Die entscheidende Frage ist halt: Brauchen wir noch mal Maßnahmen?
Die Wissenschaft scheint mehrheitlich ein "ja" zu erwarten - und der traue ich dann im Zweifelsfall doch mehr Fähigkeit zur Lage-Einschätzung zu als einem Juristen oder einem Journalisten
Wenn ja: ist es dann nicht besser, auf Maskenpflicht und 2G/3G zu setzen, anstatt noch einmal irgendwelche Betriebsverbote oder Betriebseinschränkungen, Kontakteinschränkungen und Ähnliches zu riskieren?
Ich bin jedenfalls froh, dass ich wieder einen übervollen Terminkalender an Wochenenden habe, aber bei "unnötigen" Kontakten, z.B. im Großraumabteil eines ICEs oder in einer U-Bahn, mir keine Gedanken über eine "rote" Warn-App machen muss, weil die Maske hier gut schützt.
Und entscheidend sind am Ende ja nicht individuelle Verhaltensweisen, sondern statistische Größen, wie: Krankenhauseinweisungen, Beatmungspatienten, etc.
Test, Impfung und Maske sind nach wie vor die Maßnahmen mit dem geringsten Einfluss auf den Alltag. Und bevor ich wieder irgendwo nicht hin darf, mich irgendwo wieder vorher, nachher oder währenddessen registrieren muss, zeige ich lieber meinen Impfnachweis vor und setze in bestimmten Situationen eine Maske auf. Und diese bestimmte Situationen sind für mich die Umgebungen, wo man sich i.d. Regel nicht freiwillig aufhält (wie in einem Restaurant, einer Kneipe, einer Sportstätte oder einer Diskothek), sondern für den normalen Alltag einfach mal hin MUSS (ÖPNV, Supermärkte).
Es kann und muss dabei nur um eine Senkung der statistischen Größen gehen - für den individuellen Schutz hat jeder genug eigene Möglichkeiten (FFP2-Maske, Impfung, Verzicht auf freiwillige Aktivitäten mit Kontakten).
Wichtig aber auch: Ich kann, wenn ich möchte, mich jederzeit mit einer Maske schützen. Wer das nicht möchte, und es nicht tun muss, der tut das eben nicht. Ich habe als Maskenträger nicht den auszugrenzen, der keine Maske trägt, genauso darf ich es erwarten, dass es einfach akzeptiert wird, wenn ich in bestimmten Situationen eine Maske trage.
Im Regelfall richte ich mich bei fehlenden klaren Vorgaben an die erkennbaren Wünsche des Umfelds: In einem fast leeren Geschäft mit viel Raumvolumen, an dessen Tür keinerlei Hinweise mehr hängen, und dessen Personal wie Kundschaft keine Maske trägt, muss ich nicht der bunte Hund sein, der durch Maske auffällt. Und wenn ich schon von außen sehe, dass das Personal Maske trägt, setze ich meine halt auch schnell auf, obwohl vielleicht auch keine Kunden da sind und der Ort sichtbar gut belüftet ist. Da bricht doch keinem ein Zacken aus der Krone?