Also zum Grundverständnis: Wer eine Gürtelrose bekommt, muss zwangsweise mal an Windpocken erkrankt gewesen sein. Die dafür verantwortlichen Varizellaviren persistieren ein Leben lang in den Spinal- und Hirnnervenganglien und werden vom Immunsystem in Schach gehalten. Schwächelt das Immunsystem, können sich die Viren von dort aus entlang der Nervenbahnen wieder ausbreiten. Man bekommt aber nicht erneut Windpocken, sondern eine Gürtelrose. Wenn also jemand eine Gürtelrose hat, ist das immer ein Zeichen dafür, dass aus welchem Grund auch immer das Immunsystem geschwächt ist. Hauptfaktoren sind natürlich Alter in Kombination mit physischen und / oder psychischem Stress auf der einen Seite und auf der anderen alle Menschen, die aus anderen Gründen immunsupprimiert sindRadio-DX hat geschrieben: ↑Di 8. Jun 2021, 22:18Falsch!das letzte MHz hat geschrieben: ↑Di 8. Jun 2021, 14:47 Dass eine Corona-Impfung eine Gürtelrose auslöst ist doch arg unwahrscheinlich.
Von jemanden der täglich sein Expertenwissen hier kundtut, hätte ich so eine Aussage nicht erwartet.
Nach Corona-Impfungen treten sehr wohl verstärkt Fälle von Gürtelrose und Borreliose auf.
Betroffen sind hauptsächlich Menschen die diese Erkrankungen schon einmal hatten.
Der Verlauf ist oft sogar schwerer als bei der Ersterkrankung.
Dazu gibt es inzwischen auch Untersuchungen und Studien.
Schaut man sich die Fallberichte an, welche eine Reaktivierung von Varizellaviren in Form eines Herpes Zoster beschreiben, fällt auf, dass eine ganz überwiegende Zahl der Patienten eine rheumatologische Grunderkrankung hat und mit Immunsuppressiva behandelt wurde. Na ja und so ein Immunsuppressivum regelt natürlich ebenfalls das Immunsystem per Definition herunter (deswegen ja auch die Beschreibung oben, wie es zur Gürtelrose kommt). Was liegt denn jetzt näher: Ein zufälliger zeitlicher, aber nicht kausaler Zusammenhang mit der Impfung und eine Gürtelrose, die durch die Immunsuppressiva begünstigt wurde oder aber eine Gürtelrose die durch die Impfung reaktiviert wurde? Ich halte es nach wie vor für eher unwahrscheinlich, dass die Impfung die Ursache ist. Aber wie heißt es in der Medizin so schön: Es gibt grundsätzlich nichts, was es nicht gibt. Man wird es weiter beobachten müssen, aber wenn überhaupt sehe ich da nur ein (sehr geringes) Risiko für Menschen, die aus welchem Grund auch immer ein Immundefizit haben.