Rundfunkforum

Jazzlegende Rolf Kühn

https://www.t-online.de/unterhaltung/mu ... 100042322/

Tagesspiegel.de: Die Radio-Legende vom Rias
Nero Brandenburg (80), † 19.8.2022

Och.... Judith Durham (†79, „The Seekers“-Sängerin), 5. August (musikexpress)
https://www.youtube.com/watch?v=wZf41Uu ... el=rich963

Ein echter Staatsmann ist gegangen - der letzte russische Regent, der diese Bezeichnung verdient hat: https://www.tagesschau.de/ausland/gorba ... n-101.html
Michail Gorbatschow.

Ein ganz Großer, der so schnell nicht vergessen wird. Immerhin ist er 91 Jahre alt geworden.

Der war aber auch alles andere als unumstritten.

Ob der daheim in Russland überhaupt eine Würdigung bekommt? Gerade angesichts der momentanen Situation?

Habakukk hat geschrieben: ↑Mi 31. Aug 2022, 09:18 Ob der daheim in Russland überhaupt eine Würdigung bekommt?

Ein ARD Korrespondent meinte heute morgen im SR definitiv nein. Ganz im Gegenteil. Die allermeisten machen ihn für die "Horrorzeit" (so wird das dort tatsächlich genannt) in den 90ern verantwortlich. Zerfall der Sowjetunion, riesige Armutswelle, Verknappung vieler Güter... Nicht wenige dürften beim bekanntwerden seines Todes eher ein Freudentänzchen hingelegt haben.

Ja, das ist tatsächlich so. In Rußland wurde Gorbatschov immer als Totengräber der UdSSR angesehen, mittlerweile hat man sich mit der Situation arrangiert, an die alte Sowjetunion denkt niemand mehr. Andererseits steht Gorbatschov für die Öffnung und Annäherung an den Westen. Zur damaligen Zeit war das sinnvoll, heutzutage freilich nicht mehr. Die Saat, die er einst säte, ist innerhalb kurzer Zeit von blindwütigen Fanatikern im Westen zerstört worden.

Grünen-Mitbegründer Hans-Christian Ströbele

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... 100046456/

Hans-Christian Ströbele

https://taz.de/Christian-Stroebele-ist- ... /!5878473/

Ein echter Grüner

Habakukk hat geschrieben: ↑Mi 31. Aug 2022, 09:18 Ob der daheim in Russland überhaupt eine Würdigung bekommt? Gerade angesichts der momentanen Situation?

Diktatorenpack und seine Anhänger haben relativ selten Würdigungen für Menschen übrig, die der Demokratie (oder zumindest einer Liberalisierung) offen gegenüber stehen. Gorbatschovs Öffnungspolitik wurde schon in den 90ern massiv von Schergen des Ancien Regimes - das ja jetzt de facto wieder am Ruder sitzt - torpediert und dieses war sicher mit verantwortlich für den "Horror" in den 90ern. Auch ohne Glasnost und Perestroika wäre die UdSSR zusammengebrochen.

Habakukk hat geschrieben: ↑Mi 31. Aug 2022, 09:18Ob der daheim in Russland überhaupt eine Würdigung bekommt? Gerade angesichts der momentanen Situation?

Danach sieht es ganz und gar nicht aus. Die Beisetzung soll am Sonnabend auf dem namhaften Moskauer Nowodewitschi-Friedhof stattfinden. Michail Gorbatschows Grabstätte soll neben seiner Frau Raissa sein und die Trauerfeier soll im "Haus der Gewerkschaften" stattfinden.

Die Teilnahme ausländischer Gäste wird, selbst wenn diese es wollten, ausgesprochen schwierig sein. Für viele Staaten hat Russland pauschale Einreiseverbote ausgesprochen und selbst wenn, dürften Reisen nach Moskau derzeit diplomatisch bedenklich sein. Ein Staatsbegräbnis, wie es einem ehemaligen Präsidenten zustünde, wird es demnach nicht geben.

Für die Anhänger eines "Großrussischen Reichs" gilt Michail Gorbatschow als Schuldiger für das Zerbrechen der damaligen Sowjetunion, wogegen er für seine Außenpolitik, insbesondere für die diplomatischen Bemühungen um die Wiedervereinigung Deutschlands und eine Verbesserung der Beziehungen zu NATO und den USA geschätzt und anerkannt wurde. Das Zerbrechen der Sowjetunion und die daraus resultierende Unabhängigkeit früherer Sowjetrepubliken schwächte das verbleibende Russland zwar, öffnete dem Land aber auch den Zugang zum Westen.

Berliner-Zeitung.de:
Tod von Gorbatschow: Putin nimmt nicht an Trauerfeier teil

rbb24.de: Am Samstag - Berlin ordnet Trauerbeflaggung für Michail Gorbatschow an