Situation seien, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter im Zug mit Außenminister Blinken zu Journalisten. Er verwies auf die Kämpfe an der Front im Osten und die Angriffe auf Charkiw. [...]
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frank.koriander
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Re: Ukraine, Russland & Co: Seid ihr besorgt?

Beitrag von frank.koriander »

zerobase now hat geschrieben: Di 14. Mai 2024, 10:09 @ frank.koriander

Du schreibst immer dasselbe. Ukraine soll kapitulieren und Russland sich als Sieger feiern lassen. Du vergisst dabei aberr leider immer, dass Russland an Verhandlungslösungen nicht interessiert ist.
Und genau das ist völliger Quatsch. Wem man aber nur mit Aggression begegnet, der ist freilich nicht an einer Verhandlungslösung interessiert. Wie PAM aber auch schreibt, fehlt aktuell der große Vermittler. Die Türkei hatte es mal versucht, andere potenzielle sind an diesem Krieg nicht interessiert (lateinamerikanische Länder) oder machen viel zu viele gute Geschäfte mit Russland (Indien) bzw. sind selbst autokratisch und stehen eher an der Seite von Russland (China).

Na gut, wenn es so weitergeht, dann geht die Ukraine halt völlig unter, geschieht nicht etwas momentan undenkbares wie ein Putsch in Moskau oder ähnliches. Ich fürchte auch noch, dass als Konsequenz doch weitere Länder mit in diesen Krieg ziehen (inkl. Bodentruppen und Beteiligung an Kampfhandlungen) und sich damit dieser dann ausweitet. Ja, auch in meinem Umfeld kenne ich Leute, die jetzt schon sagen, sie wollen lieber den ganz großen Krieg mit allen Konsequenzen als die Ukraine untergehen zu sehen. Frei nach dem Motto: Wir tun es für die nächste Generation, auch wenn wir selbst dabei drauf gehen. Ein Spiel mit dem Feuer.
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