maroon6 hat geschrieben: ↑So 21. Feb 2021, 11:02
Die Leute wollen leben - L-E-B-E-N - und dabei die Gefahr durch das Virus als Risiko akzeptieren.
Das Problem ist: dass es nicht ausschließlich ihre eigene Gefahr ist. Sie setzen damit für alle Menschend as Risiko hoch.
Ich habe kein Problem, wenn jemand in seinem Auto den Gurt nicht benutzt. Isser halt tot bei einem Unfall, so what? Freie Entscheidung - auch mit gesellschaftlichen Folgen, eine lange teure Ausbildung war umsonst, jemand fällt als Erwerbstätiger aus, ggf. fallen hohe Krankenkosten an, ... - aber letztlich betrifft die schwere Wirkung (Krankheit und Tod) nur ihn. Das ist bei der Pandemie anders. Es sterben auch Menschen, die die gefahr nicht geleugnet haben und die das Risiko nicht akzeptieren wollten. Sie sterben, weil der Pflegedienst Corona mitgebracht hat, oder die Enkel aus der Schule, oder weil sie es sich bei einem Arztbesuch geholt haben.
Und damit ist persönliches "Akzeptieren" des Risikos ein Akt von ausgesucht widerwärtiger Asozialität und Menschenverachtung und steht auf mich in einer Liga mit "Nutzung biologischer Kampfstoffe". Hier sollten härteste Strafen folgen, und zwar lückenlos. Das ist vorsätzliche Körperverletzung, ggf. mit billigend in Kauf genommener Todesfolge.
Danke für den Link auf diesen Text! Da stehen eine Menge Begründungsversuche drin für das, was wir tagtäglich im Umgang mit der Pandemie erleben. Ich muss aus meiner Beobachtung noch einen hinzufügen: in Ostdeutschland herrscht generell ein heftiges Misstrauen in alles, was "vom Staat" kommt. Die Leute, die 1989 nichts anderes wollten, als schnellstmöglich "in den Westen", können das westdeutsche System (das sie bis heute nicht als gesamtdeutsch empfinden) nicht mehr ertragen. War halt nicht so, wie sie sich das vorgestellt haben - Leben wie im Werbefernsehen, aber versorgt werden wie in der DDR funktioniert halt nicht.
Entsprechend sind die Wahlergebnisse. Für dieses Umfeld ist die Pandemie auch willkommene "Biowaffe" im Kampf gegen die "Eliten". Schon aus Prinzip werden die Schutzmaßnahmen boykottiert. Genau, wie schon aus Prinzip jeder Meter mit dem Auto gefahren wurde und wird, wie schon aus Prinzip FFF bekämpft wird in solchen Regionen, wie die menschen sogar darum kämpfen, dass ihr lebensumfeld unlebenswert bleibt. Aktuelles Beispiel:
https://www.sueddeutsche.de/politik/kom ... -99-498197
Kannste dir in zivilisierten Regionen nicht vorstellen, ist aber in Ostdeutschland durchaus das, was ich als Grundstimmung erlebe. Habe das selbst in den 90er Jahren erlebt - wer für lebenswertes Umfeld und für Zukunftsfähigkeit eintritt, wird fertiggemacht von der Bevölkerungsmehrheit, unterstützt durch Mittelstand und auch teilweise Politik. Aus diesem Klima heraus konnte die AfD zur stärksten Partei wachsen und in Thüringen will ich eine AfD-Regierung nach den nächsten Wahlen nicht ausschließen. Es ist im Bereich des Möglichen.
Ich erlebe auf "Heimatbesuch" (es ist keine seelische Heimat, es ist mir fremder als jeder Ort in Westdeutschland oder der Schweiz, an dem ich weilte) dieses hässliche, widerwärtige Klima. Es braucht nicht einmal 50% der Menschen, um dieses Klima als dominierend zu erzeugen. Es reicht aus, wenn es weniger sind - das Gift wirkt.
Scrat hat geschrieben: ↑So 21. Feb 2021, 11:52
Dieses Ignorieren kostet die Staatskasse, also wieder uns. Es kostet Nerven und es kostet Menschenleben.
Dazu gab es schon im Mai 2020 eine umfangreiche Berechnung:
https://www.ifo.de/DocDL/sd-2020-digita ... rona_1.pdf
Ergebnis: Ein R-Wert deutlich unter 1 bringt das Optimum auch für die Wirtschaft. Also: sinkende Fallzahlen, eine Beendigung der Pandemie, bringt das Optimum. Heute trommelt der Mittelstand und fordert die Öffnung. Ob sich verstorbene Gäste von verstorbenen Kellnern gut bedienen lassen? Oder ob sich bei Verstorbenen die Haare besonders gut und lukrativ schneiden lassen?