** Der ultimative CORONA-Thread **

[Habakukk]

Wenn wir bei Delta von einem Basis-Reproduktionsfaktor von 5 und einer Häufigkeit von Impfdurchbrüchen von 4% ausgehen, bedeutet das (bei so digitaler Lesart, was auch wieder nicht stimmt) rechnerisch immernoch eine Absenkung von R auf 0,2.

Und das ist imho das Entscheidende: den R-Wert unter 1 zu bekommen, und zwar möglichst weit. Je weiter, umso schneller haben wir unsere Ruhe!
Für den Einzelnen ist das natürlich schlimm, wenn er trotz Impfung erkrankt, aber die Impfung verringert die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung, v.a. einer schweren Erkrankung oder einer mit Long-Covid-Folgen so weit, dass wir den Mist hoffentlich bald los haben.

Das geht aber nur, wenn sich genügend Leute impfen lassen. Und da sehe ich Herrn Aiwanger schon in der Kritik, da er als Politiker eine gewisse Vorbildfunktion hat. Ich hab das Interview im Dlf ja gehört und all seine Äußerungen zu freier Entscheidung usw. sind ja völlig in Ordnung. Was ich aber nicht in Ordnung fand:
- seine Äußerungen zu den Nebenwirkungen, die er m.E. viel zu übertrieben dargestellt hat (so als hätte jeder in seinem Bekanntenkreis mehrere Leute, die nach der Impfung schwerst erkrankt waren)
- seine Äußerungen zu fehlenden Langzeitstudien (laut Wissenschaftlern zeigen sich die ersten Langzeitfolgen bei Impfungen erstmals nicht erst Jahre später, sondern innerhalb der ersten 6 Monate, ähnlich wie bei Long Covid bei echter Covid 19-Erkrankung, also kann man das sehr wohl mittlerweile beurteilen)
- seine Äußerungen, dass die Impfstoffe nur "vorläufig zugelassen" seien, was so sachlich nicht korrekt ist

[DH0GHU]

Mal ganz was anderes: Erkennt die Schweiz eigentlich Kreuzimpfungen als gleichwertig zu Ein-Impfstoff-Impfungen an? Also nicht nur bei der Einreise, sondern auch z.B. bei Veranstaltungen, die einen Impfschutz als Zugangsberechtigung verlangen?

[M. Kraus]

Lieber Chris,

Meine Mutter ist gerade von einem Taxi abgeholt worden. Langstrecke ins Krankenhaus. Der Fahrer ohne Maske. Er habe keine. Zeit zum Diskutieren war nicht. Zeit, es eskalieren zu lassen und die Mitfahrt zu verweigern, war auch nicht..

Man ist dem hilflos ausgeliefert. Ich hasse Menschen! Ich hasse sie! Jeden Tag mehr!

Ich habe diese verbalen Ausfälle gegenüber Taxenbetrieben hier nun schon mehrfach gelesen und weise darauf hin, dass es je nach LVO der Fall ist, dass
-entweder der Taxifahrer selbst über die Beförderung (ob Fahrgast mit oder ohne) entscheidet
-entweder nur der Beifahrer/Mitfahrer im Auto tragen muss bzw. ggf. weitere haushaltsfremde Personen (bei Privatfahrzeugen)
-es außerhalb des ÖPNV in Privatfahrzeugen (und dazu zählen Taxen) überhaupt keine MP (mehr) gibt, da gemäß MP-Erlass teilw. in fast allen BL abgeschafft (z.B. in MV)

Den Fall, dass Fahrer und Mitfahrer eine Maske tragen müssen, gibt es nicht.
Das Taxi ist ein Privatfahrzeug in Eigentum des Betreibers (Unternehmers). Wie ein Lieferfahrzeug oder Handwerker, nur eben mit dem zusätzlichen Recht auf Personenbeförderung. Ein Rechtsanspruch auf eine Maskierung des Fahrers besteht auf Seiten des Fahrgastes nicht.

Das Gesicht des Fahrer muss stets unverschleiert sein, damit
-sein Blickfeld frei bleibt und er Hindernisse im Straßenverkehr rechtzeitig erkennen kann
-er im Falle von "Blitzern" zweifelsfrei als Fahrer bzw. Halter idenfiziert und zugeordnet werden kann
-das Gesicht erkennbar bleiebn soll laut StVO. das gilt auch für Berufs-KF!

Ich empfehle als Einführungslektüre:
https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/mun ... a-100.html
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/ ... d-100.html

Ich möchte auch auf einen Fall hinweisen, der im MDR, ich meine bei Brisant, gezeigt wurde.
Ein freundlicher Nachbar (Privatperson) hilft regelmäßig einer Seniorin aus der Nachbarschaft, fährt diese zum Einkaufen oder zu Arztbesuchen.
Beide mit Maske.

Nun wurde er im Falle einer Routinekontrolle überprüft, beide mit Maske.
Als Dank bekam er ein Schreiben mit der Aufforderung, ein Bußgeld zu zahlen wegen Vermummung am Steuer.

Korrekt wäre in seinem Fall gewesen: Beifahrerin / Mitfahrerin mit Maske, fahrer ohne.

Die Beschimpfungen und verbalen Ausfälle hier gegenüber Taxifahrern, die ich hier nun mehrfach lesen muss, sind daher haltlos und nicht gerechtfertigt.

Im Einzelfall (welches Bundesland, oder geht die Fahrt grenzüberschreitend z.B: von Berlin nach Bayern durch mehrere BL) empfehle ich, sich mit der aktuell geltenden Rechtslage vertraut zu machen (Corona-LVO). Das könnte helfen, Missverständnisse zu vermeiden und würde den eigenen Blutdruck senken

Eine Maskenpflicht für Fahrpersonal, weder bei Bus, Taxi oder LKW, sieht keine einzige LVO vor!

Wem das nicht passt, der muss eben den Bus nutzen oder anderweitig schauen wie er sein Ziel erreicht.
Es kann jedenfalls nicht geduldet werden, dass hier zu Verstößen gegen die StVO aufgerufen wird.
Was das für Folgen haben kann in Form schwerer Unfälle, wenn ein Taxifahrer beispielsweise mit einer FFP2-Bedeckung (eine Atemschutzmaske für Bauarbeiter) am Steuer sitzt und dadurch sein Blickfeld eingeschränkt ist, mag sich jeder bitte selbst ausmalen.

Gruß
Michael.

[RF_NWD]

Interessante Fragen :
Dürfen Ärzte die Behandlung von Impfverweigerern ablehnen?
Oder geht dies zu weit?
Wie ist das rechtlich zu bewerten ?
www.noz.de/lokales/wallenhorst/artikel/ ... -in-praxis

[Arne_BLN]

Interessante Fragen :
Dürfen Ärzte die Behandlung von Impfverweigerern ablehnen?

https://www.praktischarzt.de/magazin/ae ... gspflicht/

Würde ich so verstehen: im Notfall dürfen sie es in keinem Fall ablehnen, ansonsten scheint es schwierig zu sein, eine Behandlung zu verweigern, insbesondere wenn die Patientin seit Jahren dort behandelt wurde.
Aktuell würde man das vermutlich als "Diskriminierung aus ideologischen Gründen" ablehnen, wenn die Masse den lauten Stimmen der Politik folgt, kann sich das freilich ändern

Mit dem Infektionsrisiko kann sich ein Arzt m.E. nicht herausreden, er kann aufgrund seiner Sachkenntnis schließlich wirksame Schutzmaßnahmen treffen, sonst könnte er ja auch die Behandlung von Tuberkolosepatienten/-verdachtsfällen etc. ablehnen. Wenn er die Schutzmaßnahmen in seinen Räumlichkeiten nicht gewährleisten kann, wäre er aus meiner Sicht zumindest für die Weitergabe/Überweisung an einen anderen Kollegen / Einrichtung verantwortlich.

Aber das ist nur meine persönliche laienhafte Einschätzung und Meinungsäußerung, keine juristische Bewertung. Rechtsberatung durch Nicht-Juristen ist ja so ohne weiteres nicht zulässig.

[Chris_BLN]

@M.Kraus:

Wie darf ich dann https://www.tmasgff.de/fileadmin/user_u ... .2021_.pdf deuten?

Diese Verordnung gilt bis einschließlich 25.8.2021.

Kann natürlich sein, dass diese Verordnung nicht für diejenigen gilt, die die noch-Landesregierung in Thüringen ablehnen. Wäre mir aber neu, dass das dann schon soweit offiziell wäre...

[Arne_BLN]

https://www.arag.de/service/infos-und-n ... tige/4620/

...Maske auch für Fahrer laut diesem Link.

[M. Kraus]

Wer sagt denn, dass diese, von Verwaltungsbeamten (also von Theoretikern, aber medizinischen/verkehrstechnischen Laien) geschriebene LVO überhaupt Rechtssicher ist? Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Passus rechtswidrig ist und somit von den OVG gekippt wird. Da gibt es dutzende Beispiele.
Nur weil das reingeschrieben wurde, ist das noch lange nicht rechtlich bindend im Sinne von "rechtssicher formuliert".

Im Zweifel wird es der Fahrer wohl auf ein Gerichtsurteil ankommen lassen (was immer eine Individualentscheidung darstellt, bei der Für und Wider Argumente in die Waagschale geworfen werden) und die anderen Bundesländer als Beispiel anführen, v.a. dort, wo es Bußgelder wegen "Verstoß gegen das Vermummungsverbot" für Fahrer gab. Der angesprochene "Brisant" (?)-Beitrag war m.W. aus Görlitz, also ein Nachbarland (Sachsen) von Thüringen.

Jede Wette, dass das Verfahren eingestellt wird und der Passus nachgebessert werden muss.
Gerichte werden insbesondere die Verhältnismässigkeit (Taxifahrer soll den ganzen Tag Masken tragen <---> Busfahrer muss das nicht) in Frage stellen.

Das Bundesland Thüringen hat ja bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass es mit einfachsten Verwaltungsabläufen und Rechtsfragen überfordert ist.

Eines zeigt das aber ganz deutlich: Den widersinnigen und unlogischen, nicht verständlichen Flickenteppich.
Siehe auch der RE 2 von Wismar über Brandenburg nach Cottbus im Zug: OP-Maske, aber an der Stadtgrenze ab Spandau muss man die absetzen und FFP2 tragen. Hinter Berlin dann wieder wechseln gegen OP-Maske

Wem soll man das noch vermitteln?
Solange es keine Rechtssicherheit gibt (und die gibt es nicht, solange niemand gegen die VO klagt) ist das sehr fraglich, ob das einer Überprüfung in Form der Normenkontrolle durch die Verwaltungsgerichte Stand hält.

Die Einschätzung, dass ein Taxi zum ÖPNV gehört, teilen im Übrigen Verkehrsexperten nicht. Dort gelten z.b. nicht die Wertmarken für SB, die zur freien Nutzung berechtigen, sie fahren nicht nach einem festen Fahrplan oder auf einer festen Linie, arbeiten privatwirtschaftlich (sind also eigene Unternehmer) und nicht im kommunalen Auftrag der Länder/Kreise etc.

Es gibt also gute Gründe, die dagegen sprechen, dass Taxis zum ÖPNV gezählt werden. Das ist aber dann der Fall, wenn z.B: bei SEV oder schwach frequentierten Fahrten zu Randzeiten ein Taxi im Auftrag des EVU oder Busbetriebes eingesetzt wird. Also aufpassen.
Und ich kenne auch keinen Fall, bei der ein Busfahrer etc. von einem Gericht verdonnert wurde, eine Maske zu tragen.

[Arne_BLN]

@M. Kraus

Ich teile die Einschätzung, und meine dass eine Anzeige gegen den Taxifahrer am Ende nur Verschwendung von Lebenszeit und unnötige Beschäftigung für Gerichte nach sich ziehen würde, bzw. das OWI-Verfahren bei Einspruch des Fahrers eingestellt würde.
Und grundsätzlich ist die STVO Bundesgesetz, die Corona-Verordnungen sind Landesverordnungen. Eine Widersprüchlichkeit dürfte insofern wahrscheinlich durch mehrere Instanzen zu klären sein.

[Marc!?]

Wir sind mit der Impfquote, die wir mittlerweile haben, in einer Phase wo Corona einer normalen Grippe fast schon gleichzusetzten ist. Auch hier gibt es Hohe Inzidenzen aber kaum Einweisungen in KH oder Todesfälle.
Die Politik treibt stattdessen wieder eine neue Sau durchs Dorf, einfach unglaublich.

[Habakukk]

Wir sind mit der Impfquote, die wir mittlerweile haben, in einer Phase wo Corona einer normalen Grippe fast schon gleichzusetzten ist.

Das halte ich für eine gewagte These, deren Beweis du mir vermutlich schuldig bleiben wirst.

Und falls du auf die irre Idee kommen solltest, die jetzigen Corona-Zahlen mit dem Maximum irgendeiner Grippe-Welle zu vergleichen: Bitte vergleiche IMMER die aktuellen Corona-Zahlen mit den aktuellen Grippe-Zahlen, nur dann vergleichst du nicht Äpfel mit Birnen! Wieviele Grippe-Tote haben wir aktuell derzeit täglich gleich wieder?

[Marc!?]

Wir sind mit der Impfquote, die wir mittlerweile haben, in einer Phase wo Corona einer normalen Grippe fast schon gleichzusetzten ist.

Das halte ich für eine gewagte These, deren Beweis du mir vermutlich schuldig bleiben wirst.

Und falls du auf die irre Idee kommen solltest, die jetzigen Corona-Zahlen mit dem Maximum irgendeiner Grippe-Welle zu vergleichen: Bitte vergleiche IMMER die aktuellen Corona-Zahlen mit den aktuellen Grippe-Zahlen, nur dann vergleichst du nicht Äpfel mit Birnen! Wieviele Grippe-Tote haben wir aktuell derzeit täglich gleich wieder?

Da die Grippe dieses Jahr ausgerottet war, wegen den Maßnahmen kann man es schwer vergleichen in Zahlen.
Aber die Immunität ist vergleichbar. Wir testen ja nur auf positiv, das ist ja das Problem. Nicht jeder der positiv ist, ist auch krank oder im Krankenhaus etc. Dieser Anteil ist von den Impfungen abhängig und sinkt kontinuierlich weiter.

[Arne_BLN]

Die Todesfallzahlen zu Corona sind im übrigen auch nicht tagesaktuell, da stecken teils wochenalte Nachmeldungen dahinter. Macht es für die Opfer und Angehörigen nicht besser, aber man sollte sich immer bewusst sein, dass sie die tagesaktuelle Lage bzw. die der laufenden Woche in keiner Weise abbilden.

[Habakukk]

Da die Grippe dieses Jahr ausgerottet war, wegen den Maßnahmen kann man es schwer vergleichen in Zahlen.

Natürlich kann man das vergleichen, sogar sehr sehr gut: wenn sich die Grippe alleine durch solche Maßnahmen ausrotten lässt, Corona aber weiter existiert (und da nehmen wir nicht die Inzidenz, sondern Krankenhausaufenthalte/Todesfälle, weil das testunabhängig am besten vergleichbar ist), dann lässt sich doch eindeutig sagen, dass die Grippe offenbar bei weitem nicht so schlimm ist wie Covid 19, selbst jetzt, wo die Hälfte geimpft ist.

Du bist echt gut: nach wie vor sterben tagtäglich Menschen an Covid 19, die Grippe gibt es de-fakto nicht mehr, aber wir sind "in einer Phase wo Corona einer normalen Grippe fast schon gleichzusetzten ist".

Merkst du jetzt selber, oder?

Wenn wir mal in irgendeinem der nächsten Winter annähernd genauso viele Grippekranke wie Covid19-Kranke im Krankenhaus liegen haben, dann kannst du so eine Aussage machen.

@Arne_BLN:
Das ist völlig egal, solange an der Grippe momentan nicht ein einziger Mensch stirbt, ja noch nicht mal wer erkrankt, ist der Vergleich einfach ***
(***) Ergänze ein Wort, das mit Rindern und Exkrementen zu tun hat.
Wenn dir die tagesaktuellen Zahlen wegen Nachmeldungen aus Zeiten, in denen die Inzidenz sogar noch niedriger war, zu ungenau sind, dann nimm wegen meiner die Toten pro Monat, oder das Monatsmittel!

Aber man muss einfach immer in beiden Fällen die gleiche Situation aus dem gleichen Zeitraum vergleichen, alles andere ist Mist.

[Marc!?]

Nur weil jemand positiv ist, ist er auch krank. Das vergisst du bei deiner Argumentation. Wir könnte locker Inzidenzen von 1000 mittlerweile verkraften, die Politik schiebt aber Panik und macht Gängelungen bei solch niedrigen Werten.