** Der ultimative CORONA-Thread **

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Nicoco
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Nicoco »

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maroon6
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von maroon6 »

Ich hatte es 2020 schon geschrien, dass das alles unsinnig und maßlos übertrieben ist. Reaktion war, dass sich ein angsttraumatisierter Teil meines Freundeskreises von mir abgewendet hat. Wie kann man nur, die Leichenberge von Bergamo, die Beatmeten in den Intensivstationen. Jaja, die Macht der Bilder. Anders als so mancher Querdenker habe ich aber nie daran gezweifelt, dass wir weiter in einer Demokratie leben mit einer funktionierenden Gewaltenteilung - gut, vielleicht mit Ausnahme des im Moment wahrhaftig sehr polit-freundlich besetzten Bundesverfassungsgerichts :-). Zumindest die Kollegen in Leipzig sind dann mal wirklich neutral.

Und es wird noch viel mehr folgen. Laden- und Hotelschließungen waren unnötig, Kontaktverbote im Außenbereich waren unnötig, die Schließung von Sportstätten, von Stadtparks, von Museen usw. usf. Die Frage ist: Was bringt das jetzt noch? Für viele waren es bis zu zwei verlorene Jahre eines kostbaren Lebens, für andere sogar der Verlust der Existenz. Und Lerneffekte erwarte ich nicht, denn jedes Virus ist anders und am Anfang wird man schnell wieder im Angststrudel drin sein und "Team Vorsicht" wird erneut das Sitzen auf Parkbänken verbieten. Vielleicht hat man diesmal nur schneller Masken parat und ist nicht mehr auf ausverkaufte China-Ware angewiesen.
PAM
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von PAM »

Geht in diesen Ländern noch besser! :joke: Symptomfrei positiv, keine Quarantäne mehr = keine Arbeitsunfähigkeit.
Wer der Arbeit trotzdem fernbleiben will, um seine Kollegen nicht anzustecken, nimmt dafür seinen Urlaub. :danke:
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PAM
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von PAM »

maroon6 hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 16:29 Ich hatte es 2020 schon geschrien, dass das alles unsinnig und maßlos übertrieben ist. [...]
Du hast so viel geschrien... :joke:

Rückblickend betrachtet waren viele Corona-Maßregeln Unfug und manches davon bereits auf den ersten Blick. Jedoch mussten die Entscheider auf Bundes- und Landesebene, teilweise auch bis hinab in die Kreise oder gar die Gemeinden, etwas tun. Hätten sie nicht unternommen, hätte auch das ihren Verpflichtungen gegenüber dem Volk widersprochen und der eine oder andere wäre wegen Unterlassung vor Gericht gekommen. Die andere Seite ist aber auch, dass die Corona-Jahre ein dankbares Spielfeld waren, auf dem sich ausloten ließ, was und wieviel die Bevölkerung widerspruchs- und widerstandslos hinnimmt, nicht hinterfragt oder gar protestiert und ab wann der so genannte Volksungehorsam losgeht, den man mit Polizeigewalt hätte niederschlagen müssen. Die Corona-Jahre zeigten auch, wie breit die Zustimmung zu totalitären Maßregeln, der Aushebelung des Grundgesetzes und offensichtlicher Rechtsbeugung auf anderen Rechtsgebieten war. Diese Erkenntnisse sind schier unbezahlbar, wenn es künftig heißt, Reisefreiheit durch den elektronischen Gesundheitspass als App einzuschränken. Ebenso für den Öko-Lockdown - wenn breite Bevölkerungsteile ihre Energieeinsparanstrengungen, ihre Mobilitätsreduzierung, den einzuschränkenden Fleischverbrauch usw. nicht den Vorgaben entsprechend realisieren. Nehmen Montagsdemonstrationen überhand, sind die Züge oder die Autobahnen zu voll, schaltet man eben einem Teil der Bevölkerung die Gesundheitsapp auf "rot". Geht nicht? Die Volksrepublik China demonstriert mit einem Millionenpublikum das Gegenteil!

Unsinnig waren definitiv gesperrte Kinderspielplätze, pauschale Ausgangssperren, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit auf X Kilometer oder das mancherorts angeordnete Verbot des Verlassens des eigenen Landkreises - sinnfrei und nicht nachvollziehbar. Jegliche Kontaktverbote und Beschränkungen im Freien, die Maskenpflicht für Jogger und Radler sowie generell eine Maskenpflicht im Freien in der Bewegung - ebenso unnötig. Pauschal Weihnachtsmärkte, alle Volksfeste oder den Straßenkarneval zu verbieten, ebenfalls. Beim Karneval waren es die geselligen Umtrünke davor und danach drinnen. Berliner Motorradfahrern die Tour nach Brandenburg zu verbieten, war genauso hohl. Ebenso der Mindestabstand von X Metern von der Currywurstbude, bevor das erste Mal abgebissen werden durfte.

Ob Schulen und Kitas die Mega-Seuchenherde waren, das vermag ich nicht zu beurteilen. Durch einige Erzieher und Lehrer im Umfeld weiß ich aber, dass es die ersten belegten Ansteckungen waren, als es 2020 endlich Testmöglichkeiten gab. Kontaktverbote zu Haushaltsfremden Personen in Privaträumen waren zumindest anfangs noch medial vermittelbar - trotz der Aufforderung zum generellen Masketragen bei privaten Kontakten dürfte das niemand gemacht haben. Dass Saunen, Muckibuden, Diskotheken und die Innengastronomie nicht ungefährlich sind, ist mir eingängig. Man kommt sich sehr nah, an manchen Orten herrscht Aerosol-tragendes Klima bzw. körperliche Anstrengung steigert den Aerosolausstoß.

Die Gastronomie in den heißen Zeiten kaltzustellen, mag nachvollziehbar sein. Hotels generell zu schließen, war unnötig. Hier hätte das Schließen der Gemeinschaftsräume genügt - Mahlzeiten oder Feierabendbier hätte gern vom Zimmerservice gebracht werden dürfen. So hätte man den Tourismus nicht generell abwürgen müssen. Dass Unternehmen und Behörden prüfen mussten, ob und in welchen Bereichen zumindest zeitweises Arbeiten von zuhause ermöglicht werden sollte, begrüße ich ausdrücklich.

Aus heutiger Sicht war die Bevorteilung von Geimpften gegenüber Ungeimpften sehr wahrscheinlich grundgesetzwidrig, wurde aber als Druckmittel zur Impfung eingesetzt, nachdem eine generelle Impfpflicht sowohl auf rechtliche Bedenken traf, als auch den Volkszorn anfachte. Das war einer der Testballons, von denen ich eingangs schrieb. Ab diesem Zeitpunkt nahmen die Straßenproteste massiv zu - in den Zeiten von Ausgangssperren und Einschränkung der Bewegungsfreiheit erstaunlicherweise kaum.

Statt der Bevorteilung Geimpfter hätte in den heißen Phasen eine generelle Testpflicht aller für die Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen, sportlichen und sozialen Leben mehr gebracht. Für alles aus dem Freizeitsektor durchaus als Selbstzahler - zumindest ab dem Zeitpunkt, ab dem die zertifizierten Tests einigermaßen bezahlbar waren. Dass das für Sozialschwache trotzdem ein hartes Los gewesen wäre, ist mir bewusst. Vielleicht hätten es z. B. vier oder sechs kostenfreie Tests pro Monat für Bedürftige besser gemacht?

Ich stehe noch immer zu meiner schon zwei Jahre alten Meinung, dass auch unangekündigte und anlassunabhängige Tests als Stichprobenkontrollen rechlich machbar gewesen wären. Am Bahnhof, im Einkaufszentrum, auf (nicht verbotenen) Volksfesten, am Ende der Autobahn, ... Analog zu Alkohol- oder Drogenkontrollen, die dem Schutz der Allgemeinheit dienen und denen man sich üblicherweise auf Anordnung von Amtspersonen auch nicht entziehen kann. Absolut vergleichbar ist die eigenbestimmte Vermeidungsmöglichkeit - wer keine Kontrollen über sich ergehen lassen will, der hält sich von den Orten fern, an denen sie wahrscheinlich oder immerhin möglich wären.

Allerdings habe ich kaum Hoffnung, dass zumindest die grob grundgesetzwidrigen Corona-Maßregeln und Verbote überhaupt wirksam aufgearbeitet werden, noch dass die tatsächlich verantwortlichen Entscheider heute für ihre Kompetenzüberschreitung von damals zur Rechenschaft gezogen werden.

Der Umbau der Gesellschaft ist weit vorangeschritten. Das mehr als umstrittene Bürgergeld kommt und es setzt noch mehr falsche Anreize. Sowohl zu asozialem Verhalten, als auch zu Zuwanderung aus rein wirtschaftlichen Interessen, ohne wirklich gewillt zu sein, wertvolles und vor allem produktives Mitglied unserer Gesellschaft werden zu wollen. Der schon bald kommende "Lastenausgleich", mit dem der Staat seine Wohltaten bezahlt haben will aus den Jahren mit Flüchtlingswellen, den Corona-Jahren, dem Ukraine-Krieg und der Weltwirtschafts- sowie der Energiekrise. Die steuerliche Neubewertung von Grundstücks- und Immobilieneigentum wird alle teuer zu stehen kommen, die diese Mehrbelastung nicht umlegen können. All das sorgt dafür, dass die Schere zwischen arm und reich noch weiter auseinander geht. Es werden weitaus mehr ab-, als aufsteigen. Wer wenig hat, der ist leichter kontrollier- und steuerbar. Ob nun der freiwillige Verzicht auf Reisen und Mobilität, auf Fleisch, die Beschränkung des eigenen Energieverbrauchs und letztlich der zwangsweise Rückzug oder gar das Herausdrängen aus der Gesellschaft. Wer will sich schon mit Menschen abgeben, die wenig oder nichts haben und auf vieles verzichten müssen?
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maroon6
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von maroon6 »

PAM hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 19:33
maroon6 hat geschrieben: Di 22. Nov 2022, 16:29 Ich hatte es 2020 schon geschrien, dass das alles unsinnig und maßlos übertrieben ist. [...]
Du hast so viel geschrien... :joke:

Rückblickend betrachtet waren viele Corona-Maßregeln Unfug und manches davon bereits auf den ersten Blick.
PAM, sehr guter Beitrag!

Wie immer gab es ja hier solche und solche Studien, aber sie kommen fast alle zu einem Ergebnis: Pauschale Lockdowns waren unsinnig und unverhältnismäßig. Interessant ist, dass drei Dinge die meisten Infektionen verhindert hatten, die am wenigsten weh taten: Die schlichte Aufklärung über das Virus, Abstand/Hygiene und die Masken. Alleine die Aufklärung hatte zum Beispiel bei mir sofort zu einer Absage meiner für März 2020 geplanten Geburtstagsfeier geführt, da war von Lockdown noch gar keine Rede.

Die Grundrechtseinschnitte waren schmerzhaft, sie verhinderten auch absolute Notfälle. Als meine Eltern meine Frau und mich in einer wichtigen Angelegenheit um Hilfe baten und wir uns mit ihnen trafen, risikierten wir ein Bußgeld, da einer zu viel war. Ebenso, als wir eine Wanderung im Schwarzwald mit Freunden gemacht hatten, auch das war eine Notsituation, da zwei alleinstehende mit dabei waren, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine starke depressive Verstimmung hatten.

Noch heute ärgere ich mich über gut 1000 Euro, die wir aufgrund der Absage des Urlaubs an der niederländischen Küste zahlen mussten. Leider waren die Bestimmungen zu dieser Zeit im Nachbarland etwas andere als hier und wir mussten einen Großteil der Stornogebühren begleichen. Da hatten damals die lauten "Bleiben Sie zu Hause"-Schreie gewirkt und die Angst, die Grenzen könnten dichtgemacht werden und man würde uns nach Wiederankunft irgendwo wegsperren. So panisch, wie alle zu diesem Zeitpunkt waren, war das nicht ausgeschlossen. Letztlich setzte sich meine Frau durch mit der Absage, ich wäre dennoch gefahren und es wäre auch richtig gewesen zu fahren - was hätte in einem Ferienhaus mit kompletter Selbstversorgung ohne Kontakt zu Einheimischen passieren können? Diese klare und rationale Sicht auf die Dinge hatte ich und die hatte halt vielen gefehlt, vor allem je mehr die Medien mit ihrem Dauerbeschuss von Bildern aus Bergamo und den Intensivstationen konsumiert hatten. Da hätte man wirklich meinen können, es sei ein absolut tödliches Virus, was es aber nie war.

Gut, Lockdown 1 ging ja dann noch verhältnismäßig schnell vorbei, wir holten im Sommer den Urlaub nach, doch dann kam Lockdown 2, und da kippte bei mir die Stimmung komplett. Man wusste zu diesem Zeitpunkt schon so viel über das Virus und machte dennoch zum Teil noch mehr dicht als in Lockdown 1, da die zweite Welle heftiger war und die nicht sinkenden Infektionszahlen die Kommunnen zu einem unfassbaren Wettbewerb an Verboten mit dem Schließen aller noch möglicher Schlupflöcher bewegte bis hin zu den absurdesten. Hier wurde etwa eine Skater-Bahn mit Rollsplit aufgefüllt, damit die Kinder diese nicht mehr nutzen konnten. Naturschutzgebiete im Taunus und ganze Rheinabschmitte wurden gesperrt aus Angst, es könnten sich dort zu viele Menschen begegnen. Das waren ganze 6 Monate, in denen praktisch nix möglich war.

Egal, wie bereits geschrieben, die Politik wird nicht viel daraus lernen. Warum? Weil kaum ein Politiker mit psychologischer Unterstützung die Geschichte aufarbeiten wird. Ein neues Virus wird wieder ein unbekanntes Virus sein und je lauter die Schreie werden, umso mehr werden wieder absurde Maßnahmen in Panik folgen, auch weil von einem großen Teil der Bevölkerung wieder die Rufe kommen werden, etwas zu tun. Interessant war, dass ausgerechnet die Bundesländer mit Ministerpräsident*innen, die lang im Amt waren und selbst bereits schwer erkrankt waren oder sind (Bouffier hatte Krebs, Malu Dreyer MS) vergleichsweise milde Maßnahmen ergriffen hatten. In Rheinland-Pfalz und Hessen waren Treffen in Innenräumen auch mit mehr Personen nie verboten. Gut, letztlich wäre es besser gewesen, sie im Außenberech zu erlauben...
PAM
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von PAM »

maroon6 hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 07:25Interessant ist, dass drei Dinge die meisten Infektionen verhindert hatten, die am wenigsten weh taten: Die schlichte Aufklärung über das Virus, Abstand/Hygiene und die Masken. [...] Interressant war, dass ausgerechnet die Bundesländer mit Ministerpräsident*innen, die lang im Amt waren und selbst bereits schwer erkrankt waren oder sind (Bouffier hatte Krebs, Malu Dreyer MS) vergleichsweise milde Maßnahmen ergriffen hatten. In Rheinland-Pfalz und Hessen waren Treffen in Innenräumen auch mit mehr Personen nie verboten. Gut, letztlich wäre es besser gewesen, sie im Außenberech zu erlauben...
Ja, im ersten Corona-Jahr wusste man wenig bis gar nichts über das Grundprinzip der CoVid 19-Ansteckung und hatte kaum Vorstellungen von der Heftigkeit der ersten Wellen. Das war auch im medialen Dauerfeuer zu erkennen, das sich wöchentlich mit neuen, "Updates" genannten Schreckensszenarien, darstellen musste. Statt Kontaktbeschränkungen auf eine Anzahl X Personen in Innenräumen zu propagieren, hätte man den private Zusammenkünfte mit haushaltsfremden Personen in Innenräumen pauschal verbieten müssen und stattdessen dazu auffordern sollen, diese ins Freie zu verlagern. In der warmen Jahreszeit hätte das kaum Einschränkungen bedeutet, in der kalten Jahreszeit hätten sich soziale Kontakte auf den Zeitrahmen beschränkt, den man mit witterungsangepasster Kleidung ausgehalten hätte.

Mit dem Aussetzen der Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen über die warmen Monate dieses Jahres schwand nach übereinstimmenden Kollegen- wie auch Medienberichten auch der Anteil derer mit überhaupt bzw. auch noch korrekt getragener FFP2-Maske im ÖPNV. Insofern war die Aussetzung der Maskenpflicht in Innenräumen wohl eindeutig ein Fehler. Wenn man sich schon gar nicht mehr an den Nachbarländern orientieren und die harte Linie fahren will, dann hätte es diese "Lockerung" auch nicht gebraucht. Zumal das Gezeter unvorstellbar gewesen wäre, hätte auch nur ein Bundesland die Maskenpflicht zurückgeholt.

Man argumentiert immer wieder damit, dass man krankheitsbedingte Personalausfälle unbedingt vermeiden möchte, um den branchenübergreifenden Personalmangel nicht zusätzlich zu verschärfen. Personal fällt z. B. auch durch so genannte "sonstige Atemwegserkrankungen" aus. Folglich müsste man neben einer generellen Maskenpflicht auch risikoreiche Sportarten verbieten, die immer wieder dazu führen, dass wertvolle Mitarbeiter nach einem Beinbruch im Skiurlaub über Monate ausfallen. Gleiches gilt für den Alkohol- und Nikotinkonsum. Beides führt mehr oder weniger schnell aber final doch in Erkrankungen und längeren Ausfall - also auch verbieten? Das klingt übertrieben? Mag sein, aber wo will man die Grenze ziehen?

Scharf kritisieren muss man auch, dass die FFP2-Maske pauschal und ohne jede Einweisung in die korrekte Handhabung der Bevölkerung übergeholfen wurde. Die FFP2-Maske ist und bleibt ein Arbeitsschutzmittel, deren Wirksamkeit von einigen Parametern mehr abhängt, als man sich vorstellen kann. Zum einen müssen Maskenform und Maskenschnitt zum Gesicht des Trägers passen. Es gibt nicht umsonst FFP2-Masken für schmale und für breite Gesichter. Zusätzlich setzt jegliche Gesichtsbehaarung die Schutzwirkung erheblich herab - der Gesichtsbereich, auf dem die Maske abdichten soll, muss ggf. regelmäßig rasiert werden. Der unterwiesene Anwender weiß auch, wie die Maske an die Gesichtsform angepasst wird und wie man die Dichtigkeitsprüfung durchführt, die für eine hohe Schutzwirkung unverzichtbar ist. Formschlüssig angepasste Nasenbügel zeigen letztlich auch Brillenträgern, dass beschlagene Brillengläser ein warnender Hinweis auf eine herabgesetzte Schutzwirkung durch mangelhafte Dichtigkeit sind. Und final gehört dazu, dass bei der Verwendung der FFP2-Maske als Arbeitsschutzmittel auch begrenzte Tragezeiten bei anschließenden Erholungspausen sowie dem Entsorgen getragener Masken vorgeschrieben sind. Zur Erinnerung: Die speckigen FFP2-Masken, mit denen "vorsichtige Rentner" einkaufen gehen, sind genau das Gegenteil. Aber sie werden noch aus der großzügigen Zuteilung des Ministers Spahn sein, die Bedürftige sich weiland beim Apotheker abholen durften.
Zuletzt geändert von PAM am Mi 23. Nov 2022, 08:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Habakukk
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Habakukk »

maroon6 hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 07:25 Die schlichte Aufklärung über das Virus, Abstand/Hygiene und die Masken.
Speziell das mit den Masken wurde hier im Forum aber auch zur Genüge verteufelt. Nicht auch von dir?
maroon6 hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 07:25 dann kam Lockdown 2, und da kippte bei mir die Stimmung komplett. Man wusste zu diesem Zeitpunkt schon so viel über das Virus und machte dennoch zum Teil noch mehr dicht als in Lockdown 1, da die zweite Welle heftiger war
Ich glaube, Hauptproblem am Lockdown 2 war dieses zögerliche Vorgehen am Anfang, dieser "Soft-Lockdown" mit den falschen Prioritäten. Das hat anfangs nicht viel bewirkt, aber trotzdem Ärger verursacht. Dadurch hat sich das ganze in Folge unendlich in die Länge gezogen, ich glaube, wir waren dann fast ein halbes Jahr im Lockdown. Das ging glaube ich jedem auf den Senkel. Entweder kurz und richtig in den Lockdown, oder gar nicht.
maroon6 hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 07:25 Egal, wie bereits geschrieben, die Politik wird nicht viel daraus lernen. Warum? Weil kaum ein Politiker mit psychologischer Unterstützung die Geschichte aufarbeiten wird.
Das wäre schade!
maroon6 hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 07:25 Ein neues Virus wird wieder ein unbekanntes Virus sein und je lauter die Schreie werden, umso mehr werden wieder absurde Maßnahmen in Panik folgen, auch weil von einem großen Teil der Bevölkerung wieder die Rufe kommen werden, etwas zu tun.
Es ist aber so: ein neues Virus ist ein neues Virus, bei dem man erst wieder rausfinden muss, wie es sich verbreitet. Das kann jedes mal anders funktionieren, deshalb gibt es da tatsächlich keine Patentlösung. Ich hoffe trotzdem, dass man mit den Erkenntnissen der Corona-Pandemie nächstes mal besser gerüstet ist und bestimmte Dinge einfach ausschließen kann, die in jedem Fall unsinnig sind.

Wie steht es denn um die Aufarbeitung in anderen Ländern? Deutschland war ja längst nicht alleine mit Lockdowns etc., im Gegenteil, tlw. waren die Maßnahmen hierzulande sogar weicher als in anderen Ländern.
PAM hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 08:02 Scharf kritisieren muss man auch, dass die FFP2-Maske pauschal und ohne jede Einweisung in die korrekte Handhabung der Bevölkerung übergeholfen wurde.
Es hat sich zumindest auch nicht gezeigt, dass die Fallzahlen in den Bundesländern, die FFP2-Maskenpflicht hatten (wie Bayern), wesentlich geringer waren.
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von maroon6 »

Habakukk hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 08:04
maroon6 hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 07:25 Die schlichte Aufklärung über das Virus, Abstand/Hygiene und die Masken.
Speziell das mit den Masken wurde hier im Forum aber auch zur Genüge verteufelt. Nicht auch von dir?
Ja, in der Anfangszeit. Mein Credo damals war: Entweder ordentliche Masken oder man kann es gleich lassen. Das wurde später auch durch Studien belegt, dass die "Alltagsmasken" wie Stofftücher praktisch nix gebracht hatten. Stattdessen schickten mir alle diesen dämlichen "Pipi-Vergleich", einige mögen sich noch erinnern.

Bild

Und warum gab es dort, wo FFP2-Masken eingesetzt wurden, nicht wesentlich mehr Infektionen? Ganz einfach, da die Maskenpflicht zumeist dort eingesetzt wurde, wo sie oft praktisch keinen Nutzen hatte, etwa in Fußgängerzonen, in Innenstädten, beim Einkaufen mit zumeist flüchtigen Kontakten usw. Genau genommen hätten Masken im privaten Bereich am meisten geholfen, und sei es in der Familie. Doch hier haben sie die wenigsten getragen. Falsch getragene FFP2-Masken sind freilich auch ein Problem gewesen.

Ansonsten ist im Moment tatsächlich noch nicht die Zeit, das alles neutral aufzuarbeiten, da noch viel zu viele Emotionen eine Rolle spielen, nur zwei Beispiele aus der Presse von heute:

https://www.berliner-zeitung.de/kultur- ... -li.284507

https://www.br.de/nachrichten/bayern/di ... il,TNvNG5d
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Habakukk »

maroon6 hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 08:50 Ansonsten ist im Moment tatsächlich noch nicht die Zeit, das alles neutral aufzuarbeiten, da noch viel zu viele Emotionen eine Rolle spielen, nur zwei Beispiele aus der Presse von heute:

https://www.berliner-zeitung.de/kultur- ... -li.284507
Naja, da geht es ja um ein Buch, das offenbar mit bestimmten - ich nenne sie mal - Kampfbegriffen um sich wirft. Das ist m.E. nach von "neutraler" Aufarbeitung weit entfernt, da stecken die Emotionen ja schon im Buch in der Verwendung bestimmter Begriffe und Vergleiche mit drin. Deshalb ist die Reaktion der Presse dann auch gerechtfertigt. Wie man in den Wald reinruft, so kommt es auch retour. Wer an einer wirklich neutralen Aufarbeitung interessiert ist, wird Vergleiche mit der Nazizeit und solchen Mumpitz einfach bleiben lassen, und dann werden die Reaktionen darauf auch sicherlich weniger emotional ausfallen.

Ich finde entsprechend den von dir verlinkten Artikel der Berliner Zeitung sogar sehr gut, beleuchtet er doch die Stärken und Schwächen dieses Buchs sehr gut. Ist dir das nicht neutral genug?
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von maroon6 »

Habakukk hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 11:24
maroon6 hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 08:50 Ansonsten ist im Moment tatsächlich noch nicht die Zeit, das alles neutral aufzuarbeiten, da noch viel zu viele Emotionen eine Rolle spielen, nur zwei Beispiele aus der Presse von heute:

https://www.berliner-zeitung.de/kultur- ... -li.284507
Naja, da geht es ja um ein Buch, das offenbar mit bestimmten - ich nenne sie mal - Kampfbegriffen um sich wirft. Das ist m.E. nach von "neutraler" Aufarbeitung weit entfernt, da stecken die Emotionen ja schon im Buch in der Verwendung bestimmter Begriffe und Vergleiche mit drin. Deshalb ist die Reaktion der Presse dann auch gerechtfertigt. Wie man in den Wald reinruft, so kommt es auch retour. Wer an einer wirklich neutralen Aufarbeitung interessiert ist, wird Vergleiche mit der Nazizeit und solchen Mumpitz einfach bleiben lassen, und dann werden die Reaktionen darauf auch sicherlich weniger emotional ausfallen.
Den einzigen Nazi-Vergleich, den ich so halbwegs zulasse, ist der mit der Stigmatisierung Ungeimpfter. Natürlich in deutlichst abgeschwächter Form und mit den Greueltaten der Nazis nicht im geringsten zu vergleichen. Eher als mahnendes Beispiel für alle, die immer noch fragen "Wir konnte das damals passieren?". Also eher ist da auch ein Vergleich mit Morton Rhues "Die Welle" angebracht. Plötzlich waren bisherige Freunde oder Arbeitskollegen "Die Ungeimpften". Während du auf den Weihnachtsmarkt durftest, mussten sie wie Hunde draußen bleiben. Gut, Ausgrenzung und Diskriminierung sind ja in der Gesellschaft nix neues, an dieser war aber erschreckend, dass die Politik teilweise sehr bewusst mitgemacht und zu dieser Ausgrenzung aufgefordert hatte. Und eine absolute Doppelmoral sah ich im linken Lager, da die gleichen Menschen, die zuvor noch in der Flüchtlings-Krise lauthals "Kein Mensch ist illegal" riefen nun bei der Stigmatisierung kräftig mitmachten. Natürlich spielten hier auch Klischees als Abwehrhaltung eine Rolle. Der typische Ungeimpfte war in linken Kreisen halt AfD-Wähler und Querdenker.

Eine schöne Zitatensammlung gibt es hier:

https://ich-habe-mitgemacht.de/liste/nach-id.html
maroon6
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von maroon6 »

Ansonsten wäre vielleicht eine Konsequenz aus der Pandemie, im Infektionsschutzgesetz Mindeststandards zu definieren, und absolute No Gos:

- Keine Ausgangssperren
- Maximale Kontaktbeschränkungen auf einen Haushalt plus einen weiteren (entspricht der Lebensrealitöt)
- Kinder bis 14 Jahren komplett von Kontaktbeschränkungen ausgenommen, außer es wird der direkte Nachweis erbracht, dass gerade Kinder besonders anfällig für das Virus sind.
- Entsprechend keine Schul- und Kitaschließungen
- Ermöglichung der sofortigen Anordnung einer Maskenpflicht in Innenräumen
- Gewährleistung der Bewegungsfreiheit, keine abgeriegelten Bundesländer oder Regionen

Damit wäre ich schon zufrieden.
PAM
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von PAM »

maroon6 hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 13:15[...] - Ermöglichung der sofortigen Anordnung einer Maskenpflicht in Innenräumen
Wie wir gelernt haben, kann jedes Geschäft, jeder Betrieb, jede Behörde, ... eine Maskenpflicht schlicht und einfach per Hausrecht anordnen. Ein Heimwerkermarkt in meinem Wohnort hatte die Maskenpflicht nie aufgehoben, die im Familienbetrieb bedienenden Damen sind 60+. Der Aufsteller steht seither vor der Eingangstür - wer keine Maske dabei hat oder keine aufziehen will, der geht dort eben nicht einkaufen. Ich weiß auch von einer Behindertenwerkstatt, an der die Aufhebung der Maskenpflicht wirkungslos geblieben ist. Dort gibt es weiterhin zwar planmäßige Maskenpausen im Freien, jedoch wird drinnen dauerhaft FFP2-Maske getragen. Angeordnet per Hausordnung. Gleiches für die Wohnblöcke einer Genossenschaft im Nachbarort, wo eine nicht weiter präzisierte Maskenpflicht in Fluren, Kellern und gemeinschaftlich genutzten Innenräumen beibehalten wird. Angeordnet ebenfalls nach Mitgliederversammlungsbeschluss und folgendem Nachtrag in die Hausordnung. Du siehst also, wenn darauf bestanden wird, dann bleibt alles wie gehabt. ;)
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Felix II
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Felix II »

ab wann der so genannte Volksungehorsam losgeht, den man mit Polizeigewalt hätte niederschlagen müssen.
Witze sind ja nicht selten politisch und aus diesem könnte man diesen hier entstehen lassen:

2 Leute im Krankenhauszimmer fragen sich gegenseitig warum sie hier gelandet sind.
"Haste Corona ?"
"Nee nee, bin beim streichen von der Leiter gefallen und hab mir den Fuss angeknackst. Und warum bist du hier ?"
"Habe auf der Parkbank gesessen."

Das liest sich wie Zitate aus der Hölle, so was menschenverachtendes. Und auf solche Idioten wurde ununterbrochen gehört und quasi jeder der es wagte sich gegen sowas aufzulehnen wurde mundtot gemacht/pro forma zum Querdenker und damit zum Spinner erklärt.

Dies hier zum Beispiel wurde auch hier in diesem Faden mal gefordert:
ID 1574
„Impfverweigerer sollten auf intensivmedizinische Versorgung im Fall einer Erkrankung verzichten müssen.”
Dr. med. Jörg Weber Infektionsexperte der KABEG, Corona-Koordinator der Kärntner Krankenhäuser
mfG: Felix II
[hr]
Zitat H.S.: Es gibt kluge Menschen in Deutschland. Und solche die gendern...
Sticks and stones may break my bones but there will always be something to offend a feminist.
Wikipedia: Standart bezeichnet häufig eine Falschschreibung des Wortes Standard
RainerZ
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von RainerZ »

maroon6 hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 13:15 Ansonsten wäre vielleicht eine Konsequenz aus der Pandemie, im Infektionsschutzgesetz Mindeststandards zu definieren, und absolute No Gos:

- Keine Ausgangssperren
- Maximale Kontaktbeschränkungen auf einen Haushalt plus einen weiteren (entspricht der Lebensrealitöt)
- Kinder bis 14 Jahren komplett von Kontaktbeschränkungen ausgenommen, außer es wird der direkte Nachweis erbracht, dass gerade Kinder besonders anfällig für das Virus sind.
- Entsprechend keine Schul- und Kitaschließungen
- Ermöglichung der sofortigen Anordnung einer Maskenpflicht in Innenräumen
- Gewährleistung der Bewegungsfreiheit, keine abgeriegelten Bundesländer oder Regionen

Damit wäre ich schon zufrieden.
Aber was wäre, wenn wirklich was tödliches käme, also was deutlich gefährlicheres als Corona?
maroon6
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von maroon6 »

RainerZ hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 19:06
maroon6 hat geschrieben: Mi 23. Nov 2022, 13:15 Ansonsten wäre vielleicht eine Konsequenz aus der Pandemie, im Infektionsschutzgesetz Mindeststandards zu definieren, und absolute No Gos:

- Keine Ausgangssperren
- Maximale Kontaktbeschränkungen auf einen Haushalt plus einen weiteren (entspricht der Lebensrealitöt)
- Kinder bis 14 Jahren komplett von Kontaktbeschränkungen ausgenommen, außer es wird der direkte Nachweis erbracht, dass gerade Kinder besonders anfällig für das Virus sind.
- Entsprechend keine Schul- und Kitaschließungen
- Ermöglichung der sofortigen Anordnung einer Maskenpflicht in Innenräumen
- Gewährleistung der Bewegungsfreiheit, keine abgeriegelten Bundesländer oder Regionen

Damit wäre ich schon zufrieden.
Aber was wäre, wenn wirklich was tödliches käme, also was deutlich gefährlicheres als Corona?
Wie du ja weißt, kann man das Infektionsschutzgesetz jederzeit auf eine aktuelle Lage anpassen :-). Wobei man selbst bei Ebola keine Ausgangssperre braucht und zumindest Spaziergänge oder Sport an der frischen Luft erlauben muss.
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